Rothermann: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Familie Rothermann (ursprünglich ''Grotermann'' für ''großer Mann'' auf [[w:Niederdeutsche Sprache|Plattdeutsch]]) stammt aus der Gegend um [[w:Schwerin|Schwerin]] und [[w:Rostock|Rostock]] in Nordeutschland.  
Die Familie Rothermann (ursprünglich ''Grotermann'' für ''großer Mann'' auf [[w:Niederdeutsche Sprache|Plattdeutsch]]) stammt aus der Gegend um [[w:Schwerin|Schwerin]] und [[w:Rostock|Rostock]] in Nordeutschland.  


Wilhelm Hinrich Rothermann (1779-1852), der Sohn von Hans Peter und Juliana, geborene Denker, erlernte in seiner Geburtsstadt Hamburg [[w:Zuckerraffinerie|Zuckersieder]]. 1802 heiratete er Dorothea Böckel ebenfalls aus Hamburg, mit der er 1804 den ersten Sohn Peter Daniel hatte.
Wilhelm Hinrich Rothermann (1779-1852), der Sohn von Hans Peter und Juliana, geborene Denker, erlernte in seiner Geburtsstadt Hamburg [[w:Zuckerraffinerie|Zuckersieder]]. 1802 heiratete er Dorothea Böckel ebenfalls aus Hamburg, mit der er 1804 den ersten Sohn [[w:Peter Daniel Rothermann|Peter Daniel]] hatte.


Durch die im Jahr 1806 verhängte [[w:Kontinentalsperre|Kontinentalsperre]], ging Wilhelm Hinrich, bedingt durch die wirtschaftliche Situation, auf Wanderschaft und kam 1822 nach [[Wiener Neustadt]]. Nachdem er bald Direktor der ''Kolonialzuckerfarik Reyer & Schlick'' wurde, kam auch seine Familie nach.   
Durch die im Jahr 1806 verhängte [[w:Kontinentalsperre|Kontinentalsperre]], ging Wilhelm Hinrich, bedingt durch die wirtschaftliche Situation, auf Wanderschaft und kam 1822 nach [[Wiener Neustadt]]. Nachdem er bald Direktor der ''Kolonialzuckerfarik Reyer & Schlick'' wurde, kam auch seine Familie nach.   
Peter Daniel, auch bald technischer Leiter der Zuckerraffinerie, heirate in Wiener Neustadt, selbst protestantisch, die katholische Franziska Swoboda, der Tochter eine Stadtrats und Seifensieders. Mit ihr hatte er eine Tochter Mathilde (1843-1914) und drei Söhne Rudolf (1835-1903), Wilhelm (1836-1881) und Daniel Christian (1843-1935) - Bei gemischt religiösen Familien, mussten die Töchter nach der Religion der Mutter und die Söhne nach jener des Vaters erzogen werden - Die Söhne konnten mangels einer evangelischen Schule in Wiener Neustadt nur die Schule in [[Oberschützen]], damals [[w:Westungarn|Westungarn]], besuchen, wo sich mit Unterstützung des preußischen Königs [[w:Friedrich Wilhelm IV.|Friedrich Wilhelm IV.]] ein bedeutendes evangelisches Bildungszentrum entwickelte.
Peter Daniel, auch bald technischer Leiter der Zuckerraffinerie, heiratete in Wiener Neustadt, selbst protestantisch, die katholische Franziska Swoboda, der Tochter eine Stadtrats und Seifensieders. Mit ihr hatte er eine Tochter Mathilde (1843-1914) und drei Söhne Rudolf (1835-1903), Wilhelm (1836-1881) und Daniel Christian (1843-1935) - Bei gemischt religiösen Familien, mussten die Töchter nach der Religion der Mutter und die Söhne nach jener des Vaters erzogen werden - Die Söhne konnten mangels einer evangelischen Schule in Wiener Neustadt nur die Schule in [[Oberschützen]], damals [[w:Westungarn|Westungarn]], besuchen, wo sich mit Unterstützung des preußischen Königs [[w:Friedrich Wilhelm IV.|Friedrich Wilhelm IV.]] ein bedeutendes evangelisches Bildungszentrum entwickelte.


