Leopold II. (Österreich): Unterschied zwischen den Versionen

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::::::- Kunigunde († um 1161)
:::::::: ∞  Graf Bernhard von Sponheim-[[w:Maribor|Marburg]] († 1147)
::::::- Willibirg († um 1145)
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:* Gerberga († 1142)
:* Gerberga († 1142)

Version vom 9. September 2020, 20:20 Uhr

Markgraf Leopold (II.) "der Schöne"[A 1] (* im 10. Jahrhundert; † um 1095), auch Markgraf Leopold (II.) von Österreich, herrschte über Gebiete in der heutigen Republik Österreich.

Ehe und Nachkommen

Leopold der Schöne entstammte einer Herrscherfamilie, die heute als die Babenberger bezeichnet wird. Er war der Sohn von Markgraf Ernst "dem Tapferen". Verheiratet war er mit Itha († vermutlich 1101), deren Herkunft nicht eindeutig geklärt ist. Aus dieser Ehe sind mehrere Kinder belegt:[1]

∞ mit Markgraf Otakar (II.) († 1122), Graf im Traungau und im Chiemgau, 1082-1122 Markgraf vonSteier[1]
  • Juditta[1]
  • Gerberga († 1142)
∞ mit Herzog Bořivoj (II.) von Böhmen[1]
∞ mit Luitold von Znaim[1]
  • Sophie († 1154)
∞ in 1. Ehe mit Graf Heinrich von Eppenstein, Markgraf der Marken Krain, Friaul, Istrien und Verona, Herzog von Kärnten
∞ in 2. Ehe mit Graf Sighard von Schala-Burghausen[1]
  • Euphemia
∞ mit Konrad von Peilstein[1]

Herrschaften

Leopold der Schöne herrschte 1075-1095 als Graf über die Mark Ostarrichi (Österreich)[A 2].[2] Im Unterschied zu den bisherigen Markgrafen von Österreich aus dem Haus Babenberg, die sich mit Frauen aus bedeutenden "außerösterreichischen" Familien des Reichs verheiratet hatten, heiratete er als erster eine "innerösterreichische" Adlige. Dies wird als Indiz dafür gedeutet, dass für ihn politisch die Festigung seiner Herrschaft über die Markgrafschaft im Inneren Priorität hatte..[3] Im Investiturstreit stand er zudem, ein weiterer Unterschied zu seinem Vorgängern, zeitweise auf der Seite der Päpste, weswegen ihm um 1082 der Verlust seiner Herrschaften drohte.[2]

Orte mit Bezug im heutigen Niederösterreich

  • Gars am Kamp: Nach dem Fürstenbuch des Chronisten Jans Enenkels hatte Markgraf Leopold "der Schöne auf der Burg Gars seinen Sitz. Sie gilt als sein Sterbeort, und hier soll er ursprünglich auch beigesetzt worden sein.[4]
  • Göttweig: Leopold der Schöne gilt als Gründer des Stiftes Göttweig.[2]
  • Mailberg: Hier fand am 12. Mai 1082 die für Leopold dem Schönen verhängnisvolle Schlacht bei Mailberg gegen den böhmischen Herzog Wratislav (II.) statt.[2] Diese Schlacht hatte außer einer Grenzverschiebung der Markgrafschaft Mähren bis Mailberg, die allerdings nicht allzu lange Bestand hatte, keine unmittelbaren politischen Folgen, da Markgraf Leopold seine Herrschaft über die Markgrafschaft Österreich trotzdem behaupten konnte. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass die Bedeutung der "Schlacht von Mailberg" später überschätzt wurde.[5] In der Folge dürfte Markgraf Leopold seine damaligen Herrschaftsgebiete im Wald- und Weinviertel neu strukturiert haben.[6]
  • Melk: Hier befand sich eine der Hauptresidenzen von Leopold dem Schönen. Er gilt als Gründer von Stift Melk.[2]
  • St. Pölten: Leopold der Schöne gilt als Gründer des ehemaligen Stiftes.[2]
  • Tulln: Hier befand sich eine weitere Hauptresidenzen von Leopold dem Schönen.[2]

Erinnerungsstätten im heutigen Niederösterreich

  • Melk: Ein Historienbild von Markgraf Leopold dem Schönen befindet sich in der "Babenberger-Galerie" in Stift Melk.

Literatur

  • Walter Kleindel: Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur. Verlag Carl Ueberreuter, Wien / Heidelberg, 1978
  • Walther Krenn: Allgemeine Geschichte Europas und des nahen Ostens. Verlag Leitner & Co., Wels / Wunsiedel / Zürich, 3. Auflage 1955
  • Karl Lechner: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976–1246. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 6. Auflage 1996. ISBN 3-205-98569-9
  • Georg Scheibelreiter: Die Babenberger. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 vgl. Walter Kleindel: ‚Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur. Ueberreuter Verlag, Wien / Heidelberg, 1978. Stammtafel der Babenberger (im Anhang)
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 Walther Krenn: Allgemeine Geschichte Europas und des nahen Ostens, 1955, S. 133
  3. vgl. Susanna Neukam: Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6. S. 219
  4. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0. S. 88
  5. vgl. Schlacht bei Mailberg, GedaechtnisDesLandes.AT, abgerufen am 16. Juli 2019
  6. vgl. Kurt Klaudy: Das Werden Wiens und seines Stephandoms. Neues Licht zur historischen Wissenschaft. Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main, 2004. ISBN 3-631-51577-4, S. 92

Anmerkungen

  1. In der Literatur finden sich mehrere Bezeichnungen. Um Verwechslungen innerhalb der Dynastie der Babenberger, aber auch mit den Herzögen von Österreich aus dem Haus Habsburg zu vermeiden, wird in diesem Artikel der Beiname verwendet, zudem der "Familienname" Babenberger keineswegs für das Mittelalter belegt ist.
  2. Aus dieser Markgrafschaft, die ursprünglich zum Stammesherzogtum Baiern gehörte, entstand 1156 das eigenständige Herzogtum Österreich, aus dem später Staaten und Staatenteile mit Namen Österreich hervorgingen. Die Mark umfasste damals aber nur Teile im heutigen Bundesland Niederösterreich, wobei sie unter den Markgrafen aus der Familie der Babenbergern wesentlich vergrößert wurde.
VorgängerAmtNachfolger
Markgraf Ernst (I.) der TapfereHerrscher über die Markgrafschaft Österreich
Altösterreich Adalbert Babenberger Stammbaum.svg
1075-1095
Markgraf Leopold (III.) der Heilige
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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Leopold II. (Österreich) behandelt.
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