Stift Neuberg: Unterschied zwischen den Versionen

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== Wichtige Äbte des Stiftes Neuberg<ref name ="abtliste">vgl. [http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Neuberg/%C3%84bte Liste der Äbte des Stiftes], Zisterzienserlexikon.DE, abgerufen am 16. August 2020</ref> ==
== Wichtige Äbte des Stiftes Neuberg<ref name ="abtliste">vgl. [http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Neuberg/%C3%84bte Liste der Äbte des Stiftes], Zisterzienserlexikon.DE, abgerufen am 16. August 2020</ref> ==
* [[Heinrich Spanhalm|Abt Heinrich (I.) von Neuberg]] († 1333), 1327-1333 Abt
* [[Heinrich Spanhalm|Abt Heinrich (I.) von Neuberg]] († 1333), 1327-1333 Abt
* [[Simon von Boldersdorf|Abt Simon]] († um 1373), 1333–ca. 1373 Abt
* [[Simon von Boldersdorf|Abt Simon]] († um 1373), 1333–1370/71 Abt
* [[Heinrich II. von Neuberg|Abt Heinrich (II.) von Neuberg]] († 1333), ca. 1373 Abt
* [[Heinrich II. von Neuberg|Abt Heinrich (II.) von Neuberg]] († 1388), 1370/71-1388 Abt


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 16. August 2020, 00:19 Uhr

Das ehemalige Zisterzienserstrift Neuberg an der Mürz heute

Das Stift Neuberg, auch Neuberger Münster genannt, ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster, das 1327 von Herzog Otto von Österreich ("Otto dem Fröhlichen") gegründet wurde. Bekannt wurde es durch den "Neuberger Teilungsvertrag", der hier abgeschlossen wurde. Die Klosteranlage wird im Volksmund auch der "Dom im Dorf" genannt[1] und steht heute als "gotisches Gesamtensemble" unter Denkmalschutz.

Lage

Das frühere Zisterzienserstift befindet sich in der gleichnamigen Marktgemeinde.

Das Bauwerk

Das ehemalige Zisterzienserkloster Neuberg an der Mürz, links die Kapelle St. Bernhard-Kapelle, in der Mitte die östliche Außenseite des Kreuzgangs mit dem vortretendem Chor des Kapitelsaals und rechts im Vordergrund der Chor der Stiftskirche

Das Stift wurde nach dem Vorbild des Mutterklosters Stift Heiligenkreuz angelegt. Die frühere Klosterkirche und jetzige Pfarrkirche ist, wie für Zisterzienserkirche typisch, den Hochfesten der Krönung und Himmelfahrt Mariens geweiht. Es handelt sich um eine gotische Hallenkirche. Obwohl ihr Bau mehr als 150 Jahre dauerte, sind das Langhaus und der Chor in ihrer künstlerischen Gestaltung aufeinander abgestimmt. Als besonders sehenswert gilt der gewaltige, gotische Lärchenholz-Dachstuhl aus dem 15. Jahrhundert, dessen Konstruktion und Ausmaße eindrucksvoll die Qualität der damaligen Zimmermannskunst bezeugen. Er wurde ohne die Verwendung von Eisennägeln geschaffen.[1]

Ein besonderes "Highlight" der früheren Klosteranlage ist der gotische Kreuzgang des Münsters, der südlich der Kirche verläuft. Es handelt sich dabei um den einzigen gotischen Kreuzgang in der heutigen Steiermark, der komplett erhalten geblieben ist. Im Kreuzgang sind die Bildern von 38 Äbten aufgehängt. Hier befinden sich ein sehenswerter Hochaltar aus der Renaissance und der Kapitelsaal mit der Stiftergruft. In dieser sind die sterblichen Überreste des Stiftes und seiner Familie beigesetzt.[1]

Historische Eckdaten

Das gemeinsame Wappen von Herzog Otto dem Fröhlichen und Herzogin Elisabeth ist vielleicht ein Hinweis dafür, dass die Zisterze eine gemeinsame Stiftung des Ehepaares war.

