Georg von Hohenlohe: Unterschied zwischen den Versionen

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Nachdem Georg von Hohenlohe 1387 vom Domkapitel zum Bischof von Passau gewählt und seine Wahl 1389, dank der Unterstützung von [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''"), von [[w:Urban VI.|Papst Urban VI.]] und dessen Nachfolger [[w:Bonifatius IX.|Bonifaz IX.]] bestätigt worden war, konnte er sich erst nach mehrjährigen Auseinandersetzungen gegen die Bürgerschaft der [[w:Passau|Stadt Passau]] durchsetzen. Als solcher legte er den Grundstein für den spätgotischen Passauer Stephansdom (7. Mai 1407), von dem heute nur mehr der Chor erhalten ist, und ließ 1409 die Wehrmauern an der Inn- und Ilzstadt in Passau erbauen.  
Nachdem Georg von Hohenlohe 1387 vom Domkapitel zum Bischof von Passau gewählt und seine Wahl 1389, dank der Unterstützung von [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''"), von [[w:Urban VI.|Papst Urban VI.]] und dessen Nachfolger [[w:Bonifatius IX.|Bonifaz IX.]] bestätigt worden war, konnte er sich erst nach mehrjährigen Auseinandersetzungen gegen die Bürgerschaft der [[w:Passau|Stadt Passau]] durchsetzen. Als solcher legte er den Grundstein für den spätgotischen Passauer Stephansdom (7. Mai 1407), von dem heute nur mehr der Chor erhalten ist, und ließ 1409 die Wehrmauern an der Inn- und Ilzstadt in Passau erbauen.  


Bischof Georg war Teilnehmer des [[w:Konzil von Konstanz|Konzils von Konstanz]] (1414–1418), wo er enge Kontakte zu [[Sigismund (HRR)|König Sigismund]] aufbauen konnte, dessen Kanzler er 1421 wurde. 1418 wurde er zum Administrator des Erzbistums Gran ernannt. 1419 rief er eine Diözesansynode ein, um die Beschlüsse des Konzils durchzuführen. Dafür gewährte ihm [[Martin|Papst Martin V.]] für seine Person als Fürstbischof von Passau die Exemtion des Bistums Passau vom [[Erzstift Salzburg|Erzbistum Salzburg]].
Bischof Georg war Teilnehmer des [[w:Konzil von Konstanz|Konzils von Konstanz]] (1414–1418), wo er enge Kontakte zu [[Sigismund (HRR)|König Sigismund]] aufbauen konnte, dessen Kanzler er 1421 wurde. 1418 wurde er zum Administrator des Erzbistums Gran ernannt. 1419 rief er eine Diözesansynode ein, um die Beschlüsse des Konzils durchzuführen. Dafür gewährte ihm [[w:Martin V.|Papst Martin V.]] für seine Person als Fürstbischof von Passau die Exemtion des Bistums Passau vom [[Erzstift Salzburg|Erzbistum Salzburg]].


