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=== Einteilung der Unterabschnitte VI und V ===
=== Kriegseinsatz ===
Die Verantwortung für den Bereich VI im Kreis Oberwart lag beim Kreisleiter [[w:Eduard Nicka (Politiker, 1911)|Eduard Nicka]], der, obwohl jeder Unterabschnitt einen Verantwortlichen hatte, noch eine Zwischenebene einzog. So war für die Abschnitte VI/1 bis VI/3 [[w:Franz Podezin|Franz Podezin]], der spätere Haupttäter des Massakers von Rechnitz, und für die Unterabschnitte VI/4 bis VI/6 Oberfeldmeister Klemensits verantwortlich.<ref name="Lappin288">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=288|ISBN=978-3643501950}}</ref>
==== Einsatz im Trentino ====
Am 7. September 1916 meldete sich Tamás Erdődy von seiner alten Dienststelle ab und fuhr per Bahn in der Folge über Wien, [[Innsbruck]] und [[w:Bozen|Bozen]] nach [[w:Trient|Trient]], wo er in Erfahrung bringen konnte, dass er dem ''Rayonskommando Südtirol'' zugeteilt worden war. Am 13. September traf er schließlich in [[w:Vezzano (Trentino)|Vezzano]] ein und stellte sich dort seinem Vorgesetzten [[w:General der Infanterie|General der Infanterie]] Ludwig Koennen-Horák von Höhenkampf,<ref>[https://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_K/Koennen-Horak-Hoehenkampf_Ludwig_1861_1938.xml Koennen-Horák von Höhenkampf, Ludwig (1861-1938), Feldmarschalleutnant], Webseite www.biographien.ac.at, abgerufen am 6. April 2021</ref> dem Kommandanten des Rayons Südtirol, vor.<ref>{{Literatur |Autor=Tamás Erdődy|Titel=2. Tagebuch von Thomas Erdödy|Verlag=Österreichisches Staatsarchiv|Ort=Wien|Datum=1915-1917|Seiten=72 bis 74}}</ref> Nachdem die ersten Tage an der neuen Front für Erdődy relativ ruhig verliefen, wurde er am 21. September zum Kommandanten der [[w:Kompanie (Militär)|Stabskompanie]] und des Standortes ernannt. In dieser Funktion konnte Tamás Erdődy in den nächsten Monaten immer wieder sein großes Organisations- und Improvisationstalent unter Beweis stellen, wobei die ersten Aufgaben die Aufstellung einer Militärfeuerwehr und die Errichtung einer Pferdefleisch-Selcherei darstellten.<ref>{{Literatur |Autor=Tamás Erdődy|Titel=2. Tagebuch von Thomas Erdödy|Verlag=Österreichisches Staatsarchiv|Ort=Wien|Datum=1915-1917|Seiten=76}}</ref> Im Oktober folgten der Bau einer Wasserleitung sowie die Errichtung von Ställen für Schlachtvieh, um die Versorgung für die Front sicherzustellen. Zu seinen Aufgaben als Gendarmerie-Offizier gehörte es auch Todesurteile des Kriegsgerichtes zu vollstrecken, wie die Erschießung eines [[w:Fahnenflucht|Deserteurs]] am 21. Oktober 1916.<ref>{{Literatur |Autor=Tamás Erdődy|Titel=2. Tagebuch von Thomas Erdödy|Verlag=Österreichisches Staatsarchiv|Ort=Wien|Datum=1915-1917|Seiten=83}}</ref>


Eduard Nicka war zwar offiziell der Verantwortliche für den Gesamtabschnitt VI, da aber für die Unterabschnitte des Bezirks Fürstenfeld der dortige Kreisleiter Eduard Meissl von Gauleiter Sigfried Uiberreither im Oktober 1944 bestellt wurde, trug Letzterer auch die Verantwortung in diesen Bereichen.<ref name="Lappin321">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=321|ISBN=978-3643501950}}</ref>
