7.807
Bearbeitungen
(kein Eintrag im OBV) |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[File:Johann Scheiringer (1855-1934) Architekt.jpg|thumb|Johann Scheiringer (1855-1934) Architekt]]'''Johann Nepomuk Scheiringer''' (* [[4. April]] [[1855]] in [[Wien]], [[w:Lichtental (Wien)|Lichtental]] | [[File:Johann Scheiringer (1855-1934) Architekt.jpg|thumb|Johann Scheiringer (1855-1934) Architekt]]'''Johann Nepomuk Scheiringer''' (* [[4. April]] [[1855]] in [[Wien]], [[w:Lichtental (Wien)|Lichtental]]; † [[20. August]] [[1934]] in [[Linz]], [[Oberösterreich]]) war ein österreichischer [[w:Architekt|Architekt]] sowie Wiener Stadtbaurat und gehört zu den maßgeblichsten Architekten der Stadt Wien unter Bürgermeister [[w:Karl Lueger|Karl Lueger]]. Als Schüler von [[w:Karl König (Architekt)|Karl König]] und [[w:Theophil Hansen|Theophil Hansen]] vertrat er deren spät historistische Richtung. | ||
==Leben== | ==Leben== | ||
Johann Scheiringer kam 1855 in Wien, als einziger Sohn eines k. k. Oberrechnungsrates zur Welt. Seine Eltern ermöglichten ihm eine qualifizierte Ausbildung und so studierte er nach dem Abschluss der Oberrealschule an der [[w:Technische Hochschule Wien|Technischen Hochschule Wien]], wo auch Karl König und [[w:Heinrich Ferstel|Heinrich Ferstel]] zu seinen Lehrern zählten. Danach absolvierte Scheiringer an der [[w:Akademie der bildenden Künste Wien|Akademie der bildenden Künste]] die [[w:Meisterschule (Österreich)|Meisterschule]] des Theophil Hansen. Sein Praktikum absolvierte er bei einem böhmischen Baumeister. Danach übernahm um 1880 kleinere Baumeisterarbeiten in Wien und dem Umland. So errichtete er das [[w:Mausoleum|Mausoleum]] der Familie Schneider auf dem [[Bad Vöslau|Vöslauer]] Friedhof. Neben seiner Tätigkeit als freier Architekt in der 1890er Jahren, wo Scheiringer so bedeutende Aufträge, wie die [[w:Albertus-Magnus-Schule Wien|Albert-Magnus-Schule]] in Wien und insbesondere das [[w:Schlesien (Tschechien)|schlesische]] Landesmuseum in [[w:Troppau|Troppau]] ausführen durfte, arbeitete er unter dem Wiener Bürgermeister Karl Lueger für das Wiener Stadtbauamt, wo er mit der architektonischen Ausgestaltung des [[w:Gasometer (Wien)|Simmeringer Gaswerkes]], dem Wasserwerk in [[Favoriten]] und den Elektrizitätswerken in Simmering beschäftigt war. | Johann Scheiringer kam 1855 in Wien, als einziger Sohn eines k. k. Oberrechnungsrates zur Welt<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/09-lichtental/01-26/?pg=51 Wien, Pfarre Lichtental – Taufbuch 1855-1857 (fol.49)] </ref>. Seine Eltern ermöglichten ihm eine qualifizierte Ausbildung und so studierte er nach dem Abschluss der Oberrealschule an der [[w:Technische Hochschule Wien|Technischen Hochschule Wien]], wo auch Karl König und [[w:Heinrich Ferstel|Heinrich Ferstel]] zu seinen Lehrern zählten. Danach absolvierte Scheiringer an der [[w:Akademie der bildenden Künste Wien|Akademie der bildenden Künste]] die [[w:Meisterschule (Österreich)|Meisterschule]] des Theophil Hansen. Sein Praktikum absolvierte er bei einem böhmischen Baumeister. Danach übernahm um 1880 kleinere