Projekt U-Bahn Graz: Unterschied zwischen den Versionen

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== Derzeitige Planung ==
== Derzeitige Planung ==
Aktuell ist ein im Jahr 2030 in Betrieb gehendes [[Liniennetzplan|Netz]], bestehend aus zwei Linien, geplant. Dabei soll die Linie ''M1'' von [[Eggenberg (Graz)|Eggenberg]] zum Berliner Ring eine West-Ost- und die Linie ''M2'' vom zukünftigen Nahverkehrsknoten [[Gösting]] eine Nord-Süd-Achse bilden. Dieses Bauvorhaben soll 3,33 Milliarden Euro kosten, wobei 3,17 Milliarden auf die Infrastruktur und 0,16 Milliarden auf die U-Bahn-Flotte entfallen sollen.<ref name=":0" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.krone.at/2374122 |titel=In 60 Jahren kostet Grazer U-Bahn 7,1 Milliarden € |werk=krone.at |datum=2021-03-25 |abruf=2021-08-17}}</ref> Hinsichtlich der Finanzierung hofft die Stadt auf Unterstützung durch das Land Steiermark und die Republik Österreich, welche auch den Ausbau der [[U-Bahn Wien]] zu 50% mitfinanziert.<ref>{{Internetquelle |url=https://wien1x1.at/wie-finanziert-sich-der-oeffentliche-verkehr-in-wien/ |titel=Wie finanziert sich der Öffentliche Verkehr in Wien? |werk=wien1x1.at/ |datum=2015-04-13 |sprache= |abruf=2021-08-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5978826/ |titel=Die U-Bahn-Debatte: Gefährliches Spiel: Fährt die Mini-Metro im Wahlpoker an die Wand? |werk=kleinezeitung.at |datum=2021-05-12 |sprache= |abruf=2021-08-22}}</ref>
Aktuell ist ein im Jahr 2030 in Betrieb gehendes [[Liniennetzplan|Netz]], bestehend aus zwei Linien, geplant. Dabei soll die Linie ''M1'' von [[Eggenberg (Graz)|Eggenberg]] zum Berliner Ring eine West-Ost- und die Linie ''M2'' vom zukünftigen Nahverkehrsknoten [[Gösting]] eine Nord-Süd-Achse bilden. Dieses Bauvorhaben soll 3,33 Milliarden Euro kosten, wobei 3,17 Milliarden auf die Infrastruktur und 0,16 Milliarden auf die U-Bahn-Flotte entfallen sollen.<ref name=":0" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.krone.at/2374122 |titel=In 60 Jahren kostet Grazer U-Bahn 7,1 Milliarden € |werk=krone.at |datum=2021-03-25 |abruf=2021-08-17}}</ref> Hinsichtlich der Finanzierung hofft die Stadt auf Unterstützung durch das Land Steiermark und die Republik Österreich, welche auch den Ausbau der [[U-Bahn Wien]] zu 50% mitfinanziert.<ref>{{Internetquelle |url=https://wien1x1.at/wie-finanziert-sich-der-oeffentliche-verkehr-in-wien/ |titel=Wie finanziert sich der Öffentliche Verkehr in Wien? |werk=wien1x1.at/ |datum=2015-04-13 |abruf=2021-08-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5978826/ |titel=Die U-Bahn-Debatte: Gefährliches Spiel: Fährt die Mini-Metro im Wahlpoker an die Wand? |werk=kleinezeitung.at |datum=2021-05-12 |abruf=2021-08-22}}</ref>


