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* Sie haben den Fleischhacker, den Leutgeb, ohne Beymessung der Obrigkeit aufgenommen. | * Sie haben den Fleischhacker, den Leutgeb, ohne Beymessung der Obrigkeit aufgenommen. | ||
=== Ohne Einwilligung der Obrigkeit wurde Andreas Leinwather zum | === Ohne Einwilligung der Obrigkeit wurde Andreas Leinwather zum Fleischhauer in Steinbruch angelobt === | ||
Andreas Leinwather, Fleischhauer von [[Breitenbrunn]] wurde 1647 durch eine „Rebellion“ also ohne Einwilligung der Obrigkeit, (Verwalter v. Königshof), | Andreas Leinwather, Fleischhauer von [[Breitenbrunn]] wurde 1647 durch eine „Rebellion“ also ohne Einwilligung der Obrigkeit, (Verwalter v. Königshof), | ||
zum Fleischhauer in Steinbruch angelobt. | zum Fleischhauer in Steinbruch angelobt. | ||
* Schreiben vom 2. April 1647 .. In Anwesenheit der gesamten Nachbarschaft, Meister [[w:Pietro Maino Maderno|Pietro Maino Maderno]], Meister [[w:Mathias Lorentisch|Mathias Lorentisch]], Meister [[w:Ambrosius Regondi|Ambrosius Regondi]], Meister [[w:Domenicus Petruzzy|Domenico Petruzzy]], Meister Martin Penn, [[w:Andre de Luca|Andre de Luca]], Thomas Ruffini, Hans Rancks, Wolf Uhrmann, [[w:Hans Eder|Hans Eder]], [[w:Paul Cleritz|Paul Cleritz]], Georg Seebacher, Melchior Zainer, Adam Faschko, Caspar Gschwandner (nicht Herr Richter [[w:Andre Ruffini|Andre Ruffini]] !) ist Meister Leinwather zu einem Fleischhacker aufgenommen worden. Aus gutem Willen verspricht er der Kirche 10 fl. | * Schreiben vom 2. April 1647 .. In Anwesenheit der gesamten Nachbarschaft, Meister [[w:Pietro Maino Maderno|Pietro Maino Maderno]], Meister [[w:Mathias Lorentisch|Mathias Lorentisch]], Meister [[w:Ambrosius Regondi|Ambrosius Regondi]], Meister [[w:Domenicus Petruzzy|Domenico Petruzzy]], Meister Martin Penn, [[w:Andre de Luca|Andre de Luca]], Thomas Ruffini, Hans Rancks, Wolf Uhrmann, [[w:Hans Eder|Hans Eder]], [[w:Paul Cleritz|Paul Cleritz]], Georg Seebacher, Melchior Zainer, Adam Faschko, Caspar Gschwandner (nicht Herr Richter [[w:Andre Ruffini|Andre Ruffini]] !) ist Meister Leinwather zu einem Fleischhacker aufgenommen worden. Aus gutem Willen verspricht er der Kirche 10 fl. | ||
In einem Vertrag vom 3. Juli 1647 zwischen [[w:Michael Schnabel (Geistlicher)|Abt Michael]] und den Meistern wurde ihnen ''.. weil Sie viel Vieh halten und keine eigene Weide haben (!) eine Viehweide im Traxlgraben zugestanden.''<ref>Archiv Stift Heiligenkreuz Rubr. 51/II/2</ref>Als Anerkennung sollen Sie jährlich deswegen am [[w:Bernhard von Clairvaux|St. Bernhardts-Fest]] ein gutes Kalb nach Heiligen Kreuz liefern, und weil für die Fleischbank die Kirche zuständig ist, soll künftig jeder Fleischhauer der Kirche 10 fl Zins jährlich zugeben schuldig sein. | In einem Vertrag vom 3. Juli 1647 zwischen [[w:Michael Schnabel (Geistlicher)|Abt Michael]] und den Meistern wurde ihnen ''.. weil Sie viel Vieh halten und keine eigene Weide haben (!) eine Viehweide im Traxlgraben zugestanden.''<ref>Archiv Stift Heiligenkreuz Rubr. 51/II/2</ref>Als Anerkennung sollen Sie jährlich deswegen am [[w:Bernhard von Clairvaux|St. Bernhardts-Fest]] ein gutes Kalb nach Heiligen Kreuz liefern, und weil für die Fleischbank die Kirche zuständig ist, soll künftig jeder Fleischhauer der Kirche 10 fl Zins jährlich zugeben schuldig sein. | ||