Das Stift wurde 1327 von Herzog Otto von Österreich ("Otto dem Fröhlichen") gegründet, der Stiftungsbrief wurde in Krems ausgestellt und datiert auf den 13. August 1327[A 1]. Die Stiftung erfolgte gemeinsam mit seiner Ehefrau Elisabeth und seinen älteren Brüdern Friedrich und Albrecht.[2] Bereits vor dem 15. Mai 1327 dürfte Herzog Otto Zisterziensermönche aus dem Stift Heiligenkreuz ins Obere Mürztal geholt haben.[3] In der Stiftungsurkunde überließ er ihnen für die neue Zisterze einen großen Teil des oberen Mürztales, der sich vom Bärental und Hauzenberg an bis in die Gegend der Proleswand, alle Seitentäler eingeschlossen, erstreckte, dies mit all den Gütern und Rechten, die dem Herzog und seinen Brüdern eigneten. Das für den Bau und die Dotierung des Stiftes vorgesehene und ziemlich umfangreiche Gebiet befand sich zu dieser Zeit noch im Besitz verschiedener Personen und Institutionen. Ein Großteil gehörte um 1327 zum Beispiel dem Adeligen Wernhard aus dem Berg. Jene Teile davon, die landesfürstlicher Besitz waren, waren als Lehen vergeben oder verpfändet. Es dauerte mehrere Jahre, bis sich das für das Kloster bestimmte Gebiet tatsächlich in dessen Besitz befand. Die Besitzungen konnte das Stift in den folgenden Jahrhundert wesentlich erweitern.[4] Stift Neuberg zählte zu den wirtschaftlich schwächsten Stiften des Herzogtums Steier, war aber keineswegs ein armes Kloster.[5]

Das Stift, das später die Grablege für Ottos Familie werden sollte, bestand bis 1786. In diesem Jahr wurde es von Kaiser Joseph II. als Folge der "Josephinischen Reformen" aufgelöst. Eine Folge der Auflösung war, dass die Stiftskirche zur Pfarrkirche des Marktes Neuberg erhoben wurde. Sie löste in dieser Funktion die in Neuberg gelegene Kirche zur Maria Himmelfahrt am grünen Anger ab. Das frühere Stift wurde nach seiner Auflösung bis 1869 als kaiserliches Jagdschloss genutzt. Heute sind in ihm verschiedene Einrichtungen untergebracht: die Schauglashütte Kaiserhof, ein Naturmuseum, das Pölzl Museum. Zu besichtigen sind mehrere Gartenanlagen. Der Stiftshof dient als Beherbergungsbetrieb. Andere Gebäudeteile werden nach einem Umbau für Büros und Wohnungen genutzt.

Wichtige Äbte des Stiftes Neuberg[6]

Literatur

  • Othmar Pickl - Walter Kanzler: Geschichte des Klosters und der Marktgemeinde Neuberg an der Mürz. Selbstverlag der Gemeinde Neuburg an der Mürz, 1966 (2. Auflage 1996)
  • Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg. In: Zeitschrift des historischen Vereins für die Steiermark 46, 1955, S. 125-149 digital
  • Othmar Pickl: Zum 625. Jahrestag der Gründung des Klosters Neuberg. In: Blätter für Heimatkunde 26, 1952, S. 90-94 digital

Weblinks

 Stift Neuberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons  Stift Neuberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Hochspringen nach: 1,0 1,1 1,2 vgl. Münster Neuberg, MuerzerOberland.AT, abgerufen am 15. August 2020
  2. vgl. Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 126
  3. vgl. Othmar Pickl: Zum 625. Jahrestag der Gründung des Klosters Neuberg, 1952, S. 90f.
  4. vgl. Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 126ff.
  5. vgl. [Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 136
  6. vgl. Liste der Äbte des Stiftes, Zisterzienserlexikon.DE, abgerufen am 16. August 2020

Anmerkungen

  1. Das Original des Stiftungsbriefes ist zwar verloren gegangen, aber der Entwurf des Textes hat sich rudimentär erhalten. Vgl. Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 126
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