Maissauer (Adelsfamilie): Unterschied zwischen den Versionen

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* Eine '''Margarete von Maissau''' (12. Jahrhundert) war mit Eberhard von Erlaa, dem Neffen von Heinrich von Erlaa, verheiratet. Die Familie von Erlaa zählte damals zu den Hochfreien<ref group="A">Die [[w:Edelfrei|Edelfreien oder Hochfreien]] waren innerhalb des Adels ein eigener landrechtlicher Stand. Als Edelfreie oder Hochfreie galten im Mittelalter Personen, die eine dynastische Herkunft aufweisen konnten und ihren Besitz als "freies Eigen" besaßen. Die Edel- und Hochfreien waren dem fürstenmäßigen hohen Adel gleichgestellt, rechtlich hatten sie eine Zwischenstellung zwischen den Personen, welche im Besitz der "wirklichen" alten Gaugrafschaften und Stammesherzogtümern waren und den nur ritterbürtigen Mittelfreien. Im Unterschied zu den [[w:Ministeriale|Ministerialen]] verdankten sie ihren Adel nicht einem Dienst- oder Lehnsverhältnisses und waren somit keiner anderen Dynastien untergeordnet. Sie unterstanden nur dem König beziehungsweise dem Kaiser. Seit dem 11. Jahrhundert galten ihre Territorien daher als "reichsfrei", "königsfrei" oder "reichsunmittelbar". Sie führten gewöhnlich den Titel Herr oder Freiherr, im Spätmittelalter oder in der frühen Neuzeit gelang einigen der Aufstieg in den Grafenstand, während sich die meisten, nicht immer gegen ihren Willen, in die Lehensabhängigkeit mächtigerer Adelsfamilien gerieten.</ref>. Dass sich Margarete auch nach ihrer Eheschließung als Maissauerin benennt, ist ein Indiz für das hohe Ansehen, dass ihre Familie, die damals zu den Ministerialen der [[Babenberger]] zählte, gehabt haben muss.<ref name ="Rigele15">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 15</ref>
* Eine '''Margarete von Maissau''' (12. Jahrhundert) war mit Eberhard von Erlaa, dem Neffen von Heinrich von Erlaa, verheiratet. Die Familie von Erlaa zählte damals zu den Hochfreien<ref group="A">Die [[w:Edelfrei|Edelfreien oder Hochfreien]] waren innerhalb des Adels ein eigener landrechtlicher Stand. Als Edelfreie oder Hochfreie galten im Mittelalter Personen, die eine dynastische Herkunft aufweisen konnten und ihren Besitz als "freies Eigen" besaßen. Die Edel- und Hochfreien waren dem fürstenmäßigen hohen Adel gleichgestellt, rechtlich hatten sie eine Zwischenstellung zwischen den Personen, welche im Besitz der "wirklichen" alten Gaugrafschaften und Stammesherzogtümern waren und den nur ritterbürtigen Mittelfreien. Im Unterschied zu den [[w:Ministeriale|Ministerialen]] verdankten sie ihren Adel nicht einem Dienst- oder Lehnsverhältnisses und waren somit keiner anderen Dynastien untergeordnet. Sie unterstanden nur dem König beziehungsweise dem Kaiser. Seit dem 11. Jahrhundert galten ihre Territorien daher als "reichsfrei", "königsfrei" oder "reichsunmittelbar". Sie führten gewöhnlich den Titel Herr oder Freiherr, im Spätmittelalter oder in der frühen Neuzeit gelang einigen der Aufstieg in den Grafenstand, während sich die meisten, nicht immer gegen ihren Willen, in die Lehensabhängigkeit mächtigerer Adelsfamilien gerieten.</ref>. Dass sich Margarete auch nach ihrer Eheschließung als Maissauerin benennt, ist ein Indiz für das hohe Ansehen, dass ihre Familie, die damals zu den Ministerialen der [[Babenberger]] zählte, gehabt haben muss.<ref name ="Rigele15">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 15</ref>
* '''Walter''', Sohn eines Otto von Maissau, wird als Zeuge einer Schenkung genannt. Diese machte Sighard, Sohn eines Wolfger von Erlaa, in [[Perschling]] mit Zustimmung seiner Brüder Wolfger und Eberhard nach seinem Eintritt in ein Kloster. Dieser Walter könnte ein Sohn des Burggrafen Otto von Mödling gewesen sein, vielleicht dessen ältester Sohn. Erstmals wird er um 1140 als Zeuge für Adelward von Kirchbach genannt. Gemeinsam mit seinem Bruder '''Elso''' ist er in einer Urkunde von Heinrich von Mistelbach um 11411/65 als Zeuge aufgelistet. Aus Anlass des Todestages seines Vaters stiftete er mit zwei weiteren Brüdern '''Hilsunc''' und '''Gundold''' einen Weingarten in "Spencing".<ref name ="Rigele16"/> Bei seiner Totenbettstiftung nach 1170 finden sich als Zeugen außer Elso und Gundold weitere Brüder '''Calhoh''', '''Albero''' und '''Otto'''.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 16f.</ref>
