Rudolf Angerfelder: Unterschied zwischen den Versionen

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Rudolf Angerfelder war zweimal verheiratet,
Rudolf Angerfelder war zweimal verheiratet,
<br /> ∞ in erster Ehe mit Anna, der Witwe<ref>vgl. [https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Rotenturmstra%C3%9Fe_4 Rotenturmstraße 4], WienWiki.At, eingesehen am 29. Oktober 2017. Hier wird Michael Fink als Vater von Anna bezeichnet.</ref> von Michael Fink († 1393)<ref name ="czeike"/>,
<br /> ∞ in erster Ehe mit Anna, der Witwe<ref>vgl. [https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Rotenturmstra%C3%9Fe_4 Rotenturmstraße 4], WienWiki.At, eingesehen am 29. Oktober 2017. Hier wird Michael Fink als Vater von Anna bezeichnet.</ref> von Michael Fink († 1393)<ref name ="czeike"/>,
<br /> ∞ in zweiter Ehe mit Agnes Geukramer (urkundlich belegt 1400-1423), die sich nach seinem Tod mit dem Goldschmied Leupold Weiler († um 1427/28), einem anderen Wiener Ratsherr, der 1421, 1424 und 1425 auch als Grundbuchsverweser belegt ist<ref>vgl. [https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Leupold_Weiler Leupold Weiler], WienWiki.At, eingesehen am 29. Oktober 2017</ref>, verheiratete<ref name ="czeike"/>. Ihr Vater Michael Geukramer war 1386 bis 1395 ebenfalls Bürgermeister von Wien<ref>vgl. [https://www.wien.gv.at/kultur/archiv/politik/bgmbio.html#R Stadt Wien, Wiener Bürgermeister - Lebensdaten], eingesehen am 2. November 2017</ref>.
<br /> ∞ in zweiter Ehe mit Agnes Geukramer (urkundlich belegt 1400-1423), der Witwe von Hubmeister [[Ulrich Zink]] († um / nach 1395)<ref name ="Lackner43-F5.3>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Ein Rechnungsbuch Herzog Albrecht III. von Österreich''. Edition und Textanalyse (= Silvia Petrin - Willibald Rosner (Hrsg.): ''Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde''. Bd. 23) (= NÖ Schriften 93 Wissenschaft). Selbstverlag des NÖ Instituts vor Landeskunde, Wien, 1996. ISBN 3-85006-085-3. S. 43, Fußnote 5.3</ref>, die nach seinem Tod eine weitere Ehe  mit dem Goldschmied Leupold Weiler († um 1427/28), einem Wiener Ratsherrn, der 1421, 1424 und 1425 auch als Grundbuchsverweser belegt ist<ref>vgl. [https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Leupold_Weiler Leupold Weiler], WienWiki.At, eingesehen am 29. Oktober 2017</ref>, schloss.<ref name ="czeike"/>. Ihr Vater [[Michael Geukramer]] war 1386 bis 1395 ebenfalls Bürgermeister von Wien.<ref>vgl. [https://www.wien.gv.at/kultur/archiv/politik/bgmbio.html#R Stadt Wien, Wiener Bürgermeister - Lebensdaten], eingesehen am 2. November 2017</ref>


== Aufstieg ==
== Aufstieg ==
Rudolf Angerfelder war vor / um 1392 ein Diener des Ratsherrn<ref name ="Wienwikir">vgl. [https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Rotenturmstra%C3%9Fe_4 Rotenturmstraße 4], WienWiki.At, eingesehen am 29. Oktober 2017</ref> Michael Fink, dessen Witwe er wenig später heiratete. Diese hinterließ ihm einen Hof mit Weingarten in [[Grinzing]]. Angerfelder war Kaufmann und wohnte 1391-1393 am [[Bauernmarkt (Wien)|Bauernmarkt]] 5 und 1398-1419 in der [[Rotenturmstraße (Wien)|Rotenturmstraße]] 4<ref name ="Wienwikir"/>. Dieses Haus war zuvor im Besitz von Michael Fink gewesen.</ref>. Er war im Besitz von Häusern in der damaligen Münzerstraße (Bauernmarkt) und am [[Lichtensteg (Wien)|Lichtensteg]], außerdem gehörte ihm ein Hof mit Äckern, Wiesen, Gärten und Weingärten in der Vorstadt [[Wieden (Wien)|Wieden]] auf dem Areal der späteren Favorita (heute: Theresianum), ein Weingarten im Kaswassergraben und eine Wechselbank auf der Brandstatt gegenüber dem Stephansfreithof.<ref name ="czeike"/>
Rudolf Angerfelder war vor / um 1392 ein Diener des Ratsherrn<ref name ="Wienwikir">vgl. [https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Rotenturmstra%C3%9Fe_4 Rotenturmstraße 4], WienWiki.At, eingesehen am 29. Oktober 2017</ref> Michael Fink, dessen Witwe er wenig später heiratete. Diese hinterließ ihm einen Hof mit Weingarten in [[Grinzing]]. Angerfelder war Kaufmann und wohnte 1391-1393 am [[Bauernmarkt (Wien)|Bauernmarkt]] 5 und 1398-1419 in der [[Rotenturmstraße (Wien)|Rotenturmstraße]] 4<ref name ="Wienwikir"/>. Dieses Haus war zuvor im Besitz von Michael Fink gewesen. Er war im Besitz von Häusern in der damaligen Münzerstraße (Bauernmarkt) und am [[Lichtensteg (Wien)|Lichtensteg]], außerdem gehörte ihm ein Hof mit Äckern, Wiesen, Gärten und Weingärten in der Vorstadt [[Wieden (Wien)|Wieden]] auf dem Areal der späteren Favorita (heute: Theresianum), ein Weingarten im Kaswassergraben und eine Wechselbank auf der Brandstatt gegenüber dem Stephansfreithof.<ref name ="czeike"/>


== Politische Laufbahn ==
== Politische Laufbahn ==
Seit 1396 ist er in städtischen Funktionen in Wien nachgewiesen: zunächst als Ratsherr (mehrmals zwischen 1396 und 1408), als [[w:Verweser|Grundbuchsverweser]] (1395/96) und als [[w:Münzmeister|Münzmeister]] (1413-1419). Vom 23. November 1405 - 10. September 1406 und 8. Juni 1411<ref>Offiziell trat er seine zweite Amtszeit mit 13. Oktober 1411 an, vgl. {{Czeike|1|43||Albrecht V. (Österreich)}}</ref> - 25. August 1419 war er Bürgermeister der Stadt Wien.<ref name ="czeike"/>  
Seit 1396 ist er in städtischen Funktionen in Wien nachgewiesen: zunächst als Ratsherr (mehrmals zwischen 1396 und 1408), als [[w:Verweser|Grundbuchsverweser]] (1395/96) und als [[w:Münzmeister|Münzmeister]] (1413-1419). Vom 23. November 1405 - 10. September 1406 und 8. Juni 1411<ref>Offiziell trat er seine zweite Amtszeit mit 13. Oktober 1411 an, vgl. {{Czeike|1|43||Albrecht V. (Österreich)}}</ref> - 25. August 1419 war er Bürgermeister der Stadt Wien.<ref name ="czeike"/>  


