Ratzbach: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 18. November 2020, 19:24 Uhr

Ratzbach in der Kesselschlucht, kurz nach dem Wasserfall (Ratzbachwasserfall)

Der Ratzbach ist ein Fließgewässer und führt durch die Gemeinden Fraxern , Viktorsberg, Weiler, Röthis und Koblach im Bezirk Feldkirch in Vorarlberg.

Name

Eine Erklärung für den Namen Ratzbach lautet, dass dieser von ratis = Farn abstammen und somit „Farnach“ bzw. „Farnbach“ bedeuten soll.[1] Durchflossen vom Ratzbach ist der Ratzbachwasserfall, Teil der Kesselschlucht, ca. 13 Meter hoch, mehrere Kaskaden, die in steinernen Kesseln (Strudeltöpfen) müden (daher Name: Kesselschlucht).

Geschichte

Der Ratzbach hat noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts immer wieder schwere Schäden durch Vermurungen ausgelöst.[2] Dennoch konnten sich die Anrainergemeinden nicht zu einem gemeinsamen Vorgehen zur Bändigung des Baches durchringen. Erst zu Beginn der 20. Jahrhunderts wurde eine staatliche Verbauung des Ratzbaches begonnen, da Österreich-Ungarn sich im Zuge der Rheinregulierung gegenüber der Schweiz verpflichtet hatte, das Geschiebe aus den Zuflüssen des Rheins durch geeignete Verbauungen zurückzuhalten.[3][4]

Die Verbesserungen am Ratzbach zum Hochwasserschutz dauern immer noch an. Ursache für die letzten Maßnahmen waren Überflutungen des Ratzbachs im August 2005, welche vor allem im angrenzenden Gewerbegebiet wieder große Schäden verursacht haben. Die Instandhaltung des Ratzbachs obliegt dem Wasserverband Frutzkonkurrenz, in welchem die Gemeinden Rankweil, Meiningen, Koblach, Weiler, Klaus, Sulz, Röthis und Zwischenwasser zusammengeschlossen sind.[5]

Lage und Ausdehnung

Der Ratzbach hat eine Gewässerlänge von rund 9980 Meter bzw. 8100 Meter Luftlinie. Der Ratzbach entspringt in der Gemeinde Fraxern auf etwa 1451 m ü. A. Welt-Icon47.3304549.711898 Der Bach fließt in einem großen Bogen (nach Süden ausgerichtet) durch Fraxern, Weiler, Viktorsberg, Röthis und Koblach. Der Ratzbach endet in der Gemeinde Koblach mit der Einmündung in den Klausbach (Gewässerkilometer (GwKm) 0,41 des Klausbachs) auf etwa 431 m ü. A. Welt-Icon47.3112199.60879

Der Ratzbach fällt daher auf eine Länge von 8100 Meter Luftlinie 1020 Meter ab (Gefälle rund 12,6% bzw. 7,2°).

Zuflüsse

Bedeutenderen Zuflüsse des Ratzbachs, vom Ursprung bis zum Zusammenfluss mit dem Klausbach:

  • namenloser Quellzufluss von rechts, Einmündung in den Ratzbach etwa bei GwKm9,52,
  • Mutatobelbach von links, Einmündung in den Ratzbach etwa bei GwKm 8,55,
  • Stafelbach von rechts, Einmündung in den Ratzbach etwa bei GwKm 8,16 (der Stafelbach hat kurz vor der Einmündung in den Ratzbach den Knietzbach aufgenommen),
  • ein namenloser Bach aus dem Gadawäldle von links, Einmündung in den Ratzbach etwa bei GwKm 7,60,
  • Rungeletschbach von links, Einmündung in den Ratzbach etwa bei GwKm 6,93,
  • Brandgraben von links, Einmündung in den Ratzbach etwa bei GwKm 6,84,
  • Höhegraben von links, Einmündung in den Ratzbach etwa bei GwKm 6,55,
  • Dorfbach von links, Einmündung in den Ratzbach etwa bei GwKm 6,025,
  • Malonsbach von rechts, Einmündung in den Ratzbach etwa bei GwKm 4,45,
  • Querung des Bützengraben (GwKm 0,92) ohne sich zu vereinigen mit dem Ratzbach bei GwKm 0,813,

Nachdem der Ratzbach in den Klausbach einmündete, mündet der Klausbach wiederum nach rund 400 Meter in die Frutz (bei GwKm 1,38).

Biotop Ratzbach

Der Ratzbach ist ein abwechslungsreicher, vielgestaltiger Bergbach, der einen bemerkenswerten Wasserfall und einer Vielzahl von Kleinstrukturen, vom Grobblockgeröll bis zum Feinsand sowie einem artenreichen Mischwald aufweist. Teil des Ratzbaches ist das schützenswerte Biotop Kesselschlucht.[6]

Literatur

Weblinks

 Ratzbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons 47.3056949.664726Koordinaten: 47° 18′ 20″ N, 9° 39′ 53″ O

Einzelnachweise

  1. Isidor Hopfner: Ein bißchen Ortsnamenkunde, Vorarlberger Volksblatt vom 20. Mai 1911, S. 1.
  2. Vorderland, Feldkircher Zeitung vom, 11. Mai 1887, S. 2 f.
  3. Vorarlberger Landtag, Bregenzer Tagblatt vom 23. September 1908, Nr. 218, S. 1 f.
  4. Die Wildbachverbauung im österreichischen und schweizerischen Rheingebiet, Österreichische Monatszeitschrift für den öffentlichen Bundesdienst, 1907, Ausgabe 3, S. 48.
  5. Siehe z. B.: Hochwasserschutz Ratzbach fertiggestellt, Webseite: vol.at vom 26. November 2019.
  6. Ratzbach-Kesselschlucht, Biotop 40601, 42202 und 42304.