Konrad Zeidler: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Konrad Zeidler''', auch '''Zeidlerer''' (* im letzten Drittel des 14. Jahrhunderts; † [[23. März]] [[1442]]<ref name ="heinig578">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493)'', 1993, Bd. 1, S. 578</ref>, im [[w:Erzstift Salzburg|Erzstift Salzburg]]<ref>. vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493)'', 1993, Bd. 1, S. 579</ref>) war der erste Kanzler des späteren Kaisers [[Kaiser Friedrich III.|Friedrich III.]].
[[File:Pürgg St. Georg Grabstein Zeidler.jpg|thumb|Grabstein von Konrad Zeidler in der Pfarrkirche Pürgg "zum Heiligen Georg"]]
'''Konrad Zeidler''' (* im letzten Drittel des 14. Jahrhunderts; † [[23. März]] [[1442]]<ref name ="heinig578">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493)'', 1993, Bd. 1, S. 578</ref>, im [[Erzstift Salzburg]]<ref>. vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493)'', 1993, Bd. 1, S. 579</ref>), auch '''Konrad Zeidlerer''', war der erste Kanzler des späteren Kaisers [[Kaiser Friedrich III.|Friedrich III.]] († 1493).


== Herkunft und Ausbildung ==
== Herkunft und Ausbildung ==
Konrad Zeidler stammte aus München. 1407 schrieb er sich an der Universität in Wien als "Artist" ein. Vermutlich studierte er auch Jus, dürfte dieses Studium aber nicht abgeschlossen haben.<ref name ="Tanzler">vgl. Georg Tanzler: ''Ein Rechnungsbuch Ernsts des Eisernen'', 2015, S. 13</ref>  
Konrad Zeidler war der Sohn eines Bürgers aus München.<ref>vgl. Roland Schäffer: ''Die Zeit Friedrichs III. (1424-1493)''. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): ''Die Steiermark im Spätmittelalter'' (= ''Geschichte der Steiermark''. Bd. 4). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20645-03, S. 46</ref> 1407 schrieb er sich an der Universität in Wien als "Artist" ein. Vermutlich studierte er auch Jus, dürfte dieses Studium aber nicht abgeschlossen haben.<ref name ="Tanzler">vgl. Georg Tanzler: ''Ein Rechnungsbuch Ernsts des Eisernen'', 2015, S. 13</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Konrad Zeidler gehörte der Kanzlei von [[w:Ernst der Eiserne|Herzog Ernst I. von Österreich ("''Ernst dem Eisernen''")]] an, seit 1419 wird er als dessen Sekretär und Kanzler bezeichnet, seit 1422 als dessen Kammerschreiber.<ref name ="Tanzler"/> 1436 ernannte ihn Herzog Friedrich V. von Österreich zu seinem Kanzler.<ref name ="heinig578"/> Nachdem Friedrich V. als Friedrich III. [[w:Römisch-deutscher König|Römisch-deutscher König]] wurde, galt Zeidler als eine der mächtigsten Personen an dessen Hof.<ref name ="Tanzler"/> Bis zu seinem Tod führte er für diesen die zunächst noch ungeteilten Geschäfte der römischen und der österreichischen Kanzlei.<ref name ="heinig578"/>
Konrad Zeidler gehörte der Kanzlei von [[Ernst der Eiserne|Herzog Ernst (I.) von Österreich]] ("''Ernst dem Eisernen''") († 1424) an, seit 1419 wird er als dessen Sekretär und Kanzler bezeichnet, seit 1422 als dessen Kammerschreiber.<ref name ="Tanzler"/> Als Kammerschreiber gehörte er auch der (vormundschaftlichen) Regierung von [[Friedrich IV. (Tirol)|Herzog Friedrich (IV.) von Österreich]] ("''Friedrich dem Älteren''") († 1439) an.<ref>vgl. Roland Schäffer: ''Die Zeit Friedrichs III. (1424-1493)''. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): ''Die Steiermark im Spätmittelalter'' (= ''Geschichte der Steiermark''. Bd. 4). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20645-03, S. 43</ref> 1436 ernannte ihn Herzog Friedrich (V.) von Österreich zu seinem Kanzler.<ref name ="heinig578"/> Nachdem Friedrich (V.) als Friedrich III. [[w:Römisch-deutscher König|"römischer" König]] wurde, galt Zeidler als eine der mächtigsten Personen an dessen Hof.<ref name ="Tanzler"/> Bis zu seinem Tod führte er für Friedrich III. die zunächst noch ungeteilten Geschäfte der römischen und der österreichischen Kanzlei.<ref name ="heinig578"/>  


