Eberhard III. von Walsee: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Eberhard (III.<ref group="A">Die Nummerierung orientiert sich an der Zählung der "österreichischen" Wallseer. Unter Einbezug der "schwäbischen" Geschichte der Wallseer wird er in der Sekundärliteratur meistens als Eberhard V. gezählt.</ref>) von Wallsee''' oder '''Walsee''' (* im 13. Jahrhundert, um 1290; † [21. April]] [[1371]]) war ein einflussreicher Adeliger im heutigen Bundesland Oberösterreich, wo er viele Jahre als "Landrichter ob der Enns"<ref group="A">Der Landrichter ob der Enns gilt als einer der Vorläufer der späteren Landeshauptleute der Bundesländer Oberösterreich und Niederösterreich.</ref> tätig war. Er war für den Landesfürsten des Herzogtums Österreich eine wichtige Stütze bei dessen Auseinandersetzungen mit den [[Heinrich VII. von Schaunberg#Herkunft und Familie|Grafen von Schaunberg]] und gilt als Gründer des [[w:Stift Schlierbach|Zisterzienserstiftes Schlierbach]].
#WEITERLEITUNG [[Eberhard III. von Wallsee]]
 
== Herkunft und Familie ==
Eberhard (III.) von Wallsee zu [[Linz]] stammte aus der [[Wallsee (Adelsgeschlecht)|Familie der Wallseer]], einer ursprünglich in der [[w:Schwaben|Reichslandschaft Schwaben]] beheimateten Ministerialenfamilie<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref>, die sich Anfang des 14. Jahrhunderts dauerhaft in den Herzogtümern [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steier|Steier]] niedergelassen hatte, wo sie zu den bedeutendsten Familien des Landadels zählte. Sein Vater [[Eberhard II. von Wallsee|Eberhard (II.) von Wallsee]]<ref group="A">Die Nummerierung orientiert sich in diesem Artikel wie auch bei seinem gleichnamigen an der Zählung der "österreichischen" Wallseer. Unter Einbezug der "schwäbischen" Geschichte der Wallseer wird er in der Sekundärliteratur oft auch als Eberhard III. gezählt.</ref> († 1325) war Landrichter "ob der Enns" und hatte den Familienzweig der Wallseer zu Linz begründet. Seine Mutter Maria von Kuenring (Linie Kuenring-Weitra-Seefeld) war eine Enkelin des legendenumwobenen [[Hadmar III. von Kuenring|Hadmar (III.) von Kuenring]], ihre Familie, die [[Kuenringer]], galt im 12. und 13. Jahrhundert als die bedeutendenste Ministerialenfamilie des Herzogtums Österreich.<ref name ="DoblingerStammtafeln">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, siehe Stammtafeln</ref> Durch die Ehen seiner Schwestern mit Mitgliedern aus den Familien der [[w:Kapeller|Kapeller]], Ebreichsdorfer (Ebersdorfer) und Volkenstorfer war Eberhard mit weiteren wichtigen Adelsfamilien des Herzogtums Österreich verwandt.
 
Eberhard (III.) von Wallsee war dreimal verheiratet,
:∞ in 1. Ehe (Eheschließung um 1304) mit Elsbet (Elisabeth) von [[w:Herren von Gutrat|Gutrat]] († um 1314)<ref name="Doblinger55">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 55</ref>
:∞ in 2. Ehe (Eheschließung spätestens 1421) mit Anna von [[w:Herren von Losenstein|Losenstein]] († um 1355)<ref name="Doblinger55"/>
:::* Eberhard (V.) von Wallsee zu Linz († um 1351)<ref group="A">Die Nummerierung orientiert in diesen Artikel an den "österreichischen" Wallseern. Unter Einbezug der "schwäbischen" Geschichte der Wallseer wird dieser Eberhard in der Sekundärliteratur auch als Eberhard VII. gezählt.</ref> ∞ Anna von [[w:Neuhaus (Adelsgeschlecht)|Neuhaus]] († um 1350)
:::* Heinrich von Wallsee zu Linz († 1352)
:::* Agnes von Wallsee zu Linz († 1355) ∞ mit Graf Johann von Pernstein
:∞ in 3. Ehe (Eheschließung um 1360) mit Floringa von [[w:Pettau (Adelsgeschlecht)|Pettau]] († vor 1378)<ref name="Doblinger56">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 56</ref>
:::* Georg von Wallsee zu Linz († um 1400) ∞ mit Gräfin Margret von Curbaw († 1395)
:::* Tochter († vor 1378) ∞ mit Heinrich (III.) von Liechtenstein-Nikolsburg
:::* Katharina von Wallsee zu Linz († 1399) ∞ mit Alber (IV.) von [[Puchheimer (Adelsgeschlecht)|Puchheim]]
 