Das [[Umsteigen]] zur [[S-Bahn Steiermark]] wird bei den Nahverkehrsknoten ''[[Graz Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]]'', ''[[Bahnhof Graz Don Bosco|Don Bosco]]'', ''Gösting'' und ''Wetzelsdorf'' gewährleistet werden. Die Trambahnen von Graz werden bei zwölf U-Bahn-Stationen (darunter [[Jakominiplatz]], der [[Knotenpunkt (Verkehr)|Knotenpunkt]] beider U-Bahn-Linien) erreichbar sein.<ref name=":1" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.at/story/2000124288061/graz-koennte-2030-eine-u-bahn-bekommen |titel=Graz könnte 2030 eine U-Bahn bekommen |werk=derstandard.at |datum=2021-02-18 |abruf=2021-08-17}}</ref> Die dichteste [[Taktfahrplan|Taktfolge]] von zweieinhalb bis vier Minuten soll mit 30 bis 60 Meter langen vollautomatischen (also fahrerlosen) U-Bahn-[[Triebwagen]] geschultert werden, wobei eine 30 Meter lange Garnitur 220 Passagiere fasst. Die Länge der Züge soll entsprechend dem Fahrgastaufkommen bestimmt werden.<ref>[https://kurier.at/amp/chronik/oesterreich/graz-bekommt-vollautomatisierte-u-bahn/401192440 Graz bekommt U-Bahn – ohne Fahrer]. kurier.at. Abgerufen am 16. August 2021</ref>
Das [[Umsteigen]] zur [[S-Bahn Steiermark]] wird bei den Nahverkehrsknoten ''[[Graz Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]]'', ''[[Bahnhof Graz Don Bosco|Don Bosco]]'', ''Gösting'' und ''Wetzelsdorf'' gewährleistet werden. Die Trambahnen von Graz werden bei zwölf U-Bahn-Stationen (darunter [[Jakominiplatz]], der [[Knotenpunkt (Verkehr)|Knotenpunkt]] beider U-Bahn-Linien) erreichbar sein.<ref name=":1" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.at/story/2000124288061/graz-koennte-2030-eine-u-bahn-bekommen |titel=Graz könnte 2030 eine U-Bahn bekommen |werk=derstandard.at |datum=2021-02-18 |abruf=2021-08-17}}</ref> Die dichteste [[Taktfahrplan|Taktfolge]] von zweieinhalb bis vier Minuten soll mit 30 bis 60 Meter langen vollautomatischen (also fahrerlosen) U-Bahn-[[Triebwagen]] geschultert werden, wobei eine 30 Meter lange Garnitur 220 Passagiere fasst. Die Länge der Züge soll entsprechend dem Fahrgastaufkommen bestimmt werden.<ref>[https://kurier.at/amp/chronik/oesterreich/graz-bekommt-vollautomatisierte-u-bahn/401192440 Graz bekommt U-Bahn – ohne Fahrer]. kurier.at. Abgerufen am 16. August 2021</ref>


