Liutpalt (Markgraf): Unterschied zwischen den Versionen

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Als Kaiser Heinrich III. nach den beiden erfolgreichen Feldzügen gegen das [[w:Königreich Ungarn|ungarische Königreich]] die Errichtung einer weiteren Mark im Grenzland südlich der Donau plante, welche neben der Erschließung dieses Gebietes auch der effektvolleren Abwehr der [[w:Magyaren|Madjaren]] dienen sollte, ernannte er Liutpalt zu ihren ersten Markgrafen. Das spricht nicht nur für sein damaliges enormes Ansehen im Umfeld des späteren Kaisers, sondern zeigt, dass dieser auch von seinen militärischen Fähigkeiten und Durchsetzungsvermögen überzeugt war. Schließlich bedeutete die Einsetzung auch, dass Liutpalt für die Ausführung der Gründung zuständig war.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 111f.</ref> Allerdings starb Liutpalt nur wenige Tage später. Seine Leiche ließ [[w:Poppo von Trier|Erzbischof Poppo von Trier]] († 1046), ein Bruder seines Vaters, nach Trier überführen und dort beisetzen.<ref name="scheibelreiter112">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 112</ref>  
Als Kaiser Heinrich III. nach den beiden erfolgreichen Feldzügen gegen das [[w:Königreich Ungarn|ungarische Königreich]] die Errichtung einer weiteren Mark im Grenzland südlich der Donau plante, welche neben der Erschließung dieses Gebietes auch der effektvolleren Abwehr der [[w:Magyaren|Madjaren]] dienen sollte, ernannte er Liutpalt zu ihren ersten Markgrafen. Das spricht nicht nur für sein damaliges enormes Ansehen im Umfeld des späteren Kaisers, sondern zeigt, dass dieser auch von seinen militärischen Fähigkeiten und Durchsetzungsvermögen überzeugt war. Schließlich bedeutete die Einsetzung auch, dass Liutpalt für die Ausführung der Gründung zuständig war.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 111f.</ref> Allerdings starb Liutpalt nur wenige Tage später. Seine Leiche ließ [[w:Poppo von Trier|Erzbischof Poppo von Trier]] († 1046), ein Bruder seines Vaters, nach Trier überführen und dort beisetzen.<ref name="scheibelreiter112">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 112</ref>  


Um 1045 wurde [[w:Siegfried I. (Spanheim)|Graf Siegfried (I.) von Spanheim]] († 1065) Markgraf der Ungarnmark. Seine Erbtochter [[Suanhild von Babenberg|Suanhild]] heiratete später Markgraf Ernst "''den Tapferen''", den jüngeren Bruder von Markgraf Liutpalt, wodurch die Ungarnmark wieder unter die Herrschaft eines Babenbergers gelangte und in der Folge Teil der Mark Österreich wurde.<ref name ="Neukam218">vgl. Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold''. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6. S. 218</ref> Da allerdings seit den späten 1040er-Jahren kein Markgraf mehr für die Ungarnmark genannt ist, wird inzwischen auch die Möglichkeit diskutiert, dass die Mark bereits unter Markgraf Adalbert "''den Siegreichen''" Teil der Markgrafschaft Österreich wurde.<ref name="scheibelreiter121">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 121</ref>
Um 1045 wurde [[w:Siegfried I. (Spanheim)|Graf Siegfried (I.) von Spanheim]] († 1065) Markgraf der Ungarnmark. [[Suanhild von Babenberg|Suanhild]], die als seine Erbin gilt, heiratete später Markgraf Ernst "''den Tapferen''", den jüngeren Bruder von Markgraf Liutpalt, wodurch die Ungarnmark wieder unter die Herrschaft eines Babenbergers gelangte und in der Folge Teil der Mark Österreich wurde.<ref name ="Neukam218">vgl. Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold''. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6. S. 218</ref> Da allerdings seit den späten 1040er-Jahren kein Markgraf mehr für die Ungarnmark genannt ist, wird inzwischen auch die Möglichkeit diskutiert, dass die Mark bereits unter Markgraf Adalbert "''den Siegreichen''" Teil der Markgrafschaft Österreich wurde.<ref name="scheibelreiter121">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 121</ref> Außerdem werden die Orte [[Gaubitsch]], [[Herrnbaumgarten]] und [[Großkrut]], die ursprünglich zur Ungarnmarkt gehörten, in einer Urkunde von [[w:Heinrich IV. (HRR)|König Heinrich IV.]] vom 27. September 1063, die "an der Fischa" ausgestellt wurde, genannt, als in der Grafschaft des Markgrafen Ernst gelegene Orte.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 122f.</ref>


== Indizien zu seiner Persönlichkeit ==
== Indizien zu seiner Persönlichkeit ==
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