Benedikt Fieger: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Benedikt Fieger''' (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um 1490), auch '''Benedikt Fueger''' oder '''Benedikt Füger''', war Domdekan von [[w:Bressanone|Brixen]] und einer der Räte von [[Siegmund (Österreich-Tirol)|Erzherzog Siegmund von Österreich, Graf von Tirol]].
'''Benedikt Fieger''' (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um 1490), auch '''Benedikt Fueger''' oder '''Benedikt Füger''', war Domdekan von [[w:Bressanone|Brixen]] und einer der Räte des Tiroler Landesfürsten.


== Herkunft ==
== Herkunft ==
Benedikt Fieger
Benedikt Fieger entstammte einer in [[Hall in Tirol]] ansässigen Handels- und Gewerkenfamilie, die im 15. Jahrhundert zu großem Reichtum gelangte und auch landespolitisch tätig wurde. Er war einer der Söhne von [[Hans Fieger der Alte|Hans (I.) Fieger]] ("''Hans Fieger dem Alten''") und ein Bruder von [[Hans Fieger der Mittlere|Hans (II.) Fieger]] ("''Hans Fieger dem Mittleren''") († 1503).<ref name ="Wallnöfer241">vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol''. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 41). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9, S. 241</ref>
Hans Fieger ("''der Alte''") stammte aus einer in [[Hall in Tirol|Hall]] ansässigen Handels- und Gewerkenfamilie, die im 15. Jahrhundert zu großem Reichtum gelangte und auch landespolitisch tätig wurde. 1423 gehörte ein Kaspar Fieger als Vertreter der Stadt Hall dem Ausschuss an, der auf dem Landtag zu Meran gebildet worden war. Im Jahr 1439 nahm ein Christian Fieger an den Verhandlungen zwischen den Landständen der Grafschaft Tirol und dem späteren Kaiser [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] um die Vergabe der Vormundschaft über [[Siegmund (Österreich-Tirol)|Herzog Siegmund von Österreich]] teil.<ref name ="Wallnöfer241">vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 241</ref>


Hans Fieger ("''der Alte''") war verheiratet und viele Kinder, von denen neun, darunter sechs Söhne, ein höheres Alter erreichten.<ref name ="Brandstätter260">vgl. [[w:Klaus Brandstätter|Klaus Brandstätter]]: ''Ratsfamilien und Tagelöhner''. Die Bewohner von Hall in Tirol im ausgehenden Mittelalter (= Tiroler Wirtschaftsstudien. Schriftenreihe der Jubiläumsstiftung der Kammer der gewerblichen Wirtschaft. 54. Folge) . Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2002. ISBN 3-7030-0374-X. S. 206</ref> Söhne von ihm waren:
== Leben ==
:* Nikolaus Fieger, Vertreter der Stadt Hall auf dem Landtag im Jahr 1490<ref name ="Wallnöfer241"/>, Begründer des Familienzweiges der Fieger von Hirschberg
Benedikt Fieger studierte 1456 an der [[Universität Wien|Wiener Universität]].<ref name ="brandstätter213-78">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 213, Fußnote 78</ref>. Nachdem er das Doktorat erworben hatte, war er 1465-1479 Pfarrer zu [[Absam]]-Hall an der [[Stadtpfarrkirche Hall in Tirol|Nikolauskirche]] in Hall. Seit 1468 war er Sekretär von [[Siegmund (Österreich-Tirol)|Erzherzog Siegmund von Österreich]], Graf von Tirol ("''Siegmund des Münzreichen''") und wurde 1469 dessen landesfürstlicher Rat und als solcher als Gesandter an den Papst entsendet. 1470 wurde er landesfürstlicher Kanzler und 1471 "österreichischer" Vizekanzler und Domdekan von [[w:Bressanone|Brixen]].<ref name ="brandstätter259m93">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 259, mit Fußnote 93</ref> Außerdem war er Pfarrer zu Tirol.<ref>vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 45 und 104</ref>
:* [[Benedikt Fieger]] († um 1490), Domdekan von [[w:Bressanone|Brixen]], Rat von [[Siegmund (Österreich-Tirol)|Erzherzog Siegmund von Österreich, Graf von Tirol]], Kanzler und Vizekanzler<ref name ="Wallnöfer241"/>
:* [[Hans Fieger der Mittlere|Hans Fieger ("''der Mittlere''")]] († 1503)


== Leben ==
== Erinnerungen an Benedikt Fieger ==
Benedikt Fieger war Domdekan von [[w:Bressanone|Brixen]], Rat sowie Kanzler und Vizekanzler des Tiroler Landesfürsten [[Siegmund (Österreich-Tirol)|Siegmund "''des Münzreichen''"]].<ref name ="Wallnöfer241">vgl. AAdelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol''. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 41). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9, S. 241</ref>
Die "Erste Arkade" im Südflügel des [[w:Brixner Domkreuzgang|Brixner Domkreuzgangs]], wo sich der Sarkophag des Brixner Fürstbischofs [[w:Christoph Fuchs von Fuchsberg|Christoph Fuchs von Fuchsberg]] († 1542) befindet, wurde von Benedikt Fieger gestiftet und in dessen Auftrag von [[w:Ruprecht Potsch|Ruprecht Potsch]], einem Maler aus Brixen, um 1490 mit Fresken ausgestaltet.


== Literatur ==
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Aktuelle Version vom 4. Mai 2021, 09:31 Uhr

Benedikt Fieger (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um 1490), auch Benedikt Fueger oder Benedikt Füger, war Domdekan von Brixen und einer der Räte des Tiroler Landesfürsten.

Herkunft

Benedikt Fieger entstammte einer in Hall in Tirol ansässigen Handels- und Gewerkenfamilie, die im 15. Jahrhundert zu großem Reichtum gelangte und auch landespolitisch tätig wurde. Er war einer der Söhne von Hans (I.) Fieger ("Hans Fieger dem Alten") und ein Bruder von Hans (II.) Fieger ("Hans Fieger dem Mittleren") († 1503).[1]

Leben

Benedikt Fieger studierte 1456 an der Wiener Universität.[2]. Nachdem er das Doktorat erworben hatte, war er 1465-1479 Pfarrer zu Absam-Hall an der Nikolauskirche in Hall. Seit 1468 war er Sekretär von Erzherzog Siegmund von Österreich, Graf von Tirol ("Siegmund des Münzreichen") und wurde 1469 dessen landesfürstlicher Rat und als solcher als Gesandter an den Papst entsendet. 1470 wurde er landesfürstlicher Kanzler und 1471 "österreichischer" Vizekanzler und Domdekan von Brixen.[3] Außerdem war er Pfarrer zu Tirol.[4]

Erinnerungen an Benedikt Fieger

Die "Erste Arkade" im Südflügel des Brixner Domkreuzgangs, wo sich der Sarkophag des Brixner Fürstbischofs Christoph Fuchs von Fuchsberg († 1542) befindet, wurde von Benedikt Fieger gestiftet und in dessen Auftrag von Ruprecht Potsch, einem Maler aus Brixen, um 1490 mit Fresken ausgestaltet.

Literatur

  • Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner. Die Bewohner von Hall in Tirol im ausgehenden Mittelalter (= Tiroler Wirtschaftsstudien. Schriftenreihe der Jubiläumsstiftung der Kammer der gewerblichen Wirtschaft. 54. Folge) . Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2002. ISBN 3-7030-0374-X

Einzelnachweise

  1. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 41). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9, S. 241
  2. vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 213, Fußnote 78
  3. vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 259, mit Fußnote 93
  4. vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 45 und 104