Bei einem Besuch Peter Daniels in Oberschützen im Jahr 1848 lernte er den Ökonomierat Leidenfrost kennen, der überlegte [[w:Zuckerrübe|Zuckerrüben]] auf einem Meierhof des Fürsten [[w:Esterházy|Esterházy]] anzubauen. Nach Anbauversuchen ließ Leidenfrost die Rüben auf ihren Zuckergehalt prüfen. In der Folge gründete Rothermann mit seinem Arbeitskollegen Ignaz Hartig, einem Schwager seiner Frau in [[Hirm]] die Firma ''[[Zuckerfabrik HürmIg. Hartig & Co]]'' als eine der ältesten Zuckerfabriken im [[w:Länder der Ungarischen Krone|damaligen Ungarn]].
Bei einem Besuch Peter Daniels in Oberschützen im Jahr 1848 lernte er den Ökonomierat Leidenfrost kennen, der überlegte [[w:Zuckerrübe|Zuckerrüben]] auf einem Meierhof des Fürsten [[w:Esterházy|Esterházy]] anzubauen. Nach Anbauversuchen ließ Leidenfrost die Rüben auf ihren Zuckergehalt prüfen. In der Folge gründete Rothermann mit seinem Arbeitskollegen Ignaz Hartig, einem Schwager seiner Frau in [[Hirm]] die Zuckerfabrik ''[[Ig. Hartig & Co]]'' als eine der ältesten Zuckerfabriken im [[w:Länder der Ungarischen Krone|damaligen Ungarn]].


Während die beiden Männer in Hirm einfach wohnten, blieben die Familien in Wiener Neustadt. In dieser Zeit lernte Rothermanns Tochter den Monteur [[Conrad Patzenhofer (1821)|Conrad Patzenhofer]] (1821-1904) kennen und verlobten sich heimlich. Geheiratet haben die beiden 1855.
Während die beiden Männer in Hirm einfach wohnten, blieben die Familien in Wiener Neustadt. In dieser Zeit lernte Rothermanns Tochter den Monteur [[Conrad Patzenhofer (1821)|Conrad Patzenhofer]] (1821-1904) kennen und verlobten sich heimlich. Geheiratet haben die beiden 1855.
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Nach Ablauf der Pacht von Leidenfrost hatten Hartig und Rothermann die ''Herrschaft Pötsching-Hirm'' in Pacht. Den dazugehörigen Meierhof bewohnten Wilhelm Hinrich und seine Frau Dorthea. Das denkmalgeschützte Mausoleum<ref>[https://bda.gv.at/de/denkmal-aktuell/artikel/2008/05/kleinfrauenhaid-mausoleum-der-familie-rothermann/ Kleinfrauenhaid, Mausoleum der Familie Rothermann] auf dem Portal des [[w:Bundesdenkmalamt|BDA]] vom 16. Mai 2008 abgerufen am 27. Jänner 2019</ref> mit der Grabstätte der beiden, das sich in [[Kleinfrauenhaid]] (zu dieser Pfarre gehörte Hirm) befindet, erinnert noch an die Familie.
Nach Ablauf der Pacht von Leidenfrost hatten Hartig und Rothermann die ''Herrschaft Pötsching-Hirm'' in Pacht. Den dazugehörigen Meierhof bewohnten Wilhelm Hinrich und seine Frau Dorthea. Das denkmalgeschützte Mausoleum<ref>[https://bda.gv.at/de/denkmal-aktuell/artikel/2008/05/kleinfrauenhaid-mausoleum-der-familie-rothermann/ Kleinfrauenhaid, Mausoleum der Familie Rothermann] auf dem Portal des [[w:Bundesdenkmalamt|BDA]] vom 16. Mai 2008 abgerufen am 27. Jänner 2019</ref> mit der Grabstätte der beiden, das sich in [[Kleinfrauenhaid]] (zu dieser Pfarre gehörte Hirm) befindet, erinnert noch an die Familie.


Neben den eigenen Zuckerfabriken beteiligtne sich die Familienmitglieder auch an deren Zuckefabriken wie an der [[Zuckerfabrik Landegg]] bei Pottendorf. Der jüngste Sohn Daniel Christian gründete 1868 mit Wilhelm Engelmann ein Exportunternehmen ''Engelmann & Rothenmann'' um den Verkauf zu verbessern.
Neben den eigenen Zuckerfabriken beteiligtne sich die Familienmitglieder auch an deren Zuckerfabriken wie an der [[Pottendorf-Landegger Zuckerfabrik|Zuckerfabrik Landegg]] bei Pottendorf. Der jüngste Sohn Daniel Christian gründete 1868 mit Wilhelm Engelmann ein Exportunternehmen ''Engelmann & Rothenmann'' mit Sitz in [[w:Triest|Triest]] um den Verkauf zu verbessern.


