Peace-Zeichen am Känzele in Kennelbach: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Känzele wird in diesem Bereich für Wanderungen, als Aussichtspunkt und zum Klettern genutzt. Etwas rechts vom Peace-Symbol findet sich der [[w:Klettersteig|Klettersteig]] Känzele mit mehreren Aufstiegsvarianten.<ref>[https://www.alpenverein.at/vorarlberg-bezirk-bregenz/klettersteig-kaenzele/index.php Klettersteig Känzele], Webseite: alpenverein.at.</ref> | Das Känzele wird in diesem Bereich für Wanderungen, als Aussichtspunkt und zum Klettern genutzt. Etwas rechts vom Peace-Symbol findet sich der [[w:Klettersteig|Klettersteig]] Känzele mit mehreren Aufstiegsvarianten.<ref>[https://www.alpenverein.at/vorarlberg-bezirk-bregenz/klettersteig-kaenzele/index.php Klettersteig Känzele], Webseite: alpenverein.at.</ref> |
Version vom 5. Januar 2021, 18:11 Uhr
Das Peace-Zeichen am Känzele in der Gemeinde Kennelbach in Vorarlberg wurde erstmals im April 2017 von unbekannten Personen angebracht. Die Gemeinde Kennelbach ließ es im Frühjahr 2017 um etwa 6500 Euro entfernen und danach im Herbst 2017 (Anfang Oktober) wurde es wieder von unbekannten Personen aufgemalt.
Lage und Nutzung
Das Känzele ist im Bereich des Peace-Zeichens ein gut sichtbarer Felsabbruch. Der Felsabbruch selbst liegt noch auf dem Gemeindegebiet von Kennelbach, knapp dahinter auf der Feldkante beginnt das Gemeindegebiet von Bregenz.
Etwa 220 Meter nordwestlich des Peace-Zeichens befindet sich der Gebhardsberg mit Burg Hohenbregenz und der Wallfahrtskirche hl. Gebhard. Das Zeichen ist von der Rheintal/Walgau Autobahn (A14/E43/E60) in Fahrtrichtung Deutschland bis vor die Einfahrt in den Pfändertunnel sehr gut erkennbar.
Das Känzele wird in diesem Bereich für Wanderungen, als Aussichtspunkt und zum Klettern genutzt. Etwas rechts vom Peace-Symbol findet sich der Klettersteig Känzele mit mehreren Aufstiegsvarianten.[1]
Peace-Zeichen
Das hier aufgemalte Peace-Zeichen (☮) mit einem Durchmesser von rund 10 Meter in dunkelgrauer/schwarzer Farbe geht in der Grundstruktur auf den britischen Künstler Gerald Holtom zurück, der es 1958 im Auftrag der britischen Kampagne zur nuklearen Abrüstung (englisch: w:Campaign for Nuclear Disarmament, kurz CND) für den weltweit ersten Ostermarsch von London zum Kernwaffenforschungszentrum in Aldermaston geschaffen hat.
Es gibt zwei Erklärungsversuche, was das Zeichen darstellt, die beide vom Künstler selbst stammen:
- ein Symbol, welches eine Kombination zweier Zeichen aus dem Winkeralphabet darstellt, nämlich von N für nuclear (deutsch: „nuklear“) und D für disarmament (deutsch: „Abrüstung“).[2][3]
- es soll einen stilisierten Menschen darstellen, der mit – angesichts einer waffenstarrenden Welt – hilflos nach unten gebreiteten Armen dasteht. Der umschließende Kreis symbolisiere die gesamte Erde.[4]
Das Peace-Zeichen wurde vermutlich dadurch angebracht, dass sich eine oder mehrere Personen an der Felskante abseilten und die Felsmalerei anbrachten. Bereits 2013 wurde von Aktivisten und Fracking-Gegnern am Känzele ein 50 x 10 Meter großes Transparent angebracht, um gegen diese Form der Erdöl- und Erdgasförderung zu protestieren.[5][6]
Das Peace-Zeichen wurde nicht von allen Personen in der Gemeindeverwaltung positiv aufgenommen. In der sehr weit rechtsgerichteten Webseite unzensuriert.at wurde in einem Beitrag vom 12. November 2017 gegen diese "Verschandelung" und "Vandalenakt" mit einem Peace-Zeichen polemisiert.[7] Die Polizei in Vorarlberg ermittelt seit 2017 gegen die unbekannten Personen wegen „schwerer Sachbeschädigung“.[8][9][10]
Schwere Sachbeschädigung
Nach § 126 des österreichischen Strafgesetzbuches liegt in diesem Zusammenhang eine schwere Sachbeschädigung vor, weil eine öffentliche Sache betroffen ist. Der Strafrahmen liegt, je nach Wert der Sache (hier vermutlich die Reinigungskosten in Höhe von etwa 2x6500 Euro) bei einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren.
Das Peace-Symbol am Känzele ruft dennoch weiterhin stumm zum Weltfrieden auf.[8]
Bislang (2021) hatte weder die Polizei ein besonderes Interesse an vertieften Ermittlungen noch die Gemeinde ein größerers Interesse an der nochmaligen Entfernung des Peace-Zeichens.
Weblinks
Peace-Zeichen am Känzele in Kennelbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ Klettersteig Känzele, Webseite: alpenverein.at.
- ↑ Campaign for Nuclear Disarmament: The CND logo.
- ↑ Der Tod und das Männchen Artikel von Christiane Peitz zur Kulturgeschichte des CND-Symbols und diverse Legendenbildungen darum herum (in Der Tagesspiegel online vom 30. März 2003)
- ↑ BR2-Das Kalenderblatt: Christiane Neukirch: Erster Auftritt des Peace-Zeichens vom 4. April 2017
- ↑ Wieder ein Peace-Zeichen am Känzele, Webseite: orf.at vom 10. Oktober 2017.
- ↑ Gerhard Repp: Kennelbach: Unbekannte sprühten reisen Peacezeichen auf Felswand, Webseite: regionews.at vom 11. Oktober 2017.
- ↑ Autor nicht deklariert: Bregenz: Beliebter Kletterfelsen erneut mit riesigem „Peace-Zeichen“ verschandelt, 12. November 2017.
- ↑ 8,0 8,1 Jutta Berger: Peace-Zeichen auf Felswand: Polizei ermittelt, Webseite: derstandard.at vom 11. Oktober 2017.
- ↑ Unbekannte versehen Felswand mit überdimensionalem Peace-Zeichen, Webseite: suedkurier.de vom 10. Oktober 2017.
- ↑ Peace-Symbol gibt Rätsel auf, Webseite: schwaebische.de vom 9. Oktober 2017.
47.4884029.749418Koordinaten: 47° 29′ 18″ N, 9° 44′ 58″ O