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Wie Erdődy in seinen Memoiren berichtet, stieg in [[w:Bahnhof Wien Meidling|Meidling]] der tschechische Politiker [[w:Václav Klofáč|Václav Klofáč]] in den [[w:k.u.k. Hofsalonzug|k.u.k. Hofsalonzug]] um mit Karl auf der Strecke bis zum [[w:Wien Südbahnhof#1870: Staatsbahnhof, später_Ostbahnhof|Ostbahnhof]] über die aktuelle politische Lage zu diskutieren. Einige Tage zuvor hatte bereits eine provisorische tschechoslowakische Regierung mit den Alliierten den Entwurf der [[w:Tschechoslowakische Unabhängigkeitserklärung|Unabhängigkeitserklärung]] verhandelt, welche dann eine Woche später in Kraft trat und den Zerfall der österreichischen Hälfte Österreich-Ungarns einläutete. Wie allgemein bekannt war, befand sich Klofáč, der während des Krieges zeitweilig wegen Hochverrates inhaftiert war, auf der Reise in die Schweiz um dort Vertreter der provisorischen tschechoslowakischen Regierung zu treffen.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=154 bis 155}}</ref> Erdődy kommentierte den Abschluss dieser Episode in seinen Memoiren folgendermaßen:<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=156}}</ref>
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{{Zitat|Man näherte sich dem Ostbahnhof, der Kaiser verabschiedete sich von Klofáč: "Sorgen Sie, daß, nach dem Blute auf den Schlachtfeldern, alles, was weiter geschieht, ohne Blutvergießen geschieht." Klofáč versprach es und verließ den Hofzug, statt in den Kerker konnte er sich ins Ausland begeben.}}
{{Zitat|Man näherte sich dem Ostbahnhof, der Kaiser verabschiedete sich von Klofáč: "Sorgen Sie, daß, nach dem Blute auf den Schlachtfeldern, alles, was weiter geschieht, ohne Blutvergießen geschieht." Klofáč versprach es und verließ den Hofzug, statt in den Kerker konnte er sich ins Ausland begeben.}}
Die Fahrt nach Gödöllö war begleitet von trüben, regnerischen Herbstwetter, wie Erdődy schrieb, das die ohnehin schon düstere Stimmung weiter verschlechterte. In den Wäldern rund um Gödöllö trieben sich [[w:Deserteur|Deserteur]]e herum, die als [[w:Grüner Kader (Militär)|Grüne Kader]] bezeichnete, herum, die sich zu Banden zusammengeschlossen hatten die Zivilbevölkerung auch das Schloss selbst bedrohten. Zu dessen Sicherheit standen die [[w:Maschinengewehr|Maschinengewehr]]-[[w:Eskadron|Eskadron]] des [[w:k.u.k. Husarenregiment „Wilhelm II. Deutscher Kaiser und König von Preußen“ Nr. 7|k.u.k. Husarenregiment 7]] sowie junge Freiwillige des Honvéd bereit, die dann in den nächsten Nächten tatsächlich mehrmals von der Schusswaffe Gebrauch machen musste, wenn sich Verdächtige dem Schlosse näherten.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=154, 156 bis 158}}</ref>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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Version vom 12. Februar 2021, 09:00 Uhr

Letzte Verhandlungen auf Schloss Gödöllö

Václav Klofáč verhandelte im Hofzug mit Karl
Salon im k.u.k. Hofsalonzug

Tamás Erdődy bzw. die Autoren seiner Memoiren berichten von der Reise nach Debrecen und Schloss Gödöllö in zwei unterschiedlichen Kapiteln, sodass der Eindruck entsteht, dass es sich hier um zwei separate Reisen gehandelt hat. Tatsächlich begann der letzte Rundreise von Karl als ungarischer König Karl IV. am 22. Oktober 1918 in Wien, um zuerst in Debrecen ein Universitätsgebäude zu eröffnen und um anschließend nach Schloss Gödöllö weiterzufahren, jenem Schloss, welches Ungarn 1867 als Krönungsgeschenk Franz Joseph I. und seiner Frau Elisabeth geschenkt hatte.[1]

Wie Erdődy in seinen Memoiren berichtet, stieg in Meidling der tschechische Politiker Václav Klofáč in den k.u.k. Hofsalonzug um mit Karl auf der Strecke bis zum Ostbahnhof über die aktuelle politische Lage zu diskutieren. Einige Tage zuvor hatte bereits eine provisorische tschechoslowakische Regierung mit den Alliierten den Entwurf der Unabhängigkeitserklärung verhandelt, welche dann eine Woche später in Kraft trat und den Zerfall der österreichischen Hälfte Österreich-Ungarns einläutete. Wie allgemein bekannt war, befand sich Klofáč, der während des Krieges zeitweilig wegen Hochverrates inhaftiert war, auf der Reise in die Schweiz um dort Vertreter der provisorischen tschechoslowakischen Regierung zu treffen.[2] Erdődy kommentierte den Abschluss dieser Episode in seinen Memoiren folgendermaßen:[3]

„Man näherte sich dem Ostbahnhof, der Kaiser verabschiedete sich von Klofáč: "Sorgen Sie, daß, nach dem Blute auf den Schlachtfeldern, alles, was weiter geschieht, ohne Blutvergießen geschieht." Klofáč versprach es und verließ den Hofzug, statt in den Kerker konnte er sich ins Ausland begeben.“

Die Fahrt nach Gödöllö war begleitet von trüben, regnerischen Herbstwetter, wie Erdődy schrieb, das die ohnehin schon düstere Stimmung weiter verschlechterte. In den Wäldern rund um Gödöllö trieben sich Deserteure herum, die als Grüne Kader bezeichnete, herum, die sich zu Banden zusammengeschlossen hatten die Zivilbevölkerung auch das Schloss selbst bedrohten. Zu dessen Sicherheit standen die Maschinengewehr-Eskadron des k.u.k. Husarenregiment 7 sowie junge Freiwillige des Honvéd bereit, die dann in den nächsten Nächten tatsächlich mehrmals von der Schusswaffe Gebrauch machen musste, wenn sich Verdächtige dem Schlosse näherten.[4]

Einzelnachweise

  1. ANHANG 1 – REISEN DES ERZHERZOG THRONFOLGERS CARL FRANZ JOSEPH, Webseite elisabethkovacs.com, abgerufen am 11. Februar 2021
  2.  Paul Szemere, Erich Czech: Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.. Amalthea-Verlag, Wien 1931, S. 154 bis 155.
  3.  Paul Szemere, Erich Czech: Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.. Amalthea-Verlag, Wien 1931, S. 156.
  4.  Paul Szemere, Erich Czech: Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.. Amalthea-Verlag, Wien 1931, S. 154, 156 bis 158.