Andreas Rauch: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Hall Basilika Herz Jesu Fassade 1.jpg|thumb|Der frühere Ansitz Sparberegg, später zum Haller Damenstift umgebaut, war im 15. Jahrhundert im Besitz von Andreas Rauch.]]
'''Andreas Rauch''' (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert)<ref group="A">Geburts- und Sterbejahr nach Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 136 und 206<f.</ref> war ein einflussreicher Bürger der Stadt [[Hall in Tirol|Hall]].
'''Andreas Rauch''' (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um / nach 1447)<ref group="A">Geburts- und Sterbejahr nach Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 30 und S. 142</ref> war ein einflussreicher Bürger der Stadt [[Hall in Tirol|Hall]].


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
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Andreas Rauch war 1430-1447 Pfleger<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen, Gerichte, Spitäler etc. bedeutet die Verwaltung von diesen. Der Pfleger war für das Gericht, das Spital, die Burg, die dazugehörige Herrschaft etc. zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte.</ref> des Landgerichtes Sonnenburg (heute zugehörig  zur Gemeinde [[Natters]])<ref group="A">Dieses Gericht hatte damals seinen Sitz auf der [[w:Burg Sonnenburg (Natters)|Sonnenburg]] in Natters, die heute nicht mehr erhalten ist. Im 15. Jahrhundert wurde der Sitz des Gerichts auf die [[Burgruine Vellenberg|Burg Vellenberg]] bei [[Götzens]] verlegt und im 18. Jahrhundert auf den Ansitz Ettnau in Hötting (heute Teil der Stadt [[Innsbruck]]). Zuletzt war das Gericht 1814–1849 im Gerichtsgebäude in Wilten (heute ebenfalls ein Stadtteil von  Innsbruck) untergebracht.</ref> . 1432 war er außerdem der Pfleger des Gerichtes Stubai<ref group="A">Das Hofgericht Stubai, ein landesfürstliches Lehen, dürfte seinen Sitz in [[Mieders]] gehabt haben.</ref> 1433 der Pfleger des Propsteigerichtes Ambras (heute Teil der Stadt [[Innsbruck]]) und 1429-1432 der Pfleger von [[Burgruine Vellenberg|Burg Vellenberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Götzens]]). 1434 war er landesfürstlicher Rat, seit 1435 auch Pfleger von [[Thaur]]<ref name ="brandstätter142">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 142</ref> Er war ein Vertrauter von [[Friedrich IV. (Tirol)|Herzog Friedrich (IV.) von Österreich]], Graf von Tirol, und maßgeblich daran beteiligt, wenn für diesen Geldmittel aufgebracht werden mussten.<ref name ="brandstätter142f.">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 142f.</ref> 1434 und 1435 trug er die Hauptverantwortung für die Finanzverwaltung der [[Grafschaft Tirol]].<ref name ="brandstätter143">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 143</ref>
Andreas Rauch war 1430-1447 Pfleger<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen, Gerichte, Spitäler etc. bedeutet die Verwaltung von diesen. Der Pfleger war für das Gericht, das Spital, die Burg, die dazugehörige Herrschaft etc. zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte.</ref> des Landgerichtes Sonnenburg (heute zugehörig  zur Gemeinde [[Natters]])<ref group="A">Dieses Gericht hatte damals seinen Sitz auf der [[w:Burg Sonnenburg (Natters)|Sonnenburg]] in Natters, die heute nicht mehr erhalten ist. Im 15. Jahrhundert wurde der Sitz des Gerichts auf die [[Burgruine Vellenberg|Burg Vellenberg]] bei [[Götzens]] verlegt und im 18. Jahrhundert auf den Ansitz Ettnau in Hötting (heute Teil der Stadt [[Innsbruck]]). Zuletzt war das Gericht 1814–1849 im Gerichtsgebäude in Wilten (heute ebenfalls ein Stadtteil von  Innsbruck) untergebracht.</ref> . 1432 war er außerdem der Pfleger des Gerichtes Stubai<ref group="A">Das Hofgericht Stubai, ein landesfürstliches Lehen, dürfte seinen Sitz in [[Mieders]] gehabt haben.</ref> 1433 der Pfleger des Propsteigerichtes Ambras (heute Teil der Stadt [[Innsbruck]]) und 1429-1432 der Pfleger von [[Burgruine Vellenberg|Burg Vellenberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Götzens]]). 1434 war er landesfürstlicher Rat, seit 1435 auch Pfleger von [[Thaur]]<ref name ="brandstätter142">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 142</ref> Er war ein Vertrauter von [[Friedrich IV. (Tirol)|Herzog Friedrich (IV.) von Österreich]], Graf von Tirol, und maßgeblich daran beteiligt, wenn für diesen Geldmittel aufgebracht werden mussten.<ref name ="brandstätter142f.">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 142f.</ref> 1434 und 1435 trug er die Hauptverantwortung für die Finanzverwaltung der [[Grafschaft Tirol]].<ref name ="brandstätter143">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 143</ref>


