Jacob Szekely: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Erstentwurf, angelegt)
 
(Normdaten basierend auf Wikidata hinzugefügt)
 
(9 dazwischenliegende Versionen von einem anderen Benutzer werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[File:Austria-01105 - Back to Entrance (21624883096).jpg|thumb|Die Pfarrkirche von Piber heute]]
'''Jacob Székely''' (* im 15. Jahrhundert, um 1440, in [[w:Siebenbürgen|Siebenbürgen]]; † 1504, in [[w:Murska Sobota|Olsnitz]], heute zugehörig zu [[w:Slowenien|Slowenien]]), auch '''Jacob Zekel de Kövend''' oder '''Jakob Zekel von Friedau''', war ein ungarischer Adliger, der im Dienst von [[Matthias Corvinus|König Matthias Corvinus]] Karriere machte. Bekannt ist er als Eroberer der Städte [[w:Ptuj|Pettau]] und [[Bad Radkersburg|Radkersburg]]. Er begründete die steirische Linie seiner Familie.
'''Jacob Székely''' (* im 15. Jahrhundert, um 1440, in [[w:Siebenbürgen|Siebenbürgen]]; † 1504, in [[w:Murska Sobota|Olsnitz]], heute zugehörig zu [[w:Slowenien|Slowenien]])<ref group="A">Angaben nach Hinweisen von Andrej Hozjan. Vgl. Andrej Hozjan: ''Lukas Székely / Zekel de Kövend'', 2010, S. 75</ref>, auch '''Jacob Zekel de Kövend''', war ein ungarischer Adliger, der im Dienst von [[Matthias Corvinus|König Matthias Corvinus]] Karriere machte. Bekannt ist er als Eroberer der Städte [[w:Ptuj|Pettau]] und [[Bad Radkersburg|Radkersburg]]. Er begründete die steirische Linie seiner Familie.
   
   
== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Jacob Székely war einer der jüngeen Söhne des sagenumwobenen Soldaten Blas Székely, der am 5. September 1449 bei [[w:Kaschau|Kaschau]] (heute [[w:Slowakei|Slowakei]]) in Kampf gegen den bekannten böhmischen Heerführer [[w:Johann Giskra von Brandeis|Johann Giskra von Brandeis]] gefallen war und als Ahnherr der Adelsfamilie [[w:Székely von Kövend|Székely von Kövend]] gilt. Jacobs Mutter war angeblich eine Schwester des ungarischen Reichsverwesers János Hunyadi, des Vaters des "Ungarnkönigs" Matthias Corvinus.
Jacob Székely war einer der jüngeren Söhne des sagenumwobenen Soldaten Blas Székely, der am 5. September 1449 bei [[w:Kaschau|Kaschau]] (heute [[w:Slowakei|Slowakei]]) in Kampf gegen den bekannten böhmischen Heerführer [[w:Johann Giskra von Brandeis|Johann Giskra von Brandeis]] gefallen war und als Ahnherr der Adelsfamilie [[w:Székely von Kövend|Székely von Kövend]] gilt.
Nach der älteren Literatur galt Jacobs Mutter als eine Schwester des ungarischen Reichsverwesers János Hunyadi, des Vaters des "Ungarnkönigs" Matthias Corvinus. Dies gilt in der neueren Forschung inzwischen als widerlegt.<ref>vgl. Andrej Hozjan: ''Lukas Székely / Zekel de Kövend'', 2010, S. 153f.</ref>. Johann Székely, der Älteste von Jacobs Brüdern, wurde 1446 zum Banus von Kroatien-Slawonien ernannt und fiel am 19. Oktober 1448 in der [[w:Schlacht auf dem Amselfeld (1448)| Schlacht auf dem Amselfeld]].<ref name ="Hozjan154">vgl. Andrej Hozjan: ''Lukas Székely / Zekel de Kövend'', 2010, S. 154</ref>


