Grafschaft Pitten: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 6. Mai 2022, 16:42 Uhr

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Die Grafschaft Pitten [A 1] umfasste im Mittelalter ein im Süden des heutigen Bundeslandes Niederösterreich gelegenes Gebiet. Im Unterschied zu den meisten anderen Grafschaften auf dem Areal des heutigen Landes Österreich konnte sie sich als solche bis in die Neuzeit behaupten.

Die "Waldmark"

Die frühere "Waldmark" umfasste um ca. 814-887 nach Christi Geburt das nahezu unbesiedelte, damals noch von dichten Wäldern bewachsene Gebiet zwischen Wechsel, Semmering, Rax und Schneeberg sowie Teile der heutigen östlichen Steiermark und erstreckte sich vom Piestingtal und Rosaliengebirge bis zur Bucklige Welt. In der Forschung gilt diese "Waldmark" als Teil des Herzogtums Karantanien, das Teil des Karolingerreich von Kaiser Karl "dem Großen" war. Nach der Überlieferung wurde die "Waldmark" im Jahr 976 zur einer Grafschaft erhoben, deren Zentrum der heutige Ort Pitten war und als solche Teil des Herzogtums Kärnten.[2] In der neueren Geschichtsforschung wird außerdem diskutiert, ob nicht Teile der Grafschaft Pitten im Frühmittelalter zeitweise zum ungarischen Königreich gehörten.

Anfänge der Grafschaft Pitten

Um 1042 wird Markgraf Gottfried († 1050) erstmals als Graf von Pitten genannt. Als sein Schwiegersohn gilt Graf Ekbert (I.) von Vornbach († um 1109), der später ebenfalls in der früheren "Waldmark" Fuß fassen konnte. Als diese Familie 1158 in "männlicher Linie ausstarb, kam die Grafschaft Pitten unter die Herrschaft des steirischen Markgrafen [[Otakar III. (Steier)|Otakar (III.), der ein Cousin des letzten Grafen von Vornbach-Pitten war. Sie wurde Teil der Markgrafschaft Steier († um 1166), die 1180 zu einem Herzogtum erhoben wurde und verblieb bis zum Aussterben dieser Familie in deren Besitz. Nach dem Tod von Herzog Otakar (IV.) von Steier († 1192) kam sie als Teil des Herzogtums Steier an die Babenberger. Unter ihnen wurde Ende des 12. Jahrhunderts in der Grafschaft eine landesfürstliche Residenzstadt gegründet: die heutige Stadt Wiener Neustadt.[2]

Im 12. Jahrhundert waren auf dem Areal der Grafschaft mehrere Adelsfamilien ansässig, die dort befestigte Ansitze und Burgen erbauen ließen.

  • Dazu gehörte die Familie der Herren von Albeck-Flatz ("de Flaze"), die bereits 1074 erstmals im "Pittnerland" genannt wird. Sie ließ die Befestigungen für die Anlage der Wehrkirche St. Lorenzen bei Flatz erbauen. Es wird daher vermutet, dass sich dort auch ihr Sitz befand. Die Familie starb mit Dietrich von Albeck-Flatz, der seit 1179 Bischof von Gurk war, in "männlicher Linie" aus, nachdem sein Bruder als Herr von Albeck-Flatz bereits 1191 auf dem sogenannten "Dritten Kreuzzug" gestorben war. Bischof Dietrich schenkte daher seine Herrschaft Albeck-Flatz dem Stift Gurk.[2]
  • Um 1128 erbauten die Familie der Herren von Dunkelstein die gleichnamige Burg Dunkelstein am im heutigen Ort Ternitz gelegenen Petersberg..[2]
  • Die Familie der Herren von Stuppach erbauten um 1130 eine Burg am Ende des Stuppachgrabens..[2]
  • Der Ritter von Pottschach erbautet seine Burg um 1134 ebenfalls am Ende des Stuppachgrabens..[2]
  • Die Familie der Herren von Stuchs erbauten um 1186 im Sierningtal die Burg Stixenstein im Sierningtal..[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Karin Kühtreiber: Burg Dunkelstein. Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen eines hochmittelalterlichen Adelsitzes im südöstlichen Niederösterreich. Dissertation (ungedruckt), Universität Wien, 2006, Bd. 1, S. 21
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 vgl. Grafschaft Pitten. Valtiner.Lima-City.De, abgerufen am 5. Mai 2022

Anmerkungen

  1. In historischen Quellen wird der Name der Grafschaft auch Pütten, Butino oder Putine geschrieben.
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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Grafschaft Pitten behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).