Balthasar von Kuenring: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 3: Zeile 3:


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Balthasar von Kuenring stammte aus der Adelsfamilie der Kuenringer, einer legendenumwobenen [[w:Ministeriale|Ministerialenfamilie]] des Herzogtums Österreich, die besonders unter der Herrschaft der [[w:Babenberger|Babenbergern]] großen politischen Einfluss besessen hatte. Er war der Sohn von [[Jörg von Kuenring]].<ref name ="brunner23">vgl. Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 23</ref>.
Balthasar von Kuenring stammte aus der [[Kuenringer|Adelsfamilie der Kuenringer]], einer legendenumwobenen Ministerialenfamilie<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> des Herzogtums Österreich, die besonders unter der Herrschaft der [[Babenberger|Babenbergern]] großen politischen Einfluss besessen hatte. Er war der Sohn von [[Jörg von Kuenring]].<ref name ="brunner23">vgl. Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 23</ref>.


Balthasar von Kuenring war zweimal verheiratet,  
Balthasar von Kuenring war zweimal verheiratet,  

Version vom 1. Dezember 2020, 22:20 Uhr

Schloss Seefeld, Mittelpunkt des Brandenburger Lehens nach einem Stich von Georg Mätthaus Vischer aus dem Jahr 1692

Balthasar (I.) von Kuenring (* im 15. Jahrhundert, um 1444; † im 15. oder 16. Jahrhundert, um 1500), auch Balthasar von Kuenring-Seefeld, war ein Adliger im Herzogtums Österreich[A 1].

Herkunft und Familie

Balthasar von Kuenring stammte aus der Adelsfamilie der Kuenringer, einer legendenumwobenen Ministerialenfamilie[A 2] des Herzogtums Österreich, die besonders unter der Herrschaft der Babenbergern großen politischen Einfluss besessen hatte. Er war der Sohn von Jörg von Kuenring.[1].

Balthasar von Kuenring war zweimal verheiratet,

∞ in 1. Ehe mit Elisabeth von Liechtenstein-Murau
∞ in 2. Ehe mit Gräfin Barbara von Montfort.

Aus einer der beiden Ehe stammte sein Sohn Johann (IV.) von Kuenring (um 1481; † 1513) (auch Hans von Kuenring)[2], der mit Anna von Zelking, einer Tochter von Christoph (II.) von Zelking, verheiratet war und aus dieser Ehe mehrere Kinder hatte, darunter die Söhne[3].

  • Christof von Kuenring († um 1542)
∞ mit Katharina von Boskowiz
  • Margareta von Kuenring
∞ mit Anastasia von Zelking, einer Tochter des Freiherren Veit von Zelking aus dessen Ehe mit Martha von Scherfenberg. Über ihre Mutter war sie eine Enkelin von Bernhard von Scherffenberg, Landeshauptmann des Herzogtums Österreich ob der Enns:[4]
  • Florian von Kuenring († um 1534)

Mit seinen Enkeln[3] Albero (IX.) und Johann Ladislaus († 9. Dezember 1594) starb die Familie 1594 in männlicher Linie aus.[2]

Leben

Balthasar entstammte jenen Familienzweig, der mit dem Brandenburger Lehen belehnt war. Das Zentrum seiner Herrschaften war daher Seefeld, außerdem hatte er Besitzungen in Großschweinbarth.[1]. Unter seinen Nachfolgern, die protestantisch wurden, kam es um 1530 zu einer Erbteilung, durch welche die Machtposition der Familie wesentlich geschwächt wurde.[2]

Literatur

  • Karl Brunner: Die Kuenringer. Adeliges Leben in Niederösterreich (= Wissenschaftliche Schriftenreihe Niederösterreich 53). Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1980. ISBN 3-85326-539-X

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, S. 23
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, S. 24
  3. 3,0 3,1 vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, siehe Stammbaum
  4. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 235

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Österreich umfasste damals das heutige Bundesland Wien und Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft endgültig dazu. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich).
  2. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.