Peter Zehentner: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Familie von Peter Zehentner | Die Herkunft der Familie von Peter Zehentner ist unbekannt. In der Geschichtsforschung wird spekuliert, dass sie aus der [[w:freie und Reichsstadt|Reichsstadt]] [[w:Memmingen|Memmingen]] stammte.<ref name ="brandstätter251m35">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 215, mit Fußnote 35</ref> Sie gehörte jedenfalls nicht zu den alteingesessenen, in der Haller Saline verankerten Familien, schaffte es im 15. Jahrhundert aber, sich nachhaltig im Handel zu etablieren. Peter Zehentner hatte in die Haller Familie der Kripp eingeheiratet und aus seiner Ehe Kinder.<ref name ="brandstätter140">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 140</ref> | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Nach einer Nennung in einem Gerichtsurteil aus dem Jahr 1464 war Peter Zehentner ein Händler zu "Wasser und Land", der vor allem im "Ausland" tätig war und sich deshalb nicht um die Erziehung seiner Kinder kümmern könne. Für die Stadt Hall ist mit einem Verkauf von Tuch für die Schützen nur ein einziges Geschäft mit Peter Zehentner belegt, doch belieferte er regelmäßig mit seinen Waren den landesfürstlichen Hof in [[Innsbruck]]. 1474 kaufte zum Beispiel die [[Eleonore von Schottland|Tiroler Landesfürstin]] bei ihm die Pferde und Wagen für den Transport ihres Gepäckes von ihrer politischen Reise in die "[[w:Vorderösterreich|Vorderen Lande]]" . Er dürfte außerdem auch als Finanzgeber des [[Friedrich III. (HRR)|Kaisers]] tätig gewesen sein. 1476 verlieh dieser ihm und seinen Erben ein Wappen.<ref name ="brandstätter140"/> | Nach einer Nennung in einem Gerichtsurteil aus dem Jahr 1464 war Peter Zehentner ein Händler zu "Wasser und Land", der vor allem im "Ausland" tätig war und sich deshalb nicht um die Erziehung seiner Kinder kümmern könne.<ref name ="brandstätter140"/> Für diese hatte er nach dem Tod seiner Ehefrau zwei Vormunde ("Gerhaben") eingesetzt, die bei diesem Prozess für seine Kinder deren mütterliche Erbschaft eingeklagt hatten.<ref name ="brandstätter223">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 223</ref> Für die Stadt Hall ist mit einem Verkauf von Tuch für die Schützen nur ein einziges Geschäft mit Peter Zehentner belegt, doch belieferte er regelmäßig mit seinen Waren den landesfürstlichen Hof in [[Innsbruck]]. 1474 kaufte zum Beispiel die [[Eleonore von Schottland|Tiroler Landesfürstin]] bei ihm die Pferde und Wagen für den Transport ihres Gepäckes von ihrer politischen Reise in die "[[w:Vorderösterreich|Vorderen Lande]]" . Er dürfte außerdem auch als Finanzgeber des [[Friedrich III. (HRR)|Kaisers]] tätig gewesen sein. 1476 verlieh dieser ihm und seinen Erben ein Wappen.<ref name ="brandstätter140"/> 1489 war Peter Zehentner Pfleger des [[Spital und Sondersiechenhaus (Hall)|Haller Spitals]].<ref name ="brandstätter290">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 290</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 4. Mai 2021, 09:29 Uhr
Peter Zehentner (* im 15.Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1489) war äußerst erfolgreicher Händler aus der Stadt Hall in Tirol, der vor allem im Fernhandel tätig war.
Herkunft und Familie
Die Herkunft der Familie von Peter Zehentner ist unbekannt. In der Geschichtsforschung wird spekuliert, dass sie aus der Reichsstadt Memmingen stammte.[1] Sie gehörte jedenfalls nicht zu den alteingesessenen, in der Haller Saline verankerten Familien, schaffte es im 15. Jahrhundert aber, sich nachhaltig im Handel zu etablieren. Peter Zehentner hatte in die Haller Familie der Kripp eingeheiratet und aus seiner Ehe Kinder.[2]
Leben
Nach einer Nennung in einem Gerichtsurteil aus dem Jahr 1464 war Peter Zehentner ein Händler zu "Wasser und Land", der vor allem im "Ausland" tätig war und sich deshalb nicht um die Erziehung seiner Kinder kümmern könne.[2] Für diese hatte er nach dem Tod seiner Ehefrau zwei Vormunde ("Gerhaben") eingesetzt, die bei diesem Prozess für seine Kinder deren mütterliche Erbschaft eingeklagt hatten.[3] Für die Stadt Hall ist mit einem Verkauf von Tuch für die Schützen nur ein einziges Geschäft mit Peter Zehentner belegt, doch belieferte er regelmäßig mit seinen Waren den landesfürstlichen Hof in Innsbruck. 1474 kaufte zum Beispiel die Tiroler Landesfürstin bei ihm die Pferde und Wagen für den Transport ihres Gepäckes von ihrer politischen Reise in die "Vorderen Lande" . Er dürfte außerdem auch als Finanzgeber des Kaisers tätig gewesen sein. 1476 verlieh dieser ihm und seinen Erben ein Wappen.[2] 1489 war Peter Zehentner Pfleger des Haller Spitals.[4]
Literatur
- Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner. Die Bewohner von Hall in Tirol im ausgehenden Mittelalter (= Tiroler Wirtschaftsstudien. Schriftenreihe der Jubiläumsstiftung der Kammer der gewerblichen Wirtschaft. 54. Folge) . Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2002. ISBN 3-7030-0374-X, siehe Register
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 215, mit Fußnote 35
- ↑ 2,0 2,1 2,2 vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 140
- ↑ vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 223
- ↑ vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 290