Arnold II. von Wels-Lambach: Unterschied zwischen den Versionen
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992/93 schloss ein Graf Arnold von Wels-Lambach, vermutlich der gleichnamige Vater von Graf Arnold (II.), einen Vertrag mit dem Bischof [[w:Christian von Passau|Christian von Passau]] († 1013), in dem die Nutzungsrechte des Stiftes von [[Kremsmünster]] in den südlich der Traun zwischen den Flüssen Alm und Krems gelegenen gräflichen Wäldern geregelt wurden. Bereits zu dieser Zeit war die im heutigen [[Lambach]] gelegene Stammburg der Familie ein wichtiger Stützpunkt. Sie diente außerdem als Zollstelle.<ref name ="Lohrmann94">vgl. [[w:Klaus Lohrmann|Klaus Lohrmann]]: ''Die Babenberger und ihre Nachbarn'', 2020, S. 94</ref> | 992/93 schloss ein Graf Arnold von Wels-Lambach, vermutlich der gleichnamige Vater von Graf Arnold (II.), einen Vertrag mit dem Bischof [[w:Christian von Passau|Christian von Passau]] († 1013), in dem die Nutzungsrechte des Stiftes von [[Kremsmünster]] in den südlich der Traun zwischen den Flüssen Alm und Krems gelegenen gräflichen Wäldern geregelt wurden. Bereits zu dieser Zeit war die im heutigen [[Lambach]] gelegene Stammburg der Familie ein wichtiger Stützpunkt. Sie diente außerdem als Zollstelle.<ref name ="Lohrmann94">vgl. [[w:Klaus Lohrmann|Klaus Lohrmann]]: ''Die Babenberger und ihre Nachbarn'', 2020, S. 94</ref> | ||
Graf Arnold (II.) von Wels-Lambach wurde um 1035 nach dem Sturz von [[Adalbero von Eppenstein]] († 1039) Markgraf an der Mur. Sein Sohn Gottfried beteiligte sich 1042 am Krieg gegen die Magyaren und wurde dafür von [[w:Heinrich III. (HRR)|Kaiser Heinrich III.]] mit der Grafschaft [[Pitten]] belehnt. Um 1042 dürfte er gemeinsam mit seinem Vater die Herrschaft in der Mark an der Mur ausgeübt haben. 1050 wurde er mit seinem Bruder Arnold (III.) und seiner Stiefmutter Regilla auf der Stammburg der Familie zu Lambach getötet, was Graf Arnold (II.) veranlasste, die Stammburg seiner Familie zu einem Kollegiatstift umzuwidmen. Dieses wurde unter Bischof Adalbero von Würzburg 1056 ein Benediktinerkloster, das heutige [[w:Stift Lambach|Stift Lambach]]. Nach dem Tod von Graf Arnold (II.) kam die Mark an der Mur sowie Teile seiner Besitzungen im Traungau und im Enns- und Paltental 1056 an den Traungauer Markgrafen. | Graf Arnold (II.) von Wels-Lambach wurde um 1035 nach dem Sturz von [[w:Adalbero von Eppenstein|Adalbero von Eppenstein]] († 1039) Markgraf an der Mur. Sein Sohn Gottfried beteiligte sich 1042 am Krieg gegen die Magyaren und wurde dafür von [[w:Heinrich III. (HRR)|Kaiser Heinrich III.]] mit der Grafschaft [[Pitten]] belehnt. Um 1042 dürfte er gemeinsam mit seinem Vater die Herrschaft in der Mark an der Mur ausgeübt haben. 1050 wurde er mit seinem Bruder Arnold (III.) und seiner Stiefmutter Regilla auf der Stammburg der Familie zu Lambach getötet, was Graf Arnold (II.) veranlasste, die Stammburg seiner Familie zu einem Kollegiatstift umzuwidmen. Dieses wurde unter Bischof Adalbero von Würzburg 1056 ein Benediktinerkloster, das heutige [[w:Stift Lambach|Stift Lambach]]. Nach dem Tod von Graf Arnold (II.) kam die Mark an der Mur sowie Teile seiner Besitzungen im Traungau und im Enns- und Paltental 1056 an den Traungauer Markgrafen. | ||
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Version vom 1. April 2022, 17:42 Uhr
Arnold (II.) von Wels-Lambach (* im 10. oder 11. Jahrhundert; † im 11. Jahrhundert, um 1055) war Markgraf an der Mur und Gründer des Stiftes Lambach.
