Ekbert von Vornbach: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Ekbert (I.) von Vornbach war Graf von Formbach und Graf im Künziggau. Gemeinsam mit seinem Cousin Ulrich von Radlberg (vielleicht mit dem Grafen Ulrich von Windegg ident) und dessen Bruder<ref name ="Lohrmann214">vgl. [[w:Klaus Lohrmann|Klaus Lohrmann]]: ''Die Babenberger und ihre Nachbarn'', 2020, S. 214</ref> Konrad († 1084) flüchtete er wegen eines Konflikts mit [[w:Heinrich IV. (HRR)|Kaiser Heinrich IV.]] um 1077 an den Hof des [[w:Königreich Ungarn|ungarischen Königs]] [[w:Ladislaus I.|Ladislaus I.]] "''des Heiligen''", wo er für den Spätwinter und im Frühjahr 1078 belegt ist.<ref name ="Lohrmann206">vgl. [[w:Klaus Lohrmann|Klaus Lohrmann]]: ''Die Babenberger und ihre Nachbarn'', 2020, S. 206</ref> Dadurch verlor seine Familie ihre Grafschaften im Gebiet von Inn und Donau, welche er auch später nicht mehr zurückgewinnen konnte, obwohl er seit 1094 über einige seiner dort gelegenen Besitzungen wieder verfügte, welche dem von seiner Familie gegründeten Stift Vornbach geschenkt wurden. 1094 ließ er dieses in eine Benediktinerkloster umwandeln, weswegen er als einer von dessen Gründern gilt.<ref name ="Lohrmann209">vgl. [[w:Klaus Lohrmann|Klaus Lohrmann]]: ''Die Babenberger und ihre Nachbarn'', 2020, S. 209</ref> Nach 1078 dürfte er in der Grafschaft Pitten Fuß gefasst haben. Große Teile der Stiftungen, die er und seine Familie dem Stift Vornbach machten, befanden sich in [[Neunkirchen (Niederösterreich)|Neunkirchen]], [[Gloggnitz]] und anderen Siedlungen nördlich des Semmerings. Aufgrund dieser Stiftungen gehörte das Stift Formbach im Hoch- und Spätmittelalter zu den bedeutendsten Grundbesitzern in den späteren Bundesländern Ober- und Niederösterreich.<ref>vgl. [[w:Klaus Lohrmann|Klaus Lohrmann]]: ''Die Babenberger und ihre Nachbarn'', 2020, S. 209f.</ref> Während in der älteren Geschichtsforschung davon ausgegangen wurde, dass er über seine Ehefrau zu seinen Besitzungen im heutigen Niederösterreich gelangte, finden sich in der neueren Geschichtsforschung Argumente, die dagegen sprechen.<ref>vgl. [[w:Klaus Lohrmann|Klaus Lohrmann]]: ''Die Babenberger und ihre Nachbarn'', 2020, S. 210-212</ref> Nicht auszuschließen ist, dass Ekbert seine Machtposition in der Grafschaft Pitten mit Hilfe des ungarischen Königs aufbauen konnte und von diesem auch mit Besitzungen belehnt wurde, die damals unter dessen Herrschaft standen.<ref name ="Lohrmann214"/> Nach dem Tod (1158) seines Nachfolgers Ekbert (III.) ging die Grafschaft Pitten in den Besitz einer Familie über, die zuvor Gefolgsleute von ihm gewesen waren. Sie stiegen zu Landesministerialen der [[Herzogtum Steier|Markgrafen beziehungsweise Herzöge von Steier]] auf.<ref name ="Österr.Geschichte223>vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1, S. 223</ref>
Ekbert (I.) von Vornbach war Graf von Formbach und Graf im Künziggau. Gemeinsam mit seinem Cousin Ulrich von Radlberg (vielleicht mit dem Grafen Ulrich von Windegg ident) und dessen Bruder<ref name ="Lohrmann214">vgl. [[w:Klaus Lohrmann|Klaus Lohrmann]]: ''Die Babenberger und ihre Nachbarn'', 2020, S. 214</ref> Konrad († 1084) flüchtete er wegen eines Konflikts mit [[w:Heinrich IV. (HRR)|Kaiser Heinrich IV.]] um 1077 an den Hof des [[w:Königreich Ungarn|ungarischen Königs]] [[w:Ladislaus I.|Ladislaus I.]] "''des Heiligen''", wo er für den Spätwinter und im Frühjahr 1078 belegt ist.<ref name ="Lohrmann206">vgl. [[w:Klaus Lohrmann|Klaus Lohrmann]]: ''Die Babenberger und ihre Nachbarn'', 2020, S. 206</ref> Dadurch verlor seine Familie ihre Grafschaften im Gebiet von Inn und Donau, welche er auch später nicht mehr zurückgewinnen konnte, obwohl er seit 1094 über einige seiner dort gelegenen Besitzungen wieder verfügte, welche dem von seiner Familie gegründeten Stift Vornbach geschenkt wurden. 1094 ließ er dieses in eine Benediktinerkloster umwandeln, weswegen er als einer von dessen Gründern gilt.<ref name ="Lohrmann209">vgl. [[w:Klaus Lohrmann|Klaus Lohrmann]]: ''Die Babenberger und ihre Nachbarn'', 2020, S. 209</ref> Nach 1078 dürfte er in der Grafschaft Pitten Fuß gefasst haben. Große Teile der Stiftungen, die er und seine Familie dem Stift Vornbach machten, befanden sich in [[Neunkirchen (Niederösterreich)|Neunkirchen]], [[Gloggnitz]] und anderen Siedlungen nördlich des Semmerings. Aufgrund dieser Stiftungen gehörte das Stift Formbach im Hoch- und Spätmittelalter zu den bedeutendsten Grundbesitzern in den späteren Bundesländern Ober- und Niederösterreich.<ref>vgl. [[w:Klaus Lohrmann|Klaus Lohrmann]]: ''Die Babenberger und ihre Nachbarn'', 2020, S. 209f.</ref> Während in der älteren Geschichtsforschung davon ausgegangen wurde, dass er über seine Ehefrau zu seinen Besitzungen im heutigen Niederösterreich gelangte, finden sich in der neueren Geschichtsforschung Argumente, die dagegen sprechen.<ref>vgl. [[w:Klaus Lohrmann|Klaus Lohrmann]]: ''Die Babenberger und ihre Nachbarn'', 2020, S. 210-212</ref> Nicht auszuschließen ist, dass Ekbert seine Machtposition in der Grafschaft Pitten mit Hilfe des ungarischen Königs aufbauen konnte und von diesem auch mit Besitzungen belehnt wurde, die damals unter dessen Herrschaft standen.<ref name ="Lohrmann214"/> Nach dem Tod (1158) seines Nachfolgers Ekbert (III.) ging die Grafschaft Pitten in den Besitz einer Familie über, die zuvor Gefolgsleute von ihm gewesen waren. Sie stiegen zu Landesministerialen<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> der [[Herzogtum Steier|Markgrafen beziehungsweise Herzöge von Steier]] auf.<ref name ="Österr.Geschichte223>vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1, S. 223</ref>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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