Jacob Székely heiratete Margarethe, eine Tochter von Miklós Széchy de Felsölendva. Aus dieser Ehe hatte er zwei Söhne und sechs Töchter. Sein jüngerer Sohn war [[Lukas Szekely|Lukas Székely]], Freiherr von Friedau.
Jacob Székely heiratete Margarethe († in den frühen 1520er-Jahren), eine Tochter des in [[w:Gornja Lendava|Oberlimbach]] (heute in Slowenien) ansässigen Freiherren Miklós Széchy (Szécsi) de Felsőlendva. Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinder, darunter [[Lukas Szekely|Lukas Székely]], Freiherr von Friedau.<ref name ="Hozjan154"/> Seine Ehefrau stammte aus einer angesehenen Familie, ihre Abstammung galt als edler als die seine. Der Ehe mit ihr verdankte Jacobs Familie das erweiterte Familienwappen, außerdem brachte sie ihm die Herrschaft über die Burg und den Markt Olsnitz.<ref name ="Hozjan155">vgl. Andrej Hozjan: ''Lukas Székely / Zekel de Kövend'', 2010, S. 155</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Jacob Székely war militärisch für den späteren Reichsverweser János Hunyadi und dann für dessen Sohn, den "Ungarnkönig" Matthias Corvinus tätig. Für diesen eroberte er während dessen Kriegen gegen [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] die Städte [[w:Ptuj|Pettau]] und [[Bad Radkersburg|Radkersburg]], die damals zum [[Herzogtum Steier]] gehörten. König Matthias ernannte ihn dafür zum Hauptmann der beiden Städte und belehnte in mit der untersteirischen Grundherrschaft Friedau und dem Schloss Ankenstein<ref group="A">[[w:Ormož|Friedau]] und das [[w:Burg Anchenstein|Schloss Ankenstein]] (heute Teil der Gemeinde [[w:Cirkulane|Zirkulane]]) gehören heute zum Staat [[w:Slowenien|Slowenien]].</ref>. Nach dem Tod von König Matthias unterstützte Jacob Székely zunächst dessen natürlichen Sohn [[Barbara Edelpöck|Johann Corvinus]], wechselte dann aber auf die Seite der [[Habsburger]], welche ihm die Belehnung mit der Grundherrschaft Friedau bestätigten. Er machte diese zu seinem Hauptsitz.
Jacob Székely war militärisch für den späteren Reichsverweser János Hunyadi und dann für dessen Sohn, den "Ungarnkönig" Matthias Corvinus tätig. Für diesen eroberte er während dessen Kriegen gegen [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] die Städte [[w:Ptuj|Pettau]] und [[Bad Radkersburg|Radkersburg]], die damals zum [[Herzogtum Steier]] gehörten.<ref name ="Hozjan153">vgl. Andrej Hozjan: ''Lukas Székely / Zekel de Kövend'', 2010, S. 153</ref> König Matthias ernannte ihn dafür zum Hauptmann der beiden Städte und belehnte in mit der untersteirischen Grundherrschaft Friedau und dem Schloss Ankenstein<ref group="A">[[w:Ormož|Friedau]] und das [[w:Burg Anchenstein|Schloss Ankenstein]] (heute Teil der Gemeinde [[w:Cirkulane|Zirkulane]]) gehören heute zum Staat [[w:Slowenien|Slowenien]].</ref>. Nach dem Tod von König Matthias unterstützte Jacob Székely zunächst dessen natürlichen Sohn [[Barbara Edelpöck|Johann Corvinus]], wechselte dann aber auf die Seite der [[Habsburger]].
 
Nach diesem Seitenwechsel erwarb er sich rasch, die Gunst seiner neuen Lehensherren.<ref name ="Hozjan154">vgl. Andrej Hozjan: ''Lukas Székely / Zekel de Kövend'', 2010, S. 154</ref> Diese bestätigten ihm den Besitz des Lehens Friedau, wo er seinen Hauptsitz nahm.
 
Jakob Székely starb nur wenige Jahre später, nachdem er überraschend erkrankt war. Auf seinem Sterbebett konnte er noch sein Testament machen. Da seine Kinder zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig waren, übernahm seine Witwe zusammen mit anderen Verwandten die Vormundschaft für diese.<ref name ="Hozjan154"/>


== Literatur ==
== Literatur ==
Zeile 18: Zeile 22:
== Anmerkungen ==
== Anmerkungen ==
<references group="A" />
<references group="A" />
{{Normdaten|TYP=p|GND=|LCCN=|VIAF=|WIKIDATA=Q94982709}}


{{SORTIERUNG:Szekely, Jakob}}
{{SORTIERUNG:Szekely, Jakob}}
[[Kategorie:Adliger]]
[[Kategorie:Adliger]]
[[Kategorie:Geboren im 15. oder 16. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Geboren im 15. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Gestorben im 16. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Geboren außerhalb von Österreich]]
[[Kategorie:Gestorben 1504]]
[[Kategorie:Gestorben im Ausland]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Geschichte (Steiermark)]]
[[Kategorie:Geschichte (Steiermark)]]
[[Kategorie:In Arbeit]]
[[Kategorie:In Arbeit]]

Aktuelle Version vom 29. März 2021, 07:06 Uhr

Jacob Székely (* im 15. Jahrhundert, um 1440, in Siebenbürgen; † 1504, in Olsnitz, heute zugehörig zu Slowenien), auch Jacob Zekel de Kövend oder Jakob Zekel von Friedau, war ein ungarischer Adliger, der im Dienst von König Matthias Corvinus Karriere machte. Bekannt ist er als Eroberer der Städte Pettau und Radkersburg. Er begründete die steirische Linie seiner Familie.

