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'''Herzog Rudolf III. von Österreich''' (* um 1282; † [[4. Juli]] [[1307]], bei [[w:Horaschdowitz|Horaschdowitz]])<ref name ="kleindel">vgl. Walter Kleindel: ''Österreich Chronik''. Daten zur Geschichte und Kultur. Verlag Carl Ueberreuter, Wien / Heidelberg, 1978, S. 68</ref> aus dem [[Habsburger|Haus Habsburg]] herrschte seit 21. November 1298 (zunächst nominell) bis 4. August 1306<ref name ="kleindel"/> zusammen mit seinen beiden jüngeren Brüdern [[Friedrich der Schöne|Friedrich]] und [[Leopold I. (Habsburg)|Leopold]] über die Herzogtümer [[ | '''Herzog Rudolf III. von Österreich''' (* um 1282; † [[4. Juli]] [[1307]], bei [[w:Horaschdowitz|Horaschdowitz]])<ref name ="kleindel">vgl. Walter Kleindel: ''Österreich Chronik''. Daten zur Geschichte und Kultur. Verlag Carl Ueberreuter, Wien / Heidelberg, 1978, S. 68</ref> aus dem [[Habsburger|Haus Habsburg]] herrschte seit 21. November 1298 (zunächst nominell) bis 4. August 1306<ref name ="kleindel"/> zusammen mit seinen beiden jüngeren Brüdern [[Friedrich der Schöne|Friedrich]] und [[Leopold I. (Habsburg)|Leopold]] über die Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steier|Steier]]. Als Rudolf I. war er seit seiner Krönung am 16. Oktober 1306<ref name ="kleindel"/> [[w:Königreich Böhmen|böhmischer König]]. | ||
== Familie == | == Familie == | ||
Herzog Rudolf III. von Österreich war der älteste Sohn von [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht I. von Österreich]] (als [[w:römisch-deutscher König|römisch-deutscher König]] später Albrecht I.) aus dessen Ehe mit [[Elisabeth von Görz-Tirol|Elisabeth von Görz und Tirol]]. Er war zweimal verheiratet, | Herzog Rudolf III. von Österreich war der älteste Sohn von [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht I. von Österreich]] (als [[w:römisch-deutscher König|römisch-deutscher König]] später Albrecht I.) aus dessen Ehe mit [[Elisabeth von Görz-Tirol|Elisabeth von Görz und Tirol]].<ref name ="hamann406">vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 406</ref> Er war zweimal verheiratet, | ||
:∞ in 1. Ehe (seit 1300) mit [[Blanche von Frankreich|Blanka von Frankreich]], einer Halbschwester von [[w:Philipp IV. (Frankreich)|König Philipp (IV.) von Frankreich ("''Philipp dem Schönen''")]]<ref>vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 406f.</ref> | |||
< | :∞ in 2. Ehe (seit 1306) mit [[w:Elisabeth Richza von Polen|Elisabeth von Polen]] (ca. 1268/88–1335) aus der Familie der Piasten. Sie war die Witwe des böhmischen Königs [[w:Wenzel II. (Böhmen)|Wenzel II.]].<ref name ="hamann407">vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 407</ref> | ||
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== Herrschaften - ein Überblick == | == Herrschaften - ein Überblick == | ||
1298 wurde Rudolf zusammen mit seinen Brüdern [[Friedrich der Schöne|Friedrich]] und [[Leopold I. (Habsburg)|Leopold]] und weiteren nicht namentlich genannten Nachkommen seines Vaters mit den Herzogtümern Österreich und Steiermark, der [[w:Krain|Mark Krain]], der [[w:Windische Mark|Windischen Mark]] und [[w:Pordenone|Portenau]] belehnt. Dabei handelte es sich um eine Belehnung zur "gesamten Hand", doch soll sein Vater gegenüber den österreichischen und steirischen Landesständen mündliche Äußerungen gemacht haben, wonach Rudolf ihr alleiniger Herr wäre. Als diesem wurde Rudolf im Februar und März 1299 von den österreichischen und steirischen Landesherren gehuldigt.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 113</ref> Im Zusammenhang mit Rudolfs Eheschließung zu Pfingsten 1300 verzichteten Rudolfs jüngere Brüder offiziell auf Ansprüche, die ihnen aus der Belehnung mit den beiden Herzogtümern und den anderen Territorien entstanden waren.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 113f.</ref><ref>vgl. Gerald Schwedler: ''Familienmodell im Wandel''. Zu kooperativen und dynastischen Vorstellung der Habsburger zur Zeit Friedrichs des Schönen. In: [[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] - [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] (Hrsg.): ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2, S. 134f.