== Literatur ==
== Literatur ==

Aktuelle Version vom 4. September 2021, 08:47 Uhr

Die Familie Rothermann ist eine aus Deutschland stammende Industriellenfamilie, deren Mitglieder in der österreichischen Zuckerindustrie des 19. Jahrhundert Bedeutung erlangten.

Geschichte

Die Familie Rothermann (ursprünglich Grotermann für großer Mann auf Plattdeutsch) stammt aus der Gegend um Schwerin und Rostock in Nordeutschland.

Wilhelm Hinrich Rothermann (1779-1852), der Sohn von Hans Peter und Juliana, geborene Denker, erlernte in seiner Geburtsstadt Hamburg Zuckersieder. 1802 heiratete er Dorothea Böckel ebenfalls aus Hamburg, mit der er 1804 den ersten Sohn Peter Daniel hatte.

Durch die im Jahr 1806 verhängte Kontinentalsperre, ging Wilhelm Hinrich, bedingt durch die wirtschaftliche Situation, auf Wanderschaft und kam 1822 nach Wiener Neustadt. Nachdem er bald Direktor der Kolonialzuckerfarik Reyer & Schlick wurde, kam auch seine Familie nach. Peter Daniel, auch bald technischer Leiter der Zuckerraffinerie, heiratete in Wiener Neustadt, selbst protestantisch, die katholische Franziska Swoboda, der Tochter eine Stadtrats und Seifensieders. Mit ihr hatte er eine Tochter Mathilde (1843-1914) und drei Söhne Rudolf (1835-1903), Wilhelm (1836-1881) und Daniel Christian (1843-1935) - Bei gemischt religiösen Familien, mussten die Töchter nach der Religion der Mutter und die Söhne nach jener des Vaters erzogen werden - Die Söhne konnten mangels einer evangelischen Schule in Wiener Neustadt nur die Schule in Oberschützen, damals Westungarn, besuchen, wo sich mit Unterstützung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. ein bedeutendes evangelisches Bildungszentrum entwickelte.

Bei einem Besuch Peter Daniels in Oberschützen im Jahr 1848 lernte er den Ökonomierat Leidenfrost kennen, der überlegte Zuckerrüben auf einem Meierhof des Fürsten Esterházy anzubauen. Nach Anbauversuchen ließ Leidenfrost die Rüben auf ihren Zuckergehalt prüfen. In der Folge gründete Rothermann mit seinem Arbeitskollegen Ignaz Hartig, einem Schwager seiner Frau in Hirm die Zuckerfabrik Ig. Hartig & Co als eine der ältesten Zuckerfabriken im damaligen Ungarn.

Während die beiden Männer in Hirm einfach wohnten, blieben die Familien in Wiener Neustadt. In dieser Zeit lernte Rothermanns Tochter den Monteur Conrad Patzenhofer (1821-1904) kennen und verlobten sich heimlich. Geheiratet haben die beiden 1855.

Eingang des Mausoleums in Klainfrauenhaid

Nach Ablauf der Pacht von Leidenfrost hatten Hartig und Rothermann die Herrschaft Pötsching-Hirm in Pacht. Den dazugehörigen Meierhof bewohnten Wilhelm Hinrich und seine Frau Dorthea. Das denkmalgeschützte Mausoleum[1] mit der Grabstätte der beiden, das sich in Kleinfrauenhaid (zu dieser Pfarre gehörte Hirm) befindet, erinnert noch an die Familie.

Neben den eigenen Zuckerfabriken beteiligtne sich die Familienmitglieder auch an deren Zuckerfabriken wie an der Zuckerfabrik Landegg bei Pottendorf. Der jüngste Sohn Daniel Christian gründete 1868 mit Wilhelm Engelmann ein Exportunternehmen Engelmann & Rothenmann mit Sitz in Triest um den Verkauf zu verbessern.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kleinfrauenhaid, Mausoleum der Familie Rothermann auf dem Portal des BDA vom 16. Mai 2008 abgerufen am 27. Jänner 2019

Weblinks

 Rothermann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons