Maximilian III. (Vorderösterreich): Unterschied zwischen den Versionen

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Erzherzog Maximilian wurde gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Matthias am Hof seines Vaters erzogen. Nach dessen Tod beschlossen er und seine Brüder 1578 keine weiteren Landesteilungen vorzunehmen.<ref name ="hamann364"/> Maximilian war für eine geistliche Laufbahn bestimmt und wurde 1585 Koadjutor des [[w:Deutscher Orden|Deutschen Ordens]]. Nachdem seine Bewerbung und sein Kampf um die polnische Krone (1587-1589) gescheitert war, wurde er 1590 dessen Hochmeister, nach dem Rücktritt des bisherigen Hochmeisters [[w:Heinrich von Bobenhausen|Heinrich von Bobenhausen]] († 1595). Bis nach 1918 sollten noch mehrere [[Habsburger]] dem "Deutschen Orden" als Hochmeister<ref group="A">Weitere Habsburger, welche außer Maximilian (III.) als Hoch- und Deutschmeister wirkten, waren die Erzherzöge [[w:Karl von Österreich (1590–1624)|Karl von Österreich]] (ein Bruder von [[Ferdinand II. (HRR)|Kaiser Ferdinand II.]]), [[w:Leopold Wilhelm von Österreich|Leopold Wilhelm von Österreich]] (Bruder von Kaiser Ferdinand II.), [[w:Karl Joseph von Österreich (1649–1664)|Karl Josef von Österreich]] (Sohn von [[Ferdinand III. (HRR)|Kaiser Ferdinand III.]]), [[w:Maximilian Franz von Österreich|Maximilian Franz von Österreich]] (ein Sohn von Kaiserin [[Maria Theresia]]), [[w:Karl von Österreich-Teschen|Karl von Österreich-Teschen]] (besser bekannt als der "''Sieger von Aspern''"), [[w:Anton Viktor von Österreich|Anton Viktor von Österreich]] (Sohn von [[Leopold II. (HRR)|Kaiser Leopold II.]]), [[w:Maximilian Joseph von Österreich-Este|Maximilian Joseph von Österreich-Este]] (Enkel von Kaiserin Maria Theresia), [[w:Wilhelm von Österreich|Wilhelm von Österreich]] (Sohn von [[w:Karl von Österreich-Teschen|Erzherzog Karl]], dem Sieger von Aspern) und [[w:Eugen von Österreich-Teschen|Eugen von Österreich-Teschen]] (Urenkel von [[Leopold II. (HRR)|Kaiser Leopold II.]]).</ref> leiten.<ref name ="hamann365">vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 365</ref>  
Erzherzog Maximilian wurde gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Matthias am Hof seines Vaters erzogen. Nach dessen Tod beschlossen er und seine Brüder 1578 keine weiteren Landesteilungen vorzunehmen.<ref name ="hamann364"/> Maximilian war für eine geistliche Laufbahn bestimmt und wurde 1585 Koadjutor des [[w:Deutscher Orden|Deutschen Ordens]]. Nachdem seine Bewerbung und sein Kampf um die polnische Krone (1587-1589) gescheitert war, wurde er 1590 dessen Hochmeister, nach dem Rücktritt des bisherigen Hochmeisters [[w:Heinrich von Bobenhausen|Heinrich von Bobenhausen]] († 1595). Bis nach 1918 sollten noch mehrere [[Habsburger]] dem "Deutschen Orden" als Hochmeister<ref group="A">Weitere Habsburger, welche außer Maximilian (III.) als Hoch- und Deutschmeister wirkten, waren die Erzherzöge [[w:Karl von Österreich (1590–1624)|Karl von Österreich]] (ein Bruder von [[Ferdinand II. (HRR)|Kaiser Ferdinand II.]]), [[w:Leopold Wilhelm von Österreich|Leopold Wilhelm von Österreich]] (Bruder von Kaiser Ferdinand II.), [[w:Karl Joseph von Österreich (1649–1664)|Karl Josef von Österreich]] (Sohn von [[Ferdinand III. (HRR)|Kaiser Ferdinand III.]]), [[w:Maximilian Franz von Österreich|Maximilian Franz von Österreich]] (ein Sohn von Kaiserin [[Maria Theresia]]), [[w:Karl von Österreich-Teschen|Karl von Österreich-Teschen]] (besser bekannt als der "''Sieger von Aspern''"), [[w:Anton Viktor von Österreich|Anton Viktor von Österreich]] (Sohn von [[Leopold II. (HRR)|Kaiser Leopold II.]]), [[w:Maximilian Joseph von Österreich-Este|Maximilian Joseph von Österreich-Este]] (Enkel von Kaiserin Maria Theresia), [[w:Wilhelm von Österreich|Wilhelm von Österreich]] (Sohn von [[w:Karl von Österreich-Teschen|Erzherzog Karl]], dem Sieger von Aspern) und [[w:Eugen von Österreich-Teschen|Eugen von Österreich-Teschen]] (Urenkel von [[Leopold II. (HRR)|Kaiser Leopold II.]]).</ref> leiten.<ref name ="hamann365">vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 365</ref>  


1593-1595 war er nach dem Tod seines Onkels [[Karl II. (Innerösterreich)|Karl (II.)]] für dessen noch unmündigen Sohn, den späteren Kaiser [[Ferdinand II. (HRR)|Ferdinand II.]] Regent für die "innerösterreichischen Lande"<ref group="A">Die "innerösterreichische" Lande umfassten damals im Wesentlichen die Herzogtümer [[Herzogtum Steier|Steier]], [[Herzogtum Kärnten|Kärnten]] und [[w:Herzogtum Krain|Krain]].</ref>.<ref>vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 365f.</ref> 1602 wurde er Regent der "oberösterreichischen Lande", deren Zentrum damals die [[Grafschaft Tirol]] bildete. Erzherzog Maximilian, der zunächst zwischen seinen Brüdern Rudolf und Matthias zu vermitteln versuchte, war letztlich an der Entmachtung von Kaiser Rudolf II. beteiligt und unterstützte Matthias, indem er auf Rudolfs Nachfolge im Reich, für die er in Betracht gezogen wurde, zu dessen Gunsten verzichtete. Er war gemeinsam mit seinem Neffen, dem späteren Kaiser [[Ferdinand II. (HRR)|Ferdinand II.]] am Sturz von [[w:Melchior Khlesl|Kardinal Khlesl]], dem einflussreichen Ratgeber von Kaiser Matthias, beteiligt, und hatte wesentlichen Anteil daran, dass sein Neffe sich als Nachfolger von Kaiser Matthias durchsetzen konnte.<ref name ="hamann366">vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 366</ref>
1593-1595 war er nach dem Tod seines Onkels [[Karl II. (Innerösterreich)|Karl (II.)]] für dessen noch unmündigen Sohn, den späteren Kaiser [[Ferdinand II. (HRR)|Ferdinand II.]] Regent für die "innerösterreichischen Lande"<ref group="A">Die "innerösterreichische" Lande umfassten damals im Wesentlichen die Herzogtümer [[Herzogtum Steier|Steier]], [[Herzogtum Kärnten|Kärnten]] und [[w:Herzogtum Krain|Krain]].</ref>.<ref>vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 365f.</ref> 1602 wurde er Regent der "oberösterreichischen Lande", deren Zentrum damals die [[Grafschaft Tirol]] bildete. Erzherzog Maximilian, der zunächst zwischen seinen Brüdern Rudolf und Matthias zu vermitteln versuchte, war letztlich an der Entmachtung von Kaiser Rudolf II. beteiligt und unterstützte Matthias, indem er auf Rudolfs Nachfolge im Reich, für die er in Betracht gezogen wurde, zu dessen Gunsten verzichtete. Er war gemeinsam mit seinem Neffen, dem späteren Kaiser [[Ferdinand II. (HRR)|Ferdinand II.]] am Sturz von [[w:Melchior Khlesl|Kardinal Khlesl]], dem einflussreichen Ratgeber von Kaiser Matthias, beteiligt, und hatte wesentlichen Anteil daran, dass sein Neffe sich als Nachfolger von Kaiser Matthias durchsetzen konnte.<ref name ="hamann366">vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 366</ref><ref name ="ndb512">vgl. NDB, 1990., S. 512</ref>
 
==Herrschaften==
[[File:Mariastein - Erzherzogshut.jpg|thumb|Der Erzherzogshut von Mariastein, die bekannteste Stiftung von Erzherzog Maximilian dem Deutschmeister]]
Erzherzog Maximilian (III.) von Österreich war von 1602 bis zu seinem Tod Statthalter der "oberösterreichischen" Lande, deren Zentrum die [[Grafschaft Tirol]] bildete. Zu diesen gehörten Teile der heutigen Bundesländer Tirol und Vorarlberg.


== Orte mit Bezug zu Erzherzog Maximilian im heutigen Österreich ==
== Orte mit Bezug zu Erzherzog Maximilian im heutigen Österreich ==
=== Niederösterreich ===
=== Niederösterreich ===
* [[Wiener Neustadt]]: 1485 wurde dem Erzherzog Wiener Neustadt als Residenz zugesprochen.
* [[Wiener Neustadt]]: 1485 wurde dem Erzherzog Wiener Neustadt als Residenz zugesprochen.<ref name ="ndb511">vgl. NDB, 1990., S. 511</ref>


== Tirol ==
== Tirol ==
* [[Innsbruck]]: Als Regent der Grafschaft Tirol hielt sich der Erzherzog oft in Innsbruck auf, das seit 1602 seine Hauptresidenz war. Er kümmerte sich erfolgreich um die Sanierung der Landkammer und Tilgung der enormen Schulden, die sein [[Ferdinand II. (Tirol)|Vorgänger]] hinterlassen hatte.<ref name ="hamann366"/> Im Kapuzinerkloster ließ er sich eine Eremitage einrichten.
[[File:Mariastein - Erzherzogshut.jpg|thumb|Der Erzherzogshut von Mariastein, eine Stiftung von Erzherzog Maximilian dem Deutschmeister]]
* [[Innsbruck]]: Als Regent der Grafschaft Tirol hielt sich der Erzherzog oft in Innsbruck auf, das seit 1602 seine Hauptresidenz war. Er kümmerte sich erfolgreich um die Sanierung der Landkammer und Tilgung der enormen Schulden, die sein [[Ferdinand II. (Tirol)|Vorgänger]] hinterlassen hatte.<ref name ="hamann366"/>