Baumeisterarbeiten in Wien und dem Umland. So errichtete er das [[w:Mausoleum|Mausoleum]] der Familie Schneider auf dem [[Bad Vöslau|Vöslauer]] Friedhof. Neben seiner Tätigkeit als freier Architekt in der 1890er Jahren, wo Scheiringer so bedeutende Aufträge, wie die [[w:Albertus-Magnus-Schule Wien|Albert-Magnus-Schule]] in Wien und insbesondere das [[w:Schlesien (Tschechien)|schlesische]] Landesmuseum in [[w:Troppau|Troppau]] ausführen durfte, arbeitete er unter dem Wiener Bürgermeister Karl Lueger für das Wiener Stadtbauamt, wo er mit der architektonischen Ausgestaltung des [[w:Gasometer (Wien)|Simmeringer Gaswerkes]], dem Wasserwerk in [[Favoriten]] und den Elektrizitätswerken in Simmering beschäftigt war. | ||
In seinen letzten Arbeitsjahren, Anfang der 1900er Jahre, arbeitete Scheiringer vor allem an städtisch sozialen Bauvorhaben wie dem Bau des [[w:Versorgungsheim Lainz|Versorgungsheimes Lainz]] sowie des [[w:Krankenhaus Hietzing|Kaiser Franz Joseph Jubiläumsspitals]], deren Bauzeiten aufgrund der übergroßen Dimensionen mehrere Jahre erforderten. Gleichzeitig kümmerte er sich auch um die verkehrsbedingte Versetzung der [[w:Laimgrubenkirche|Laimgrubenkirche Sankt Joseph]]. Auch entwarf er einen Gas[[w:Kandelaber|kandelaber]] für hängendes Gasglühlicht, wofür er 1907 ein [[w:Patent|Patent]] erwarb. Mit Genehmigung des Wiener Gemeinderates wurden die Scheiringerschen Kandelaber in Wien aufgestellt. | In seinen letzten Arbeitsjahren, Anfang der 1900er Jahre, arbeitete Scheiringer vor allem an städtisch sozialen Bauvorhaben wie dem Bau des [[w:Versorgungsheim Lainz|Versorgungsheimes Lainz]] sowie des [[w:Krankenhaus Hietzing|Kaiser Franz Joseph Jubiläumsspitals]], deren Bauzeiten aufgrund der übergroßen Dimensionen mehrere Jahre erforderten. Gleichzeitig kümmerte er sich auch um die verkehrsbedingte Versetzung der [[w:Laimgrubenkirche|Laimgrubenkirche Sankt Joseph]]. Auch entwarf er einen Gas[[w:Kandelaber|kandelaber]] für hängendes Gasglühlicht, wofür er 1907 ein [[w:Patent|Patent]] erwarb. Mit Genehmigung des Wiener Gemeinderates wurden die Scheiringerschen Kandelaber in Wien aufgestellt. | ||
Als Dank für seine | Als Dank für seine zahlreichen Tätigkeiten erhielt Scheiringer ebenso zahlreiche Auszeichnungen und an der rechten Seite des Eingangsportals, der von ihm gebauten Anstaltskirche zum Hl. Borromäus des Versorgungsheimes Lainz, wurde seine [[w:Büste|Porträtbüste]] als [[w:Konsole (Bauwesen)|Konsolstein]] angebracht. Nach dem Ende der Monarchie endete Johann Scheiringer’s Schaffen im Stadtbauamt um 1918. Nachdem seine erste Gattin Louise (1867-1927) gestorben war, ehelichte er im sehr fortgeschrittenen Alter seine zweite Frau Maria Haupt in der Wiener Pfarrkirche ''Mariahilf''. Kurz vor seinem Tod übersiedelte Scheiringer nach Linz, wo er 1934 verstarb. Seine sterbliche Hülle wurde nach Wien überführt und auf dem [[w:Hietzinger Friedhof|Hietzinger Friedhof]] im Familiengrab (Grabnr. 57/42) beigesetzt.<ref>{{Verstorbenensuche Wien|Name=Scheiringer Johann|Friedhof=Hietzing|Jahr=1934}}</ref> | ||
==Nachruf== | ==Nachruf== |
Bearbeitungen