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[[Datei:Littering in Stockholm.jpg|mini|Vermüllung mit billigen Plastikteilen und Papier in [[w:Stockholm|Stockholm]] ([[w:Schweden|Schweden]])]] | [[Datei:Littering in Stockholm.jpg|mini|Vermüllung mit billigen Plastikteilen und Papier in [[w:Stockholm|Stockholm]] ([[w:Schweden|Schweden]])]] | ||
[[Datei:Botellón 8 ¡Qué divertido!.jpg|mini|Vermüllung mit Plastiktaschen, Platikflaschen und Glasflaschen in [[w:Sevilla|Sevilla]] ([[w:Spanien|Spanien]])]] | [[Datei:Botellón 8 ¡Qué divertido!.jpg|mini|Vermüllung mit Plastiktaschen, Platikflaschen und Glasflaschen in [[w:Sevilla|Sevilla]] ([[w:Spanien|Spanien]])]] | ||
Als Einwegplastik werden [[w:Umgangssprache|umgangssprachlich]] [[w:Kunststoff|Kunststoffteile]] bezeichnet, welche in der Regel zum einmaligen Gebrauch bestimmt sind. Diese sind aufgrund der damit verbundenen Umweltbelastung in [[w:Verruf|Verruf]] gekommen und stellen ein Symbol für eine "[[w:Wegwerfgesellschaft|Wegwerfgesellschaft]]" dar. Typische Einwegplastikteile sind z. B. [[w:Trinkhalm|Kunststofftrinkröhrchen]]<ref>In der [[w:Europäische Union|Europäischen Union]] sollen nach konservativen Schätzungen jährlich etwa 36,4 Milliarden Kunststofftrinkröhrchen weggeworfen werden. Gemäß Mitteilung des deutschen [[w: Umweltministerium|Umweltministeriums]] sollen Kunststofftrinkröhrchen zu den Produkten gehören, die sich im Müll in den [[w:Plastikmüll in den Ozeanen|Weltmeeren]] am häufigsten wiederfinden ließen.</ref><ref>[https://seas-at-risk.org/images/pdf/publications/SeasAtRiskSummarysingleUseplasticandthemarineenvironment.compressed.pdf Seas at risk - for the protection and restoration of the marine environment] [[w:Federation Seas at Risk|Seas At Risk]].</ref>, [[w: Einweggeschirr| Einweggeschirr]], [[w:Plastiktüte|Plastiktaschen]], [[w:Trinkflasche|Trinkflaschen]], [[w:Feuerzeug|Feuerzeuge]] etc. Andere Einwegprodukte, die aus Kunststoff bestehen sind z. B.: Produkte im Sanitäts- und Medizinbereich, [[w:Einweghandschuh|Einweghandschuhe]], [[w:Overall|Einwegoverall]], [[w:Einwegspritze|Einwegspritzen]]. Ein typisches Einwegprodukt, welches nicht aus Kunststoff besteht ist [[w:Toilettenpapier|Toilettenpapier]], ein solches welches teilweise aus Kunststoff besteht und dessen Kunststoffbestandteile wesentlich zur erschwerten Abbaubarkeit in der Natur beiträgt sind [[w:Zigaretten|Zigaretten]] bzw. [[w:Zigarettenstummel|Zigarettenstummeln]]. | Als Einwegplastik werden [[w:Umgangssprache|umgangssprachlich]] [[w:Kunststoff|Kunststoffteile]] bezeichnet, welche in der Regel zum einmaligen Gebrauch bestimmt sind. Diese sind aufgrund der damit verbundenen Umweltbelastung auch in Österreich in [[w:Verruf|Verruf]] gekommen und stellen ein Symbol für eine "[[w:Wegwerfgesellschaft|Wegwerfgesellschaft]]" dar. Typische Einwegplastikteile sind z. B. [[w:Trinkhalm|Kunststofftrinkröhrchen]]<ref>In der [[w:Europäische Union|Europäischen Union]] sollen nach konservativen Schätzungen jährlich etwa 36,4 Milliarden Kunststofftrinkröhrchen weggeworfen werden. Gemäß Mitteilung des deutschen [[w: Umweltministerium|Umweltministeriums]] sollen Kunststofftrinkröhrchen zu den Produkten gehören, die sich im Müll in den [[w:Plastikmüll in den Ozeanen|Weltmeeren]] am häufigsten wiederfinden ließen.</ref><ref>[https://seas-at-risk.org/images/pdf/publications/SeasAtRiskSummarysingleUseplasticandthemarineenvironment.compressed.pdf Seas at risk - for the protection and restoration of the marine environment] [[w:Federation Seas at Risk|Seas At Risk]].</ref>, [[w: Einweggeschirr| Einweggeschirr]], [[w:Plastiktüte|Plastiktaschen]], [[w:Trinkflasche|Trinkflaschen]], [[w:Feuerzeug|Feuerzeuge]] etc. Andere Einwegprodukte, die aus Kunststoff bestehen sind z. B.: Produkte im Sanitäts- und Medizinbereich, [[w:Einweghandschuh|Einweghandschuhe]], [[w:Overall|Einwegoverall]], [[w:Einwegspritze|Einwegspritzen]]. Ein typisches Einwegprodukt, welches nicht aus Kunststoff besteht ist [[w:Toilettenpapier|Toilettenpapier]], ein solches welches teilweise aus Kunststoff besteht und dessen Kunststoffbestandteile wesentlich zur erschwerten Abbaubarkeit in der Natur beiträgt sind [[w:Zigaretten|Zigaretten]] bzw. [[w:Zigarettenstummel|Zigarettenstummeln]]. | ||
Einwegplastik gehört unter anderem zur Gruppe der [[w:Einwegverpackung|Einwegverpackungen]], welche anstelle von [[w:Mehrwegverpackung|Mehrwegverpackungen]] (z. B. Mehrweg-Plastikflasche) eingesetzt werden können. | Einwegplastik gehört unter anderem zur Gruppe der [[w:Einwegverpackung|Einwegverpackungen]], welche anstelle von [[w:Mehrwegverpackung|Mehrwegverpackungen]] (z. B. Mehrweg-Plastikflasche) eingesetzt werden können. | ||
== Einzelstaatliche Maßnahmen zur Reduzierung von Einwegplastik == | == Österreich == | ||
In Österreich wurde von der Bundesregierung im Vergleich zu anderen Ländern dieser Welt sehr spät erst auf die Problematik Einwegplastik reagiert. Erst durch die Verpflichtung der Umsetzung der Einweg-Plastik-Richtlinie der Europäischen Union 2021 wurde von der österreichischen Bundesregierung Maßnahmen gesetzt. Bereits zuvor war bekannt, dass alleine bei den Kunststofftragetaschen jährlich zwischen 5.000 bis 7.000 Tonnen Müll anfällt. Auch dass diese, trotz der Sammelsysteme, oft in Flüssen und Seen geschwemmt wurden. Als erste Maßnahme wurde ab dem 1. Januar 2020 ein Verbot von nicht biologisch abbaubaren Plastiktaschen in Kraft gesetzt sowie ein Verbot der Beimengung von Mikroplastikpartikel in Kosmetikprodukten und Reinigungsmittel ab 2020. | |||
Da in Österreich jährlich rund 900.000 Tonnen Plastikmüll anfallen und nur rund ein Drittel davon [[w:Recycling|recycelt]] wird<ref>[https://www.bmlrt.gv.at/umwelt/abfall-ressourcen/Plastiksackerl-Verbot.html Plastiksackerl-Verbot in Österreich ab 2020], Webseite des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus vom 5. Dezember 2018.</ref>, kann das Verbot von Einweg-Plastiktaschen, die nur 1% des Plastik-Restmüllaufkommens verursachen, wohl kaum als eine nachhaltige Initiative betrachtet werden, durch welche der gesamte Einweg-Plastikmüll in absehbarer Zeit reduziert wird. | |||
== Einzelstaatliche Maßnahmen anderer Länder zur Reduzierung von Einwegplastik == | |||
=== Generelles Verbot von Einwegplastik (Beispiele) === | === Generelles Verbot von Einwegplastik (Beispiele) === | ||
Verschiedene Länder der Erde haben bereits seit Jahren ein Verbot von Einwegplastik beschlossen oder umgesetzt. Im Oktober 2019 hat die Legislative in [[w:Costa Rica|Costa Rica]] beschlossen, Kunststofftrinkröhrchen, -taschen sowie andere Einwegplastikteile zu verbieten. In [[w:Republik China (Taiwan)|Taiwan]] wurde ein Verbot von Einwegkunststofftrinkröhrchen für große Restaurantketten ab 2019 und eine generelle Reduzierung von Einwegkunststofftrinkröhrchen bis 2030 angeordnet.<ref>{{Literatur |Autor=Bayerischer Rundfunk |Titel=Strohhalm: So viel Müll verursachen Kunststofftrinkröhrchen |Datum=2018-04-24 |Online=https://www.br.de/radio/bayern1/strohhalm-100.html |Abruf=2019-02-05}}</ref> Der [[w:Osttimor|osttimoresische]] Umweltstaatssekretär [[w:Demétrio do Amaral de Carvalho|Demétrio do Amaral de Carvalho]] plante bereits vor Jahren, den Importe von Einwegplastik, wie Plastiktaschen, in Zukunft mit einem Strafzoll von 30 % zu belegen. Verboten sind Einweg-Plastiktaschen in [[w:Australien|Australien]] in den Bundesstaaten [[w:South Australia|South Australia]], [[w:Australian Capital Territory|Australian Capital Territory]], [[w:Queensland|Queensland]] und [[w:Northern Territory|Northern Territory]].<ref>Andrew Darby: [http://www.smh.com.au/environment/ban-on-plastic-bags-spreads-to-tasmania-20101111-17pgm.html ''Ban on plastic bags spreads to Tasmania''.] In: ''The Sydney Morning Herald'', 12. November 2010 (englisch)</ref><ref>[https://www.theguardian.com/australia-news/2017/sep/06/queensland-bans-single-use-plastic-bags-from-july-2018 ''Queensland bans single-use plastic bags from July 2018''], vom 5. September 2017, geladen am 18. Dezember 2017</ref>Ein landesweites Verbot konnte 2008 in Australien nicht durchgesetzt werden.