== Erinnerungsstätten an Erzherzog Maximilian im heutigen Staat Österreich ==
== Erinnerungsstätten an Erzherzog Maximilian im heutigen Staat Österreich ==
=== Niederösterreich ===
* [[Klosterneuburg]]: Erzherzog Maximilian schenkte dem [[Stift Klosterneuburg]] das silberne Büstenreliquiar des Heiligen Leopolds und stiftete diesem einen Erzherzogshut, für ihn die "heilige" Landeskrone.<ref name ="kat">vgl. [[w:Floridus Röhrig|Floridus Röhrig]] - [[Gottfried Stangler]] (Hrsg.): ''Der heilige Leopold''. Landesfürst und Staatssymbol. Katalog der Niederösterreichischen Landesausstellung im Stift Klosterneuburg vom 30. März bis 3. November 1985 (= Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums. Neue Folge 155). Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kulturabteilung, Wien, 1985. S. 372 [http://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/05/html/576.htm digital]</ref>
=== Tirol ===
=== Tirol ===
[[File:Innsbruck 2 291.jpg|thumb|Maximilian der Deutschmeister, gemeinsam mit seinem Neffen Ferdinand II., Wandmalerei im Kaisersaal von Schloss Ambras, aus dem Jahr 1719]]
[[File:Innsbruck 2 291.jpg|thumb|Maximilian der Deutschmeister, Ausschnitt aus der Wandmalerei im Kaisersaal von Schloss Ambras, aus dem Jahr 1719]]
* [[Innsbruck]]: Nach seinem Tod wurde Erzherzog Maximilian im Jakobsdom in Innsbruck beigesetzt, wo er sich von [[w:Kaspar Gras|Kaspar Gras]] († 1674), einem bedeutenden Bildhauer und Bronzegießer, den er bereits in [[w:Bad Mergentheim|Mergentheim]], seinem Hauptsitz als Hochmeister des Deutschen Ordens, kennen gelernt hatte, ein eindrucksvolles Barockgrabmal aus Bronze errichten ließ. Ein Gemälde von ihm befindet sich als Teil der Sammlungen des Kunsthistorischen Museums in der Gemäldegalerie von [[Schloss Ambras]], wo er auch mit anderen Habsburgern auf der Wandmalerei des Kaisersaales (1719) verewigt ist.
* [[Innsbruck]]: 1615 ließ Erzherzog Maximilian III. an der Nordseite der Kirche des Innsbrucker Kapuzinerklosters für sich eine Eremitage anbauen.<ref name ="kapu">vgl. [http://zentralbibliothek.kapuziner.at/innsbruck.htm Kapuzinerkloster], Zentralbibliothek.Kapuziner.AT, abgerufen am 16. August 2020</ref> Nach seinem Tod wurde er im Jakobsdom in Innsbruck beigesetzt, wo er sich von [[w:Kaspar Gras|Kaspar Gras]] († 1674), einem bedeutenden Bildhauer und Bronzegießer, den er bereits in [[w:Bad Mergentheim|Mergentheim]], seinem Hauptsitz als Hochmeister des Deutschen Ordens, kennen gelernt hatte, ein eindrucksvolles Barockgrabmal aus Bronze errichten ließ. Ein Gemälde von ihm befindet sich als Teil der Sammlungen des Kunsthistorischen Museums in der Gemäldegalerie von [[Schloss Ambras]], wo er auch mit anderen Habsburgern auf der Wandmalerei des Kaisersaales (1719) verewigt ist.
 
* [[Mariastein (Tirol)|Mariastein]]: Als Regent der Grafschaft Tirol, der zugleich als Erzherzog das Haus [[Habsburger|Habsburg (Österreich)]] vertrat, stiftete Erzherzog Maximilian der Deutschmeister für die spätere Wallfahrtskirche auf dem Schloss Mariastein einen weiteren Erzherzogshut, nachdem er bereits dem Stift Klosterneuburg einen geschenkt hatte. Heute kann dieser im Schlossmuseum besichtigt werden. Eine Kopie von ihm befindet sich in der Mariasteiner Pfarrkirche.
* [[Mariastein (Tirol)|Mariastein]]: Als Regent der Grafschaft Tirol, der zugleich als Erzherzog das Haus [[Habsburger|Habsburg (Österreich)]] vertrat, stiftete Erzherzog Maximilian der Deutschmeister für die spätere Wallfahrtskirche auf dem Schloss Mariastein seinen Erzherzogshut. Heute kann dieser im Schlossmuseum besichtigt werden. Eine Kopie von ihm befindet sich in der Mariasteiner Pfarrkirche.


== Maximilian der Deutschmeister auf der Bühne ==
== Maximilian der Deutschmeister auf der Bühne ==
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== Weblinks ==
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* {{Nömuseum|p|544|Maximilian der Deutschmeister}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 16. August 2020, 16:27 Uhr

Erzherzog Maximilian der Deutschmeister, Gemälde von Martino Rota, um 1580, zu besichtigen in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums auf Schloss Ambras

Erzherzog Maximilian (III.) von Österreich (* 12. Oktober 1558, in Wiener Neustadt, damals Herzogtum Steier; † 2. November 1618, in Wien, damals Herzogtum Österreich unter der Enns) aus dem Haus Österreich (Habsburg), besser bekannt als Maximilian der Deutschmeister, herrschte über Teile des heutigen Österreich.

Herkunft und Familie

Das Grabmal des Erzherzogs im Jakobsdom in Innsbruck

Erzherzog Maximilian (III.) von Österreich war ein Enkel von Kaiser Ferdinand I. und einer der jüngeren Söhne von Kaiser Maximilian II. aus dessen Ehe mit der spanischen Infantin Maria von Spanien († 1603)[A 1].[1] Zu Maximilians Brüdern gehörten die Kaiser Rudolf II. und Matthias sowie Erzherzog Ernst (III.).