== Wirken von Bischof Georg auf dem Areal des heutigen Österreichs ==
== Wirken von Bischof Georg auf dem Areal des heutigen Österreichs ==
* Nach seiner Wahl hatte Bischof Georg bis zur Einnahme der Stadt Passau hatte Bischof Georg mehrere Jahre lang seinen offiziellen Amtsitz in [[St. Pölten]].  
* Nach seiner Wahl hatte Bischof Georg bis zur Einnahme der Stadt Passau hatte Bischof Georg mehrere Jahre lang seinen offiziellen Amtssitz in [[St. Pölten]].  
* Bischof Georg war ein Förderer von Inquisitor [[w:Petrus Zwicker|Petrus Zwicker]] und unterstützte dessen Verfolgung der Waldenser, wovon besonders die Stadt und das Umland von [[Steyr]] betroffen waren.
* Bischof Georg war ein Förderer von Inquisitor [[w:Petrus Zwicker|Petrus Zwicker]] und unterstützte dessen Verfolgung der Waldenser, wovon besonders die Stadt und das Umland von [[Steyr]] betroffen waren.
* Nach dem Tod von [[Cäcilia von Wildegg|Caecilia von Zelking]] verlieh Bischof Georg 1399 mehrere Güter zu [[Wieselburg]], die zu ihrem "Leibgedinge" gehört hatten, an [[Friedrich V. von Walsee|Friedrich (V.) von Wallsee]] († 1408).<ref name ="harrer72">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking''. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 72</ref>
* Nach dem Tod von [[Cäcilia von Wildegg|Caecilia von Zelking]] verlieh Bischof Georg 1399 mehrere Güter zu [[Wieselburg]], die zu ihrem "Leibgedinge" gehört hatten, an [[Friedrich V. von Wallsee|Friedrich (V.) von Wallsee]] († 1408).<ref name ="harrer72">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking''. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 72</ref>
* Am 11. Mai 1415 bestätigte Bischof Georg [[Hans III. von Neidegg|Hans (III.) von Neidegg]] und seiner Ehefrau Kunigunde ihre [[Paulinerkloster Unter-Ranna|Klosterstiftung]] im heutigen [[Mühldorf (Niederösterreich)|Mühldorf]]<ref name ="Ranna64"/>
* Am 11. Mai 1415 bestätigte Bischof Georg [[Hans III. von Neidegg|Hans (III.) von Neidegg]] und seiner Ehefrau Kunigunde ihre [[Paulinerkloster Unter-Ranna|Klosterstiftung]] im heutigen [[Mühldorf (Niederösterreich)|Mühldorf]]<ref name ="Ranna64">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Ranna''. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 64</ref>
* Bischof Georg unterhielt enge Kontakte zur [[Universität Wien|Wiener Universität]].  
* Bischof Georg unterhielt enge Kontakte zur [[Universität Wien|Wiener Universität]].  
* Während und nach dem [[Konzil von Konstanz]] führte er im [[Herzogtum Österreich]] mehrere Klostervisitationen für Herzog Albrecht (V.) von Österreich durch.
* Während und nach dem Konzil von Konstanz führte er im [[Herzogtum Österreich]] mehrere Klostervisitationen für Herzog Albrecht (V.) von Österreich durch.


== Georg von Hohenlohe als Kanzler ==
== Georg von Hohenlohe als Kanzler ==

Version vom 12. November 2021, 12:55 Uhr

Georg von Hohenlohe [A 1] (* im 14. Jahrhundert, um 1350; † 3. August 1423, in Gran, damals Ungarisches Königreich) war Kanzler mehrerer Herzöge von Österreich (Habsburger) und außerdem Fürstbischof von Passau (1390-1423) und Administrator des Erzbistums Gran (1418-1423).

Herkunft und Familie

Georg von Hohenlohe stammte aus der Reichslandschaft Franken und war Angehöriger des Hochadels. Er war einer der Söhne von Kraft (III.) von Hohenlohe-Weikersheim († um 1371) aus dessen Ehe mit der Landgräfin Anna von Leuchtenberg († 1390).

Leben

Nachdem Georg von Hohenlohe 1387 vom Domkapitel zum Bischof von Passau gewählt und seine Wahl 1389, dank der Unterstützung von Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("Albrecht mit dem Zopfe"), von Papst Urban VI. und dessen Nachfolger Bonifaz IX. bestätigt worden war, konnte er sich erst nach mehrjährigen Auseinandersetzungen gegen die Bürgerschaft der Stadt Passau durchsetzen. Als solcher legte er den Grundstein für den spätgotischen Passauer Stephansdom (7. Mai 1407), von dem heute nur mehr der Chor erhalten ist, und ließ 1409 die Wehrmauern an der Inn- und Ilzstadt in Passau erbauen.

Bischof Georg war Teilnehmer des Konzils von Konstanz (1414–1418), wo er enge Kontakte zu König Sigismund aufbauen konnte, dessen Kanzler er 1421 wurde. 1418 wurde er zum Administrator des Erzbistums Gran ernannt. 1419 rief er eine Diözesansynode ein, um die Beschlüsse des Konzils durchzuführen. Dafür gewährte ihm Papst Martin V. für seine Person als Fürstbischof von Passau die Exemtion des Bistums Passau vom Erzbistum Salzburg.

Wirken von Bischof Georg auf dem Areal des heutigen Österreichs

Georg von Hohenlohe als Kanzler

Literatur

  • Christian Lackner: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzoge (1365 - 1406). Habilitationsschrift, Wien, 2001. 2 Bde.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 72
  2. vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 64

Anmerkungen

  1. Weitere Namensbezeichnungen: Georg von Passau
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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Georg von Hohenlohe behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).