Makarius Spitzig: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Makarius Spitzig''' (* [[19. Januar]] [[1887]] in [[Würzburg]]; † [[7. Januar]] [[1957]] in [[Linz]]) war ein deutscher [[Benediktiner]]pater und NS-Opfer.
'''Makarius Spitzig''' (* [[19. Januar]] [[1887]] in [[Würzburg]] als ''Gustav Spitzig''; † [[7. Januar]] [[1957]] in [[Linz]]) war ein deutscher [[Benediktiner]]pater, später Trappist und NS-Opfer.


== Leben ==
== Leben ==


Gustav Spitzig aus Würzburg trat in die Missionsbenediktinerabtei [[St. Ottilien]] ein, wo er den [[Ordensname]]n Makarius erhielt, und wurde am 25. Juli 1921 in Mün­chen zum Priester geweiht. Im September 1931 wechselte er in das Zisterzienserstift [[Stift Engelszell|Engelszell]] in Oberösterreich.
Gustav Spitzig aus Würzburg trat in die Erzabtei der Missionsbenediktiner in [[St. Ottilien]] ein, wo er den [[Ordensname]]n Makarius erhielt, und wurde am 25. Juli 1921 in Mün­chen zum Priester geweiht. Im September 1931 wechselte er zu den [[Zisterzienser der strengeren Observanz|Zisterziensern strengerer Observanz]] im Stift [[Stift Engelszell|Engelszell]] in Oberösterreich.


Am 27. Juli 1939 verhaftet und am 3. August 1940 wegen „homosexueller Kontakte“ zu 16 Monaten schwerem Kerker verurteilt, kam er 1941 in das [[KZ Dachau]], wo mit ihm am 8. September 1942 eine Versuchsreihe mit Malariainfektionen gestartet wurde. Am 12. Dezember 1944 kam er in den gefürchteten Kommandaturarrest. Nach 1945 nach Engelszell zurückgekehrt, starb er am 7. Januar 1957 in Linz.
Am 27. Juli 1939 verhaftet und am 3. August 1940 wegen angeblicher „homosexueller Kontakte“ zu 16 Monaten schwerem Kerker verurteilt, kam er 1941 in das [[KZ Dachau]], wo mit ihm am 8. September 1942 eine Versuchsreihe mit Malariainfektionen gestartet wurde. Am 12. Dezember 1944 kam er in den gefürchteten Kommandaturarrest. Nach 1945 nach Engelszell zurückgekehrt, starb er am 7. Januar 1957 in Linz an den Spätfolgen der Misshandlungen.


Spitzig war gelernter Kunsttischler. Im KZ Dachau schnitzte er u.&nbsp;a. den Bischofsstab mit der Inschrift „Victor in vinculis“ („Sieger in Fesseln“), den der ebenfalls in Dachau inhaftierte Bischof [[Gabriel Piguet]] von Clermont 1944 bei der heimlichen Weihe des Diakons [[Karl Leisner]] zum Priester verwendete.<ref>Eike Lossin: ''Katholische Geistliche in nationalsozialistischen Konzentrationslagern'', Königshausen & Neumann, 2011, ISBN 9783826044137, S. 185</ref>
Spitzig war gelernter Kunsttischler. Im KZ Dachau schnitzte er u.&nbsp;a. den Bischofsstab mit der Inschrift „Victor in vinculis“ („Sieger in Fesseln“), den der ebenfalls in Dachau inhaftierte Bischof [[Gabriel Piguet]] von Clermont 1944 bei der heimlichen Weihe des Diakons [[Karl Leisner]] zum Priester verwendete.<ref>Eike Lossin: ''Katholische Geistliche in nationalsozialistischen Konzentrationslagern'', Königshausen & Neumann, 2011, ISBN 9783826044137, S. 185</ref>
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Version vom 14. Dezember 2021, 13:58 Uhr

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Makarius Spitzig (* 19. Januar 1887 in Würzburg als Gustav Spitzig; † 7. Januar 1957 in Linz) war ein deutscher Benediktinerpater, später Trappist und NS-Opfer.

Leben

Gustav Spitzig aus Würzburg trat in die Erzabtei der Missionsbenediktiner in St. Ottilien ein, wo er den Ordensnamen Makarius erhielt, und wurde am 25. Juli 1921 in Mün­chen zum Priester geweiht. Im September 1931 wechselte er zu den Zisterziensern strengerer Observanz im Stift Engelszell in Oberösterreich.

Am 27. Juli 1939 verhaftet und am 3. August 1940 wegen angeblicher „homosexueller Kontakte“ zu 16 Monaten schwerem Kerker verurteilt, kam er 1941 in das KZ Dachau, wo mit ihm am 8. September 1942 eine Versuchsreihe mit Malariainfektionen gestartet wurde. Am 12. Dezember 1944 kam er in den gefürchteten Kommandaturarrest. Nach 1945 nach Engelszell zurückgekehrt, starb er am 7. Januar 1957 in Linz an den Spätfolgen der Misshandlungen.

Spitzig war gelernter Kunsttischler. Im KZ Dachau schnitzte er u. a. den Bischofsstab mit der Inschrift „Victor in vinculis“ („Sieger in Fesseln“), den der ebenfalls in Dachau inhaftierte Bischof Gabriel Piguet von Clermont 1944 bei der heimlichen Weihe des Diakons Karl Leisner zum Priester verwendete.[1]

Literatur

  • Jakob Fried: Nationalsozialismus und katholische Kirche in Österreich. Wiener Dom-Verlag, 1947
  • Hans-Karl Seeger, Gabriele Latzel: Karl Leisner. Priesterweihe und Primiz im KZ Dachau., LIT, 2004

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eike Lossin: Katholische Geistliche in nationalsozialistischen Konzentrationslagern, Königshausen & Neumann, 2011, ISBN 9783826044137, S. 185