Herrschaften

Erzherzog Maximilian wurde gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Matthias am Hof seines Vaters erzogen. Nach dessen Tod beschlossen er und seine Brüder 1578 keine weiteren Landesteilungen vorzunehmen.[1] Maximilian war für eine geistliche Laufbahn bestimmt und wurde 1585 Koadjutor des Deutschen Ordens. Nachdem seine Bewerbung und sein Kampf um die polnische Krone (1587-1589) gescheitert war, wurde er 1590 dessen Hochmeister, nach dem Rücktritt des bisherigen Hochmeisters Heinrich von Bobenhausen († 1595). Bis nach 1918 sollten noch mehrere Habsburger dem "Deutschen Orden" als Hochmeister[A 2] leiten.[2]

1593-1595 war er nach dem Tod seines Onkels Karl (II.) für dessen noch unmündigen Sohn, den späteren Kaiser Ferdinand II. Regent für die "innerösterreichischen Lande"[A 3].[3] 1602 wurde er Regent der "oberösterreichischen Lande", deren Zentrum damals die Grafschaft Tirol bildete. Erzherzog Maximilian, der zunächst zwischen seinen Brüdern Rudolf und Matthias zu vermitteln versuchte, war letztlich an der Entmachtung von Kaiser Rudolf II. beteiligt und unterstützte Matthias, indem er auf Rudolfs Nachfolge im Reich, für die er in Betracht gezogen wurde, zu dessen Gunsten verzichtete. Er war gemeinsam mit seinem Neffen, dem späteren Kaiser Ferdinand II. am Sturz von Kardinal Khlesl, dem einflussreichen Ratgeber von Kaiser Matthias, beteiligt, und hatte wesentlichen Anteil daran, dass sein Neffe sich als Nachfolger von Kaiser Matthias durchsetzen konnte.[4][5]

Orte mit Bezug zu Erzherzog Maximilian im heutigen Österreich

Niederösterreich

Tirol

Der Erzherzogshut von Mariastein, eine Stiftung von Erzherzog Maximilian dem Deutschmeister
  • Innsbruck: Als Regent der Grafschaft Tirol hielt sich der Erzherzog oft in Innsbruck auf, das seit 1602 seine Hauptresidenz war. Er kümmerte sich erfolgreich um die Sanierung der Landkammer und Tilgung der enormen Schulden, die sein Vorgänger hinterlassen hatte.[4]

Erinnerungsstätten an Erzherzog Maximilian im heutigen Staat Österreich

Niederösterreich

  • Klosterneuburg: Erzherzog Maximilian schenkte dem Stift Klosterneuburg das silberne Büstenreliquiar des Heiligen Leopolds und stiftete diesem einen Erzherzogshut, für ihn die "heilige" Landeskrone.[7]

Tirol

Maximilian der Deutschmeister, Ausschnitt aus der Wandmalerei im Kaisersaal von Schloss Ambras, aus dem Jahr 1719
  • Innsbruck: 1615 ließ Erzherzog Maximilian III. an der Nordseite der Kirche des Innsbrucker Kapuzinerklosters für sich eine Eremitage anbauen.[8] Nach seinem Tod wurde er im Jakobsdom in Innsbruck beigesetzt, wo er sich von Kaspar Gras († 1674), einem bedeutenden Bildhauer und Bronzegießer, den er bereits in Mergentheim, seinem Hauptsitz als Hochmeister des Deutschen Ordens, kennen gelernt hatte, ein eindrucksvolles Barockgrabmal aus Bronze errichten ließ. Ein Gemälde von ihm befindet sich als Teil der Sammlungen des Kunsthistorischen Museums in der Gemäldegalerie von Schloss Ambras, wo er auch mit anderen Habsburgern auf der Wandmalerei des Kaisersaales (1719) verewigt ist.
  • Mariastein: Als Regent der Grafschaft Tirol, der zugleich als Erzherzog das Haus Habsburg (Österreich) vertrat, stiftete Erzherzog Maximilian der Deutschmeister für die spätere Wallfahrtskirche auf dem Schloss Mariastein einen weiteren Erzherzogshut, nachdem er bereits dem Stift Klosterneuburg einen geschenkt hatte. Heute kann dieser im Schlossmuseum besichtigt werden. Eine Kopie von ihm befindet sich in der Mariasteiner Pfarrkirche.

