Rudolf II. (Österreich): Unterschied zwischen den Versionen
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Herzog Rudolf (II.) von Österreich war ein jüngerer Sohn des Grafen [[Rudolf I. (HRR)|Rudolf (IV.) von Habsburg]] (als [[w:römisch-deutscher König|römisch-deutscher König]] König Rudolf I.) († 1291) aus dessen erster Ehe mit [[ | Herzog Rudolf (II.) von Österreich war ein jüngerer Sohn des Grafen [[Rudolf I. (HRR)|Rudolf (IV.) von Habsburg]] (als [[w:römisch-deutscher König|römisch-deutscher König]] König Rudolf I.) († 1291) aus dessen erster Ehe mit [[Anna von Hohenberg|Gräfin Gertrud von Hohenberg]]<ref group="A">In der Sekundärliteratur findet sich auch die Bezeichnung Gertrud von Zollern-Hohenberg-Haigerloch. Sie wird seit ca. 1273 auch Anna von Hohenberg genannt. Vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien, 2001, S. 89 und S. 90</ref> († 1281). 1278 wurde er mit [[w:Agnes von Böhmen (1269–1296)|Agnes von Böhmen]], einer Tochter des "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönigs]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]], verlobt, die er 1289 heiratete. Aus dieser Ehe hatte er einen Sohn: [[Johann Parricida|Johann von Schwaben]], besser bekannt als ''Johann Parricida'' (* 1290; † 1313).<ref name ="hamann406">vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 406</ref> | ||
== Herrschaften - ein Überblick == | == Herrschaften - ein Überblick == | ||
1282 belehnte König Rudolf I. mit Zustimmung der Reichsfürsten "''zu gesamten Hand''" seine beiden Söhne Albrecht und Rudolf mit den Herzogtümern Österreich und Steiermark, die er 1278 dem "Böhmenkönig" Ottokar abgenommen hatte. Zu diesem Geschehnis wurde am 27. Dezember 1282 eine Belehnungsurkunde mit einem Goldsiegel ausgestellt. Die Landstände beider Herzogtümer lehnte diese Form der Belehnung, die bei ihnen damals nicht üblich war, ab. In der "[[w:Rheinfelder Hausordnung|Rheinfeldner Hausordnung]]" vom 1. Juni 1283 machte König Rudolf daher seinen älteren Sohn Albrecht zu alleinigen Landesfürsten beider Herzogtümer. Er legte allerdings fest, dass sein jüngerer gleichnamiger Sohn dafür mit einem anderen Reichsfürstentum, einer Königskrone oder Bargeld zu entschädigen wäre und versuchte in seinen letzten Lebensjahren Rudolf (II.) die Nachfolge als römischer König zu sichern, was durch dessen frühen Tod nicht verwirklicht werden konnte.<ref name ="hamann406"/> | 1282 belehnte König Rudolf I. mit Zustimmung der Reichsfürsten "''zu gesamten Hand''" seine beiden Söhne Albrecht und Rudolf mit den Herzogtümern Österreich und Steiermark, die er 1278 dem "Böhmenkönig" Ottokar abgenommen hatte. Zu diesem Geschehnis wurde am 27. Dezember 1282 eine Belehnungsurkunde mit einem Goldsiegel ausgestellt. Die Landstände beider Herzogtümer lehnte diese Form der Belehnung, die bei ihnen damals nicht üblich war, ab. In der "[[w:Rheinfelder Hausordnung|Rheinfeldner Hausordnung]]" vom 1. Juni 1283 machte König Rudolf daher seinen älteren Sohn Albrecht zu alleinigen Landesfürsten beider Herzogtümer. Er legte allerdings fest, dass sein jüngerer gleichnamiger Sohn dafür mit einem anderen Reichsfürstentum, einer Königskrone oder Bargeld zu entschädigen wäre und versuchte in seinen letzten Lebensjahren Rudolf (II.) die Nachfolge als römischer König zu sichern, was durch dessen frühen Tod nicht verwirklicht werden konnte.<ref name ="hamann406"/> Rudolf (II.) von Österreich wurde 1290 in der "Prager Burg" beigesetzt und 1373 in den Prager Veitsdom überführt.<ref name ="sauter299">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 299</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 29. Januar 2022, 20:09 Uhr
Herzog Rudolf (II.) von Österreich (* um 1270; † 10. Mai 1290, in Prag)[A 1], auch Graf Rudolf (V.) von Habsburg oder Rudolf von Schwaben, wurde ursprünglich gemeinsam mit seinem älteren Bruder, dem späteren König Albrecht (I.) mit den Herzogtümern Österreich und Steier belehnt. Er hat im heutigen Österreich kaum Spuren hinterlassen.