== Leben ==
1322 folgte Eberhard (III.) seinem Vater als Landrichter "ob der Enns" nach. Dieses Amt übte er bis 1361 und seit 1369 bis zu seinem Tod aus. Er gehörte zu jenen Familienmitgliedern, die im Februar 1331 die gesamten schwäbischen Besitzungen der Familie an die [[Habsburger|Herzöge von Österreich]] (Habsburger) verkauften beziehungsweise gegen Besitzungen in den Herzogtümern Österreich und Steier tauschten. Von den durch Tausch erworbenen Besitzungen erhielt Eberhard (III.) die Herrschaften [[w:Burgruine Falkenstein (an der Ranna)|Falkenstein]] (Teil der Gemeinde [[Hofkirchen im Mühlkreis]]), [[w:Burgruine Waxenberg|Waxenberg]] (Teil der Gemeinde [[Oberneukirchen]]) und [[w:Schloss Ottensheim|Ottensheim]] (Teil der Gemeinde [[Ottensheim]]), außerdem 1333 auch die [[w:Burgruine Freudenstein|Herrschaft Freudenstein]] (heute Teil der Gemeinde [[Feldkirchen an der Donau]]).<ref name="Doblinger43">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 43</ref> Später erwarb er außerdem Besitz im Trattnachtal. Eberhards Besitzmehrungen verhinderten, dass es der im heutigen Oberösterreich ansässigen [[Heinrich VII. von Schaunberg|Grafenfamilie von Schaunberg]] gelang, ihre Reichsfreiheit gegenüber den Habsburgern zu behaupten und zwischen dem gräflichen Hauptbesitz und ihren Besitzungen im Attergau ein geschlossenes Territorium aufzubauen.<ref name="Doblinger52">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 52</ref>
 
Gemeinsam mit seiner Ehefrau Anna von Losenstein gründete Eberhard (III.) 1336 ein [[w:Stift Säusenstein|Zisterzienserstift]] in Säusenstein<ref group="A">Das Zisterzienserstift Säusenstein ist nicht erhalten, es wurde unter [[Joseph II.|Kaiser Joseph II.]] aufgelöst.</ref> (heute Teil der Gemeinde [[Ybbs an der Donau]]), wo beide später auch beigesetzt wurden. Um 1355 gelangte Eberhard außerdem in den Besitz der Burg Schlierbach (heute Teil der Gemeinde [[Schlierbach]]), die er 1355 zum Standort eines von ihm gestifteten Zisterzienserinnenklosters<ref group="A">Das Zisterzienserinnenkloster löste sich während der Reformation auf und wurde um 1620 zu einem Zisterzienserstift, das zu den bedeutendsten Klöstern im heutigen Oberösterreich zählt und bis heute erfolgreich besteht.</ref> machte.<ref name ="Doblinger41">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 41</ref>
 
== Literatur ==
* [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee''. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= ''Archiv für österreichische Geschichte''. Band 95). Holzhausen, Wien, 1906
* Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee''. Geschichte eines schwäbisch-österreichischen Adelsgeschlechts (1171–1331) (= Forschungen zur Geschichte Oberösterreichs. Bd. 18). OÖLA, Linz, 1995. ISBN 3-900-31360-1. Siehe Register
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
== Anmerkungen ==
<references group="A" />
 
{{BeiWP|Eberhard V. von Walsee|Eberhard V. von Walsee}}
 
{{SORTIERUNG:Wallsee, Eberhard III. von}}
[[Kategorie:Adliger]]
[[Kategorie:Landeshauptmann]]
[[Kategorie:Geboren im 13. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Gestorben 1371]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Geschichte (Niederösterreich)]]
[[Kategorie:Geschichte (Oberösterreich)]]
[[Kategorie:Wallsee (Adelsgeschlecht)|Eberhard 3]]
[[Kategorie:In Arbeit]]
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