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'''Markgraf Liutpalt'''<ref group="A">Als weitere Namensformen sind für ihn Leopold, Luitpold oder Lippold belegt. Liutpalt wird manchmal in Stammbäumen und Ahnengalerien der Babenberger als Leopold II. gezählt, was zur Folge hat, dass [[Leopold II. (Österreich)|Leopold der Schöne]] als Leopold III. gezählt wird und sich die Zählung der Leopolde verändert. Dies ist zum Beispiel in der "Babenberger"-Galerie, die in [[Stift Melk]] besichtigt werden kann, der Fall. Zur Zählungsproblematik vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 112</ref> (* im 11. Jahrhundert, um 1025; † [[Dezember]] [[1043]]) war der erste Markgraf der 1043 vom späteren Kaiser [[w:Heinrich III. (HRR)|Heinrich III.]] neu gegründeten [[w:Ungarische Mark|Ungarnmark]]. Sein früher Tod beendete seine sehr erfolgreich begonnenen Karriere. | '''Markgraf Liutpalt'''<ref group="A">Als weitere Namensformen sind für ihn Leopold, Luitpold oder Lippold belegt. Liutpalt wird manchmal in Stammbäumen und Ahnengalerien der Babenberger als Leopold II. gezählt, was zur Folge hat, dass [[Leopold II. (Österreich)|Leopold der Schöne]] als Leopold III. gezählt wird und sich die Zählung der Leopolde verändert. Dies ist zum Beispiel in der "Babenberger"-Galerie, die in [[Stift Melk]] besichtigt werden kann, der Fall. Zur Zählungsproblematik vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 112</ref> (* im 11. Jahrhundert, um 1025; † [[9. Dezember]] [[1043]])<ref group="A">Sterbedatum nach [[w:Klaus Lohrmann|Klaus Lohrmann]], vgl. ders.: "''Die Babenberger und ihre Nachbarn''". Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2020. ISBN 978-3-205-20636-1. S. 110</ref>war der erste Markgraf der 1043 vom späteren Kaiser [[w:Heinrich III. (HRR)|Heinrich III.]] neu gegründeten [[w:Ungarische Mark|Ungarnmark]]. Sein früher Tod beendete seine sehr erfolgreich begonnenen Karriere. | ||
== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == | ||
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Liutpalt zeichnete sich bei Kämpfen gegen den böhmischen Herzog [[w:Břetislav I.|Bretislaw (I.)]] († 1055) aus, der sich 1041 dem späteren Kaiser Heinrich III. unterwerfen musste. Es gelang ihm im Grenzgebiet zwischen dem [[w:Königreich Böhmen|Herzogtum Böhmen]] und der Mark Österreich einen Burgort zu erobern, der ursprünglich zum Besitz seines Vaters gehört hatte. Die Lage dieses Burgortes in der Geschichtsforschung nicht eindeutig geklärt. Vermutet wird eine Wehranlage am Oberleiser Berg oder eine "Schanze" in der Nähe von [[Gars am Kamp|Gars-Thurnau]] | Liutpalt zeichnete sich bei Kämpfen gegen den böhmischen Herzog [[w:Břetislav I.|Bretislaw (I.)]] († 1055) aus, der sich 1041 dem späteren Kaiser Heinrich III. unterwerfen musste. Es gelang ihm im Grenzgebiet zwischen dem [[w:Königreich Böhmen|Herzogtum Böhmen]] und der Mark Österreich einen Burgort zu erobern, der ursprünglich zum Besitz seines Vaters gehört hatte. Die Lage dieses Burgortes in der Geschichtsforschung nicht eindeutig geklärt. Vermutet wird eine Wehranlage am Oberleiser Berg oder eine "Schanze" in der Nähe von [[Gars am Kamp|Gars-Thurnau]]. Seine Unternehmung dürfte zwar nicht kriegsentscheidend gewesen sein, doch dürfte sie nach den "Niederaltaicher Annalen" den späteren Kaiser Heinrich III. sehr beeindruckt haben. Belegt ist, dass Liutpalt von ihm durch eine Einladung zum Hoftag zu [[w:Regensburg|Regensburg]], wo er einige besonders wertvolle Geschenk erhielt, ausgezeichnet wurde.<ref name="scheibelreiter107">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 107</ref><ref>vgl. [[w:Klaus Lohrmann|Klaus Lohrmann]]: "''Die Babenberger und ihre Nachbarn''". Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2020. ISBN 978-3-205-20636-1. S. 99f.</ref> | ||
Als Kaiser Heinrich III. nach den beiden erfolgreichen Feldzügen gegen das [[w:Königreich Ungarn|ungarische Königreich]] die Errichtung einer weiteren Mark im Grenzland südlich der Donau plante, welche neben der Erschließung dieses Gebietes auch der effektvolleren Abwehr der [[w:Magyaren|Madjaren]] dienen sollte, ernannte er Liutpalt zu ihren ersten Markgrafen. Das spricht nicht nur für sein damaliges enormes Ansehen im Umfeld des späteren Kaisers, sondern zeigt, dass dieser auch von seinen militärischen Fähigkeiten und Durchsetzungsvermögen überzeugt war. Schließlich bedeutete die Einsetzung auch, dass Liutpalt für die Ausführung der Gründung zuständig war.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 111f.</ref> Allerdings starb Liutpalt nur wenige Tage später. Seine Leiche ließ [[w:Poppo von Trier|Erzbischof Poppo von Trier]] († 1046), ein Bruder seines Vaters, nach Trier überführen und dort beisetzen.<ref name="scheibelreiter112">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 112</ref> | Als Kaiser Heinrich III. nach den beiden erfolgreichen Feldzügen gegen das [[w:Königreich Ungarn|ungarische Königreich]] die Errichtung einer weiteren Mark im Grenzland südlich der Donau plante, welche neben der Erschließung dieses Gebietes auch der effektvolleren Abwehr der [[w:Magyaren|Madjaren]] dienen sollte, ernannte er Liutpalt zu ihren ersten Markgrafen. Das spricht nicht nur für sein damaliges enormes Ansehen im Umfeld des späteren Kaisers, sondern zeigt, dass dieser auch von seinen militärischen Fähigkeiten und Durchsetzungsvermögen überzeugt war. Schließlich bedeutete die Einsetzung auch, dass Liutpalt für die Ausführung der Gründung zuständig war.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 111f.</ref> Allerdings starb Liutpalt nur wenige Tage später. Seine Leiche ließ [[w:Poppo von Trier|Erzbischof Poppo von Trier]] († 1046), ein Bruder seines Vaters, nach Trier überführen und dort beisetzen.<ref name="scheibelreiter112">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 112</ref> |
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