Johann Farkas: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Johann Farkas''' (* [[16. September]] [[1890]] in [[Unterwart]]; † [[11. März]] [[1976]] in [[Pinkafeld]]) war römisch-katholischer Geistlicher im Burgenland und in der [[w:NS-Zeit]] im Widerstand.
'''Johann Farkas''' (* [[16. September]] [[1890]] in [[Unterwart]]; † [[11. März]] [[1976]] in [[Pinkafeld]]) war römisch-katholischer Geistlicher im Burgenland und in der [[w:NS-Zeit|NS-Zeit]] im Widerstand.


== Leben ==
== Leben ==
Johann Farkas, begann als Kaplan in [[Rotenturm an der Pinka]] und im heute ungarischen [[w:Kőszeg|Güns]]. Danach kam er nach [[Königsdorf]]. 1926 wechselte er neuerlich in das damals schon ungarische [[w:Vaskeresztes|Vaskeresztes]] (deutsch: ''Eisenberg'').
Johann Farkas begann als Kaplan in [[Rotenturm an der Pinka]] und im heute ungarischen [[w:Kőszeg|Güns]]. Danach kam er nach [[Königsdorf]]. 1926 wechselte er neuerlich in das damals schon ungarische [[w:Vaskeresztes|Vaskeresztes]] (deutsch: ''Eisenberg'').


Ab dem 1. März 1937 war er Pfarrer in [[Deutsch Schützen]] und behielt die Stelle bis zu seiner Pensionierung 1968. Während des [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde er im Sommer 1940 aufgrund einer Anzeige eines Lehrers verhaftet und in [[Graz]] inhaftiert. Begründet wurde diese Verhaftung mit einem Verstoß gegen das [[w:Heimtückegesetz|Heimtückegesetz]]. Er erhielt allerdings ungewähnlich viel Unterstützung seitens der Bevölkerung und auch den [[w:NSDAP|NSDAP-Ortsleitungen]] sowohl aus Deutsch Schützen, Eisenberg als auch seiner Heimatgemeinde Unterwart mit Eingaben an die Gauleitung bis in die Reichskanzlei. In der Folge wurde die Strafverfolgung gegen ihn eingestellt und er wurde am 30. Oktober 1940 wieder freigelassen. Wieder frei unterstützte er die in Deutsch Schützen aufenthältigen ungarishen Zwangsarbeiter nicht nur seelsorgerisch, sondern mit Verpflegung. Im Pfarrhof war eine Großküche untergebracht, aus der er die Zwangsarbeiter mit einem Mittagessen versorgen konnte. Am 29. März 1945 versteckte er noch zwei geflüchtete ungarische Juden, wobei er von seiner Haushälterin Maria Blaskovits unterstützt wurde. Mit ihr konnte er die ankunft der sowjetischen Armee abwarten.
Ab dem 1. März 1937 war er Pfarrer in [[Deutsch Schützen]] und behielt die Stelle bis zu seiner Pensionierung 1968. Während des [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde er im Sommer 1940 aufgrund einer Anzeige eines Lehrers verhaftet und in [[Graz]] inhaftiert. Begründet wurde diese Verhaftung mit einem Verstoß gegen das [[w:Heimtückegesetz|Heimtückegesetz]]. Er erhielt allerdings ungewöhnlich viel Unterstützung seitens der Bevölkerung und auch durch die [[w:NSDAP|NSDAP-Ortsleitungen]] sowohl aus Deutsch Schützen, Eisenberg als auch aus seiner Heimatgemeinde Unterwart mit Eingaben an die Gauleitung bis in die Reichskanzlei. In der Folge wurde die Strafverfolgung gegen ihn eingestellt und er wurde am 30. Oktober 1940 wieder freigelassen. Wieder frei unterstützte er die sich in Deutsch Schützen aufhaltenden ungarischen Zwangsarbeiter nicht nur seelsorgerisch, sondern auch mit Verpflegung. Im Pfarrhof war eine Großküche untergebracht, aus der er die Zwangsarbeiter mit einem Mittagessen versorgen konnte. Am 29. März 1945 versteckte er noch zwei geflüchtete ungarische Juden, wobei er von seiner Haushälterin Maria Blaskovits unterstützt wurde. Mit ihr konnte er die Ankunft der sowjetischen Armee abwarten.


Nach seiner Pensionierung betreute er noch die Schwestern im [[w:Pflegeheim St. Vinzenz (Pinkafeld)|Kloster und Pflegeheim der Barmherzigen Schwestern]] in Pinkafeld.
Nach seiner Pensionierung betreute er noch die Schwestern im [[w:Pflegeheim St. Vinzenz (Pinkafeld)|Kloster und Pflegeheim der Barmherzigen Schwestern]] in Pinkafeld.
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Johann Farkas starb am 11. März 1976 in Pinkafeld.
Johann Farkas starb am 11. März 1976 in Pinkafeld.


=== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
* Ehrenkonsistorialrat
* Ehrenkonsistorialrat
* Ehrenbürger der Gemeinden Eisenberg an der Pinka, Deutsch Schützen und Unterwart.
* Ehrenbürger der Gemeinden Eisenberg an der Pinka, Deutsch Schützen und Unterwart.
* Träger des Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Burgenland
* [[w:Ehrenzeichen des Landes Burgenland|Träger des Ehrenzeichens des Burgenlandes]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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[[Kategorie:Geistlicher (20. Jahrhundert)]]
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[[Kategorie:Pfarrseelsorger (Deutsch-Schützen)]]
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[[Kategorie:Ehrenbürger (Deutsch Schützen-Eisenberg)]]
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[[Kategorie:Träger des Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Burgenland
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[[Kategorie:Geboren 1890]]
[[Kategorie:Geboren 1890]]
[[Kategorie:Geboren in Unterwart]]
[[Kategorie:Geboren in Unterwart]]
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[[Kategorie:Gestorben in Pinkafeld]]
[[Kategorie:Gestorben in Pinkafeld]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Person im Widerstand gegen den Nationalsozialismus]]

Aktuelle Version vom 23. Januar 2022, 19:37 Uhr

Johann Farkas (* 16. September 1890 in Unterwart; † 11. März 1976 in Pinkafeld) war römisch-katholischer Geistlicher im Burgenland und in der NS-Zeit im Widerstand.

Leben

Johann Farkas begann als Kaplan in Rotenturm an der Pinka und im heute ungarischen Güns. Danach kam er nach Königsdorf. 1926 wechselte er neuerlich in das damals schon ungarische Vaskeresztes (deutsch: Eisenberg).

Ab dem 1. März 1937 war er Pfarrer in Deutsch Schützen und behielt die Stelle bis zu seiner Pensionierung 1968. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er im Sommer 1940 aufgrund einer Anzeige eines Lehrers verhaftet und in Graz inhaftiert. Begründet wurde diese Verhaftung mit einem Verstoß gegen das Heimtückegesetz. Er erhielt allerdings ungewöhnlich viel Unterstützung seitens der Bevölkerung und auch durch die NSDAP-Ortsleitungen sowohl aus Deutsch Schützen, Eisenberg als auch aus seiner Heimatgemeinde Unterwart mit Eingaben an die Gauleitung bis in die Reichskanzlei. In der Folge wurde die Strafverfolgung gegen ihn eingestellt und er wurde am 30. Oktober 1940 wieder freigelassen. Wieder frei unterstützte er die sich in Deutsch Schützen aufhaltenden ungarischen Zwangsarbeiter nicht nur seelsorgerisch, sondern auch mit Verpflegung. Im Pfarrhof war eine Großküche untergebracht, aus der er die Zwangsarbeiter mit einem Mittagessen versorgen konnte. Am 29. März 1945 versteckte er noch zwei geflüchtete ungarische Juden, wobei er von seiner Haushälterin Maria Blaskovits unterstützt wurde. Mit ihr konnte er die Ankunft der sowjetischen Armee abwarten.

Nach seiner Pensionierung betreute er noch die Schwestern im Kloster und Pflegeheim der Barmherzigen Schwestern in Pinkafeld.

Johann Farkas starb am 11. März 1976 in Pinkafeld.

Auszeichnungen

Weblinks