Herkunft und Familie
Herzog Rudolf (II.) von Österreich war ein jüngerer Sohn des Grafen Rudolf (IV.) von Habsburg (als römisch-deutscher König König Rudolf I.) († 1291) aus dessen erster Ehe mit Gräfin Gertrud von Hohenberg[A 2] († 1281). 1278 wurde er mit Agnes von Böhmen, einer Tochter des "Böhmenkönigs" Ottokar, verlobt, die er 1289 heiratete. Aus dieser Ehe hatte er einen Sohn: Johann von Schwaben, besser bekannt als Johann Parricida (* 1290; † 1313).[1]
Herrschaften - ein Überblick
1282 belehnte König Rudolf I. mit Zustimmung der Reichsfürsten "zu gesamten Hand" seine beiden Söhne Albrecht und Rudolf mit den Herzogtümern Österreich und Steiermark, die er 1278 dem "Böhmenkönig" Ottokar abgenommen hatte. Zu diesem Geschehnis wurde am 27. Dezember 1282 eine Belehnungsurkunde mit einem Goldsiegel ausgestellt. Die Landstände beider Herzogtümer lehnte diese Form der Belehnung, die bei ihnen damals nicht üblich war, ab. In der "Rheinfeldner Hausordnung" vom 1. Juni 1283 machte König Rudolf daher seinen älteren Sohn Albrecht zu alleinigen Landesfürsten beider Herzogtümer. Er legte allerdings fest, dass sein jüngerer gleichnamiger Sohn dafür mit einem anderen Reichsfürstentum, einer Königskrone oder Bargeld zu entschädigen wäre und versuchte in seinen letzten Lebensjahren Rudolf (II.) die Nachfolge als römischer König zu sichern, was durch dessen frühen Tod nicht verwirklicht werden konnte.[1] Rudolf (II.) von Österreich wurde 1290 in der "Prager Burg" beigesetzt und 1373 in den Prager Veitsdom überführt.[2]
Literatur
- Heinz Dopsch: Rudolf II. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 177f. digital
- Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 1988, S. 406[A 3]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger, 1988, S. 406
- ↑ vgl. Alexander Sauter: Fürstliche Herrschaftsrepräsentation. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= Bernd Schneidmüller - Stefan Weinfurter (Hrsg.): Mittelalter-Forschungen- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 299
Anmerkungen
- ↑ Geburts- und Sterbedaten nach Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger, 1988, S. 406
- ↑ In der Sekundärliteratur findet sich auch die Bezeichnung Gertrud von Zollern-Hohenberg-Haigerloch. Sie wird seit ca. 1273 auch Anna von Hohenberg genannt. Vgl. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 2001, S. 89 und S. 90
- ↑ In Details nicht mehr ganz aktuell, aber als Einführung und Erstinformation noch immer gut geeignet. Eine weitere und spätere, inhaltlich aber nicht aktualisierte Ausgabe ist 2001 bei Amalthea Signum erschienen: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Verlag Amalthea Signum, Wien, 2001. ISBN 978-3850024457. Neuere aktualisierte Auflagen existieren nur als EBook.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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König Rudolf I. 1278-1282 (Verweser) | Herrscher über das Herzogtum Österreich 1282–1283 gemeinsam mit Albrecht (I.) von Österreich | Albrecht (I.) von Österreich |
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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König Rudolf I. 1278-1282 (Verweser) | Herrscher über das Herzogtum Steier 1282–1283 gemeinsam mit Albrecht (I.) von Österreich | Albrecht (I.) von Österreich |
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Rudolf II. (Österreich) behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |