Reinprecht von Wallsee der Jüngere: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Freiherr Reinprecht von Wallsee''', auch '''Reinprecht (V.<ref group="A">Bei Zählungen findet er sich auch als Reinprecht IV.</ref>) von Wallsee''', '''Reinprecht von Walsee''' oder '''Reinprecht der Jüngere''', (* vor 1450; † [[19. Mai ]] [[1483]]), Hauptmann ob der Enns, war ein einflussreicher Adeliger im [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]<ref group="A">Das Herzogtum Österreich umfasste damals das heutige Bundesland Wien und Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft endgültig dazu. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich).</ref>.
'''Freiherr Reinprecht von Wallsee''', auch '''Reinprecht (V.<ref group="A">Bei Zählungen findet er sich auch als Reinprecht IV.</ref>) von Wallsee''' (* vor 1450; † [[19. Mai ]] [[1483]]), '''Reinprecht von Walsee''' oder '''Reinprecht der Jüngere''', war Landeshauptmann des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Mit ihm starb die Familie der Wallseer in männlicher Linie aus.<ref name ="heinig251">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 251</ref>


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Reinprecht der Jüngere stammte aus einer bedeutenden [[Reinprecht von Wallsee der Ältere#Herkunft und Familie|Adelsfamilie]] des [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]<ref group="A">Das Herzogtum Österreich umfasste damals wesentliche Teile der heutigen Bundesländer [[Portal:Niederösterreich|Niederösterreich]] und [[Portal:Oberösterreich|Oberösterreich]] sowie von [[Portal:Wien|Wien]].</ref>. Er war einer der Söhne von [[Reinprecht von Wallsee der Ältere|Reinprecht dem Älteren]] aus der "Ennser Linie" der Wallseer und der jüngere Bruder von [[Wolfgang von Wallsee|Wolfgang (V.) von Wallsee]].  
Reinprecht der Jüngere stammte aus einer bedeutenden [[Wallsee (Adelsgeschlecht)|Adelsfamilie]] des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Er war einer der Söhne von [[Reinprecht von Wallsee der Ältere|Reinprecht dem Älteren]] aus der "Ennser Linie" der Wallseer und der jüngere Bruder von [[Wolfgang von Wallsee|Wolfgang (V.) von Wallsee]].  


Reinprecht der Jüngere war zweimal verheiratet,  
Reinprecht der Jüngere war zweimal verheiratet,  
<br />∞ in erster Ehe mit Margaretha († 1466), Tochter des Grafen Rüdiger von Starhemberg ("''Rüdiger dem Älteren''")<ref name ="heinig251">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 251</ref> ,  
:∞ in erster Ehe mit Margaretha († 1466), Tochter des Grafen [[Rüdiger von Starhemberg]] ("''Rüdiger dem Älteren''")<ref name ="heinig251"/>  
<br />∞ in zweiter Ehe (1466/67) mit Katharina († nach 1484), einer Schwester der Grafen Gottfried und Ulrich von Starhemberg<ref name ="heinig251"/>.
::* [[Barbara von Wallsee-Schaunberg|Barbara von Wallsee]] († 1506) ∞ seit ca. 1474 mit Graf Siegmund (I.) von Schaunberg († 1498)<ref name ="heinig251"/>, einer der Söhne des Grafen [[Johann von Schaunberg|Johann von Schaunberg]].
Mit ihm starb die Familie der Wallseer in männlicher Linie aus. Aus seiner zweiten Ehe hatte er die Tochter Barbara († 1506), die 1474 den Grafen Siegmund (I.) von  Schaunberg († 1498)<ref name ="heinig251"/>, einen Nachfahren des [[Heinrich VII. von Schaunberg|Grafen Heinrich (VII.) von Schaunberg]] heiratete.
:∞ in zweiter Ehe (1466/67) mit [[Katharina von Starhemberg-Wallsee-Scherfenberg|Katharina]] († 1517), einer Tochter des Grafen [[Ulrich von Starhemberg|Ulrich (I.) von Starhemberg]] und Schwester der Grafen [[Gotthard von Starhemberg|Gottfried]] und Ulrich (II.) von Starhemberg<ref name ="heinig251"/> Sie schloss nach seinem Tod eine weitere Ehe mit [[Bernhard von Scherfenberg]] († 1513).<ref name ="Doblinger260">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 260</ref>


