Hermann Holzwarth: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 24. April 2022, 11:29 Uhr

Hermann Holzwarth (* 31, März 1851, in Wien; † 15. Dezember 1916) war ein erfolgreicher Hotelier in Fünfhaus bei Wien. Ihm gehörte das Hotel Holzwarth, eines der ältesten Hotels des 15. Wiener Gemeindebezirks[A 1]. Mit seinem Familienmausoläum auf dem Pfarrfriedhof Penzing setzte er sich sein eigenes Denkmal.

Herkunft und Familie

Hermann Holzwarth entstammte einer Familie, die im 17. Jahrhundert in Bayern nachgewiesen ist und mit seinem Großvater Johann Jakob Holzwarth (1760-1851)um 1800 nach Wien kam. Hermann Holzwarth war ein jüngerer Sohn des in Wien ansässigen Bäckermeisters Ferdinand Holzwarth (1813-1908) aus dessen Ehe mit Maria Poppinger (1825-1900).[1]

Hermann Holzwarth war verheiratet, hatte aber keine Kinder. Privat dürfte er sehr gute Beziehungen zu seiner früh verwitweten Schwester Maria Studzinsky (1852-1926) und ihren beiden Söhnen Alois Studzinsky (1873-1941) und Friedrich Studzinsky (1875-1920) gehabt haben. Alois Studzinsky war später für ihn als sein Sekretär tätig und nach seinem Tod sein Haupterbe.[2]

Leben

Von seinem Onkel Josef Holzwarth (1814-1892) erbte Hermann Holzwarth als dessen Universalerbe das Hotel Holzwarth. Er dürfte bereits zu Lebzeiten des Onkels an der Hotelführung beteiligt gewesen sein. Unter Hermann Holzwarth wurde das Gebäude, dessen Teil das Hotel war, zu dem auch eine eigenen Restauration gehörte, aus- und umbauen. Der neu-barocke Straßentrakt an der heutigen (äußeren) Mariahilfer Straße, dem das Gebäude bis heute sein markantes Erscheinungsbild verdankt, geht auf Hermann Holzwarth zurück. In den Jahren danach betrieb Hermann Holzwarth das Hotel nicht mehr selbst, sondern verpachtete es mehrmals. Hermann Holzwarth, der außer der Liegenschaft mit dem Hotel noch weitere Häuser und Hausanteile in Wien sowie eine Jagdpacht und weiteres Vermögen besaß, war im früheren Vorort Fünfhaus eine bekannte Persönlichkeit und Mitglied in mehreren renovierten Vereinen.[3]

Nach seinem Tod wurde Hermann Holzwarth auf dem Pfarrfriedhof Penzing in Wien beigesetzt, wo er ein Familienmausoläum für seine Eltern und seine Ehefrau hatte errichten lassen. Dort wurde er beigesetzt, für sein Begräbnis hatte er in seinem Testament die Kategorie "Prachtklasse" vorgesehen.[4] Nach diesem sollten für seine Frau und ihn auch Seelenmessen gelesen werden.[5]

Literatur

  • Waltraud Zuleger: Hotel Holzwarth - Hotel Stieglbräu - Tourotel. Eine Zeitreise (= Brigitte Neichl (Hrsg.): Edition Bezirksmuseum 15. Heft 2). Eigenverlag Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus, Wien, 2011

Einzelnachweise

  1. vgl. Waltraud Zuleger: Hotel Holzwarth - Hotel Stieglbräu - Tourotel, 2011, S. 15
  2. vgl. Waltraud Zuleger: Hotel Holzwarth - Hotel Stieglbräu - Tourotel, 2011, S. 17 und S. 21
  3. vgl. Waltraud Zuleger: Hotel Holzwarth - Hotel Stieglbräu - Tourotel, 2011, S. 16
  4. vgl. Waltraud Zuleger: Hotel Holzwarth - Hotel Stieglbräu - Tourotel, 2011, S. 18
  5. vgl. Waltraud Zuleger: Hotel Holzwarth - Hotel Stieglbräu - Tourotel, 2011, S. 17

Anmerkungen

  1. Das Hotel Holzwarth entstand aus dem Gasthof von Hermanns Onkel Josef Holzwarth. Im 20. Jahrhundert gehörte es der Stiegl Brauerei, die es 1994 an die Wienerwald Restaurant GmbH verkaufte. 2001 wurde das Hotel von der Tourotel Hotelbetriebs GmbH übernommen. Nach einer Schließung nach 2011 wurde es 2019 als Brauhof Wien Hotel neu eröffnet. Vgl. Waltraud Zuleger: Hotel Holzwarth - Hotel Stieglbräu - Tourotel, 2011, S. 28 und S. 35, außerdem Die Presse, 18. August 2019 digital und Brauhof-Kaltenhauser, Craftbierfest.AT, abgerufen am 24. April 2022