Angerfelder wurde mehrmals Opfer seiner politischen Tätigkeit, so wurde er 1399 von dem mit der Stadt Wien in Fehde liegenden "böhmischen Raubritter" [[Pott von Skall]] gefangengesetzt und gehörte 1408 zu den Opfern des Überfalls in [[Gablitz]] auf die "Parteigänger" von [[Leopold IV. (Habsburg)|Herzog Leopold (IV.) ''dem Stolzen'')]] durch [[Hans Laun|Hans Laun von Grünau]]. Wenig später war er als "Parteigänger" von [[Ernst der Eiserne|Herzog Ernst (I.) ''dem Eisernen'']] bzw. als ''Albertiner''<ref group="A">"Albertiner" ist in diesem Kontext eine Bezeichnung für die Anhänger von [[Albrecht II.|Herzog Albrecht V. von Österreich]] bzw. von dessen [[Albrecht IV. (Österreich)|verstorbenen Vater]]</ref> in die Verhaftung und Hinrichtung des Bürgermeisters [[w:Konrad Vorlauf|Konrad Vorlauf]] verwickelt und wurde von Herzog Leopold (IV.) in Haft genommen, aus der er erst nach der Zahlung eines enormen Lösegeldes entlassen wurde<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 115</ref>. Erst nach dem Regierungsantritt von [[Albrecht II. (HRR)|Herzog Albrecht V.]] erlangte er wieder politischen Einfluss. In seine Amtszeit als Bürgermeister und Münzmeister fällt die Bestätigung der Wiener Stadtrechte durch diesen (25. Juli 1412).<ref name ="czeike"/>
Angerfelder wurde mehrmals Opfer seiner politischen Tätigkeit, so wurde er 1399 von dem mit der Stadt Wien in Fehde liegenden "böhmischen Raubritter" [[Pott von Skall]] gefangengesetzt und gehörte 1408 zu den Opfern des Überfalls in [[Gablitz]] auf die "Parteigänger" von [[Leopold IV. (Habsburg)|Herzog Leopold (IV.) ''dem Stolzen'')]] durch [[Hans Laun|Hans Laun von Grünau]]. Wenig später war er als "Parteigänger" von [[Ernst der Eiserne|Herzog Ernst (I.) ''dem Eisernen'']] bzw. als ''Albertiner''<ref group="A">"Albertiner" ist in diesem Kontext eine Bezeichnung für die Anhänger von Herzog Albrecht V. von Österreich beziehungsweise von dessen [[Albrecht IV. (Österreich)|verstorbenen Vater]]</ref> in die Verhaftung und Hinrichtung des Bürgermeisters [[Konrad Vorlauf|Konrad Vorlauf]] verwickelt und wurde von Herzog Leopold (IV.) in Haft genommen, aus der er erst nach der Zahlung eines enormen Lösegeldes entlassen wurde<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 115</ref>. Erst nach dem Regierungsantritt von [[Albrecht II. (HRR)|Herzog Albrecht V.]] erlangte er wieder politischen Einfluss. In seine Amtszeit als Bürgermeister und Münzmeister fällt die Bestätigung der Wiener Stadtrechte durch diesen (25. Juli 1412).<ref name ="czeike"/>


== Literatur ==
== Literatur ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://www.wien.gv.at/kultur/archiv/politik/bgmbio.html#R Rudolf Angerfelder], Website Stadt Wien, Wiener Bürgermeister - Lebensdaten
* [https://www.wien.gv.at/kultur/archiv/politik/bgmbio.html#R Rudolf Angerfelder], Website Stadt Wien, Wiener Bürgermeister - Lebensdaten
* [https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Rudolf_Angerfelder Rudolf Angerfelder], WienWiki.AT
* {{WiWi|Rudolf_Angerfelder}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
== Anmerkungen ==
<references group="A" />


{{Personenleiste
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| AMT        = Bürgermeister von Wien
| AMT        = [[Liste der Wiener Bürgermeister bis zum Kaisertum|Bürgermeister von Wien]]
| ZEIT      = 1405-1406
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| VORGÄNGER  = [[Paul Würffel]]
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{{Personenleiste
{{Personenleiste
| AMT        = Bürgermeister von Wien
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| ZEIT      = 1411-1419
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| VORGÄNGER  = [[Albrecht Zetter]]  
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<!--{{Navigationsleiste Bürgermeister der Stadt Wien im Spätmittelalter (1282–1520)}}-->
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{{DEFAULTSORT:Angerfelder, Rudolf}}
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{{SORTIERUNG:Angerfelder, Rudolf}}
[[Kategorie:Bürgermeister (Wien)]]
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[[Kategorie:Geboren im 14. Jahrhundert]]
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