== Reaktionen ==
== Reaktionen ==
Einige, darunter die Oppositionsparteien der [[Die Grünen – Die Grüne Alternative|Grünen]] und [[NEOS – Das Neue Österreich und Liberales Forum|NEOS]], kritisieren das Projekt und sehen andere Alternativen, etwa einen Grazer S-Bahn-Ring oder weitere Straßenbahnen, als besser umsetzbar an. Die Grazer Verkehrsstadträtin [[Elke Kahr]] ([[KPÖ]]) verlangte nach eine sachlichen Durchbesprechung aller Varianten der Verkehrslösung, insbesondere die ''U-Bahn-Option'', und merkte kritisch an, dass sie bei der Präsentation des Vorhabens der türkis-blauen Stadtregierung nicht anwesend war.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/grazumgebung/5939128/ |titel=Viel Kritik, aber auch Zustimmung: So reagieren die Parteien auf die Grazer Metro-Pläne |werk=kleinezeitung.at |datum=2021-02-18 |sprache= |abruf=2021-08-22}}</ref> Zu den Unterstützern des Projekts zählt der steirische Landeshauptmann [[Hermann Schützenhöfer]] (ÖVP), allerdings unter der Bedingung, dass der Bund – gleich wie für die Wiener U-Bahn – die Hälfte der Kosten übernimmt.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/gemeinderatswahl/6023989/ |titel=Vor der Graz-Wahl: Schützenhöfer ist für Nagls U-Bahn, "wenn Bund die Hälfte zahlt" |werk=kleinezeitung.at |datum=2021-08-22 |sprache= |abruf=2021-08-22}}</ref> Die neueste Nahverkehrsstudie Willi Hüslers empfahl einen Ausbau von S-Bahn und Straßenbahnen gegenüber der U-Bahn, welche die Stadt trotz hoher Kosten nicht im gleichen Maß flächig erschließen könne.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5998334/ |titel=Hüsler-Studie für Graz: "Die Straßenbahn ist zukunftsfit, die Metro hat Defizite" |werk=kleinezeitung.at |datum=2021-06-24 |abruf=2021-08-17}}</ref> Darüber hinaus wurde angemerkt, dass die Kosten in der Machbarkeitsstudie zu gering kalkuliert wären und die angegebene Höchstgeschwindigkeit aufgrund der engen Haltestellendichte kaum zu erreichen sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://steiermark.orf.at/stories/3091006/ |titel=Experte: Metro für Graz ergibt wenig Sinn |werk=steiermark.orf.at |datum=2021-02-19 |abruf=2021-08-17}}</ref>  
Einige, darunter die Oppositionsparteien der [[Die Grünen – Die Grüne Alternative|Grünen]] und [[NEOS – Das Neue Österreich und Liberales Forum|NEOS]], kritisieren das Projekt und sehen andere Alternativen, etwa einen Grazer S-Bahn-Ring oder weitere Straßenbahnen, als besser umsetzbar an. Die Grazer Verkehrsstadträtin [[Elke Kahr]] ([[KPÖ]]) verlangte nach eine sachlichen Durchbesprechung aller Varianten der Verkehrslösung, insbesondere die ''U-Bahn-Option'', und merkte kritisch an, dass sie bei der Präsentation des Vorhabens der türkis-blauen Stadtregierung nicht anwesend war.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/grazumgebung/5939128/ |titel=Viel Kritik, aber auch Zustimmung: So reagieren die Parteien auf die Grazer Metro-Pläne |werk=kleinezeitung.at |datum=2021-02-18 |abruf=2021-08-22}}</ref> Zu den Unterstützern des Projekts zählt der steirische Landeshauptmann [[Hermann Schützenhöfer]] (ÖVP), allerdings unter der Bedingung, dass der Bund – gleich wie für die Wiener U-Bahn – die Hälfte der Kosten übernimmt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/gemeinderatswahl/6023989/ |titel=Vor der Graz-Wahl: Schützenhöfer ist für Nagls U-Bahn, "wenn Bund die Hälfte zahlt" |werk=kleinezeitung.at |datum=2021-08-22 |abruf=2021-08-22}}</ref> Die neueste Nahverkehrsstudie Willi Hüslers empfahl einen Ausbau von S-Bahn und Straßenbahnen gegenüber der U-Bahn, welche die Stadt trotz hoher Kosten nicht im gleichen Maß flächig erschließen könne.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5998334/ |titel=Hüsler-Studie für Graz: "Die Straßenbahn ist zukunftsfit, die Metro hat Defizite" |werk=kleinezeitung.at |datum=2021-06-24 |abruf=2021-08-17}}</ref> Darüber hinaus wurde angemerkt, dass die Kosten in der Machbarkeitsstudie zu gering kalkuliert wären und die angegebene Höchstgeschwindigkeit aufgrund der engen Haltestellendichte kaum zu erreichen sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://steiermark.orf.at/stories/3091006/ |titel=Experte: Metro für Graz ergibt wenig Sinn |werk=steiermark.orf.at |datum=2021-02-19 |abruf=2021-08-17}}</ref>  


Nicht zuletzt im Vorfeld der von Bürgermeister Nagl auf den September 2021 vorgezogenen [[Gemeinderatswahl in Graz 2021]] geriet das Projekt zunehmend zum Thema politischer Auseinandersetzungen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5939447/ |titel=Grazer U-Bahn: Die Metro ist Jahrhundertchance. Es geht ums große Ganze, nicht den politischen Kleingeldwechsel |werk=kleinezeitung.at |datum=2021-02-19 |abruf=2021-08-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://kurier.at/chronik/oesterreich/graz-wahl-der-siegfried-ist-unumstritten/401474215 |titel=Graz-Wahl: "Der Siegfried ist unumstritten" |werk=kurier.at |datum=2021-08-16 |abruf=2021-08-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/gemeinderatswahl/6015221/ |titel=Das Interview zur Wahl: FPÖ-Chef Eustacchio winkt ab: „Nein, 2035 fährt in Graz keine U-Bahn“ |werk=kleinezeitung.at |datum=2021-07-31 |abruf=2021-08-17}}</ref>
Nicht zuletzt im Vorfeld der von Bürgermeister Nagl auf den September 2021 vorgezogenen [[Gemeinderatswahl in Graz 2021]] geriet das Projekt zunehmend zum Thema politischer Auseinandersetzungen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5939447/ |titel=Grazer U-Bahn: Die Metro ist Jahrhundertchance. Es geht ums große Ganze, nicht den politischen Kleingeldwechsel |werk=kleinezeitung.at |datum=2021-02-19 |abruf=2021-08-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://kurier.at/chronik/oesterreich/graz-wahl-der-siegfried-ist-unumstritten/401474215 |titel=Graz-Wahl: "Der Siegfried ist unumstritten" |werk=kurier.at |datum=2021-08-16 |abruf=2021-08-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/gemeinderatswahl/6015221/ |titel=Das Interview zur Wahl: FPÖ-Chef Eustacchio winkt ab: „Nein, 2035 fährt in Graz keine U-Bahn“ |werk=kleinezeitung.at |datum=2021-07-31 |abruf=2021-08-17}}</ref>