<ref>[http://www.n-tv.de/panorama/Plastiktueten-Verbot-article286471.html ''Australien macht Ernst – Plastiktaschen-Verbot'']</ref> | Verschiedene Länder der Erde haben bereits seit Jahren ein Verbot von Einwegplastik beschlossen oder umgesetzt. Im Oktober 2019 hat die Legislative in [[w:Costa Rica|Costa Rica]] beschlossen, Kunststofftrinkröhrchen, -taschen sowie andere Einwegplastikteile zu verbieten. In [[w:Republik China (Taiwan)|Taiwan]] wurde ein Verbot von Einwegkunststofftrinkröhrchen für große Restaurantketten ab 2019 und eine generelle Reduzierung von Einwegkunststofftrinkröhrchen bis 2030 angeordnet.<ref>{{Literatur |Autor=Bayerischer Rundfunk |Titel=Strohhalm: So viel Müll verursachen Kunststofftrinkröhrchen |Datum=2018-04-24 |Online=https://www.br.de/radio/bayern1/strohhalm-100.html |Abruf=2019-02-05}}</ref> Der [[w:Osttimor|osttimoresische]] Umweltstaatssekretär [[w:Demétrio do Amaral de Carvalho|Demétrio do Amaral de Carvalho]] plante bereits vor Jahren, den Importe von Einwegplastik, wie Plastiktaschen, in Zukunft mit einem Strafzoll von 30 % zu belegen. Verboten sind Einweg-Plastiktaschen in [[w:Australien|Australien]] in den Bundesstaaten [[w:South Australia|South Australia]], [[w:Australian Capital Territory|Australian Capital Territory]], [[w:Queensland|Queensland]] und [[w:Northern Territory|Northern Territory]].<ref>Andrew Darby: [http://www.smh.com.au/environment/ban-on-plastic-bags-spreads-to-tasmania-20101111-17pgm.html ''Ban on plastic bags spreads to Tasmania''.] In: ''The Sydney Morning Herald'', 12. November 2010 (englisch)</ref><ref>[https://www.theguardian.com/australia-news/2017/sep/06/queensland-bans-single-use-plastic-bags-from-july-2018 ''Queensland bans single-use plastic bags from July 2018''], vom 5. September 2017, geladen am 18. Dezember 2017</ref>Ein landesweites Verbot konnte 2008 in Australien nicht durchgesetzt werden.<ref>[http://www.n-tv.de/panorama/Plastiktueten-Verbot-article286471.html ''Australien macht Ernst – Plastiktaschen-Verbot'']</ref> | ||
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=== Vermeidung von Einwegplastik (Lenkungssystem) === | === Vermeidung von Einwegplastik (Lenkungssystem) === | ||
In der [[w:Bundesrepublik Deutschland|Deutschland]] gekaufte [[w:Einwegflasche|Einwegflaschen]] sind seit vielen Jahren überwiegend pfandpflichtig und am [[w:DPG Deutsche Pfandsystem GmbH|DPG-Logo]] erkennbar. Der Einsatzpfand beträgt 0,25 Cent. Dieser Einsatzpfand gilt in Deutschland seit dem 1. Jänner 2003 für Einwegverpackungen von Getränken. Bis zum 30. April 2006 gab es verschiedene Pfandsysteme. Dadurch konnten die jeweiligen Verpackungen nur in bestimmten Geschäften abgegeben werden. Seit dem 1. Mai 2006 müssen alle Geschäfte in Deutschland, die Getränke in einwegpfandpflichtigen Einwegverpackungen verkaufen, die Einwegverpackungen der jeweiligen Materialart auch zurücknehmen. Eine Ausnahmen gilt für Geschäfte mit weniger als 200 m² Verkaufsfläche. | In der [[w:Bundesrepublik Deutschland|Deutschland]] gekaufte [[w:Einwegflasche|Einwegflaschen]] sind seit vielen Jahren überwiegend pfandpflichtig und am [[w:DPG Deutsche Pfandsystem GmbH|DPG-Logo]] erkennbar. Der Einsatzpfand beträgt 0,25 Cent. Dieser Einsatzpfand gilt in Deutschland seit dem 1. Jänner 2003 für Einwegverpackungen von Getränken. Bis zum 30. April 2006 gab es verschiedene Pfandsysteme. Dadurch konnten die jeweiligen Verpackungen nur in bestimmten Geschäften abgegeben werden. Seit dem 1. Mai 2006 müssen alle Geschäfte in Deutschland, die Getränke in einwegpfandpflichtigen Einwegverpackungen verkaufen, die Einwegverpackungen der jeweiligen Materialart auch zurücknehmen. Eine Ausnahmen gilt für Geschäfte mit weniger als 200 m² Verkaufsfläche. | ||
== Europäische Union == | == Europäische Union == |
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