Sparkassengebäude Heiligenkreuz: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Sparkassen-Gebäude''' befindet sich in [[Heiligenkreuz (Niederösterreich)|Heiligenkreuz]], Hauptstraße Nr. 13 (früher Heiligenkreuz Nr. 44) auf der Straße nach [[Gaaden]] und kann schon auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken.
Das '''Sparkassen-Gebäude''' befindet sich in [[Heiligenkreuz (Niederösterreich)|Heiligenkreuz]], Hauptstraße Nr. 13 (früher Heiligenkreuz Nr. 44) auf der Straße nach [[Gaaden]] und kann schon auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken.
==Chronik==
==Chronik==
Das Gebäude wurde 1881 vom Stiftsbaumeister Alexander Santulik für den Bäckermeister [[Anton Paur]] als [[w:Bäckerei|Bäckerei]] und Wohngebäude samt dazugehörigen Wirtschaftstrakt errichtet<ref>Bauakt der Gemeinde Heiligenkreuz von 1881</ref>. Im Keller des Hauses befand sich die Backstube, dessen gemauerter [[w:Backofen|Gewölbe-Lehmbackofen]] noch heute - allerdings außer Funktion -  existiert und einen großen antiken Wert hat. Der Backofen wurde 1881 von der Wiener Ofenfirma Mandl gebaut und war bis 1958 durch fast 80 Jahre in Betrieb. Ebenerdig an der Straßenfront wurde das Verkaufslokal eingerichtet. Der Wirtschaftstrakt war U-förmig angelegt und beinhaltete einen Pferdestall, eine [[w:Remise|Wagenremise]] für [[w:Kutsche|Kutschen]] einen und einen Hühnerstall. An der Straßenseitigen Front zierte eine eiserne [[w:Veranda|Veranda]] das Gebäude. Zum bestehenden Grundfläche von rund 4.300m² wurde von Anton Paur das angrenzende Nachbargrundstück (seit 1930 befindet sich das Haus Sperl-Hödlmoser darauf) vom Grundstückseigentümer dem Stift Heiligenkreuz gepachtet. Anton Paur und seine Gattin Karoline betrieben die Bäckerei bis 1898 und verlegten danach ihren Wohnsitz nach [[Graz]].   
[[Datei:Backofen der Bäckerei Paur in Heiligenkreuz im Wienerwald erbaut 1881 von der Wiener Firma Mandl.jpg|mini|Backofen aus dem Jahr 1881]]
Das Gebäude wurde 1881 vom Stiftsbaumeister Alexander Santulik für den Bäckermeister [[Anton Paur]] als [[w:Bäckerei|Bäckerei]] und Wohngebäude samt den dazugehörigen Wirtschaftstrakt errichtet<ref>Bauakt der Gemeinde Heiligenkreuz von 1881</ref>. Im Keller des Hauses befand sich die Backstube, dessen gemauerter [[w:Backofen|Gewölbe-Lehmbackofen]] noch heute - allerdings außer Funktion -  existiert und einen großen antiken Wert hat. Der Backofen wurde 1881 von der Wiener Ofenfirma Mandl gebaut und war bis 1958 durch fast 80 Jahre in Betrieb. Ebenerdig an der Straßenfront befand sich das Verkaufslokal. Der Wirtschaftstrakt war U-förmig angelegt und beinhaltete einen Pferdestall, eine [[w:Remise|Wagenremise]] für [[w:Kutsche|Kutschen]] und einen Hühnerstall. An der Straßenseitigen Front zierte eine eiserne [[w:Veranda|Veranda]] das Gebäude. Zum bestehenden Grundfläche von rund 4.300m² wurde von Anton Paur das angrenzende Nachbargrundstück (seit 1930 befindet sich das Haus Sperl-Hödlmoser darauf) vom Grundstückseigentümer dem Stift Heiligenkreuz gepachtet. Anton Paur und seine Gattin Karoline betrieben die Bäckerei bis 1898 und verlegten danach ihren Wohnsitz nach [[Graz]].   


Die Bäckerei pachtete Anton’s jüngerer Bruder [[Ferdinand Heinrich Paur]], der ebenfalls Bäckermeister war und diesen Beruf bis zu diesem Zeitpunkt zuerst in [[Bad Ischl|Ischl]] und danach in [[Großhaselbach]] bei [[Zwettl]] im [[Waldviertel]] ausgeübt hatte und führte den Betrieb als Bestandsbäcker bis 1919 weiter. Als Anton Paur 1919 in Graz verstarb, erbte sein Sohn, der Stadtbaumeister Emmerich Paur das Gebäude, welches dieser anno 1920 an den Wiener Bäckermeister [[Franz Rosicky]] und dessen Gattin Therese verkaufte. Emmerich konnte sich an dem Verkaufserlös nicht lange erfreuen, denn die [[w:Hyperinflation|Hyperinflation]], die im Jahre 1922 als Folge des [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] einsetzte, machte die [[w:Österreichische Krone|Kronen Währung]] wertlos, sodass Emmerich Paur sich nach zwei Jahren von dem Verkaufserlös des Hauses nur noch ein paar Laibe Brot kaufen konnte.
Die Bäckerei pachtete Anton’s jüngerer Bruder [[Ferdinand Heinrich Paur]], der ebenfalls Bäckermeister war und diesen Beruf bis zu diesem Zeitpunkt zuerst in [[Bad Ischl|Ischl]] und danach in [[Großhaselbach]] bei [[Zwettl]] im [[Waldviertel]] ausgeübt hatte und führte den Betrieb als Bestandsbäcker bis 1919 weiter. Als Anton Paur 1919 in Graz verstarb, erbte sein Sohn, der Stadtbaumeister Emmerich Paur das Gebäude, welches dieser anno 1920 an den Wiener Bäckermeister [[Franz Rosicky]] und dessen Gattin Therese verkaufte. Als die [[w:Hyperinflation|Hyperinflation]] im Jahr 1922 als Folge des [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] einsetzte, konnte man sich mit dem Verkaufserlös nur mehr ein paar Laibe Brot kaufen. Franz Rosicky betrieb die Bäckerei bis zu seinem Tode im Jahr 1947. Danach übernahm seine Frau Therese die Bäckerei und als diese 1956 ebenfalls verstarb, deren Nichte Helene Vogl. 1958 wurde die Bäckerei an den Allander Bäckermeister Knotzer verkauft, der in dem Gebäude seine Bäckerei-Filiale einrichtete. Das Gebäude wurde in dieser Zeit umgebaut und ein Teil des Verkaufslokales abgetrennt und an die ''Sparkasse Baden'' verpachtet, welche darin ihre Bankfiliale einrichtete. Die nicht benötigten Privaträume wurden einerseits an den Trafikanten Rudolf Zeissl vermietet und anderseits der langjährigen Verkäuferin der Bäckerei, Veronika Prendinger zur Verfügung gestellt. Ende der 1970er Jahre schloss auch die Bäckerei Knotzer ihre Pforten und das gesamte Gebäude wurde von der ''Sparkasse Baden'' angekauft, total renoviert und umgebaut. In den neuen modernen Geschäftsräumlichkeiten konnten nun die Kunden ihre Bankangelegenheiten verrichten. Nun ist auch diese Ära vorbei. Die Sparkasse, die seit circa 2015 nur mehr sporadisch mit Personal besetzt war, schloss 2020 nach rund 60 Jahren für immer ihre Pforten. Das Gebäude wurde an die ''Gemeinde Heiligenkreuz'' verkauft, die dieses an die Firma "''Energie Zukunft Niederösterreich''", welche sich im Besitz des "''Landes Niederösterreich''" und der [[w:EVN AG|EVN]] befindet, verpachtet. Die Firma "''Energie Zukunft Niederösterreich''" richtet in dem Objekt eine Ausstellungsfläche für eine gemeinsame Energienutzung durch "Energie-Gemeinschaften" ein, sowie Büroräume für die Mitarbeiter, von denen ''Roland Matous'' und ''Andreas Rautner'' die Geschäftsführung inne haben.
 
Franz Rosicky indessen hatte das große Los gezogen, er betrieb die Bäckerei bis zu seinem Tode im Jahr 1947. Danach übernahm seine Frau Therese die Bäckerei und als diese 1956 ebenfalls verstarb, deren Nichte Helene Vogl. 1958 wurde die Bäckerei an den Allander Bäckermeister Knotzer verkauft, der in dem Gebäude seine Bäckerei-Filiale einrichtete. Das Gebäude wurde in dieser Zeit umgebaut und ein Teil des Verkaufslokales abgetrennt und an die ''Sparkasse Baden'' verpachtet, welche darin ihre Bankfiliale einrichtete. Die nicht benötigten Privaträume wurden als Miet- bzw. Dienstwohnungen für das Verkaufspersonal der Bäckerei genutzt. Ende der 1970er Jahre schloss auch die Bäckerei Knotzer ihre Pforten und das gesamte Gebäude wurde von der ''Sparkasse Baden'' angekauft, total renoviert und umgebaut. In den neuen modernen Geschäftsräumlichkeiten konnten nun die Kunden ihre Bankangelegenheiten verrichten. Nun ist auch diese Ära vorbei. Die Sparkasse, die seit circa 2015 nur mehr sporadisch mit Personal besetzt war, schloss 2020 nach rund 60 Jahren für immer ihre Pforten. Das Gebäude wurde an die ''Gemeinde Heiligenkreuz'' verkauft, die dieses an die Firma "''Energie Zukunft Niederösterreich''", welche sich im Besitz des "''Landes Niederösterreich''" und der [[w:EVN AG|EVN]] befindet, verpachtet. Die Firma "''Energie Zukunft Niederösterreich''" richtet in dem Objekt eine Ausstellungsfläche für eine gemeinsame Energienutzung durch "Energie-Gemeinschaften" ein, sowie Büroräume für die Mitarbeiter, von denen ''Roland Matous'' und ''Andreas Rautner'' die Geschäftsführung inne haben.  


==Grundbücherliche Eigentümer==
==Grundbücherliche Eigentümer==
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|Dr. Herbert Vogl
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|Erbe
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|1958
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|Arnold Vogel
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|Erbe
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