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* {{Literatur|Titel=Im Gegenwind. Persönlichkeiten des österreichischen Protestantismus|Autor=[[w:Lieselotte Eltz-Hoffmann|Eltz-Hoffmann, Lieselotte]]|Datum=2003|Ort=Wien|Verlag=Evang. Presseverb. in Österreich|ISBN=3850730107|Online=[https://permalink.obvsg.at/AC03760493 Bibliographischer Nachweis]|}} | * {{Literatur|Titel=Im Gegenwind. Persönlichkeiten des österreichischen Protestantismus|Autor=[[w:Lieselotte Eltz-Hoffmann|Eltz-Hoffmann, Lieselotte]]|Seiten=184 f.|Datum=2003|Ort=Wien|Verlag=Evang. Presseverb. in Österreich|ISBN=3850730107|Online=[https://permalink.obvsg.at/AC03760493 Bibliographischer Nachweis]|}} | ||
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Version vom 14. Januar 2022, 09:57 Uhr
Dora Herrmann (* 1910 in Wien, † 1983 in Stams) war eine evangelische Theologin und die erste Frau, die an der Evangelisch-Theologische Fakultät der Universität Wien studierte.[1][2]
Leben
Dora Herrmann kam 1910 in Wien als Tochter eines Fabrikanten zur Welt und besuchte die Schule im 4. Wiener Gemeindebezirk.[1] Nach der Matura 1929 begann sie ein Studium der Germanistik an der Universität Wien mit dem Ziel Lehrerin zu werden.[1] Allerdings änderte sie dann ihr Studienfach und wechselte auf die erst 1922 gegründete evangelisch-theologische Fakultät.[1] Herrmann gilt als erste Studentin dieser Fakultät. Insbesonders die Lehrenden standen der jungen Frau anfänglich ablehnend gegenüber. Nach erfolgreicher Absolvierung der Examen 1935 promovierte sie 1937 mit einer Dissertation zu Religion und Philosophie bei Rainer Maria Rilke[3]
Beruflich war ihr nach Beendigung des Studiums nur die Lehre möglich, da die Tätigkeit im Pfarramt zur damaligen Zeit für Frauen in der evangelischen Kirche noch nicht möglich war.[1] Der Mangel auch an evangelischen Klerikern während des zweiten Weltkriegs führte dazu, dass die Kirche auch Frauen für seelsorgerische Tätigkeiten einzusetzen begann. So wurde Herrmann in der Region um Kufstein eingesetzt, was anfänglich auch in der lokalen Bevölkerung auf Ablehnung stieß. Am 2. Dezember 1945 wurde Herrmann von Superintendent Wilhelm Mensing-Braun zur rechtmäßigen Pfarrerin ordiniert. Da dies ohne Zustimmung des Bischofs geschah, wurde Herrmann 1947 die Ausübung ihres Amtes untersagt,[2] trotz Solidarität und Protest gegen diese Entscheidung in der Pfarrgemeinde.
Herrmann wirkte fortan in Rosenheim als Lehrerin. 20 Jahre nach der Enthebung ihres Amtes wurde ihre Ordination als Pfarrerin von der evangelischen Kirche für gültig erklärt.[2] Sie wirkte allerdings nicht mehr als Seelsorgerin.[1]
Dora Herrmann war verheiratet mit Sebastian Winkler und verstarb 1983 in Stams.[1]
Publikationen
- Herrmann, Dora: Religion und Philosophie. Diss. Univ. Wien. 1937 (Bibliographischer Nachweis im digitalisierten Zettelkatalog des Zentralkatalogs der Institute, Zettel Nr. 365936).
Literatur
- Eltz-Hoffmann, Lieselotte: Im Gegenwind. Persönlichkeiten des österreichischen Protestantismus. Evang. Presseverb. in Österreich, Wien 2003, ISBN 3850730107, S. 184 f. (Bibliographischer Nachweis).
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Dora Herrmann (1910–1983). In: Der Ruf. Gemeindezeitschrift der evang. Pfarrgemeinde Jenbach. Nr. 3. September 2015, S. 11–13, abgerufen am 14. Februar 2021.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Twitter-Thread von Eva Harasta. 16. Dezember 2021, abgerufen am 14. Jänner 2022.
- ↑ Herrmann, Dora: Religion und Philosophie. Diss. Univ. Wien. 1937 (Bibliographischer Nachweis im digitalisierten Zettelkatalog des Zentralkatalogs der Institute, Zettel Nr. 365936).