Version vom 22. August 2021, 18:11 Uhr

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Die Grazer U-Bahn (auch Metro Graz) ist ein von der Stadt Graz und dem steirischen Verkehrsverbund geplantes Verkehrsprojekt, welches die Oberflächenverkehrssituation in der Grazer Innenstadt verbessern soll.

Geschichte

Nachdem noch vor der Jahrtausendwende die Varianten der Verkehrsentlastung durch S-Bahn, Straßenbahn auf ÖBB-Schienen und Kabelstraßenbahn diskutiert wurden, untersuchte man 2001 mit einer Studie mit einem Investitionsvolumen von 220 000 Euro die Optionen von einer U-Bahn-Strecke, einem mehrlinigen U-Bahn-Netz und einem Ausbau der Straßenbahn Graz. Die damalige Studie bescheinigte, dass eine U-Bahn in Graz nicht rentabel sei und empfahl den Bau neuer Straßenbahnstrecken.[1] 2018 brachte Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) das Thema wieder als Gespräch.[2] Der Schweizer Verkehrsplaner Willi Hüsler, der bereits 2007 eine Kosten-Nutzen-Analyse über den Grazer Straßenbahnverkehr erstellt hatte, zeigte sich 2018 Nagls Verkehrsprojekten gegenüber aufgeschlossen. Neben der damals so bezeichneten Mini-U-Bahn war auch noch eine Murgondel genannten Seilbahn entlang des gleichnamigen Flusses angedacht. Er schränkte jedoch ein, diese dürften „die bestehenden Netze nicht kannibalisieren, also nicht selbst gut funktionieren auf Kosten von etwas anderem.“[3] Im Frühling 2021 konkretisierte die Stadtregierung die Pläne und veröffentlichte eine Machbarkeitsstudie, welche eine Mini-Metro mit zwei Linien vorsah.[2][4]

Derzeitige Planung

Aktuell ist ein im Jahr 2030 in Betrieb gehendes Netz, bestehend aus zwei Linien, geplant. Dabei soll die Linie M1 von Eggenberg zum Berliner Ring eine West-Ost- und die Linie M2 vom zukünftigen Nahverkehrsknoten Gösting eine Nord-Süd-Achse bilden. Dieses Bauvorhaben soll 3,33 Milliarden Euro kosten, wobei 3,17 Milliarden auf die Infrastruktur und 0,16 Milliarden auf die U-Bahn-Flotte entfallen sollen.[2][5] Hinsichtlich der Finanzierung hofft die Stadt auf Unterstützung durch das Land Steiermark und die Republik Österreich, welche auch den Ausbau der U-Bahn Wien zu 50% mitfinanziert.[6][7]

Das Umsteigen zur S-Bahn Steiermark wird bei den Nahverkehrsknoten Hauptbahnhof, Don Bosco, Gösting und Wetzelsdorf gewährleistet werden. Die Trambahnen von Graz werden bei zwölf U-Bahn-Stationen (darunter Jakominiplatz, der Knotenpunkt beider U-Bahn-Linien) erreichbar sein.[4][8] Die dichteste Taktfolge von zweieinhalb bis vier Minuten soll mit 30 bis 60 Meter langen vollautomatischen (also fahrerlosen) U-Bahn-Triebwagen geschultert werden, wobei eine 30 Meter lange Garnitur 220 Passagiere fasst. Die Länge der Züge soll entsprechend dem Fahrgastaufkommen bestimmt werden.[9]