* '''Walter''', Sohn eines Otto von Maissau, wird als Zeuge einer Schenkung genannt. Diese machte Sighard, Sohn eines Wolfger von Erlaa, in [[Perschling]] mit Zustimmung seiner Brüder Wolfger und Eberhard nach seinem Eintritt in ein Kloster. Dieser Walter könnte ein Sohn des Burggrafen Otto von Mödling gewesen sein, vielleicht dessen ältester Sohn. Erstmals wird er um 1140 als Zeuge für Adelward von Kirchbach genannt. Gemeinsam mit seinem Bruder '''Elso''' ist er in einer Urkunde von Heinrich von Mistelbach um 11411/65 als Zeuge aufgelistet. Aus Anlass des Todestages seines Vaters stiftete er mit zwei weiteren Brüdern '''Hilsunc''' und '''Gundold''' einen Weingarten in "Spencing".<ref name ="Rigele16"/> Bei seiner Totenbettstiftung nach 1170 finden sich als Zeugen außer Elso und Gundold weitere Brüder '''Calhoh''', '''Albero''' und '''Otto'''.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 16f.</ref>
* Dieser Otto von Maissau findet sich in den Urkunden von Pabo von Schleinz (um 1141/1167) und von Irmgard von Poransdorf (um 1186/1192). Gemeinsam mit seinem Brüdern Elso, Chalhoh und Albero ist er als Zeuge in einer Urkunde von Albero von Pfaffstetten genannt.<ref name ="Rigele17">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 17</ref> Als Agnes, die Witwe von Albero von Pfaffstetten, die "villicatio Ramvoldespach" (Ravelsbach) dem Stift Klosterneuburg übergab, findet sich Otto von Maissau ebenfalls als Zeuge. <ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 19f.</ref> Otto und seine Brüder Walter, Gundold und Elso sind 1171 als Zeugen bei der herzoglichen Beurkundung eines Vergleichs zwischen dem Pfarrer von [[Pölla]] mit dem [[Stift Zwettl|Kloster Zwettl]] genannt.<ref name ="Rigele18">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 18</ref> Otto und sein Bruder Elso bezeugen außerdem eine Stiftung ihres Bruders Albero, die dieser aus Anlass seiner ungewissen Rückkehr vom Kreuzzug machte.<ref name ="Rigele17"/>
* Dieser Otto von Maissau findet sich in den Urkunden von Pabo von Schleinz (um 1141/1167) und von Irmgard von Poransdorf (um 1186/1192). Gemeinsam mit seinem Brüdern Elso, Chalhoh und Albero ist er als Zeuge in einer Urkunde von [[Albero von Pfaffstetten]] genannt.<ref name ="Rigele17">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 17</ref> Als Agnes, die Witwe von Albero von Pfaffstetten, die "villicatio Ramvoldespach" (Ravelsbach) dem Stift Klosterneuburg übergab, findet sich Otto von Maissau ebenfalls als Zeuge. <ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 19f.</ref> Otto und seine Brüder Walter, Gundold und Elso sind 1171 als Zeugen bei der herzoglichen Beurkundung eines Vergleichs zwischen dem Pfarrer von [[Pölla]] mit dem [[Stift Zwettl|Kloster Zwettl]] genannt.<ref name ="Rigele18">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 18</ref> Otto und sein Bruder Elso bezeugen außerdem eine Stiftung ihres Bruders Albero, die dieser aus Anlass seiner ungewissen Rückkehr vom Kreuzzug machte.<ref name ="Rigele17"/>
* * Zwischen 1156 und 1171 bestätigte [[Heinrich II. (Österreich)|Herzog Heinrich (II.) "''Jasomirgott''"]] die Schenkung von Erchenbert von Gars an das Stift Zwettl in [[Ziersdorf]]. Als Zeugen finden sich außer Otto von Maissau und seinen Brüdern Gundold und Elso auch ein '''Meinhart von Maissau''' und sein Sohn genannt. Dieser Meinhart könnte allerdings auch ein Gefolgsmann der Familie Maissauer gewesen sein.<ref name ="Rigele18"/>
* * Zwischen 1156 und 1171 bestätigte [[Heinrich II. (Österreich)|Herzog Heinrich (II.) "''Jasomirgott''"]] die Schenkung von Erchenbert von Gars an das Stift Zwettl in [[Ziersdorf]]. Als Zeugen finden sich außer Otto von Maissau und seinen Brüdern Gundold und Elso auch ein '''Meinhart von Maissau''' und sein Sohn genannt. Dieser Meinhart könnte allerdings auch ein Gefolgsmann der Familie Maissauer gewesen sein.<ref name ="Rigele18"/>
* Otto war mit einer '''Rikardis''' verheiratet, die nach seinem Tod als seine Witwe gemeinsam mit ihrem Sohn Otto und ihrem Schwager Chalhoh für sein Seelenheil Besitz zu Schleinz (heute Teil von [[Walpersbach]]) und Dürnbach dem Stift Klosterneuburg stiftete. Eine weitere Stiftung von Chalhoh von Maissau an das Stift Klosterneuburg wurde nach seinem Tod von seiner Witwe und ihren Söhnen bestätigt.<ref name ="Rigele17"/>
* Otto war mit einer '''Rikardis''' verheiratet, die nach seinem Tod als seine Witwe gemeinsam mit ihrem Sohn Otto und ihrem Schwager Chalhoh für sein Seelenheil Besitz zu Schleinz (heute Teil von [[Walpersbach]]) und Dürnbach dem Stift Klosterneuburg stiftete. Eine weitere Stiftung von Chalhoh von Maissau an das Stift Klosterneuburg wurde nach seinem Tod von seiner Witwe und ihren Söhnen bestätigt.<ref name ="Rigele17"/>
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