Pilgrim (Bischof): Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: „'''Bischof Pilgrim'''<ref group="A">Weitere Namensformen für ihn: '''Piligrim''', '''Pilegrinus''', '''Peregrinus'''</ref> (* im 10. Jahrhundert, um 920; †…“) |
(kein Unterschied)
|
Version vom 21. November 2021, 13:30 Uhr
Bischof Pilgrim[A 1] (* im 10. Jahrhundert, um 920; † 21. Mai 991, vermutlich in Passau) war Bischof von Passau, dessen Wirken Teile des heutigen Landes Österreich betraf. Er gilt in der neueren Geschichtsforschung als Gegenspieler von Markgraf Leopold (I.) "dem Erlauchten".
Herkunft
Bischof Pilgrim war durch seinen Vater ein Angehöriger des Adelsfamilie der Sighardinger und durch seine Mutter ein ein Angehöriger des Adelsfamilie der Aribonen. Er war ein Verwandter von Erzbischof Friedrich von Salzburg.
Leben
Pilgrim ist urkundlich erstmals 971 als Bischof von Passau genannt. Als solcher kümmerte er sich um die Missionierung des Donauraumes im heutigen Österreich, wobei er sich besondere Verdienste um die Missionierung der Madjaren erwarb. Zwischen 985 und 991 soll er auf dem Areal des heutigen Österreichs drei Diözesansynoden abgehalten haben: eine in Lorch (heute Teil der Stadtgemeinde Enns), eine in Mautern und eine in Buchkirchen. Da sein Bistum unter Kaiser Otto I. zahlreiche Besitzungen in Teilen der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich erhalten hatte, dürfte es nach 976 häufig zu Konflikten zwischen ihm und den neuen Markgrafen Leopold (I.) "dem Erlauchten" gekommen sein.
Ihm wird jene Urkundenfälschung zugeschrieben, die beweisen sollte, dass das Bistum Passau die Nachfolgeeinrichtung eines früheren Erzbistums Lorch war. Ziel dieser Fälschung, die spätestens aus dem 12. Jahrhundert stammt, war es, das Bistum Passau, ein Suffraganbistum des Erzbistums Salzburg, zu einem von Salzburg unabhängigen Erzbistum erheben zu lassen.
Erinnerungen an Bischof Pilgrim im heutigen Österreich
- Wien: Im Nibelungenlied findet sich eine Reminiszenz an Bischof Pilgrim, der hier als Oheim der weiblichen Hauptfigur Kriemhild einen Auftritt hat. Im 15. Wiener Gemeindebezirk wurde Anfang des 20. Jahrhunderts die Pilgrimgasse nach ihm benannt.
Literatur
- Anton Landersdorfer: Pilgrim (Piligrim). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Duncker & Humblot, Berlin, 2001. ISBN 3-428-00201-6. Band 20, S. 441 digital
Weblinks
- Pilgrim, Geschichtsquellen.DE
- Pilegrinus von Passau, Heiligenlexikon.DE
- [Pilgrim von Passau, GedaechtnisDesLandes.AT
Einzelnachweise
Anmerkungen
- ↑ Weitere Namensformen für ihn: Piligrim, Pilegrinus, Peregrinus
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Pilgrim von Passau behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |