Gruppe 508 – Gesellschaft zur Förderung neuer Kunst: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 18. Juli 2020, 21:07 Uhr

Die Gruppe 508 – Gesellschaft zur Förderung neuer Kunst e.V.[1] ist ein 1951 gegründeter Kulturverein in Villach. Seit ihrer Gründung verschrieb sie sich in variierendem Ausmaß vor allem der bildenden Kunst, der Literatur und dem Film. Aktuell betreibt die Gruppe 508 das Filmstudio im Stadtkino Villach[2].

Geschichte

Die Gruppe 508 wurde am 20. November 1951 im Gasthof Stiegenbräu, heute Konditorei Restaurant Rainer, gegründet und am 24. November ins Vereinsregister eingetragen. Der Vereinsname leitet sich von den 508 Metern Seehöhe ab, auf denen sich der erste Stock des Café Rainer befindet.

Erster Obmann der Gruppe war der damalige Vizebürgermeister und Landtagspräsident Jakob Sereinigg, erster Geschäftsführer der Maler Franz Schneeweiß. In dieser frühen Phase konzentrierte sich der Verein auf bildende Kunst und Architektur und fand mit Kunst am Bau eine erste Stoßrichtung.

Auf Betreiben der Gruppe 508 gelangten Künstler wie Hans Bischoffshausen, Hans Piccottini, Cornelius Kolig oder Ludwig Heinrich Jungnickel zu Ausstellungen in Villach.

Der Architekt, Maler, Autor und Grafiker Hans Leb trieb die Verlagsarbeit der Gruppe 508 voran. Diese konzentrierte sich auf Lyrik sowie auf Schriften aus dem Diskurs über neue Architektur, Malerei und Plastik.

Der von Fred Dickermann initiierte und forcierte Literaturwettbewerb der Gruppe 508 fungierte als Förderung Kärntner Nachwuchsautorinnen und -autoren. Begleitend zum Wettbewerb erschienen im Eigenverlag sowie im Aarachne-Verlag Wien Anthologien mit den besten Texten.

Auf Initiative von Peter Resch wurde ab der zweiten Hälfte der 1970er Jahre Arthouse-Kino in die Vereinsarbeit integriert. Spielort war erst die Handelskammer in Villach, später der Paracelsussaal im Villacher Rathaus.

Organisatorisch stand die Gruppe 508 seit ihrer Gründung in einem nahen Verhältnis zur Stadtpolitik. Vereinsobmänner waren neben dem Gründungsmitglied Jakob Sereinig unter anderen der Leiter der Villacher Baugenossenschaft Heimat Konrad Manessinger und Bürgermeister Günther Albel. Aktuell ist Gemeinderätin und Stadtteilvorsitzende Ines Wutti Obfrau der Gruppe 508[1].

Filmstudio Villach

Als im Jahr 1993 die Stadt Villach den Betrieb des Stadtkinos einstellte, übernahm und modernisierte die Lichtspieltheater Betriebs GmbH, eine Tochter der Constantin Film-Holding GmbH[3], das Kino. In diesem Zuge einigte sich die Gruppe 508 mit den neuen Betreibern darauf, zweimal wöchentlich den Saal 2 mit Arthouse-Filmen zu bespielen. Da sich dieses Konzept großer Beliebtheit erfreute, wechselte man bald in den Saal 3 mit Platz für 98 Besucher und erhöhte die Spielfrequenz. So etablierte sich das Filmstudio als eigenständiges und tägliches Programmkino mit hohem cineastischen Anspruch. Von 1994 bis 2016 war Elisabeth Grebenicek Geschäftsführerin des Filmstudios und der Gruppe 508. Seit 2016 hat Fritz Hock diese Positionen inne.

Das Filmstudio zeigt vorrangig Arthouse-Filme und Autorenkino und zählt mit dem Volkskino und dem Wulfeniakino (beide in Klagenfurt) zu den drei letzten Programmkinos in Kärnten. Neben großen Kinoproduktionen zeigt das Filmstudio vermehrt regionale und unterfinanzierte Produktionen, um dem unabhängigen Filmschaffen in Kärnten eine Bühne zu geben.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Zentrales Vereinsregister der BMI. Abgerufen am 4. Juni 2020 (ZVR-Zahl: 451352878).
  2. Impressum Filmstudio Villach. In: Filmstudio im Stadtkino Villach. Abgerufen am 4. Juni 2020 (de-de).
  3. Lichtspieltheater - Betriebsgesellschaft m.b.H., 7. Bezirk / Neubau, Wien. Abgerufen am 4. Juni 2020.