Stephan von Sierndorf: Unterschied zwischen den Versionen
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== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == |
Version vom 22. September 2020, 20:09 Uhr
- Stephan von Sierndorf (* im 13. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, um 1335) war Augustiner-Chorherr und Propst des Stiftes Klosterneuburg. Unter ihm erlebte das Stift einen kulturellen Aufschwung.
Herkunft und Familie
Stephan von Sierndorf gilt als das bekannteste Mitglied einer Adelsfamilie, die sich nach der Burg Siernsdorf benannt haben soll und um 1378 in "männlicher Linie" ausstarb. Die Herren von Sierndorf waren ursprünglich Gefolgsleute des Kadolt von Wehing.[1]
Leben
Stephan von Sierndorf war 1317–1335 Propst des Stiftes Klosterneuburg. Obwohl das Stift 1330 von einem verheerenden Großbrand (dem "großen Stiftsbrand") heimgesucht wurde, der große Teile der Anlage zerstörte, gilt seine Zeit als Propst als Blütezeit. In seinem Auftrag wurde das Stift um- und ausgebaut, und es entstanden zahlreiche Kunstwerke. Unter ihm als Propst wurde der gotische Kreuzgang fertiggestellt und der Ambo 1330/31 zu einem Flügelaltar umgestaltet. Abt Stephan ließ außerdem einige Goldschmiedearbeiten anfertigen. Zu einem Altar wurden die Tafeln erst 1330/1331 zusammengesetzt.
In seinem Auftrag wurde aus den 1198 von Meister Nikolaus von Verdun geschaffenen Tafeln der legendäre Verduner Altar geschaffen, ein Flügelaltar, den der Propst nach dem "großen Stiftbrand" in Wien anfertigen ließ. Für dieses Werk wurden die bereits vorhandenen Tafeln um sechs neue, stilistisch angeglichene Tafeln ergänzt.
Propst Stephan begründete außerdem ein Netz von geistlichen Verbrüderungen für sein Stift.[2]
Propst Stephan in Legende und Sage
Propst Stephan von Klosterneuburg gilt als Retter der 1198 von Meister Nikolaus von Verdun geschaffenen Tafeln des Verduner Altars. Er soll diese beim "großen Stiftsbrand" (1330) gerettet haben, indem er sie während es brannte, ständig mit Wein übergoß und sie so vor dem Schmelzen bewahrte.[1]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Eintrag über Stephan von Sierndorf auf Burgen-Austria, abgerufen am 22. September 2020
- ↑ vgl. Landeskundliche Forschung, S. 27, NOE.GV.AT, abgerufen am 22. September 2020