Blanche von Frankreich: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
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Herzogin Blanka ist im Dezember 1300 erstmals in Wien belegt.<ref name ="opll62"/> Angeblich gab es zwischen ihr und ihrem Ehemann zunächst Verständigungsprobleme, da sie nicht einmal Latein konnte. Allerdings wurde sie schon bald eine Stütze für Rudolf, den sie zum Beispiel in das [[Herzogtum Steier]] begleitete, wo sie während seiner Abwesenheit seine Vertretung übernahm.<ref>vgl. Werner Tscherne: ''Die frühen Habsburger in der Steiermark'', S. 23</ref> 1303 versuchte der aus einer Ritterfamilie gebürtige Hadmar, der als Propst von [[Stift Klosterneuburg|Klosterneuburg]] abgesetzt worden, das Stift mit Hilfe seiner Brüder durch einen Überfall in seinen Besitz zu bringen. Da Herzog Rudolf gerade abwesend war, ließ Herzogin Blanka dafür sorgen, dass Hadmars Aktion abgewehrt wurde.<ref>vgl. [http://www.noe.gv.at/noe/LandeskundlicheForschung/KW_40_LeseprobeB.pdf Landeskundliche Forschung], NOE.GV.AT, abgerufen am 22. September 2020</ref>
Herzogin Blanka ist im Dezember 1300 erstmals in Wien belegt.<ref name ="opll62"/> Angeblich gab es zwischen ihr und ihrem Ehemann zunächst Verständigungsprobleme, da sie nicht einmal Latein konnte. Allerdings wurde sie schon bald eine Stütze für Rudolf, den sie zum Beispiel in das [[Herzogtum Steier]] begleitete, wo sie während seiner Abwesenheit seine Vertretung übernahm.<ref>vgl. Werner Tscherne: ''Die frühen Habsburger in der Steiermark'', S. 23</ref> 1303 versuchte der aus einer Ritterfamilie gebürtige Hadmar, der als Propst von [[Stift Klosterneuburg|Klosterneuburg]] abgesetzt worden, das Stift mit Hilfe seiner Brüder durch einen Überfall in seinen Besitz zu bringen. Da Herzog Rudolf gerade abwesend war, ließ Herzogin Blanka dafür sorgen, dass Hadmars Aktion abgewehrt wurde.<ref>vgl. [http://www.noe.gv.at/noe/LandeskundlicheForschung/KW_40_LeseprobeB.pdf Landeskundliche Forschung, S. 27], NOE.GV.AT, abgerufen am 22. September 2020</ref>


1304 verfügte sie testamentarisch zu Ehren ihres Großvaters, der 1297 heilig gesprochen worden war, den Bau einer Kapelle. Diese wurde jedoch erst nach ihrem Tod von ihrer Schwägerin [[Elisabeth von Aragón|Elisabeth]] erbaut. Diese Ludwigskapelle ist heute Teil der [[w:Minoritenkloster Wien|Wiener Minoritenkirche]], die sich von der früheren [[Minoritenkloster (Wien 1)|Klosteranlage]] erhalten hat. In dieser wurde für Blanka um 1330 ein frühgotisches Hochgrab aus Marmor errichtet, in dem sie beigesetzt war, das aber nicht erhalten ist. Es verschwand während des Umbaus der Kirche (1784-1786) durch den Hofarchitekten [[w:Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg|Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg]].<ref>vgl. Ferdinand Opll: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'', 1995, S. 63f.</ref>
1304 verfügte sie testamentarisch zu Ehren ihres Großvaters, der 1297 heilig gesprochen worden war, den Bau einer Kapelle. Diese wurde jedoch erst nach ihrem Tod von ihrer Schwägerin [[Elisabeth von Aragón|Elisabeth]] erbaut. Diese Ludwigskapelle ist heute Teil der [[w:Minoritenkloster Wien|Wiener Minoritenkirche]], die sich von der früheren [[Minoritenkloster (Wien 1)|Klosteranlage]] erhalten hat. In dieser wurde für Blanka um 1330 ein frühgotisches Hochgrab aus Marmor errichtet, in dem sie beigesetzt war, das aber nicht erhalten ist. Es verschwand während des Umbaus der Kirche (1784-1786) durch den Hofarchitekten [[w:Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg|Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg]].<ref>vgl. Ferdinand Opll: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'', 1995, S. 63f.</ref>

Version vom 22. September 2020, 19:23 Uhr

Die Minoritenkirche in Wien, wo Blanka beigesetzt wurde. Ihr Grabmal ist nicht erhalten.