Maximilian der Deutschmeister auf der Bühne

Literatur

  • Heinz Noflatscher: Glaube, Reich und Dynastie. Maximilian der Deutschmeister (1558–1618). Verlag Elwert, Marburg, 1987, ISBN 3-7708-0853-3

Lexika-Artikel

  • Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 1988, S. 364-366[A 4]
  • Heinz Noflatscher: Maximilian, Erzherzog von Österreich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Duncker & Humblot, Berlin, 1990. ISBN 3-428-00197-4. Band 16. S. 511f. digital
  • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Maximilian III. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien, 1861. 7. Theil. S. 106ff. online[A 5]
  • Heinrich von Zeißberg: Maximilian (Erzherzog von Österreich). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Duncker & Humblot, Leipzig, 1885. Band 21. S. 72–76 online[A 6]

Weblinks

 Maximilian III. (Vorderösterreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger, 1988, S. 364
  2. vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger, 1988, S. 365
  3. vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger, 1988, S. 365f.
  4. 4,0 4,1 vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger, 1988, S. 366
  5. vgl. NDB, 1990., S. 512
  6. vgl. NDB, 1990., S. 511
  7. vgl. Floridus Röhrig - Gottfried Stangler (Hrsg.): Der heilige Leopold. Landesfürst und Staatssymbol. Katalog der Niederösterreichischen Landesausstellung im Stift Klosterneuburg vom 30. März bis 3. November 1985 (= Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums. Neue Folge 155). Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kulturabteilung, Wien, 1985. S. 372 digital
  8. vgl. Kapuzinerkloster, Zentralbibliothek.Kapuziner.AT, abgerufen am 16. August 2020

Anmerkungen

  1. Marias Vater war Kaiser Karl V., der ältere Bruder von Maximilians Vater. Beide waren somit Cousin und Cousine ersten Grades.
  2. Weitere Habsburger, welche außer Maximilian (III.) als Hoch- und Deutschmeister wirkten, waren die Erzherzöge Karl von Österreich (ein Bruder von Kaiser Ferdinand II.), Leopold Wilhelm von Österreich (Bruder von Kaiser Ferdinand II.), Karl Josef von Österreich (Sohn von Kaiser Ferdinand III.), Maximilian Franz von Österreich (ein Sohn von Kaiserin Maria Theresia), Karl von Österreich-Teschen (besser bekannt als der "Sieger von Aspern"), Anton Viktor von Österreich (Sohn von Kaiser Leopold II.), Maximilian Joseph von Österreich-Este (Enkel von Kaiserin Maria Theresia), Wilhelm von Österreich (Sohn von Erzherzog Karl, dem Sieger von Aspern) und Eugen von Österreich-Teschen (Urenkel von Kaiser Leopold II.).
  3. Die "innerösterreichische" Lande umfassten damals im Wesentlichen die Herzogtümer Steier, Kärnten und Krain.
  4. In Details nicht mehr ganz aktuell, aber als Einführung und Erstinformation noch immer gut geeignet. Eine weitere und spätere, inhaltlich aber nicht aktualisierte Ausgabe ist 2001 bei Amalthea Signum erschienen: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Verlag Amalthea Signum, Wien, 2001. ISBN 978-3850024457. Neuere aktualisierte Auflagen existieren nur als EBook.
  5. Wissenschaftlich überholt, aber noch immer aus historiographischer Sicht interessant, besonders als eine "Gegendarstellung" zum ADB
  6. Wissenschaftlich überholt, aber noch immer aus historiographischer Sicht interessant, besonders als eine "Gegendarstellung" zum Wurzbach
VorgängerAmtNachfolger
Erzherzog Ferdinand (II.) von ÖsterreichStatthalter der Grafschaft Tirol
1602–1618
Erzherzog Leopold (V.) von Österreich
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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Maximilian III. (Vorderösterreich) behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).