Herkunft und Familie
Graf Arnold (II.) von Wels-Lambach entstammte eine im Stammesherzogtum Baiern ansässigen Grafengeschlecht, das gewöhnlich in der Forschung als die Wels-Lambacher bezeichnet wird. Seine Familie besaß Eigengüter im Traungau und stellte zeitweise den Markgraf von der Mur, dessen Verwaltungsgebiet im heutigen Bundesland Steiermark lag und später das ursprüngliche Zentrum der Markgrafschaft Steier bilden sollte. Graf Arnold (II.) gilt als Sohn des Grafen Arnold (I.) von Wels-Lambach († 1020) aus dessen Ehe mit der Aribonin Hiltiburg (Hildburg), einer Tochter des Pfalzgrafen Aribo I. († um 1001/20). Arnolds Bruder, Aribo war Herr der Ennsburg[1].
Arnold (II.) von Wels-Lambach war mindestens zwei Mal verheiratet, zunächst mit einer Frau Hazecha und dann mit Regilla (oder Reginlind) von Verdun († 1050). Aus der Ehe mit Hazecha hatte er die Söhne Gottfried von Pitten († 1050) und Arnold (III.) († 1050), aus der Ehe mit Regilla den Sohn Adalbero († um 1090), der Bischof von Würzburg war und später heilig gesprochen wurde. Arnold (II.) gilt außerdem als Vater von Ata, der ersten Äbtissin des Benediktinerkloster von Traunkirchen.
Leben
992/93 schloss ein Graf Arnold von Wels-Lambach, vermutlich der gleichnamige Vater von Graf Arnold (II.), einen Vertrag mit dem Bischof Christian von Passau († 1013), in dem die Nutzungsrechte des Stiftes von Kremsmünster in den südlich der Traun zwischen den Flüssen Alm und Krems gelegenen gräflichen Wäldern geregelt wurden. Bereits zu dieser Zeit war die im heutigen Lambach gelegene Stammburg der Familie ein wichtiger Stützpunkt. Sie diente außerdem als Zollstelle.[2]
Graf Arnold (II.) von Wels-Lambach wurde um 1035 nach dem Sturz von Adalbero von Eppenstein († 1039) Markgraf an der Mur. Sein Sohn Gottfried beteiligte sich 1042 am Krieg gegen die Magyaren und wurde dafür von Kaiser Heinrich III. mit der Grafschaft Pitten belehnt. Um 1042 dürfte er gemeinsam mit seinem Vater die Herrschaft in der Mark an der Mur ausgeübt haben. 1050 wurde er mit seinem Bruder Arnold (III.) und seiner Stiefmutter Regilla auf der Stammburg der Familie zu Lambach getötet, was Graf Arnold (II.) veranlasste, die Stammburg seiner Familie zu einem Kollegiatstift umzuwidmen. Dieses wurde unter Bischof Adalbero von Würzburg 1056 ein Benediktinerkloster, das heutige Stift Lambach. Nach dem Tod von Graf Arnold (II.) kam die Mark an der Mur sowie Teile seiner Besitzungen im Traungau und im Enns- und Paltental 1056 an den Traungauer Markgrafen.
Literatur
- Roland Anzengruber: Adalbero – Graf von Wels-Lambach. Ein Heiliger aus Oberösterreich. In: Oberösterreichische Heimatblätter 40, 1986, Heft 2, S. 107-117 digital
- Klaus Lohrmann: "Die Babenberger und ihre Nachbarn". Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2020. ISBN 978-3-205-20636-1
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Klaus Lohrmann: Die Babenberger und ihre Nachbarn, 2020, S. 94f.
- ↑ vgl. Klaus Lohrmann: Die Babenberger und ihre Nachbarn, 2020, S. 94