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Durch die gänzliche Einebnung der Straße im Helenental, die nun keine Anhöhen überwinden musste, konnten nun auch herrschaftliche Fiaker bequem das Helenental zwischen Heiligenkreuz und Baden befahren. Dadurch kam es In den darauffolgenden Jahren zur Errichtung mehrerer Ausflugsgaststätten, wie die [[Hauswiese (Helenental)|Restauration Hauswiese]], der [[Landgasthof zur Cholerakapelle (Helenental)|Gasthof zur Cholerakapelle]], sowie die Alte und die Neue [[Krainerhütte]] eröffnet. Die seit dem 18. Jahrhundert bestehende [[Augustinerhütte (Helenental)|Augustinerhütte]] wurde als Ausflugslokal adaptiert. | Durch die gänzliche Einebnung der Straße im Helenental, die nun keine Anhöhen überwinden musste, konnten nun auch herrschaftliche Fiaker bequem das Helenental zwischen Heiligenkreuz und Baden befahren. Dadurch kam es In den darauffolgenden Jahren zur Errichtung mehrerer Ausflugsgaststätten, wie die [[Hauswiese (Helenental)|Restauration Hauswiese]], der [[Landgasthof zur Cholerakapelle (Helenental)|Gasthof zur Cholerakapelle]], sowie die Alte und die Neue [[Krainerhütte]] eröffnet. Die seit dem 18. Jahrhundert bestehende [[Augustinerhütte (Helenental)|Augustinerhütte]] wurde als Ausflugslokal adaptiert. | ||
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Mittelalterliche Städte hatten an allen wichtigen Einfahrtsstraßen einen Urteil-Stein. Dort mussten die Ortsrichter der umliegenden Orte gefangene Verbrecher dem Stadtrichter übergeben, denn nur dieser hatte das Recht der Blutgerichtsbarkeit. | |||
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Version vom 19. August 2021, 18:44 Uhr
Der Urtelstein ist ein Kalksteinfelsen und befindet sich am Beginn des wildromantischen Helenentales in Baden bei Wien. Der Namen stammt vom Begriff Urteilstein, da früher auf dessen Anhöhe Bösewichte nach deren Verurteilung in die tosende Schwechat hinabgestürzt wurden. Um den Straßenverkehr zu erleichtern wurde schon Anfang des 19. Jahrhunderts ein Durchbruch in den Felsen geschlagen.
Chronik
Die Straße im Helenental war vor ihrer Asphaltierung nach dem Zweiten Weltkrieg durch das Befahren schwerer mit Holz beladenen Pferdefuhrwerke bzw. Ochsenkarren, die tiefe Spurrillen hinterließen in einem eher desolaten Zustand und schwierig zu benützen. Diese führte über zwei nicht unbeträchtliche Höhenanstiege, den Urtelstein an der damaligen Antons Brücke über die Schwechat und den Burgstall, einer nicht unerheblichen Anhöhe gegenüber den Krainer-Hütten beim Inneren Kaltenberger Forst, welche damals als Behausungen für die Waldarbeiter aus der Krain dienten. Beim Befahren dieser zwei Berghöhen kam es, vorwiegend im Winter, immer wieder zu teilweisen schweren Unfällen der Fuhrwerke.
Dieser Zustand war mit der Zeit untragbar geworden und rief förmlich nach Veränderung. Unter dem damaligen Kreishauptmann des Viertels unter dem Wienerwald (V.U.W.W.) wie das heutige niederösterreichische Industrieviertel ehemals bezeichnet wurde, dem Freiherrn von Waldstätten, der stets auf Verbesserung in seinem Rayon bedacht war, wurde, unterstützt durch das Kaiserhaus, der Bürgerschaft der Stadt Baden, den damaligen Herrschaften Weikersdorf und Heiligenkreuz sowie mehreren Gönnern Badens, im Jahre 1826 in Angriff genommen.
Am 10. März d. J. begannen die Arbeiten und einige hundert Arbeiter waren einige Monate beschäftigt, den Abhang an der Südostseite des Urtelsteins abzugraben und so eine neue Trasse für die zukünftige Fahrbahn zu gewinnen. Zwölf k. k. Mineure begannen ab April mit den Sprengungen an der Nordwestseite des Urtelsteins und ab September wurden von beiden Seiten mittels 15.000 Bohrschüssen der Durchbruch vorangetrieben, welcher im Dezember vermittels einer kleinen Öffnung vollendet war. Elf Monate dauerten die Arbeiten, bis der Tunnel am 31. März 1827 in seiner vollen Größe vollendet war.
Gleichzeitig war man auch damit beschäftigt, den neuen Straßenzug von der später erbauten Cholerakapelle bis zu den Krainer-Hütten, um den Burgstall herum anzulegen. Auch hier mussten Felsblöcke durch Sprengungen beseitigt und eine Ufermauer zum Schwechatbach hin errichtet werden. Um den Straßenzug erhalten zu können, wurde auf der Südseite des Urtelsteins schon einige Jahre vorher eine Mautstelle errichtet. Das Mauthaus wurde zu dieser Zeit auch als Wirtshaus genutzt und trug den Namen Jammerpepi. Einer alten Sage zufolge soll an diesem Ort der Teufel das "Teufelsloch am Urtelstein" gegraben haben
Durch die gänzliche Einebnung der Straße im Helenental, die nun keine Anhöhen überwinden musste, konnten nun auch herrschaftliche Fiaker bequem das Helenental zwischen Heiligenkreuz und Baden befahren. Dadurch kam es In den darauffolgenden Jahren zur Errichtung mehrerer Ausflugsgaststätten, wie die Restauration Hauswiese, der Gasthof zur Cholerakapelle, sowie die Alte und die Neue Krainerhütte eröffnet. Die seit dem 18. Jahrhundert bestehende Augustinerhütte wurde als Ausflugslokal adaptiert.
Städte der Gerichtsbarkeit
Mittelalterliche Städte hatten an allen wichtigen Einfahrtsstraßen einen Urteil-Stein. Dort mussten die Ortsrichter der umliegenden Orte gefangene Verbrecher dem Stadtrichter übergeben, denn nur dieser hatte das Recht der Blutgerichtsbarkeit.
Literatur
- Rudolf Maurer: Von Rauhenstein - St. Helena - Vom Bauerndorf zum „fashionablen“ Stadtteil Badens - Baden 2017 - Katalogblätter des Rollett Museums Baden Nr. 103 - ISBN 978-3-903016-12-5
- Rudolf Maurer: Der Schwefelmann - Das Badener Sagenbuch - Berndorf 2020 - ISBN 978-3-99024-919-2
Weblinks
- Fotos zum Schlagwort Urtelstein in der Topothek der Gemeinde/Region Baden (Urheberrechte beachten)
- Urtelstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
48.01632338627816.196148185877Koordinaten: 48° 0′ 59″ N, 16° 11′ 46″ O