Blanka von Frankreich, eigentlich Blanche von Frankreich (* um 1282, vermutlich in Paris; † 1. März 1305, vermutlich in Wien) war durch Heirat eine Herzogin von Österreich.

Familie

Herzogin Blanka war eine Enkelin von König Ludwig IX. von Frankreich ("Ludwig dem Heiligen") und Halbschwester von König Philipp IV. von Frankreich ("Philipp der Schöne"). Ihre Eltern waren König Philipp III. von Frankreich ("Philipp der Kühne") und dessen 2. Ehefrau Maria von Brabant. Zu Pfingsten des Jahres 1300 heiratete sie in Paris Herzog Rudolf (III.) von Österreich[1]. Aus der Ehe hatte sie keine Kinder, belegt ist nur eine Totgeburt. In ihrem Ehekontrakt war ein wechselseitiges Erbfolgerecht zwischen beiden Familien festgelegt[2].

Leben

Herzogin Blanka ist im Dezember 1300 erstmals in Wien belegt.[1] Angeblich gab es zwischen ihr und ihrem Ehemann zunächst Verständigungsprobleme, da sie nicht einmal Latein konnte. Allerdings wurde sie schon bald eine Stütze für Rudolf, den sie zum Beispiel in das Herzogtum Steier begleitete, wo sie während seiner Abwesenheit seine Vertretung übernahm.[3] 1303 versuchte der aus einer Ritterfamilie gebürtige Hadmar, der als Propst von Klosterneuburg abgesetzt worden, das Stift mit Hilfe seiner Brüder durch einen Überfall in seinen Besitz zu bringen. Da Herzog Rudolf gerade abwesend war, ließ Herzogin Blanka dafür sorgen, dass Hadmars Aktion abgewehrt wurde.[4]

1304 verfügte sie testamentarisch zu Ehren ihres Großvaters, der 1297 heilig gesprochen worden war, den Bau einer Kapelle. Diese wurde jedoch erst nach ihrem Tod von ihrer Schwägerin Elisabeth erbaut. Diese Ludwigskapelle ist heute Teil der Wiener Minoritenkirche, die sich von der früheren Klosteranlage erhalten hat. In dieser wurde für Blanka um 1330 ein frühgotisches Hochgrab aus Marmor errichtet, in dem sie beigesetzt war, das aber nicht erhalten ist. Es verschwand während des Umbaus der Kirche (1784-1786) durch den Hofarchitekten Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg.[5]

Literatur

  • Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 1988, S. 65f.[A 1]
  • Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien, 1995, S. 62
  2. vgl. Walter Kleindel: Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur. Verlag Carl Ueberreuter, Wien / Heidelberg, 1978, S. 66
  3. vgl. Werner Tscherne: Die frühen Habsburger in der Steiermark, S. 23
  4. vgl. Landeskundliche Forschung, S. 27, NOE.GV.AT, abgerufen am 22. September 2020
  5. vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien, 1995, S. 63f.

Anmerkungen

  1. In Details nicht mehr ganz aktuell, aber als Einführung und Erstinformation noch immer gut geeignet. Eine weitere und spätere, inhaltlich aber nicht aktualisierte Ausgabe ist 2001 bei Amalthea Signum erschienen: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Verlag Amalthea Signum, Wien, 2001. ISBN 978-3850024457. Neuere aktualisierte Auflagen existieren nur als EBook.
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