Nach dem Tod Kaiser [[w:Franz Joseph I.|Franz Joseph I.]] am 21. November 1916 erfolgte am 29. die Vereidigung der Truppen auf den neuen Kaiser [[w:Karl I. (Österreich-Ungarn)|Karl I.]], wobei Erdődy die angetretenen Soldaten kommandierte. Am 27. November erhielt er noch zusätzlich die [[w:k.k. Standschützen|k.k. Standschützen-Kompanie]] Vezzano unterstellt, sodass Tamás Erdődy nun rund 500 Mann unter seinem Kommando vereinigte. Die unterstellten Soldaten wurden in weiterer Folge zum Bau der Talstation einer Materialseilbahn und einer Zufahrtsstraße eingesetzt. Mitte Dezember zerstören Schnee- und Steinlawinen die Verbindungstraße und die Telefon- und Telegraphenleitungen nach Trient, sodass Erdődy mit seinen Leuten unter großer Lawinengefahr diese Verbindungen wieder herstellen muss.<ref>{{Literatur |Autor=Tamás Erdődy|Titel=2. Tagebuch von Thomas Erdödy|Verlag=Österreichisches Staatsarchiv|Ort=Wien|Datum=1915-1917|Seiten=89 bis 95}}</ref>


Für die Unterabschnitte im Kreis Feldbach trug ebenfalls der dortige Kreisleiter, Anton Rutte, die Verantwortung.<ref name="Lappin336" />{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=336|ISBN=978-3643501950}}</ref>
Zum Jahreswechsel 1916/17 trat Tamás Erdődy einen Heimaturlaub an, um seinen Vater zuhause in sehr schlechter gesundheitlicher Verfassung vorzufinden. Unter dem Gesundheitszustand des Vaters litt auch die Landwirtschaft, sodass Erdődy in Budapest sich bemühte einen längeren Urlaub zu erwirken, um die Dinge zuhause in Ordnung zu bringen. Sein Vater verstarb schließlich gegen Monatsende ohne ein Testament hinterlassen zu haben, sodass Erdődy im Zuge eines zweiten Urlaubs versuchte die Verlassenschaft zu regeln.<ref>{{Literatur |Autor=Tamás Erdődy|Titel=2. Tagebuch von Thomas Erdödy|Verlag=Österreichisches Staatsarchiv|Ort=Wien|Datum=1915-1917|Seiten=96 bis 97}}</ref>


{| class="wikitable" style="border-collapse:collapse;text-align:center;" cellpadding="0"
Am 4. Februar 1917 traf ein Telegramm ein, dass sich Tamás Erdődy umgehend in [[Baden]] in der Militärkanzlei des Kaisers zu melden hatte, somit endete sein Kriegsdienst im Hinterland der Südfront.<ref>{{Literatur |Autor=Tamás Erdődy|Titel=2. Tagebuch von Thomas Erdödy|Verlag=Österreichisches Staatsarchiv|Ort=Wien|Datum=1915-1917|Seiten=98}}</ref>
|+ Unterabschnitte der Südostwallabschnitt VI und V (von Norden nach Süden)
 
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1931 veröffentlichten die beiden Autoren Paul Szemere und [[w:Erich Czech|Erich Czech]] im [[w:Amalthea Signum Verlag|Amalthea-Verlag]] in Wien die [[w:Memoiren|Memoiren]] von Tamás Erdődy unter dem Titel ''Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten'', wobei sie Erdődy in der Ichform seine Geschichte in den Jahren 1916 bis 1921 erzählen lassen. Während dieser sich laut seinen Tagebüchern im Fronthinterland aufhielt, um die Versorgung der Fronttruppen aufrechtzuerhalten, vermitteln die Memoiren den Eindruck, als hätte sich Tamás Erdődy mit seiner Kompanie unmittelbar an der Front befunden. Vergleicht man einzelne Passagen der Memoiren mit den Tagebüchern, dann sind Textstellen wie die folgende als reine Fiktion zu werten:<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=14}}</ref>
! style="background:#C8C8C8" | Kreis (Bezirk)
{{Zitat|Über ein Jahr stand ich mit meiner Kompanie an der Tiroler Front, war dreimal verwundet worden und war nicht weiter als bis ins Feldspital zurückgegangen.}}
! style="background:#C8C8C8" | Unterabschnitt
! style="background:#C8C8C8" | Verantwortlicher
! style="background:#C8C8C8" | Vorgesetzter
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| align="left"| Oberwart