Herkunft und Familie

Jacob Székely war einer der jüngeren Söhne des sagenumwobenen Soldaten Blas Székely, der am 5. September 1449 bei Kaschau (heute Slowakei) in Kampf gegen den bekannten böhmischen Heerführer Johann Giskra von Brandeis gefallen war und als Ahnherr der Adelsfamilie Székely von Kövend gilt. Nach der älteren Literatur galt Jacobs Mutter als eine Schwester des ungarischen Reichsverwesers János Hunyadi, des Vaters des "Ungarnkönigs" Matthias Corvinus. Dies gilt in der neueren Forschung inzwischen als widerlegt.[1]. Johann Székely, der Älteste von Jacobs Brüdern, wurde 1446 zum Banus von Kroatien-Slawonien ernannt und fiel am 19. Oktober 1448 in der Schlacht auf dem Amselfeld.[2]

Jacob Székely heiratete Margarethe († in den frühen 1520er-Jahren), eine Tochter des in Oberlimbach (heute in Slowenien) ansässigen Freiherren Miklós Széchy (Szécsi) de Felsőlendva. Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinder, darunter Lukas Székely, Freiherr von Friedau.[2] Seine Ehefrau stammte aus einer angesehenen Familie, ihre Abstammung galt als edler als die seine. Der Ehe mit ihr verdankte Jacobs Familie das erweiterte Familienwappen, außerdem brachte sie ihm die Herrschaft über die Burg und den Markt Olsnitz.[3]

Leben

Jacob Székely war militärisch für den späteren Reichsverweser János Hunyadi und dann für dessen Sohn, den "Ungarnkönig" Matthias Corvinus tätig. Für diesen eroberte er während dessen Kriegen gegen Kaiser Friedrich III. die Städte Pettau und Radkersburg, die damals zum Herzogtum Steier gehörten.[4] König Matthias ernannte ihn dafür zum Hauptmann der beiden Städte und belehnte in mit der untersteirischen Grundherrschaft Friedau und dem Schloss Ankenstein[A 1]. Nach dem Tod von König Matthias unterstützte Jacob Székely zunächst dessen natürlichen Sohn Johann Corvinus, wechselte dann aber auf die Seite der Habsburger.

Nach diesem Seitenwechsel erwarb er sich rasch, die Gunst seiner neuen Lehensherren.[2] Diese bestätigten ihm den Besitz des Lehens Friedau, wo er seinen Hauptsitz nahm.

Jakob Székely starb nur wenige Jahre später, nachdem er überraschend erkrankt war. Auf seinem Sterbebett konnte er noch sein Testament machen. Da seine Kinder zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig waren, übernahm seine Witwe zusammen mit anderen Verwandten die Vormundschaft für diese.[2]

Literatur

  • Andrej Hozjan: Lukas Székely / Zekel de Kövend. Freiherr von Friedau, 1500-1574/75. Materialien zur Biographie eines steirischen Freiherrn. In: Meinhard Brunner - Gerhard Pferschy - Gernot Peter Obersteiner (Hrsg.): Rutengänge. Studien zur geschichtlichen Landeskunde. Festgabe für Walter Brunner zum 70. Geburtstag (= Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark. Bd. 54) (= "Zeitschrift des Historischen Vereins für Steiermark. Sonderband 26). Eigenverlag, Graz, 2010. ISBN 978-3-901251-34-4). S. 153-168

Einzelnachweise

  1. vgl. Andrej Hozjan: Lukas Székely / Zekel de Kövend, 2010, S. 153f.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Andrej Hozjan: Lukas Székely / Zekel de Kövend, 2010, S. 154
  3. vgl. Andrej Hozjan: Lukas Székely / Zekel de Kövend, 2010, S. 155
  4. vgl. Andrej Hozjan: Lukas Székely / Zekel de Kövend, 2010, S. 153

Anmerkungen

  1. Friedau und das Schloss Ankenstein (heute Teil der Gemeinde Zirkulane) gehören heute zum Staat Slowenien.