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'''Heinrich Reichschneider''' (* im | '''Heinrich Reichschneider''' (* im 14.Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, vor 1411) war Weinhändler und ein einflussreicher Bürger der Stadt [[Hall in Tirol|Hall]]. | ||
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Heinrich Reichschneider | Heinrich Reichschneider hatte sich im 14. Jahrhundert in Hall niedergelassen, wo er bald zu den reichsten Bürgern der Stadt zählte und noch im 14. Jahrhundert ein eigenes Siegel besaß.<ref>vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 134 und S. 250</ref> Bald nach seinem Tod schloss seine Witwe Elisabeth eine weitere Ehe mit dem Krämer und späteren Ratsherren Hans Sighart.<ref name ="brandstätter250>vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 250</ref> | ||
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Heinrich Reichschneider | Heinrich Reichschneider könnte ursprünglich Schneider gewesen sein, dürfte seinen Reichtum aber durch den Einstieg in den Handel begründet haben.<ref name ="brandstätter162">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 162</ref> Um 1379 übersiedelte er von [[Rum (Tirol)|Rum]] nach Hall, wo er seit 1379 Anteile an der Saline erwarb.<ref name ="brandstätter250/> Auf Initiative von ihm, der nie dem Städtischen Rat angehörte, und seiner Ehefrau Elisabeth wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts die Bruderschaft "''zu Unserer Lieben Frau''" ("Marienbruderschaft") gegründet, die erstmals 1417 genannt wird.<ref>vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 162 und S. 229</ref> Nach dem Tod von Heinrich Reichschneider übernahm seine Witwe Elisabeth zusammen mit ihrem zweiten Ehemann Hans Sighart zunächst die Leitung.<ref name ="brandstätter250/> Im 15. Jahrhundert galt diese "Marienbruderschaft" als die größte Bruderschaft der Stadt Hall. Ihre Mitglieder, darunter auch Frauen, kamen aus Handwerker- und Krämerfamilien und auch aus einigen Ratsfamilien. Um 1459 trat ihr sogar die damalige [[Eleanor Stewart|Landesfürstin]] bei.<ref name ="brandstätter229">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 229</ref> | ||
Das Ehepaar stiftete nach 1400 und noch vor 1410 außerdem die Kapelle "''zu Unserer Lieben Frau''", die zur Erinnerung an sie bis heute im Volksmund das "''Schneiderkirchlein''" genannt wird. Erbaut wurde die Kapelle auf dem damaligen Friedhof an der Südseite der [[Stadtpfarrkirche Hall in Tirol|Nikolauskirche]] (heute: Pfarrplatz 3).<ref name ="brandstätter99">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 99</ref> 1421 wurde für seine die Stiftung einer täglichen Messe für diese Kapelle beurkundet.<ref name ="brandstätter110">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 110</ref> | |||
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Aktuelle Version vom 4. Mai 2021, 09:29 Uhr
Heinrich Reichschneider (* im 14.Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, vor 1411) war Weinhändler und ein einflussreicher Bürger der Stadt Hall.
Herkunft und Familie
Heinrich Reichschneider hatte sich im 14. Jahrhundert in Hall niedergelassen, wo er bald zu den reichsten Bürgern der Stadt zählte und noch im 14. Jahrhundert ein eigenes Siegel besaß.[1] Bald nach seinem Tod schloss seine Witwe Elisabeth eine weitere Ehe mit dem Krämer und späteren Ratsherren Hans Sighart.[2]
Leben
Heinrich Reichschneider könnte ursprünglich Schneider gewesen sein, dürfte seinen Reichtum aber durch den Einstieg in den Handel begründet haben.[3] Um 1379 übersiedelte er von Rum nach Hall, wo er seit 1379 Anteile an der Saline erwarb.[2] Auf Initiative von ihm, der nie dem Städtischen Rat angehörte, und seiner Ehefrau Elisabeth wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts die Bruderschaft "zu Unserer Lieben Frau" ("Marienbruderschaft") gegründet, die erstmals 1417 genannt wird.[4] Nach dem Tod von Heinrich Reichschneider übernahm seine Witwe Elisabeth zusammen mit ihrem zweiten Ehemann Hans Sighart zunächst die Leitung.[2] Im 15. Jahrhundert galt diese "Marienbruderschaft" als die größte Bruderschaft der Stadt Hall. Ihre Mitglieder, darunter auch Frauen, kamen aus Handwerker- und Krämerfamilien und auch aus einigen Ratsfamilien. Um 1459 trat ihr sogar die damalige Landesfürstin bei.[5]
Das Ehepaar stiftete nach 1400 und noch vor 1410 außerdem die Kapelle "zu Unserer Lieben Frau", die zur Erinnerung an sie bis heute im Volksmund das "Schneiderkirchlein" genannt wird. Erbaut wurde die Kapelle auf dem damaligen Friedhof an der Südseite der Nikolauskirche (heute: Pfarrplatz 3).[6] 1421 wurde für seine die Stiftung einer täglichen Messe für diese Kapelle beurkundet.[7]
Literatur
- Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner. Die Bewohner von Hall in Tirol im ausgehenden Mittelalter (= Tiroler Wirtschaftsstudien. Schriftenreihe der Jubiläumsstiftung der Kammer der gewerblichen Wirtschaft. 54. Folge) . Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2002. ISBN 3-7030-0374-X, siehe Register
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 134 und S. 250
- ↑ 2,0 2,1 2,2 vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 250
- ↑ vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 162
- ↑ vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 162 und S. 229
- ↑ vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 229
- ↑ vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 99
- ↑ vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 110