== Anfänge unter Ulrich von Eyczing ==
== Anfänge unter Ulrich von Eyczing ==
Nach dem Tod seines Vaters belehnte der spätere Kaiser [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] nicht ihn oder seinen älteren Bruder Wolfgang, wie zu erwarten gewesen wäre, mit der "Hauptmannschaft ob der Enns", sondern den Grafen Johann von Schaunberg. Außerdem waren Reinprecht der Jüngere und Wolfgang gezwungen, dem Landesherren für den Fall ihres erbenlosen Todes den Rückfall ihrer vom Reich rührenden Hochgerichtsbarkeit<ref group="A">Dabei handelte es sich um eine Belehnung des späteren Kaisers [[Sigismund (HRR)|Sigismund]], dessen Politik darauf abgezielt hatte, die landesfürstliche Herrschaft von Friedrichs Familie zu schwächen oder nachhaltig zu zerstören. Deswegen erhob er nicht nur "de iure" mehrere landadelige Familie in den Reichsfürsten, ohne die dafür nötige Zustimmung der zuständigen Landesfürsten einzuholen, sondern führte für weitere Adelsfamilien Belehnungen durch, die darauf abzielten, ihnen den Weg zur "Reichsfreiheit" zu ebnen oder diesen Status "de facto" zu schaffen. Friedrichs Politik war darauf ausgerichtet, die landesfürstliche Herrschaft in jenen Herzogtümern und Herrschaften, die seiner Familie unterstanden, endgültig zu festigen, weswegen sie darauf abzielte, solche Maßnahmen seines kaiserlichen Vorgängers wieder rückgängig zu machen beziehungsweise ihre Auswirkungen zu beseitigen.</ref> zuzusichern. Sie schlossen sich daraufhin dem [[w:Mailberger Bund|Mailberger Bund]] unter [[w:Ulrich von Eitzing|Ulrich von Eyczing]] an. Wie Wolfgang gehörte auch Reinprecht der Jüngere bis zum Tod des Landesfürsten [[Ladislaus Postumus|Ladislaus Postumus]] zu dessen herausragenden Räten, stand allerdings stets im Schatten seines älteren Bruders.<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 250</ref>
Nach dem Tod seines Vaters belehnte der spätere Kaiser [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] nicht ihn oder seinen älteren Bruder Wolfgang, wie zu erwarten gewesen wäre, mit der "Hauptmannschaft ob der Enns", sondern den Grafen Johann von Schaunberg. Außerdem waren Reinprecht der Jüngere und Wolfgang gezwungen, dem Landesfürsten für den Fall ihres erbenlosen Todes den Rückfall ihrer Hochgerichtsbarkeit<ref group="A">Dabei handelte es sich um eine Belehnung des späteren Kaisers [[Sigismund (HRR)|Sigismund]], dessen Politik darauf abgezielt hatte, die landesfürstliche Herrschaft von Friedrichs Familie zu schwächen oder nachhaltig zu zerstören. Deswegen erhob er nicht nur "de iure" mehrere landadelige Familie in den Reichsfürsten, ohne die dafür nötige Zustimmung der zuständigen Landesfürsten einzuholen, sondern führte für weitere Adelsfamilien Belehnungen durch, die darauf abzielten, ihnen den Weg zur "Reichsfreiheit" zu ebnen oder diesen Status "de facto" zu schaffen. Friedrichs Politik war darauf ausgerichtet, die landesfürstliche Herrschaft in jenen Herzogtümern und Herrschaften, die seiner Familie unterstanden, endgültig zu festigen, weswegen sie darauf abzielte, solche Maßnahmen seines kaiserlichen Vorgängers wieder rückgängig zu machen beziehungsweise ihre Auswirkungen zu beseitigen.</ref> zuzusichern. Sie schlossen sich daraufhin dem [[Mailberger Bund]] unter [[w:Ulrich von Eitzing|Ulrich von Eyczing]] an. Wie Wolfgang gehörte auch Reinprecht der Jüngere bis zum Tod des Landesfürsten [[Ladislaus Postumus|Ladislaus Postumus]] zu dessen herausragenden Räten, stand allerdings stets im Schatten seines älteren Bruders.<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 250</ref>


