Georg von Hohenlohe: Unterschied zwischen den Versionen

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== Georg von Hohenlohe als Kanzler für das Herzogtum Österreich ==
== Georg von Hohenlohe als Kanzler für das Herzogtum Österreich ==
Als Kanzler von Herzog Albrecht (IV.) ist Georg von Hohenlohe erstmals am 24. April 1396 bezeugt. Soweit es sich beurteilen lässt, dürfte diese Ernennung nur ein politischer Schachzug gewesen sein, denn obwohl er noch nach 1401 als Kanzler tituliert wurde, kümmerte sich Bischof Georg jedenfalls, soweit es sich beurteilen lässt, nie selbst um Kanzleigeschäfte. Eigentlicher Kanzleichef von Herzog Albrecht (IV.) war der Protonotar Friedrich von Gars.<ref name="lackner348"/> Es hat den Anschein, dass Herzog Albrecht (IV.) mit seiner Ernennung versuchte, ein ein Gegengewicht zu [[Berthold von Wehingen|Bischof Berthold von Freising]], dem langjährigen Kanzlers seines Vaters, zu schaffen, der nach dessen Tod der Kanzler von Albrechts Cousin, [[Wilhelm (Österreich)|Herzog Wilhelm von Österreich]] ("''Wilhelm dem Freundlichen''") († 1406), geworden war.<ref name="lackner348"/> Für diesen verhandelte Bischof Georg Ende Mai 1406 in [[w:Preßburg|Preßburg]] als Leiter einer ständischen Gesandtschaft, um einen bevorstehenden Krieg mit dem ungarischen König [[Sigismund (HRR)|Sigismund]] zu verhindern.<ref name="lackner349">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 349</ref>
Als Kanzler von Herzog Albrecht (IV.) ist Georg von Hohenlohe erstmals am 24. April 1396 bezeugt. Soweit es sich beurteilen lässt, dürfte diese Ernennung nur ein politischer Schachzug gewesen sein, denn obwohl er noch nach 1401 als Kanzler tituliert wurde, kümmerte sich Bischof Georg jedenfalls, soweit es sich beurteilen lässt, nie selbst um Kanzleigeschäfte. Eigentlicher Kanzleichef von Herzog Albrecht (IV.) war der Protonotar [[Friedrich von Gars]].<ref name="lackner348"/> Es hat den Anschein, dass Herzog Albrecht (IV.) mit seiner Ernennung versuchte, ein ein Gegengewicht zu [[Berthold von Wehingen|Bischof Berthold von Freising]], dem langjährigen Kanzlers seines Vaters, zu schaffen, der nach dessen Tod der Kanzler von Albrechts Cousin, [[Wilhelm (Österreich)|Herzog Wilhelm von Österreich]] ("''Wilhelm dem Freundlichen''") († 1406), geworden war.<ref name="lackner348"/> Für diesen verhandelte Bischof Georg Ende Mai 1406 in [[w:Preßburg|Preßburg]] als Leiter einer ständischen Gesandtschaft, um einen bevorstehenden Krieg mit dem ungarischen König [[Sigismund (HRR)|Sigismund]] zu verhindern.<ref name="lackner349">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 349</ref>


Bischof Georg, der ein politischer Gegner von Bischof Berthold war, hatte jedenfalls selbst auch Interesse daran, ihn als Kanzler abzulösen. Nach Wilhelms Tod mischte er eifrig im Kampf von dessen Brüdern, den Herzögen [[Leopold IV. (Habsburg)|Leopold (IV.) "''dem Stolzen''"]] und [[Ernst der Eiserne|Ernst (I.) "''dem Eisernen''"]], um die Vormundschaft über Herzog Albrecht (V.) mit, konnte aber letztlich Bischof Berthold, obwohl er sogar Kirchenstrafen gegen ihn anzuwenden versuchte, nicht stürzen. Immerhin wurde er 1408/09 von Herzog Ernst zu dessen Kanzler ernannt.<ref name="lackner349"/>
Bischof Georg, der ein politischer Gegner von Bischof Berthold war, hatte jedenfalls selbst auch Interesse daran, ihn als Kanzler abzulösen. Nach Wilhelms Tod mischte er eifrig im Kampf von dessen Brüdern, den Herzögen [[Leopold IV. (Habsburg)|Leopold (IV.) "''dem Stolzen''"]] und [[Ernst der Eiserne|Ernst (I.) "''dem Eisernen''"]], um die Vormundschaft über Herzog Albrecht (V.) mit, konnte aber letztlich Bischof Berthold, obwohl er sogar Kirchenstrafen gegen ihn anzuwenden versuchte, nicht stürzen. Immerhin wurde er 1408/09 von Herzog Ernst zu dessen Kanzler ernannt.<ref name="lackner349"/>
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