Diemut von Wallsee: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Diemut von Wallsee''' oder '''Walsee''' (* im 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, um 1357), auch '''Diemut von Saneck''' oder '''Diemut von Cilli''', war eine Ehefrau des ersten [[Friedrich von Cilli#Herkunft und Familie|Grafen von Cilli]] und eine Angehörige des Grazer Zweiges der [[Wallsee (Adelsgeschlecht)|Familie der Wallseer]] zu [[Graz]], der drei Generationen lang die "Hauptmannschaft zu Steier"<ref group="A">Der "Hauptmann zu Steier", dem dieses Amt anvertraut war, gilt als Vorläufer der späteren Landeshauptleute des Bundeslandes Steiermark.</ref> ausübte.
'''Diemut von Wallsee''' oder '''Walsee''' (* im 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, um 1357), auch '''Diemut von Sanneck''' oder '''Diemut von Cilli''', war die Ehefrau des ersten Grafen von [[Friedrich von Cilli#Herkunft und Familie|Grafen von Cilli]] und eine Angehörige des Grazer Zweiges der [[Wallsee (Adelsgeschlecht)|Familie der Wallseer]] zu [[Graz]], der drei Generationen lang die "Hauptmannschaft zu Steier"<ref group="A">Der "Hauptmann zu Steier", dem dieses Amt anvertraut war, gilt als Vorläufer der späteren Landeshauptleute des Bundeslandes Steiermark.</ref> ausübte.


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Diemut von Wallsee zu Graz stammte aus einer früheren [[Wallsee (Adelsgeschlecht)|Ministerialenfamilie]]<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref>, die sich Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts in den Herzogtümern [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steier|Steier]] niedergelassen hatte. Sie war die Tochter von [[Ulrich I. von Wallsee|Ulrich (I.) von Wallsee]] († 1329) aus dessen Ehe mit Diemut von Rorau und somit eine Schwester von [[Friedrich III. von Wallsee|Friedrich (III.) von Wallsee]] und die Halbschwester von [[Ulrich II. von Wallsee|Ulrich (II.) von Wallsee]].<ref name ="DoblingerStammtafel>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, siehe Stammtafeln</ref> Verheiratet war sie seit ca. 1229 mit [[w:Friedrich I. (Cilli)|Friedrich von Saneck]] († 1359), der 1441 zum ersten [[Friedrich von Cilli#Herkunft und Familie|Grafen von Cilli]] erhoben wurde.<ref name ="Doblinger125>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 125</ref> Aus dieser Ehe hatte sie mehrere Kinder<ref name ="DoblingerStammtafel/>:
Diemut von Wallsee zu Graz stammte aus einer früheren [[Wallsee (Adelsgeschlecht)|Ministerialenfamilie]]<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref>, die sich Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts in den Herzogtümern [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steier|Steier]] niedergelassen hatte. Sie war die Tochter von [[Ulrich I. von Wallsee|Ulrich (I.) von Wallsee]] († 1329) aus dessen Ehe mit Diemut von Rorau und somit eine Schwester von [[Friedrich III. von Wallsee|Friedrich (III.) von Wallsee]] und die Halbschwester von [[Ulrich II. von Wallsee|Ulrich (II.) von Wallsee]].<ref name ="DoblingerStammtafel>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, siehe Stammtafeln</ref> Verheiratet war sie seit ca. 1229 mit [[w:Friedrich I. (Cilli)|Friedrich von Sanneck]] († 1359), der 1441 zum ersten [[Friedrich von Cilli#Herkunft und Familie|Grafen von Cilli]] erhoben wurde.<ref name ="Doblinger125>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 125</ref> Aus dieser Ehe hatte sie mehrere Kinder<ref name ="DoblingerStammtafel/>:
riedrich war verheiratet mit Diemut von [[Walsee (Adelsgeschlecht)|Walsee]] († 1353/57), Tochter von Ulrich I. von Walsee († 1329). Kinder:
:* [[w:Ulrich I. (Cilli)|Graf Ulrich (I.) von Cilli]] († 1368), Hauptmann in [[w:Krain|Krain]] ∞ mit Adelheid von [[Grafen von Ortenburg|Ortenburg]] († 1391)
:* [[w:Ulrich I. (Cilli)|Graf Ulrich (I.) von Cilli]] († 1368), Hauptmann in [[w:Krain|Krain]] ∞ mit Adelheid von [[Grafen von Ortenburg|Ortenburg]] († 1391)
:* Graf Hermann (I.) von Cilli († 1385) ∞ mit Katharina Kotromanić († um 1396), Tochter des Königs [[w:Stjepan II. Kotromanić|Stephan II. von Bosnien]]
:* Graf Hermann (I.) von Cilli († 1385) ∞ mit Katharina Kotromanić († um 1396), Tochter des Königs [[w:Stjepan II. Kotromanić|Stephan II. von Bosnien]]
:* Gräfin Katharina von Cilli ∞ (1. Ehe) mit Graf [[Albert III. (Görz)|Albert III. von Görz]] († 1374); ∞ (2. Ehe) mit [[w:Johannes II. von Waldburg|Truchsess Johannes (II.) von Waldburg]] ("''Hans mit den vier Frauen''")
:* Gräfin Katharina von Cilli ∞ (1. Ehe) mit Graf [[Albert III. (Görz)|Albert III. von Görz]] († 1374); ∞ (2. Ehe) mit [[w:Johannes II. von Waldburg|Truchsess Johannes (II.) von Waldburg]] ("''Hans mit den vier Frauen''")
:* Gräfin Anna von Cilli († nach 1354) ∞ mit Graf Otto (IV.) von [[Grafen von Ortenburg|Ortenburg]] († 1376)
:* Gräfin Anna von Cilli († nach 1354) ∞ mit Graf Otto (VI.) von [[Grafen von Ortenburg|Ortenburg]] († um 1374), Mutter des Grafen [[Friedrich von Ortenburg]] († 1418)
 
Diemut von Wallsee war eine der beiden Großmütter des Grafen [[Friedrich von Ortenburg|Friedrich von Ortenburg]].


== Leben ==
== Leben ==
Die Eheschließung zwischen Diemut von Wallsee zu Graz und Friedrich von Saneck dürfte spätestens um 1329 stattgefunden haben. 1328-1331 führte er die "Weißenecker Fehde", in welcher er von den Diemuts Brüdern Friedrich (III.), Jans (I.) und Ulrich (II.) unterstützt wurde.<ref name ="Doblinger125>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 125</ref>
Die Eheschließung zwischen Diemut von Wallsee zu Graz und Friedrich von Saneck dürfte spätestens um 1329 stattgefunden haben. 1328-1331 führte er die "Weißenecker Fehde", in welcher er von den Diemuts Brüdern Friedrich (III.), Jans (I.) und Ulrich (II.) unterstützt wurde.<ref name ="Doblinger125>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 125</ref>


Friedrich von Saneck war über seine Mutter Katharina von Heunberg ein Enkel "der letzten [[[Agnes von Baden-Österreich|Babenbergerin]]" und Erbe der im heutigen Kärnten ansässigen [[Grafen von Heunburg|Grafenfamilie von Heunburg]]. 1441 wurde Friedrich von Saneck zum ersten Grafen von Cilli erhoben.
Friedrich von Saneck war über seine Mutter Katharina von Heunberg ein Enkel "der letzten [[Agnes von Baden-Österreich|Babenbergerin]]" und Erbe der im heutigen Kärnten ansässigen [[Grafen von Heunburg|Grafenfamilie von Heunburg]]. 1441 wurde er mit Zustimmung der [[Habsburger|Herzöge von Österreich (Habsburger)]] von [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig IV.]] ("''Ludwig dem Baiern''"<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref>) zum ersten Grafen von Cilli erhoben.


Als der Familienzweig der Grazer Wallseer mit dem Tod von Diemuts Neffen [[Eberhard VI. von Wallsee|Eberhard (VI.) von Wallsee zu Graz]] ausstarb, erbte Diemut Teile seines Besitzes.<ref name ="Doblinger134>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 134</ref>
Als der Familienzweig der Grazer Wallseer mit dem Tod von Diemuts Neffen [[Eberhard VI. von Wallsee|Eberhard (VI.) von Wallsee zu Graz]] ausstarb, erbte Diemut beziehungsweise erbten ihre Nachfahren, die Grafenfamilien von Cilli und Pettau, große Teile seines Besitzes.<ref name ="Doblinger134>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 134</ref>


== Literatur ==
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== Anmerkungen ==
== Anmerkungen ==
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