== 1648 Mathias und Elisabeth Cremser, | == 1648 Mathias und Elisabeth Cremser, Fleischhauer im kaiserlichen Steinbruch == | ||
Der Viehhandel muss sehr einträglich gewesen sein, und die Steinbrüche lagen direkt an der ungarisch-österreichischen Grenze waren ein Zentrum des Schmuggels, eine umkämpfte Marktgemeinde. | Der Viehhandel muss sehr einträglich gewesen sein, und die Steinbrüche lagen direkt an der ungarisch-österreichischen Grenze waren ein Zentrum des Schmuggels, eine umkämpfte Marktgemeinde. | ||
Bis 1648 waren Mathias Cremser und Ehefrau Fleischhauer in [[Parndorf]]. In diesem Jahr starb Adam Faschko, Fleischhauer in Steinbruch, das Gut wurde an Cremser verkauft.<ref>Archiv Stift Heiligenkreuz, Register für Steinbruch, 1648.</ref><ref>Archiv Stift Heiligenkreuz, Kaufvertrag vom 8. März 1648 in: Protocolle der Herrschaft Königshof, 1630-1651</ref>Vereinfachte Darstellung: Faschko verkauft Hans Salzer, dieser verkauft dem Cremser, der seinem Mitmeister als Fleischhacker Andreas Kobel.<ref>Im „Register von Steinbruch“ (Grundbuch) ist von Kauf, Weiter-Verkauf dieser [[w:Spekulation (Wirtschaft)|Immobilie]] zu lesen.</ref>1655 kaufte der Fleischhauer von [[Purbach]] Hans Wurmb von den Erben des Steinmetzmeisters Thomas Ruffini Haus und Garten in Steinbruch und verkaufte es 1660 weiter an Meister Mathias Cremser und Frau Elisabeth. Sie besaßen damit das „Fleischhauer-Haus“, ''eine Behausung am [[w:Kaisersteinbrucher Friedhof|Friedhof]] der Kirchen St. Rochi anstoßend, samt einem eingezäunten Viehhof hinter dem Haus gegen den Brunnen gelegen''.<ref>Archiv Stift Heiligenkreuz, Register für Steinbruch ab 1655.</ref><ref>[[Hans Kietaibl]], ''Hans Wurmb Fleischhacker und heiligenkreuzerischer Unterthan am Leithaberg im Steinbruch und Gertraud seine Ehewirtin''. In Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch Nr. 35, Dezember 1994, S. 16f.</ref> | Bis 1648 waren Mathias Cremser und Ehefrau Fleischhauer in [[Parndorf]]. In diesem Jahr starb Adam Faschko, Fleischhauer in Steinbruch, das Gut wurde an Cremser verkauft.<ref>Archiv Stift Heiligenkreuz, Register für Steinbruch, 1648.</ref><ref>Archiv Stift Heiligenkreuz, Kaufvertrag vom 8. März 1648 in: Protocolle der Herrschaft Königshof, 1630-1651</ref>Vereinfachte Darstellung: Faschko verkauft Hans Salzer, dieser verkauft dem Cremser, der seinem Mitmeister als Fleischhacker Andreas Kobel.<ref>Im „Register von Steinbruch“ (Grundbuch) ist von Kauf, Weiter-Verkauf dieser [[w:Spekulation (Wirtschaft)|Immobilie]] zu lesen.</ref>1655 kaufte der Fleischhauer von [[Purbach]] Hans Wurmb von den Erben des Steinmetzmeisters Thomas Ruffini Haus und Garten in Steinbruch und verkaufte es 1660 weiter an Meister Mathias Cremser und Frau Elisabeth. Sie besaßen damit das „Fleischhauer-Haus“, ''eine Behausung am [[w:Kaisersteinbrucher Friedhof|Friedhof]] der Kirchen St. Rochi anstoßend, samt einem eingezäunten Viehhof hinter dem Haus gegen den Brunnen gelegen''.<ref>Archiv Stift Heiligenkreuz, Register für Steinbruch ab 1655.</ref><ref>[[Hans Kietaibl]], ''Hans Wurmb Fleischhacker und heiligenkreuzerischer Unterthan am Leithaberg im Steinbruch und Gertraud seine Ehewirtin''. In Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch Nr. 35, Dezember 1994, S. 16f.</ref> | ||
==== Kirchenvater ==== | ==== Meister Mathias wird Kirchenvater ==== | ||
1672 ist er als [[w:Kirchvater|Kirchenvater]] dokumentiert. →[[w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch#Kirchvater]] | 1672 ist er als [[w:Kirchvater|Kirchenvater]] dokumentiert. →[[w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch#Kirchvater]] | ||
==== Er schreibt sein Testament ==== | |||
Am 16. Juni 1674 verfasste er sein Testament (nur eine Auswahl): | Am 16. Juni 1674 verfasste er sein Testament (nur eine Auswahl): | ||
* verschaffe ich dem hiesigem Gotteshaus ein schönes Messgewand, in welches inwendig mein Name soll genäht oder gestickt werden, benenntlichen ... 150 Gulden. | * verschaffe ich dem hiesigem Gotteshaus ein schönes Messgewand, in welches inwendig mein Name soll genäht oder gestickt werden, benenntlichen ... 150 Gulden. | ||
* Den Herrn P.P. Capucinern auf [[Bruck an der Leitha|Prukh]] für Heylige Messen ... 50 Gulden. | * Den Herrn P.P. Capucinern auf [[Bruck an der Leitha|Prukh]] für Heylige Messen ... 50 Gulden. | ||
== Verkauf an den nächsten Fleischhauer == | |||
1675 wurde der Besitz an den „nächsten“ Fleischhacker im Steinbruch Jonas Fückhler verkauft. Zwei wohlhabende Witwen führten diese Transaktion durch. Die Witwe Eliasabeth Cremserin verkaufte das Haus , ''alda am Friedhof der Kirche St. Rochi anstoßend'', und einen Garten der Cunigunde Nofärckin, Witwe nach dem [[w:k.k. Trabantenleibgarde#Geschichte|kayserlichen Hätschier]] Sebastian Nofärck. Diese hatte den Fleischhacker von Kaisersteinbruch Jonas Fückhler geheiratet.<ref>Archiv Stift Heiligenkreuz, Register für Steinbruch, 1675.</ref> | |||
der | |||
„nächsten“ Fleischhacker | |||
Die Witwe Eliasabeth Cremserin verkaufte das Haus , ''alda am Friedhof der Kirche St. Rochi anstoßend'', und einen Garten der Cunigunde Nofärckin, Witwe nach dem [[w:k.k. Trabantenleibgarde#Geschichte|kayserlichen Hätschier]] Sebastian Nofärck. Diese hatte den Fleischhacker von Kaisersteinbruch Jonas Fückhler geheiratet.<ref>Archiv Stift Heiligenkreuz, Register für Steinbruch, 1675.</ref> | |||
== Witwe Cremserin verlegte ihren Wohnsitz nach Bruck an der Leitha == | == Witwe Cremserin verlegte ihren Wohnsitz nach Bruck an der Leitha == |
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