10.187
Bearbeitungen
K (→Entstehungsgeschichte: erg.) |
K (→Geologie: Wikilink eingf.) |
||
Zeile 25: | Zeile 25: | ||
== Geologie == | == Geologie == | ||
Der geologische Bruchkessel Schesa-Murbruch dokumentiert einerseits eindrucksvoll die Auswirkungen, die menschliche Eingriffe in die Natur haben können. Andererseits war diese großflächige Abholzung nur die Beschleunigung eines Prozesses, der früher oder später auch aus anderen Ursachen, wenn vielleicht auch hunderte oder tausende Jahre später, erfolgt wäre. Die geologischen Ursache des Murgangs sind komplex. Das Gebiet der Schesa ist Teil der so genannten „Arosazone", die aus weichen, erosionsanfälligen Gesteinen ([[w:Gips|Gips]], [[w:Mergel|Mergel]], [[w:Konglomerat (Gestein)|Konglomerate]]) aufgebaut ist. Es liegen daher ungünstige Verbindungen von labilen Grundgesteinen, tektonischen Einflüssen und eiszeitlichen Ablagerungen vor, welche durch den Einfluss der Gebirgsbildung ([[w:Tektonik|Tektonik]]) - extreme Auffaltung und Zerscherung - zusätzlich geschwächt wurden. Während der letzten [[w:Würmeiszeit|Eiszeit]] sperrten die [[w:Gletscher|Gletscher]] des [[w:Walgau|Walgau]] hier zusätzlich [[w:Moräne|Moränen]] auf, die nur noch einer initialen Auslösung bedurfte, um den Prozess des Murgangs in Gang zu setzen. Ein Murgang weißt deutlich mehr Energie auf, als z. B. ein [[w:Hochwasser|Hochwasser]] und hat daher ein erheblich höheres Schadenspotential. Der Prozess ist nicht abgeschlossen, solange nicht alle Lockermassen abgetragen sind.<ref>[http://www.naturgefahren.at/karten/chronik/Katastrophen_oestr/schesatobel.html Phänomen Schesatobel„200-jährige" Naturkatastrophe oder Abtrag der Alpen im „Zeitraffer"], Webseite: naturgefahren.at vom 11. Dezember 2012.</ref> Der obere Bruchrand rückt immer noch jährlich um mehr als 10 cm talaufwärts. Die durchgeführten Rückböschungen mit [[w:Begrünung|Begrünungen]] und [[w:Aufforstung|Aufforstungen]] sind dabei aus heutiger Sicht eine wichtige Maßnahme, um weitere Murenabgänge zu verhindern. | Der geologische Bruchkessel Schesa-Murbruch dokumentiert einerseits eindrucksvoll die Auswirkungen, die menschliche Eingriffe in die Natur haben können. Andererseits war diese großflächige Abholzung nur die Beschleunigung eines Prozesses, der früher oder später auch aus anderen Ursachen, wenn vielleicht auch hunderte oder tausende Jahre später, erfolgt wäre. Die geologischen Ursache des Murgangs sind komplex. Das Gebiet der Schesa ist Teil der so genannten „Arosazone", die aus weichen, erosionsanfälligen Gesteinen ([[w:Gips|Gips]], [[w:Mergel|Mergel]], [[w:Konglomerat (Gestein)|Konglomerate]]/[[Bürser Konglomerat]]) aufgebaut ist. Es liegen daher ungünstige Verbindungen von labilen Grundgesteinen, tektonischen Einflüssen und eiszeitlichen Ablagerungen vor, welche durch den Einfluss der Gebirgsbildung ([[w:Tektonik|Tektonik]]) - extreme Auffaltung und Zerscherung - zusätzlich geschwächt wurden. Während der letzten [[w:Würmeiszeit|Eiszeit]] sperrten die [[w:Gletscher|Gletscher]] des [[w:Walgau|Walgau]] hier zusätzlich [[w:Moräne|Moränen]] auf, die nur noch einer initialen Auslösung bedurfte, um den Prozess des Murgangs in Gang zu setzen. Ein Murgang weißt deutlich mehr Energie auf, als z. B. ein [[w:Hochwasser|Hochwasser]] und hat daher ein erheblich höheres Schadenspotential. Der Prozess ist nicht abgeschlossen, solange nicht alle Lockermassen abgetragen sind.<ref>[http://www.naturgefahren.at/karten/chronik/Katastrophen_oestr/schesatobel.html Phänomen Schesatobel„200-jährige" Naturkatastrophe oder Abtrag der Alpen im „Zeitraffer"], Webseite: naturgefahren.at vom 11. Dezember 2012.</ref> Der obere Bruchrand rückt immer noch jährlich um mehr als 10 cm talaufwärts. Die durchgeführten Rückböschungen mit [[w:Begrünung|Begrünungen]] und [[w:Aufforstung|Aufforstungen]] sind dabei aus heutiger Sicht eine wichtige Maßnahme, um weitere Murenabgänge zu verhindern. | ||
== Murabgang-Versuch == | == Murabgang-Versuch == |
Bearbeitungen