Anton von Maigen: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem Tod von [[Johannes Ministri|Bischof Johannes von Chur]] († 1388), dem früheren Kanzler von Herzog Albrecht (III.), galt Pfarrer Anton als Kandidat für dessen Nachfolge im [[w:Hochstift Chur|Hochstift Chur]], nachdem es dort als Folge des [[w:Abendländisches Schisma|Abendländischen Schismas]] zu einer Doppelwahl gekommen war. Während die Mehrheit des Domkapitels den Grafen [[w:Hartmann von Werdenberg-Sargans|Hartmann von Werdenberg-Sargans]] († 1416) gewählt hatte, für den [[w:Clemens VII. (Gegenpapst)|Clemens VII. (Graf Robert von Genf)]] († 1394), der "Papst in Avignon" eintrat, unterstützte eine Minderheit, die auf der Seite von [[w:Urban VI.|Urban VI. (Bartolomeo Prignano)]] († 1389), dem "Papst von Rom" stand, dessen Kandidaten, den römischen Kanoniker Bartholomäus. Nachdem dieser sich nicht durchsetzen konnte, erreichte Herzog Albrecht (III.) bei Papst Urban, dass dieser Pfarrer Anton zum Bischof von Chur ernannte, was auch Urbans Nachfolger [[w:Bonifatius IX.|Papst Bonifatius (Pietro Tomacelli)]] (1404) bestätigte. Letztlich konnte sich aber Graf Hartmann von Werdenberg-Sargans endgültig behaupten.<ref name="Lackner323"/>  
Nach dem Tod von [[Johannes Ministri|Bischof Johannes von Chur]] († 1388), dem früheren Kanzler von Herzog Albrecht (III.), galt Pfarrer Anton als Kandidat für dessen Nachfolge im [[w:Hochstift Chur|Hochstift Chur]], nachdem es dort als Folge des [[w:Abendländisches Schisma|Abendländischen Schismas]] zu einer Doppelwahl gekommen war. Während die Mehrheit des Domkapitels den Grafen [[w:Hartmann von Werdenberg-Sargans|Hartmann von Werdenberg-Sargans]] († 1416) gewählt hatte, für den [[w:Clemens VII. (Gegenpapst)|Clemens VII. (Graf Robert von Genf)]] († 1394), der "Papst in Avignon" eintrat, unterstützte eine Minderheit, die auf der Seite von [[w:Urban VI.|Urban VI. (Bartolomeo Prignano)]] († 1389), dem "Papst von Rom" stand, dessen Kandidaten, den römischen Kanoniker Bartholomäus. Nachdem dieser sich nicht durchsetzen konnte, erreichte Herzog Albrecht (III.) bei Papst Urban, dass dieser Pfarrer Anton zum Bischof von Chur ernannte, was auch Urbans Nachfolger [[w:Bonifatius IX.|Papst Bonifatius (Pietro Tomacelli)]] (1404) bestätigte. Letztlich konnte sich aber Graf Hartmann von Werdenberg-Sargans endgültig behaupten.<ref name="Lackner323"/>  


Wenig später ergab sich dann eine andere Lösung, indem Pfarrer Anton als Bischof von Chur resignierte, was ohnehin nur mehr eine Formsache war, und dafür als neuer Propst des Allerheiligenkapitals zu St. Stephan in Wien eingesetzt wurde. Diese Position hatte zuvor [[Georg von Liechtenstein (Bischof)|Georg von Liechtenstein]] († 1319), der Neffe von Herzog Albrechts Hofmeister [[Johann von Liechtenstein|Hans von Liechtenstein]] († 1397) bekleidet, ehe er zum [[w:Hochstift Trient|Bischof von Trient]] erhoben wurde.<ref name="Lackner323"/>  
Wenig später ergab sich dann eine andere Lösung, indem Pfarrer Anton als Bischof von Chur resignierte, was ohnehin nur mehr eine Formsache war, und dafür als neuer Propst des Allerheiligenkapitals zu St. Stephan in Wien eingesetzt wurde. Diese Position hatte zuvor [[Georg von Liechtenstein (Bischof)|Georg von Liechtenstein]] († 1319), der Neffe von Herzog Albrechts Hofmeister [[Johann von Liechtenstein|Hans von Liechtenstein]] († 1397), bekleidet, ehe er zum [[w:Hochstift Trient|Bischof von Trient]] erhoben worden war.<ref name="Lackner323"/>  


Als Dompropst zu St. Stephan bewährte sich Anton besonders als tüchtiger Organisator. Zu seinen Verdiensten zählt die Anlegung eines "Raitregisters", in dem er die Rechnungslegungen der stiftlichen Amtsleute und Zehentpächter protokollieren ließ. Auch das älteste bekannte Kopialbuch der Propstei dürfte unter seiner Anleitung entstanden sein.<ref name="Lackner325"/> Als Dompropst war Anton auch Kanzler der [[Universität Wien|Wiener Universität]], mit der er, im Unterschied zu seinem Vorgänger Georg von Liechtenstein, häufig Konflikte austrug. Vermutlich wurde er deswegen später von [[w:Thomas Ebendorfer|Thomas Ebendorfer]], einem bedeutenden Chronisten im 15. Jahrhundert, recht negativ dargestellt.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 325f.</ref>
Als Dompropst zu St. Stephan bewährte sich Anton besonders als tüchtiger Organisator. Zu seinen Verdiensten zählt die Anlegung eines "Raitregisters", in dem er die Rechnungslegungen der stiftlichen Amtsleute und Zehentpächter protokollieren ließ. Auch das älteste bekannte Kopialbuch der Propstei dürfte unter seiner Anleitung entstanden sein.<ref name="Lackner325"/> Als Dompropst war Anton auch Kanzler der [[Universität Wien|Wiener Universität]], mit der er, im Unterschied zu seinem Vorgänger Georg von Liechtenstein, häufig Konflikte austrug. Vermutlich wurde er deswegen später von [[w:Thomas Ebendorfer|Thomas Ebendorfer]], einem bedeutenden Chronisten im 15. Jahrhundert, recht negativ dargestellt.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 325f.</ref>
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