</ref> Anlässlich seiner Erhebung zum böhmischen König gingen die Herzogtümer Österreich und Steiermark auf seinen Bruder Friedrich über.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 114</ref> | 1298 wurde Rudolf zusammen mit seinen Brüdern [[Friedrich der Schöne|Friedrich (I.)]] und [[Leopold I. (Habsburg)|Leopold (I.9]] und weiteren nicht namentlich genannten Nachkommen seines Vaters mit den Herzogtümern Österreich und Steiermark, der [[w:Krain|Mark Krain]], der [[w:Windische Mark|Windischen Mark]] und [[w:Pordenone|Portenau]] belehnt. Dabei handelte es sich um eine Belehnung zur "gesamten Hand", doch soll sein Vater gegenüber den österreichischen und steirischen Landesständen mündliche Äußerungen gemacht haben, wonach Rudolf ihr alleiniger Herr wäre. Als diesem wurde Rudolf im Februar und März 1299 von den österreichischen und steirischen Landesherren gehuldigt.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 113</ref> Im Zusammenhang mit Rudolfs Eheschließung zu Pfingsten 1300 verzichteten Rudolfs jüngere Brüder offiziell auf Ansprüche, die ihnen aus der Belehnung mit den beiden Herzogtümern und den anderen Territorien entstanden waren.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 113f.</ref><ref>vgl. Gerald Schwedler: ''Familienmodell im Wandel''. Zu kooperativen und dynastischen Vorstellung der Habsburger zur Zeit Friedrichs des Schönen. In: [[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] - [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] (Hrsg.): ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2, S. 134f.</ref> Anlässlich seiner Erhebung zum böhmischen König gingen die Herzogtümer Österreich und Steiermark auf seinen Bruder Friedrich über.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 114</ref> | ||
== Landesfürst der Herzogtümer Österreich und Steier == | == Landesfürst der Herzogtümer Österreich und Steier == | ||
Als Landesfürst in den Herzogtümern Österreich und Steier gilt | Rudolf dürfte einiges von Verwaltungs- und Wirtschaftsangelegenheiten verstanden haben.<ref name ="hamann407"/> Als Landesfürst in den Herzogtümern Österreich und Steier gilt er als tatkräftiger und auch wirtschaftlich tüchtiger Regent, dessen Politik aber seit 1306 auf das Königreich Böhmen ausgerichtet war.<ref>vgl. NDB 22, 2005, S 178</ref> | ||
* 1299 wurde die [[Burgruine Rauhenstein|Burg Rauhenstein]], deren [[w:Vogt|Burgvogt]] beziehungsweise Besitzer mit der Stadt [[Wien]] eine Auseinandersetzung führten, von den Wienern eingenommen und mit seiner ausdrücklichen Billigung als Landesfürst des [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]] zum Teil zerstört.<ref name ="Marian81">vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld''. (''Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich''. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9, S. 81f.</ref> | * 1299 wurde die [[Burgruine Rauhenstein|Burg Rauhenstein]], deren [[w:Vogt|Burgvogt]] beziehungsweise Besitzer mit der Stadt [[Wien]] eine Auseinandersetzung führten, von den Wienern eingenommen und mit seiner ausdrücklichen Billigung als Landesfürst des [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]] zum Teil zerstört.<ref name ="Marian81">vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld''. (''Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich''. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9, S. 81f.</ref> | ||
* 1300 bereitete die Stadt Wien ihm und seiner Mutter einen feierlichen Empfang. 1305 gründete er dort im Bereich des heutigen Albertinaplatzes das [[Clarakloster]], das in der Folge zu den bedeutendsten Klosterstiftungen des mittelalterlichen Wiens zählte.<ref>vgl. {{Czeike|1|41|42|Albrecht I.)}}</ref> | * 1300 bereitete die Stadt Wien ihm und seiner Mutter einen feierlichen Empfang. 1305 gründete er dort im Bereich des heutigen Albertinaplatzes das [[Clarakloster]], das in der Folge zu den bedeutendsten Klosterstiftungen des mittelalterlichen Wiens zählte.<ref>vgl. {{Czeike|1|41|42|Albrecht I.)}}</ref> |
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