Otto IV. von Maissau: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Pöggstall - Schloss.JPG|thumb|Schloss Pöggstall, heute]]
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'''Otto (IV.) von Maissau''' (* im 14. Jahrhundert; † [[7. März]] [[1440]]) war ein einflussreicher Adliger des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Er gilt als der "letzte Maissauer".
'''Otto (IV.) von Maissau''' (* im 14. Jahrhundert; † [[7. März]] [[1440]]) gilt als der "Letzte" aus der Familie der Maissauer. Er war ein einflussreicher Adliger des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Er bekleidete dort die repräsentativen Ämter des Obersten Schenken und des Obersten Marschalls. Um 1430 fiel er beim Landesfürsten in Ungnade und verlor sämtliche Besitzungen. Eine Folge seines Sturzes war der Tod seiner beiden älteren Söhne.


== Herkunft ==
== Herkunft ==
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== Leben ==
== Leben ==
Otto (IV.) von Maissau war 1405/06 der Hofmeister von [[Wilhelm (Österreich)|Herzog Wilhelm von Österreich]].<ref name ="Zajic15">vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger'', 2017, S. 15</ref> 1406 erbte er nach dem Tod seines älteren Bruders Ulrich von diesem das Amt des Oberstmarschalls. Nach dem Tod seines Verwandten Leutold von Maissau, mit dem die "Schenkenlinie" der Maissauer erlosch, erbte er außerdem auch das Amt des Oberstschenken des Herzogtums Österreich. Nachdem [[Albrecht II. (HRR)|Herzog Albrecht (V.) von Österreich]] die Herrschaft über das Herzogtum Österreich übernommen hatte, ist er bis ca. 1427 in dessen Gefolge nachweisbar. Er begleitete den Herzog zum Beispiel nach [[w:Praha|Prag]], wo dieser seinen Schwiegervater, den späteren Kaiser [[Sigismund (HRR)|Sigismund]], gegen die [[Hussitenkriege|Hussiten]] unterstützte. Als diese ins [[Waldviertel]] einfielen, war er mit der Landesverteidigung betreut.<ref name ="Trawnicek276"/>  
Otto (IV.) von Maissau war 1405/06 der Hofmeister von [[Wilhelm (Österreich)|Herzog Wilhelm von Österreich]].<ref name ="Zajic15">vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger'', 2017, S. 15</ref> 1406 erbte er nach dem Tod seines älteren Bruders Ulrich von diesem das repräsentative Amt des Obersten Marschalls. Nach dem Tod seines Verwandten Leutold von Maissau, mit dem die "Schenkenlinie" der Maissauer erlosch, erbte er außerdem auch das repräsentative Amt des Obersten Schenken des Herzogtums Österreich. Nachdem [[Albrecht II. (HRR)|Herzog Albrecht (V.) von Österreich]] die Herrschaft über das Herzogtum Österreich übernommen hatte, ist er bis ca. 1427 in dessen Gefolge nachweisbar. Er begleitete den Herzog zum Beispiel nach [[w:Praha|Prag]], wo dieser seinen Schwiegervater, den späteren Kaiser [[Sigismund (HRR)|Sigismund]], gegen die [[Hussitenkriege|Hussiten]] unterstützte. Als diese ins [[Waldviertel]] einfielen, war er mit der Landesverteidigung betreut.<ref name ="Trawnicek276"/>  