== Nach dem Tod von Wolfgang von Wallsee ==
== Nach dem Tod von Wolfgang von Wallsee ==
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== Letzte Lebensjahre ==
== Letzte Lebensjahre ==
Reinprecht der Jüngere, der für Friedrich III. als "Hauptmann ob der Enns" und Rat tätig war, lehnte sich politisch vor allem an die [[w:Starhemberg|Familie der Starhemberger]], die seit Mitte des 15. Jahrhunderts erheblich an Macht im Herzogtum Österreich ob der Enns gewonnen hatten, und an die Grafen von Schaunberg an. Zu Ostern 1478 resignierte er als "Hauptmann ob der Enns". Sein Nachfolger wurde Bernhard von Scherfenberg (Schefftenberg), der sich zuvor als Feldhauptmann besonders gegen das böhmischen Königreich bewährt hatte.<ref name ="heinig251"/>
Reinprecht der Jüngere, der für Friedrich III. als "Hauptmann ob der Enns" und Rat tätig war, lehnte sich politisch vor allem an die [[w:Starhemberg|Familie der Starhemberger]], die seit Mitte des 15. Jahrhunderts erheblich an Macht im Herzogtum Österreich ob der Enns gewonnen hatten, und an die Grafen von Schaunberg an. Zu Ostern 1478 resignierte er als "Hauptmann ob der Enns". Sein Nachfolger wurde [[Bernhard von Scherffenberg|Bernhard von Scherfenberg (Schefftenberg)]], der sich zuvor als Feldhauptmann besonders gegen das böhmischen Königreich bewährt hatte.<ref name ="heinig251"/> Er sollte nach Reinprechts Tod dessen Witwe Katharina heiraten.<ref name ="Doblinger260>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 260</ref>  


== Erinnerungen in der Republik Österreich ==
Nach Reinprechts Tod wurde er in Seusenstein in der dortigen Stiftung seiner Familie beigesetzt. Er dürfte mit seinem Tod gerechnet haben, jedenfalls traf er noch Ende des Jahres 1482 und Anfang des Jahres 1483 einige testamentarische Verfügungen. Da er keine Söhne hatte, vermachte er die Erbämter seiner Familie Ende des Jahres 1482 den Brüdern [[Sigmund Prüschenk|Siegmund]] und [[Heinrich Prüschenk|Heinrich]] [[Prüschenk (Familie)|Prueschenk]] (Amt des Erbtruchsess von Steier) und seinem Cousin, dem Grafen Georg von Schaunberg (Amt des Erbmarschall von Österreich).<ref name ="Doblinger259>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 259</ref>
Nach der Familie der Wallseer ist in [[Linz]] die Wallseerstraße benannt.


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee''. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= ''Archiv für österreichische Geschichte''. Band 95). Holzhausen, Wien, 1906
* [[w:Paul-Joachim Heinig|Paul-Joachim Heinig]]: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993'' (= ''Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters.'' Bd. 12) Böhlau, Köln u. a. 1993, ISBN 3-412-03793-1, siehe Bd. 3, Register (S. 1780) ([http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN345858735_0053&DMDID=dmdlog42&PHYSID=phys754 Rezension])
* [[w:Paul-Joachim Heinig|Paul-Joachim Heinig]]: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993'' (= ''Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters.'' Bd. 12) Böhlau, Köln u. a. 1993, ISBN 3-412-03793-1, siehe Bd. 3, Register (S. 1780) ([http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN345858735_0053&DMDID=dmdlog42&PHYSID=phys754 Rezension])


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== Anmerkungen ==
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[[Kategorie:Geschichte (Oberösterreich)]]
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[[Kategorie:Wallsee (Adelsgeschlecht)|Reinprecht 4]]

Aktuelle Version vom 6. Januar 2022, 20:14 Uhr

Freiherr Reinprecht von Wallsee, auch Reinprecht (V.[A 1]) von Wallsee (* vor 1450; † 19. Mai 1483), Reinprecht von Walsee oder Reinprecht der Jüngere, war Landeshauptmann des Herzogtums Österreich. Mit ihm starb die Familie der Wallseer in männlicher Linie aus.[1]

Herkunft und Familie

Reinprecht der Jüngere stammte aus einer bedeutenden Adelsfamilie des Herzogtums Österreich. Er war einer der Söhne von Reinprecht dem Älteren aus der "Ennser Linie" der Wallseer und der jüngere Bruder von Wolfgang (V.) von Wallsee.

Reinprecht der Jüngere war zweimal verheiratet,

∞ in erster Ehe mit Margaretha († 1466), Tochter des Grafen Rüdiger von Starhemberg ("Rüdiger dem Älteren")[1]
∞ in zweiter Ehe (1466/67) mit Katharina († 1517), einer Tochter des Grafen Ulrich (I.) von Starhemberg und Schwester der Grafen Gottfried und Ulrich (II.) von Starhemberg[1] Sie schloss nach seinem Tod eine weitere Ehe mit Bernhard von Scherfenberg († 1513).[2]

