Johann von Marinovich: Unterschied zwischen den Versionen
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Johann Marinovich kam 1793 als Sohn eines venezianischen Seemanns aus Parasio, einer Ortschaft in der [[w:Dalmatien|dalmatinischen]] [[w:Bucht von Kotor|Bucht von Kotor]], in Venedig zur Welt. Sein Vater verstarb sehr früh, und der Sohn stieg in dessen Fußstapfen und diente als Aspirant in der venezianischen [[w:Marine|Marine]], die 1814, nach den [[w:Koalitionskriege|Napoleonischen Kriegen]] vom [[w:Kaisertum Österreich|Kaisertum Österreich]] übernommen wurde. | Johann Marinovich kam 1793 als Sohn eines venezianischen Seemanns aus Parasio, einer Ortschaft in der [[w:Dalmatien|dalmatinischen]] [[w:Bucht von Kotor|Bucht von Kotor]], in Venedig zur Welt. Sein Vater verstarb sehr früh, und der Sohn stieg in dessen Fußstapfen und diente als Aspirant in der venezianischen [[w:Marine|Marine]], die 1814, nach den [[w:Koalitionskriege|Napoleonischen Kriegen]] vom [[w:Kaisertum Österreich|Kaisertum Österreich]] übernommen wurde. | ||
Als Kadett der [[w:K. k. Kriegsmarine|k. k. Kriegsmarine]] wurde er 1821 Schiffsfähnrich und arbeite sich durch alle Stufen bis zum Schiffskapitän (vergleichbar mit dem Rang eines Obersten der [[w:Landarmee|Landarmee]]) hoch. Marinovich befehligte als [[w:Fregattenkapitän|Fregattenkapitän]] mehrere Jahre einen k. k. [[w:Schoner|Schoner]] in der [[w:Levante|Levante]]. Wegen seiner besonderen Kenntnisse in der Schifffahrt wurde er 1834 in das Marine-Departement des [[w:Hofkriegsrat|Hofkriegsrates]] nach [[Wien]] beordert und wurde [[w:Friedrich Ferdinand Leopold von Österreich|Erzherzog Friedrich]], der zum Seedienst abgestellt wurde, als Lehrer in diesem Fach beigestellt und war auch später treuer Begleiter des Prinzen auf dessen praktischen Seeübungsreisen. Auf der Expedition gegen [[w:Syrien|Syrien]], wo er sich wiederholt auszeichnete, indem er bei Saïda, Saint Jean d’Acre, wo ihm das interimistische Kommando der [[w:Fregatte|Fregatte]] Guerrina übertragen wurde, auszeichnete, bot er sich bei [[w:Beirut|Beirut]] am 11. September 1840 freiwillig an, die feindlichen [[w:Batterie (Militär)|Batterien]] zu zerstören und zu demolieren. In Anerkennung dieser Verdienste wurde Marinovich am 8. Dezember 1840 mit dem ''[[w:Orden der Eisernen Krone (Österreich)|Orden der eisernen Krone]] 3. Klasse'' ausgezeichnet, dessen Verleihung zwei Jahre später die Erhebung in den erbländischen Ritterstand nach sich zog<ref>{{ANNO|bru|25|08|1842|1|Wien}}</ref>. Anno 1844 wurde Erzherzog Friedrich zum Oberkommandanten der k. k. Kriegsmarine ernannt und Marinovich erhielt somit seine Beförderung zu dessen [[w:Adjutanten|Adjutanten]] und zum Schiffskapitän. Marinovich blieb auch nach dem Tode Erzherzog Friedrichs weiterhin bei der Marineverwaltung und war die Seele derselben, der es gelang, auf die Wichtigkeit des österreichischen Kriegshafens [[w:Pula|Pola]] in der [[w:Markgrafschaft Istrien|Markgrafschaft Istrien]] aufmerksam gemacht zu haben. | Als Kadett der [[w:K. k. Kriegsmarine|k. k. Kriegsmarine]] wurde er 1821 Schiffsfähnrich und arbeite sich durch alle Stufen bis zum Schiffskapitän (vergleichbar mit dem Rang eines Obersten der [[w:Landarmee|Landarmee]]) hoch. Marinovich befehligte als [[w:Fregattenkapitän|Fregattenkapitän]] mehrere Jahre einen k. k. [[w:Schoner|Schoner]] in der [[w:Levante|Levante]]. Wegen seiner besonderen Kenntnisse in der Schifffahrt wurde er 1834 in das Marine-Departement des [[w:Hofkriegsrat|Hofkriegsrates]] nach [[Wien]] beordert und wurde [[w:Friedrich Ferdinand Leopold von Österreich|Erzherzog Friedrich]], der zum Seedienst abgestellt wurde, als Lehrer in diesem Fach beigestellt und war auch später treuer Begleiter des Prinzen auf dessen praktischen Seeübungsreisen. Auf der Expedition gegen [[w:Syrien|Syrien]], wo er sich wiederholt auszeichnete, indem er bei Saïda, Saint Jean d’Acre, wo ihm das interimistische Kommando der [[w:Fregatte|Fregatte]] Guerrina übertragen wurde, auszeichnete, bot er sich bei [[w:Beirut|Beirut]] am 11. September 1840 freiwillig an, die feindlichen [[w:Batterie (Militär)|Batterien]] zu zerstören und zu demolieren. In Anerkennung dieser Verdienste wurde Marinovich am 8. Dezember 1840 mit dem ''[[w:Orden der Eisernen Krone (Österreich)|Orden der eisernen Krone]] 3. Klasse'' ausgezeichnet, dessen Verleihung zwei Jahre später die Erhebung in den erbländischen Ritterstand nach sich zog<ref>{{ANNO|bru|25|08|1842|1|Wien|HERVORHEBUNG=Johann_Marinovich}}</ref>. Anno 1844 wurde Erzherzog Friedrich zum Oberkommandanten der k. k. Kriegsmarine ernannt und Marinovich erhielt somit seine Beförderung zu dessen [[w:Adjutanten|Adjutanten]] und zum Schiffskapitän. Marinovich blieb auch nach dem Tode Erzherzog Friedrichs weiterhin bei der Marineverwaltung und war die Seele derselben, der es gelang, auf die Wichtigkeit des österreichischen Kriegshafens [[w:Pula|Pola]] in der [[w:Markgrafschaft Istrien|Markgrafschaft Istrien]] aufmerksam gemacht zu haben. | ||
Nachdem sich im [[w:Arsenal|Arsenal]] von Venedig durch minder sorgsame Verwaltung Missstände eingeschlichen hatten, wurde Marinovich beordert, diese abzustellen. Mit eiserner Härte ging dieser ans Werk und reformierte das Arsenal auf das Gründlichste, was bei seinen vorgesetzten Behörden Achtung hervorrief, aber bei seinen Untergebenen ungeheuren Hass schürte. Als 1848 die Revolution im Kaisertum Österreich ausbrach, kam es auch in Venedig zum Aufruhr. Italienische Agitatoren griffen das venezianische Arsenal an und es gelang ihnen in das Innere vorzudringen. Durch eine Reihe unglücklicher Verkettungen und der [[w:Fraternisierung (Krieg)|Fraternisierung]] der Marinesoldaten konnten diese Marinovich stellen und massakrierten ihn in ihrem Hass auf das schändlichste, sodass Marinovich am 22. März 1848 den Martertod starb. | Nachdem sich im [[w:Arsenal|Arsenal]] von Venedig durch minder sorgsame Verwaltung Missstände eingeschlichen hatten, wurde Marinovich beordert, diese abzustellen. Mit eiserner Härte ging dieser ans Werk und reformierte das Arsenal auf das Gründlichste, was bei seinen vorgesetzten Behörden Achtung hervorrief, aber bei seinen Untergebenen ungeheuren Hass schürte. Als 1848 die Revolution im Kaisertum Österreich ausbrach, kam es auch in Venedig zum Aufruhr. Italienische Agitatoren griffen das venezianische Arsenal an und es gelang ihnen in das Innere vorzudringen. Durch eine Reihe unglücklicher Verkettungen und der [[w:Fraternisierung (Krieg)|Fraternisierung]] der Marinesoldaten konnten diese Marinovich stellen und massakrierten ihn in ihrem Hass auf das schändlichste, sodass Marinovich am 22. März 1848 den Martertod starb. | ||
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Aktuelle Version vom 2. April 2022, 14:23 Uhr
Johann Ritter von Marinovich (* 1793 in Venedig; † 22. März 1848 ebenda) war ein k. k. Schiffskapitän im Range eines Oberst der im Zuge der 1848er Revolution in Ausübung seiner Pflicht den Martertod starb.