| align="left"| VI/1 - [[Rechnitz]] I<ref name="Lappin290">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=290|ISBN=978-3643501950}}</ref> <br /> Aussichtsturm Geschriebenstein - [[Kreuzstadl Rechnitz]]
| align="left"| Josef Muralter
| align="left"|[[w:Franz Podezin|Franz Podezin]] / [[w:Eduard Nicka (Politiker, 1911)|Eduard Nicka]]
|-
| align="left"| Oberwart
| align="left"| VI/2 - Rechnitz II<ref name="Lappin290" /> <br /> Kreuzstadl Rechnitz - Bahnhof Rechnitz
| align="left"| Wölfl
| align="left"|Franz Podezin / Eduard Nicka
|-
| align="left"| Oberwart
| align="left"| VI/3 - [[Schachendorf]]<ref name="Lappin290" /> <br /> Bahnhof Rechnitz - Schandorf
| align="left"| Lantschbauer
| align="left"|Franz Podezin / Eduard Nicka
|-
| align="left"| Oberwart
| align="left"| VI/4 - [[Burg (Burgenland)|Burg]]<ref name="Lappin288" />
| align="left"|
| align="left"|Klemensits / Eduard Nicka
|-
| align="left"| Oberwart
| align="left"| VI/5 - [[Eisenberg an der Pinka]]<ref name="Lappin288" />
| align="left"|
| align="left"|Klemensits / Eduard Nicka
|-
| align="left"| Oberwart
| align="left"| VI/6 - [[Deutsch Schützen]]<ref name="Lappin288" />
| align="left"|
| align="left"|Klemensits / Eduard Nicka
|-
| align="left"| Fürstenfeld
| align="left"| VI/7 - [[Eberau]]<ref name="Lappin321" />
| align="left"|
| align="left"|Eduard Meissl
|-
| align="left"| Fürstenfeld
| align="left"| VI/8 - [[Moschendorf]]<ref name="Lappin321" />
| align="left"|
| align="left"|Eduard Meissl
|-
| align="left"| Fürstenfeld
| align="left"| VI/9 - [[Strem]]<ref name="Lappin321" />
| align="left"|[[Paul Schmidt]]
| align="left"|Eduard Meissl
|-
| align="left"| Fürstenfeld
| align="left"| VI/10 - [[Reinersdorf]]<ref name="Lappin321" />
| align="left"|Bruno Strebinger
| align="left"|Eduard Meissl
|-
| align="left"| Fürstenfeld
| align="left"| VI/11 - [[Inzenhof]]<ref name="Lappin321" />
| align="left"|Ludwig Wagner<ref name="Lappin334">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=334|ISBN=978-3643501950}}</ref>
| align="left"|Eduard Meissl
|-
| align="left"| Fürstenfeld
| align="left"| VI/12 - [[Heiligenkreuz im Lafnitztal]]<ref name="Lappin321" />
| align="left"|
| align="left"|Eduard Meissl
|-
| align="left"| Feldbach
| align="left"| V/8 - [[Mogersdorf]]<ref name="Lappin337" />
| align="left"|Teinfalt<ref name="Lappin342">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=342|ISBN=978-3643501950}}</ref> 
| align="left"|Anton Rutte
|-
| align="left"| Feldbach
| align="left"| V/7 - [[Jennersdorf]]<ref name="Lappin337" />
| align="left"|Felix Luckmann<ref name="Lappin344">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=344|ISBN=978-3643501950}}</ref> 
| align="left"|Anton Rutte
|-
| align="left"| Feldbach
| align="left"| V/6 - [[Sankt Martin an der Raab]]<ref name="Lappin337" />
| align="left"|Boxan<ref name="Lappin352">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=352|ISBN=978-3643501950}}</ref>   
| align="left"|Anton Rutte
|-
| align="left"| Feldbach
| align="left"| V/5 - [[Minihof-Liebau]]<ref name="Lappin337" />
| align="left"|
| align="left"|Anton Rutte
|-
| align="left"| Feldbach
| align="left"| V/4 - [[Kalch]]<ref name="Lappin337">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=337|ISBN=978-3643501950}}</ref>  
| align="left"|Walter Freudensprung<ref name="Lappin353">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=353|ISBN=978-3643501950}}</ref>
| align="left"|Anton Rutte
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
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