Gegen Ende des Jahres 1429 wurde er jedoch wegen Hochverrates verhaftet und auf der [[Burgruine Gutenstein|Burg Gutenstein]] vorübergehend gefangen gehalten.<ref name ="Trawnicek276"/> Noch im selben Jahren starben drei seiner Söhne, die ebenfalls auf Befehl vom Herzog Albrecht gefangen gesetzt worden waren.<ref name ="Rigele205-15">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 205, Fußnote 15</ref> 1430 wurde Otto von Maissau durch das herzogliche Hofgericht zur weitgehenden Güterkonfiskation verurteilt. Ihm wurde der Abschluss eines gegen den Herzog gerichteten Bundes mit anderen österreichischen Landesgenossen vorgeworfen und die geheime Zusammenarbeit mit den [[w:Hussitenkriege|Hussiten]], wofür diese ihm angeblich die Schonung seiner Güter zugesagt hätten.<ref name ="Elbel51">vgl. Petr Elbel: ''Zum Einsatz von Schiedsgerichten in den Konflikten zwischen den Landesherrn und seinen adeligen Untertanen''. Die Streitigkeiten zwischen Peter von Krawarn zu Straßnitz und König Sigismund (1421) bzw. Herzog Albrecht V. von Österreich (1424). In: S. Claudia Fellner - Daniel Luger: ''Semper ad fontes''. Festschrift für [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]] zum 60. Geburtstag (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 76). Böhlau Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-205-21162-4. S. 51</ref> Für seine Freilassung im Jahr 1430 musste Otto von Maissau Urfehde schwören und auf einen erheblichen Teil seiner Besitzungen, darunter die [[Burgruine Wolfstein|Herrschaft Wolfstein]] mit der [[Burgruine Aggstein|Burg Aggstein]], Verzicht leisten.<ref>vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger'', 2017, S. 15f.</ref> Er behielt aber die Ämter des Oberstmarschall- und des Oberstschenkenamt, zudem verblieben ihm trotzdem noch mehrere Güter, darunter die Burg und Stadt [[Horn]] und, die Herrschaft Pöggstall. Allerdings handelte es sich dabei um Besitzungen im "freien Eigen", die er nun als Lehen in Empfang zu nehmen hatte.<ref name ="Trawnicek276"/>
Gegen Ende des Jahres 1429 wurde er jedoch wegen Hochverrates verhaftet und auf der [[Burgruine Gutenstein|Burg Gutenstein]] vorübergehend gefangen gehalten.<ref name ="Trawnicek276"/> Noch im selben Jahren starben drei seiner Söhne, die ebenfalls auf Befehl vom Herzog Albrecht gefangen gesetzt worden waren.<ref name ="Rigele205-15">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 205, Fußnote 15</ref> 1430 wurde Otto von Maissau durch das herzogliche Hofgericht zur weitgehenden Güterkonfiskation verurteilt. Ihm wurde der Abschluss eines gegen den Herzog gerichteten Bundes mit anderen österreichischen Landesgenossen vorgeworfen und die geheime Zusammenarbeit mit den [[w:Hussitenkriege|Hussiten]], wofür diese ihm angeblich die Schonung seiner Güter zugesagt hätten.<ref name ="Elbel51">vgl. Petr Elbel: ''Zum Einsatz von Schiedsgerichten in den Konflikten zwischen den Landesherrn und seinen adeligen Untertanen''. Die Streitigkeiten zwischen Peter von Krawarn zu Straßnitz und König Sigismund (1421) bzw. Herzog Albrecht V. von Österreich (1424). In: S. Claudia Fellner - Daniel Luger: ''Semper ad fontes''. Festschrift für [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]] zum 60. Geburtstag (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 76). Böhlau Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-205-21162-4. S. 51</ref> Für seine Freilassung im Jahr 1430 musste Otto von Maissau Urfehde schwören und auf einen erheblichen Teil seiner Besitzungen, darunter die [[Burgruine Wolfstein|Herrschaft Wolfstein]] mit der [[Burgruine Aggstein|Burg Aggstein]], Verzicht leisten.<ref>vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger'', 2017, S. 15f.</ref> Er behielt aber die Ämter des Obersten Marschalls und des Obersten Schenken, zudem verblieben ihm trotzdem noch mehrere Güter, darunter die Burg und Stadt [[Horn]] und, die Herrschaft Pöggstall. Allerdings handelte es sich dabei um Besitzungen im "freien Eigen", die er nun als Lehen in Empfang zu nehmen hatte.<ref name ="Trawnicek276"/>


Otto von Maissau hielt sich in den Jahren danach häufig in Pöggstall auf. 1431/1433 beurkundete er gemeinsam mit seiner Ehefrau Agnes Schenkungen an das Augustiner Chorherren-Stift [[Dürnstein]]. 1433 vererbte er die Burg und den Markt Pöggstall an die Brüder [[Christoph von Liechtenstein-Nikolsburg|Christoph (II.)]] und Georg (IV.) von Liechtenstein-Nikolsburg.<ref name ="Zajic16">vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger'', 2017, S. 16</ref> Sein Wappen vermachte er Hans von Eberstorff<ref name ="Trawnicek277">vgl. Peter Trawnicek: ''Pöggstall und die Grabdenkmäler'', 2002, S. 277</ref>, das Amt des Oberstmarschall an [[Reinprecht von Wallsee der Ältere|Reinprecht (IV.) von Wallsee-Enns]]<ref name="Rigele154">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 154</ref>.
Otto von Maissau hielt sich in den Jahren danach häufig in Pöggstall auf. 1431/1433 beurkundete er gemeinsam mit seiner Ehefrau Agnes Schenkungen an das Augustiner Chorherren-Stift [[Dürnstein]]. 1433 vererbte er die Burg und den Markt Pöggstall an die Brüder [[Christoph von Liechtenstein-Nikolsburg|Christoph (II.)]] und Georg (IV.) von Liechtenstein-Nikolsburg.<ref name ="Zajic16">vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger'', 2017, S. 16</ref> Sein Wappen vermachte er Hans von Eberstorff<ref name ="Trawnicek277">vgl. Peter Trawnicek: ''Pöggstall und die Grabdenkmäler'', 2002, S. 277</ref>, das Amt des Oberstmarschall an [[Reinprecht von Wallsee der Ältere|Reinprecht (IV.) von Wallsee-Enns]]<ref name="Rigele154">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 154</ref>.
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