Leben
Johann Marinovich kam 1793 als Sohn eines venezianischen Seemanns aus Parasio, einer Ortschaft in der dalmatinischen Bucht von Kotor, in Venedig zur Welt. Sein Vater verstarb sehr früh, und der Sohn stieg in dessen Fußstapfen und diente als Aspirant in der venezianischen Marine, die 1814, nach den Napoleonischen Kriegen vom Kaisertum Österreich übernommen wurde.
Als Kadett der k. k. Kriegsmarine wurde er 1821 Schiffsfähnrich und arbeite sich durch alle Stufen bis zum Schiffskapitän (vergleichbar mit dem Rang eines Obersten der Landarmee) hoch. Marinovich befehligte als Fregattenkapitän mehrere Jahre einen k. k. Schoner in der Levante. Wegen seiner besonderen Kenntnisse in der Schifffahrt wurde er 1834 in das Marine-Departement des Hofkriegsrates nach Wien beordert und wurde Erzherzog Friedrich, der zum Seedienst abgestellt wurde, als Lehrer in diesem Fach beigestellt und war auch später treuer Begleiter des Prinzen auf dessen praktischen Seeübungsreisen. Auf der Expedition gegen Syrien, wo er sich wiederholt auszeichnete, indem er bei Saïda, Saint Jean d’Acre, wo ihm das interimistische Kommando der Fregatte Guerrina übertragen wurde, auszeichnete, bot er sich bei Beirut am 11. September 1840 freiwillig an, die feindlichen Batterien zu zerstören und zu demolieren. In Anerkennung dieser Verdienste wurde Marinovich am 8. Dezember 1840 mit dem Orden der eisernen Krone 3. Klasse ausgezeichnet, dessen Verleihung zwei Jahre später die Erhebung in den erbländischen Ritterstand nach sich zog[1]. Anno 1844 wurde Erzherzog Friedrich zum Oberkommandanten der k. k. Kriegsmarine ernannt und Marinovich erhielt somit seine Beförderung zu dessen Adjutanten und zum Schiffskapitän. Marinovich blieb auch nach dem Tode Erzherzog Friedrichs weiterhin bei der Marineverwaltung und war die Seele derselben, der es gelang, auf die Wichtigkeit des österreichischen Kriegshafens Pola in der Markgrafschaft Istrien aufmerksam gemacht zu haben.
Nachdem sich im Arsenal von Venedig durch minder sorgsame Verwaltung Missstände eingeschlichen hatten, wurde Marinovich beordert, diese abzustellen. Mit eiserner Härte ging dieser ans Werk und reformierte das Arsenal auf das Gründlichste, was bei seinen vorgesetzten Behörden Achtung hervorrief, aber bei seinen Untergebenen ungeheuren Hass schürte. Als 1848 die Revolution im Kaisertum Österreich ausbrach, kam es auch in Venedig zum Aufruhr. Italienische Agitatoren griffen das venezianische Arsenal an und es gelang ihnen in das Innere vorzudringen. Durch eine Reihe unglücklicher Verkettungen und der Fraternisierung der Marinesoldaten konnten diese Marinovich stellen und massakrierten ihn in ihrem Hass auf das schändlichste, sodass Marinovich am 22. März 1848 den Martertod starb.
Marinovich hatte unter anderen eine Tochter namens Mathilde Maria von Marinovich, welche am 19. Februar 1870 in der Wiener Pfarre Wieden den Buchhalter Josef Franz Slesak ehelichte und ihm drei Kinder schenkte.
Literatur
Einzelnachweise
- ↑ Wien. In: Brünner Zeitung der k.k. priv. mährischen Lehenbank / Brünner Politische Zeitung / Mährisch-Ständische (privilegierte) Brünner Zeitung / Intelligenzblatt für Mähren / Brünner Wochenblatt zur Beförderung der Vaterlandskunde, zur Belehrung und Unterhaltung / Amtsblatt / Brünner Zeitung / Intelligenzblatt/Beilage/Amtsblatt zur Brünner Zeitung, 25. August 1842, S. 1 (online bei ANNO).