Reaktionen

Einige, darunter die Oppositionsparteien der Grünen und NEOS, kritisieren das Projekt und sehen andere Alternativen, etwa einen Grazer S-Bahn-Ring oder weitere Straßenbahnen, als besser umsetzbar an. Die Grazer Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ) verlangte nach eine sachlichen Durchbesprechung aller Varianten der Verkehrslösung, insbesondere die U-Bahn-Option, und merkte kritisch an, dass sie bei der Präsentation des Vorhabens der türkis-blauen Stadtregierung nicht anwesend war.[10] Zu den Unterstützern des Projekts zählt der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP), allerdings unter der Bedingung, dass der Bund – gleich wie für die Wiener U-Bahn – die Hälfte der Kosten übernimmt.[11] Die neueste Nahverkehrsstudie Willi Hüslers empfahl einen Ausbau von S-Bahn und Straßenbahnen gegenüber der U-Bahn, welche die Stadt trotz hoher Kosten nicht im gleichen Maß flächig erschließen könne.[12] Darüber hinaus wurde angemerkt, dass die Kosten in der Machbarkeitsstudie zu gering kalkuliert wären und die angegebene Höchstgeschwindigkeit aufgrund der engen Haltestellendichte kaum zu erreichen sei.[13]

Nicht zuletzt im Vorfeld der von Bürgermeister Nagl auf den September 2021 vorgezogenen Gemeinderatswahl in Graz 2021 geriet das Projekt zunehmend zum Thema politischer Auseinandersetzungen.[14][15][16]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Graz: Die Geschichte der geplanten "Mini-Metro". www.public-transport.at. Abgerufen am 16. August 2021
  2. 2,0 2,1 2,2 Graz soll Metro bekommen. In: steiermark.orf.at. 18. Februar 2021, abgerufen am 17. August 2021.
  3. Experte hält Murgondel und Mini-U-Bahn für möglich. In: steiermark.orf.at. 22. Juni 2019, abgerufen am 17. August 2021.
  4. 4,0 4,1 Die Planzahlen: Was die Grazer Mini-Metro leisten soll. In: kleinezeitung.at. 25. März 2021, abgerufen am 17. August 2021.
  5. In 60 Jahren kostet Grazer U-Bahn 7,1 Milliarden €. In: krone.at. 25. März 2021, abgerufen am 17. August 2021.
  6. Wie finanziert sich der Öffentliche Verkehr in Wien? In: wien1x1.at/. 13. April 2015, abgerufen am 22. August 2021.
  7. Die U-Bahn-Debatte: Gefährliches Spiel: Fährt die Mini-Metro im Wahlpoker an die Wand? In: kleinezeitung.at. 12. Mai 2021, abgerufen am 22. August 2021.
  8. Graz könnte 2030 eine U-Bahn bekommen. In: derstandard.at. 18. Februar 2021, abgerufen am 17. August 2021.
  9. Graz bekommt U-Bahn – ohne Fahrer. kurier.at. Abgerufen am 16. August 2021
  10. Viel Kritik, aber auch Zustimmung: So reagieren die Parteien auf die Grazer Metro-Pläne. In: kleinezeitung.at. 18. Februar 2021, abgerufen am 22. August 2021.
  11. Vor der Graz-Wahl: Schützenhöfer ist für Nagls U-Bahn, "wenn Bund die Hälfte zahlt". In: kleinezeitung.at. 22. August 2021, abgerufen am 22. August 2021.
  12. Hüsler-Studie für Graz: "Die Straßenbahn ist zukunftsfit, die Metro hat Defizite". In: kleinezeitung.at. 24. Juni 2021, abgerufen am 17. August 2021.
  13. Experte: Metro für Graz ergibt wenig Sinn. In: steiermark.orf.at. 19. Februar 2021, abgerufen am 17. August 2021.
  14. Grazer U-Bahn: Die Metro ist Jahrhundertchance. Es geht ums große Ganze, nicht den politischen Kleingeldwechsel. In: kleinezeitung.at. 19. Februar 2021, abgerufen am 17. August 2021.
  15. Graz-Wahl: "Der Siegfried ist unumstritten". In: kurier.at. 16. August 2021, abgerufen am 17. August 2021.
  16. Das Interview zur Wahl: FPÖ-Chef Eustacchio winkt ab: „Nein, 2035 fährt in Graz keine U-Bahn“. In: kleinezeitung.at. 31. Juli 2021, abgerufen am 17. August 2021.