Anfänge unter Ulrich von Eyczing

Nach dem Tod seines Vaters belehnte der spätere Kaiser Friedrich III. nicht ihn oder seinen älteren Bruder Wolfgang, wie zu erwarten gewesen wäre, mit der "Hauptmannschaft ob der Enns", sondern den Grafen Johann von Schaunberg. Außerdem waren Reinprecht der Jüngere und Wolfgang gezwungen, dem Landesfürsten für den Fall ihres erbenlosen Todes den Rückfall ihrer Hochgerichtsbarkeit[A 2] zuzusichern. Sie schlossen sich daraufhin dem Mailberger Bund unter Ulrich von Eyczing an. Wie Wolfgang gehörte auch Reinprecht der Jüngere bis zum Tod des Landesfürsten Ladislaus Postumus zu dessen herausragenden Räten, stand allerdings stets im Schatten seines älteren Bruders.[3]

Nach dem Tod von Wolfgang von Wallsee

1456 teilten Reinprecht der Jüngere und sein Bruder Wolfgang den Familienbesitz. Nach dem Tod von Wolfgang gelang es Reinprecht nicht, die meisten Besitzungen, die dieser veräußert hatte, wieder zurückzugewinnen. Dies betraf besonders Wolfgangs Anteil an der der "Tibeinischen Erbschaft", die dieser kurz vor seinem Tod Kaiser Friedrich III. überschrieben hatte. 1472 war Reinprecht gezwungen, auch seinen Anteil dem Kaiser zu abtreten, dem es so gelang, den gesamten Besitz der Wallseer im Hinterland der Stadt Triest zu übernehmen. Allerdings allodisierte der Kaiser dafür die Herrschaft die Nieder-Wallsee (bei Amstetten und überschrieb ihm außerdem die Herrschaft Kammer am Attersee (heute Teil von Schörfling am Attersee), die allerdings zu diesem Zeitpunkt noch andersweitig verpfändet war.[1]

Letzte Lebensjahre

Reinprecht der Jüngere, der für Friedrich III. als "Hauptmann ob der Enns" und Rat tätig war, lehnte sich politisch vor allem an die Familie der Starhemberger, die seit Mitte des 15. Jahrhunderts erheblich an Macht im Herzogtum Österreich ob der Enns gewonnen hatten, und an die Grafen von Schaunberg an. Zu Ostern 1478 resignierte er als "Hauptmann ob der Enns". Sein Nachfolger wurde Bernhard von Scherfenberg (Schefftenberg), der sich zuvor als Feldhauptmann besonders gegen das böhmischen Königreich bewährt hatte.[1] Er sollte nach Reinprechts Tod dessen Witwe Katharina heiraten.[2]

Nach Reinprechts Tod wurde er in Seusenstein in der dortigen Stiftung seiner Familie beigesetzt. Er dürfte mit seinem Tod gerechnet haben, jedenfalls traf er noch Ende des Jahres 1482 und Anfang des Jahres 1483 einige testamentarische Verfügungen. Da er keine Söhne hatte, vermachte er die Erbämter seiner Familie Ende des Jahres 1482 den Brüdern Siegmund und Heinrich Prueschenk (Amt des Erbtruchsess von Steier) und seinem Cousin, dem Grafen Georg von Schaunberg (Amt des Erbmarschall von Österreich).[4]

Literatur

  • Max Doblinger: Die Herren von Walsee. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= Archiv für österreichische Geschichte. Band 95). Holzhausen, Wien, 1906
  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12) Böhlau, Köln u. a. 1993, ISBN 3-412-03793-1, siehe Bd. 3, Register (S. 1780) (Rezension)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 251
  2. 2,0 2,1 vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 260
  3. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 250
  4. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 259

Anmerkungen

  1. Bei Zählungen findet er sich auch als Reinprecht IV.
  2. Dabei handelte es sich um eine Belehnung des späteren Kaisers Sigismund, dessen Politik darauf abgezielt hatte, die landesfürstliche Herrschaft von Friedrichs Familie zu schwächen oder nachhaltig zu zerstören. Deswegen erhob er nicht nur "de iure" mehrere landadelige Familie in den Reichsfürsten, ohne die dafür nötige Zustimmung der zuständigen Landesfürsten einzuholen, sondern führte für weitere Adelsfamilien Belehnungen durch, die darauf abzielten, ihnen den Weg zur "Reichsfreiheit" zu ebnen oder diesen Status "de facto" zu schaffen. Friedrichs Politik war darauf ausgerichtet, die landesfürstliche Herrschaft in jenen Herzogtümern und Herrschaften, die seiner Familie unterstanden, endgültig zu festigen, weswegen sie darauf abzielte, solche Maßnahmen seines kaiserlichen Vorgängers wieder rückgängig zu machen beziehungsweise ihre Auswirkungen zu beseitigen.