Lederermühle (Baden): Unterschied zwischen den Versionen
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
*[[Kurt Drescher]]: ''Die ehemaligen Badener Mühlen | *[[Kurt Drescher]]: ''Die ehemaligen Badener Mühlen'' - Baden 1990 ([http://www.vestenrohr-karlstisch.at/wp-content/uploads/2020/pdf/Badener_Muehlen_1990.pdf Online]) | ||
*[[Rudolf Maurer]]: ''..zu besserer erkanntnus.., Hausnamen, Hauszeichen und Adreßangaben im alten Baden'' | *[[Rudolf Maurer]]: ''..zu besserer erkanntnus.., Hausnamen, Hauszeichen und Adreßangaben im alten Baden'' - Katalogblätter des Rolletmuseums Nr. 5, Seite 57 - ISBN 978-3-901951-05-3 | ||
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Aktuelle Version vom 19. Juli 2021, 17:45 Uhr
Die Lederermühle (19. Jahrhundert) auch Mühlbachseck (1646-1822), Knoppenmühle (1805) Gemahlene Mühle (um 1900), Paurmühle, Weisleinmühle, Trölsmühle der Weisgernbermühle befand sich in Baden, Wassergasse Nr. 16. Ihre erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1399. 1906 wurde der Mühlenbetrieb eingestellt, das Gebäude existiert noch heute und wird als Wohnhaus mit Geschäftslokalen genutzt.
Chronik
Anno 1399 schien der Müllermeister Leonhart Frankher in den Annalen der Mühle auf und im Jahr 1435 wird der „Paur-Müller“ Michael Haund als Besitzer genannt. Nach den wenigen, die Mühle betreffenden Unterlagen, ist wohl anzunehmen, dass die Mühle den ursprünglichen Namen der Müllerdynastie Paur erhielt. Einige Mitglieder dieser Familie sind noch in den Originalunterlagen des Stadtarchivs Baden von 1736 und 1744 ersichtlich. Um 1498 brannte die Mühle ab und wurde vorerst nicht wieder aufgebaut. Im Plan von 1652 ist die Mühle aber wiederum ersichtlich. Die neu erbaute Mühle wurde als „Weißgerber-Walch“ die bei der „Knoppenmühl“ liegt benannt. Die Mühle diente also gleichzeitig als Mahlmühle und Lederwalke. Knoppen sind eine Art Galläpfel, deren Mehl zum Gerben verwendet wurde. Anno 1775 befand sich die Mühle im Eigentum der Stadt Baden und wurde vom Müllermeister Rohrhoffer betrieben. Im Jahr 1805 hatte sie zwei Mahlgänge; als Pächter fungierte Josef Ebruster. Im selben Jahr erwarben das Ehepaar Anton und Maria Weislein aus Hollabrunn das Mühlengebäude. Die Familie besaß auch Mahlmühlen in Atzgersdorf, Biedermannsdorf und Mödling. Im Jahre 1821 brannte die „Weisleinmühle“ durch Brandstiftung ab, wurde wieder aufgebaut und modernisiert. In der Folgezeit war dann der Gemeinderat und Oberschützenmeister Franz Tröls Mühlenpächter. Franz Tröls Tochter, Barbara (1740-1830) heiratete 1759 Josef Ferdinand Rollett[1]. Sie war die Großmutter des bekannten Badener Historikers Hermann Rollett. Nach Tröls Tod im Jahre 1836 wurde die Mühle von der Witwe Rosalia an Karl Angerer verpachtet, der noch einmal die Mahleinrichtung erneuerte. Dadurch wurden pro Jahr 50 Tonnen Korn und 150 Tonnen Weizen aus dem Komitat Ödenburg vermahlen und wurde in Baden und deren Umgebung abgesetzt. Aber auch diese Mühle hatte auf lange Sicht durch ihre Veralterung keine Chance. Das Gebäude wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts zwar noch einmal renoviert und die Fassade neu gefärbelt, wodurch die Mühle im Volksmund scherzhaft den Namen „Gemahlte Mühle“ erhielt, musste aber dennoch ihren Betrieb 1906 aufgeben. Die Baulichkeit wurde dann verschiedentlich genutzt. So erinnerte noch das im Jahre 1925 existierende Ledergeschäft Hans Müller in der Wassergasse 10 an die ehemalige Gerberei und in der ehemaligen Mehlhandlung der Mühle war dann viele Jahre das Farbengeschäft Petric bis in die 2000er Jahre untergebracht, welches auch nicht mehr existiert. Im Innenhof der Mühle bemühten sich im Laufe der Zeit Gastronomielokale mehr oder weniger erfolgreich um ihre Gäste.
Literatur
- Kurt Drescher: Die ehemaligen Badener Mühlen - Baden 1990 (Online)
- Rudolf Maurer: ..zu besserer erkanntnus.., Hausnamen, Hauszeichen und Adreßangaben im alten Baden - Katalogblätter des Rolletmuseums Nr. 5, Seite 57 - ISBN 978-3-901951-05-3
Weblinks
Fotos zum Schlagwort Mühle in der Topothek der Gemeinde/Region Baden (Urheberrechte beachten)
Einzelnachweise
- ↑ Josef Ferdinand Rollett (*24. August 1735 in Gutenbrunn bei Baden; † 16. Februar 1800 in Baden Nr. 40) war ein Rotgerber in Hainburg und Pressburg (Bratislava)
48.00594716.236106Koordinaten: 48° 0′ 21″ N, 16° 14′ 10″ O