Richardis von Waltersdorf: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Über Landgräfin Richardis von Waltersdorf gibt es kaum gesicherte Fakten. Sie gilt als jene Tochter von Herzog Heinrich (II.), bei deren Geburt ihre Mutter Gertrud starb. Durch die Eheschließung ihrer Eltern gelang es vorübergehend eine Lösung für den Konflikt um die Herrschaft über das Herzogtum Baiern zwischen den Familien der [[Babenberger|Babenberger]], der [[w:Staufer|Staufer]] und der [[w:Welfen|Welfen]] einzufädeln. Durch den Tod ihrer Mutter und den Umstand, dass Richardis kein Sohn war, scheiterte diese Lösung.<ref>vgl. Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold'', 2013, S. 225f.</ref>.<ref name ="scheibelreiter196">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger''. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6. S. 196</ref> Richardis erbte von ihrer Mutter die "Babenberger"-Besitzungen in [[Waltersdorf]] und [[Guntramsdorf]], auf denen sie nach dem Tod ihres Ehemannes eine eigene, recht unabhängige Herrschaft führte. In ihren Urkunden und Rechtsakten nannte sie sich "Landgräfin von Waltersdorf".<ref name ="Neukam173">vgl. Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold'', 2013, S. 173</ref>
Über Landgräfin Richardis von Waltersdorf gibt es kaum gesicherte Fakten. Sie gilt als jene Tochter von Herzog Heinrich (II.), bei deren Geburt ihre Mutter Gertrud starb. Durch die Eheschließung ihrer Eltern gelang es vorübergehend eine Lösung für den Konflikt um die Herrschaft über das Herzogtum Baiern zwischen den Familien der [[Babenberger|Babenberger]], der [[w:Staufer|Staufer]] und der [[w:Welfen|Welfen]] einzufädeln. Durch den Tod ihrer Mutter und den Umstand, dass Richardis kein Sohn war, scheiterte diese Lösung.<ref>vgl. Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold'', 2013, S. 225f.</ref><ref name ="scheibelreiter196">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger''. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6. S. 196</ref> Richardis erbte von ihrer Mutter die "Babenberger"-Besitzungen in [[Waltersdorf]] und [[Guntramsdorf]], auf denen sie nach dem Tod ihres Ehemannes eine eigene, recht unabhängige Herrschaft führte. In ihren Urkunden und Rechtsakten nannte sie sich "Landgräfin von Waltersdorf".<ref name ="Neukam173">vgl. Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold'', 2013, S. 173</ref>


== Erinnerungsstätten an Richardis von Waltersdorf im heutigen Niederösterreich ==
== Erinnerungsstätten an Richardis von Waltersdorf im heutigen Niederösterreich ==

Version vom 4. Dezember 2021, 10:35 Uhr

Landgräfin Richardis von Waltersdorf, "Babenberger"-Glasfenster im Stift Heiligenkreuz

Landgräfin Richardis von Waltersdorf[A 1] (* 18. April 1143[1]; † im 12. oder 13. Jahrhundert, nach 1196[A 2] war die wenig bekannte Halbschwester von Heinrich dem Löwen. Wäre sie ein Sohn gewesen, wäre die Geschichte der Herzogtümer Baiern und Sachsen sowie der Markgrafschaft Österreich mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit anders verlaufen.

Herkunft und Familie

Landgräfin Richardis von Waltersdorf war das einzige Kind von Herzog Heinrich (II.) "Jasomirgott" († 1177) aus dessen erster Ehe mit der Kaisertochter Gertrud († 1143). Verheiratet war sie mit dem Landgrafen Heinrich von Stefling († um 1185) aus der Familie der Babonen.

Leben

Über Landgräfin Richardis von Waltersdorf gibt es kaum gesicherte Fakten. Sie gilt als jene Tochter von Herzog Heinrich (II.), bei deren Geburt ihre Mutter Gertrud starb. Durch die Eheschließung ihrer Eltern gelang es vorübergehend eine Lösung für den Konflikt um die Herrschaft über das Herzogtum Baiern zwischen den Familien der Babenberger, der Staufer und der Welfen einzufädeln. Durch den Tod ihrer Mutter und den Umstand, dass Richardis kein Sohn war, scheiterte diese Lösung.[2][3] Richardis erbte von ihrer Mutter die "Babenberger"-Besitzungen in Waltersdorf und Guntramsdorf, auf denen sie nach dem Tod ihres Ehemannes eine eigene, recht unabhängige Herrschaft führte. In ihren Urkunden und Rechtsakten nannte sie sich "Landgräfin von Waltersdorf".[4]

Erinnerungsstätten an Richardis von Waltersdorf im heutigen Niederösterreich

  • Heiligenkreuz: Richardis von Waltersdorf ist im sogenannten "Babenberger-Glasfenster" in Stift Heiligenkreuz dargestellt. Im Stift befindet sich auch eine Grabplatte von ihr und ihrer Mutter.
  • Klosterneuburg: Richardis von Waltersdorf wird auf dem bekannten "Babenberger-Stammbaum" vom Ende des 15. Jahrhunderts, der im Museum von Stift Klosterneuburg besichtigt werden kann, mit Agnes von Thüringen, der Ehefrau von Heinrich dem Grausamen, durcheinander gebracht.[5].

Literatur

  • Susanna Neukam: Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6

Weblinks

 Richardis of Babenberg, Landgravine of Steffling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Walter Kleindel: Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur. Verlag Carl Ueberreuter, Wien / Heidelberg, 1978, Stammtafel im Anhang
  2. vgl. Susanna Neukam: Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold, 2013, S. 225f.
  3. vgl. Georg Scheibelreiter: Die Babenberger. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6. S. 196
  4. vgl. Susanna Neukam: Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold, 2013, S. 173
  5. vgl.Agnes-Rikhard, AEIOU.AT, abgerufen am 10. September 2020

Anmerkungen

  1. Im Artikel wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit eine einheitliche Bezeichnung für diese Dame ausgewählt, welche in der Literatur unter verschiedenen Namen zu finden ist. Neben Richardis wird sie auch Rikhard oder Richenza von Waltersdorf genannt Richardis oder Richenza von Babenberg, auch Richardis von Österreich oder Richardis von Stefling.
  2. nach Hinweisen bei Susanna Neukam: Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold, 2013, S. 173
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