1436 kaufte Andreas Rauch von Hans von Ems, einem im Hall ansässigen Adeligen, dessen dort gelegenen Ansitz Sparberegg<ref group="A">Dieser wurde im 16. Jahrhundert Sitz des Stiftes Hall und aus diesem Grund durch einen Umbau wesentlich verändert.</ref> mit zwei weiteren Häusern.<ref name ="brandstätter31">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 31</ref>
1436 kaufte Andreas Rauch von Hans von Ems, einem im Hall ansässigen Adeligen, dessen dort gelegenen [[Ansitz Sparberegg]]<ref group="A">Dieser wurde im 16. Jahrhundert Sitz des Stiftes Hall und aus diesem Grund durch einen Umbau wesentlich verändert.</ref> mit zwei weiteren Häusern.<ref name ="brandstätter31">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 31</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==

Aktuelle Version vom 16. März 2021, 19:35 Uhr

Der frühere Ansitz Sparberegg, später zum Haller Damenstift umgebaut, war im 15. Jahrhundert im Besitz von Andreas Rauch.

Andreas Rauch (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um / nach 1447)[A 1] war ein einflussreicher Bürger der Stadt Hall.

Herkunft und Familie

Andreas Rauch war der Sohn von Heinrich Rauch, der zwischen 1381 und 1396 als Zeuge, Käufer von Liegenschaften und Zinsen sowie als Ratsherr in Hall belegt ist.[1] Seine Tochter Susanna Rauch heiratete 1438 Thomas Schäbl, der ihn beerbt haben dürfte.[2]

Leben

Andreas Rauch war 1430-1447 Pfleger[A 2] des Landgerichtes Sonnenburg (heute zugehörig zur Gemeinde Natters)[A 3] . 1432 war er außerdem der Pfleger des Gerichtes Stubai[A 4] 1433 der Pfleger des Propsteigerichtes Ambras (heute Teil der Stadt Innsbruck) und 1429-1432 der Pfleger von Burg Vellenberg (heute Teil der Gemeinde Götzens). 1434 war er landesfürstlicher Rat, seit 1435 auch Pfleger von Thaur[3] Er war ein Vertrauter von Herzog Friedrich (IV.) von Österreich, Graf von Tirol, und maßgeblich daran beteiligt, wenn für diesen Geldmittel aufgebracht werden mussten.[4] 1434 und 1435 trug er die Hauptverantwortung für die Finanzverwaltung der Grafschaft Tirol.[5]

1436 kaufte Andreas Rauch von Hans von Ems, einem im Hall ansässigen Adeligen, dessen dort gelegenen Ansitz Sparberegg[A 5] mit zwei weiteren Häusern.[6]

Literatur

  • Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner. Die Bewohner von Hall in Tirol im ausgehenden Mittelalter (= Tiroler Wirtschaftsstudien. Schriftenreihe der Jubiläumsstiftung der Kammer der gewerblichen Wirtschaft. 54. Folge) . Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2002. ISBN 3-7030-0374-X, siehe Register

Einzelnachweise

  1. vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 249
  2. vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 183 und S. 249
  3. vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 142
  4. vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 142f.
  5. vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 143
  6. vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 31

Anmerkungen

  1. Geburts- und Sterbejahr nach Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 30 und S. 142
  2. Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen, Gerichte, Spitäler etc. bedeutet die Verwaltung von diesen. Der Pfleger war für das Gericht, das Spital, die Burg, die dazugehörige Herrschaft etc. zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte.
  3. Dieses Gericht hatte damals seinen Sitz auf der Sonnenburg in Natters, die heute nicht mehr erhalten ist. Im 15. Jahrhundert wurde der Sitz des Gerichts auf die Burg Vellenberg bei Götzens verlegt und im 18. Jahrhundert auf den Ansitz Ettnau in Hötting (heute Teil der Stadt Innsbruck). Zuletzt war das Gericht 1814–1849 im Gerichtsgebäude in Wilten (heute ebenfalls ein Stadtteil von Innsbruck) untergebracht.
  4. Das Hofgericht Stubai, ein landesfürstliches Lehen, dürfte seinen Sitz in Mieders gehabt haben.
  5. Dieser wurde im 16. Jahrhundert Sitz des Stiftes Hall und aus diesem Grund durch einen Umbau wesentlich verändert.