Konrad Zeidler war zunächst Pfarrer von Meiselding (heute Teil von [[Sankt Veit an der Glan|St. Veit an der Glan]]). 1418 wurde er Pfarrer von [[w:Maribor|Marburg]].<ref name ="Tanzler"/> Er war Domherr von [[w:Passau|Passau]].<ref name ="heinig578"/> Um 1424/25 erhielt er als Kleriker und Diakon von [[w:Freising|Freising]] aufgrund einer herzoglichen Empfehlung die steirische Kirchenpfründe St. Georg in [[Stainach-Pürgg]], damals zugehörig zum [[w:Bistum Salzburg|Bistum Salzburg]], und war bis zu seinem Tod ihr Pfarrer bzw. Pfarrherr.<ref name ="heinig578"/> Um 1439/1440 wurde Zeidler, der zuvor bei Gelegenheit auch für [[w:Albrecht II. (HRR)|König Albrecht II.]] tätig gewesen war, vom [[w:Konzil von Basel|Konzil von Basel]] zum Dompropst von [[Stephansdom (Wien)|St. Stephan]] in [[Wien]] erhoben, nachdem sich Herzog Friedrich V. dort für seine Ernennung eingesetzt hatte.<ref name ="heinig578"/>
Konrad Zeidler war zunächst Pfarrer von Meiselding (heute Teil von [[Sankt Veit an der Glan|St. Veit an der Glan]]). 1418 wurde er Pfarrer von [[w:Maribor|Marburg]].<ref name ="Tanzler"/> Er war Domherr von [[w:Passau|Passau]].<ref name ="heinig578"/> Um 1424/25 erhielt er als Kleriker und Diakon des [[w:Hochstift Freising|Hochstiftes Freising]] aufgrund einer herzoglichen Empfehlung die steirische Kirchenpfründe St. Georg im heutigen [[Stainach-Pürgg]], damals zugehörig zum Erzstift Salzburg. Dort war er bis zu seinem Tod ihr Pfarrer bzw. Pfarrherr.<ref name ="heinig578"/> Um 1439/1440 wurde Zeidler, der zuvor bei Gelegenheit auch für [[Albrecht II. (HRR)|König Albrecht II.]] tätig gewesen war, vom [[w:Konzil von Basel|Konzil von Basel]] zum Dompropst von [[Stephansdom (Wien)|St. Stephan]] in [[Wien]] erhoben, nachdem sich der spätere König Friedrich III. dort für seine Ernennung eingesetzt hatte.<ref name ="heinig578"/>


== Gedenkstätten ==
== Gedenkstätten ==
Konrad Zeidler wurde in der [[w:St. Georg (Pürgg)|Kirche St. Georg in Pürgg]] beigesetzt, wo sich sein Grabstein im südlichen Seitenschiff erhalten hat.
Konrad Zeidler wurde in der [[w:St. Georg (Pürgg)|Kirche St. Georg in Pürgg]] (heute Teil von (Stainach-Pürgg]) beigesetzt, wo sich sein Grabstein im südlichen Seitenschiff erhalten hat.
   
   
=== Literatur ===
== Literatur ==
* [[w:Paul-Joachim Heinig|Paul-Joachim Heinig]]: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik'' (= ''Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters.'' Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993), s. Reg., Bd. 3, S. 1790
* [[w:Paul-Joachim Heinig|Paul-Joachim Heinig]]: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik'' (= ''Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters.'' Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993), s. Reg., Bd. 3, S. 1790
* Georg Tanzler: ''Ein Rechnungsbuch Ernsts des Eisernen''. Masterarbeit (ungedruckt), Universität Wien, 2015, S. 13
* Georg Tanzler: ''Ein Rechnungsbuch Ernsts des Eisernen''. Masterarbeit (ungedruckt), Universität Wien, 2015, S. 13
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Aktuelle Version vom 21. Juni 2022, 09:43 Uhr

Grabstein von Konrad Zeidler in der Pfarrkirche Pürgg "zum Heiligen Georg"

Konrad Zeidler (* im letzten Drittel des 14. Jahrhunderts; † 23. März 1442[1], im Erzstift Salzburg[2]), auch Konrad Zeidlerer, war der erste Kanzler des späteren Kaisers Friedrich III. († 1493).

Herkunft und Ausbildung

Konrad Zeidler war der Sohn eines Bürgers aus München.[3] 1407 schrieb er sich an der Universität in Wien als "Artist" ein. Vermutlich studierte er auch Jus, dürfte dieses Studium aber nicht abgeschlossen haben.[4]

Leben

Konrad Zeidler gehörte der Kanzlei von Herzog Ernst (I.) von Österreich ("Ernst dem Eisernen") († 1424) an, seit 1419 wird er als dessen Sekretär und Kanzler bezeichnet, seit 1422 als dessen Kammerschreiber.[4] Als Kammerschreiber gehörte er auch der (vormundschaftlichen) Regierung von Herzog Friedrich (IV.) von Österreich ("Friedrich dem Älteren") († 1439) an.[5] 1436 ernannte ihn Herzog Friedrich (V.) von Österreich zu seinem Kanzler.[1] Nachdem Friedrich (V.) als Friedrich III. "römischer" König wurde, galt Zeidler als eine der mächtigsten Personen an dessen Hof.[4] Bis zu seinem Tod führte er für Friedrich III. die zunächst noch ungeteilten Geschäfte der römischen und der österreichischen Kanzlei.[1]

Konrad Zeidler war zunächst Pfarrer von Meiselding (heute Teil von St. Veit an der Glan). 1418 wurde er Pfarrer von Marburg.[4] Er war Domherr von Passau.[1] Um 1424/25 erhielt er als Kleriker und Diakon des Hochstiftes Freising aufgrund einer herzoglichen Empfehlung die steirische Kirchenpfründe St. Georg im heutigen Stainach-Pürgg, damals zugehörig zum Erzstift Salzburg. Dort war er bis zu seinem Tod ihr Pfarrer bzw. Pfarrherr.[1] Um 1439/1440 wurde Zeidler, der zuvor bei Gelegenheit auch für König Albrecht II. tätig gewesen war, vom Konzil von Basel zum Dompropst von St. Stephan in Wien erhoben, nachdem sich der spätere König Friedrich III. dort für seine Ernennung eingesetzt hatte.[1]

Gedenkstätten

Konrad Zeidler wurde in der Kirche St. Georg in Pürgg (heute Teil von (Stainach-Pürgg]) beigesetzt, wo sich sein Grabstein im südlichen Seitenschiff erhalten hat.

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993), s. Reg., Bd. 3, S. 1790
  • Georg Tanzler: Ein Rechnungsbuch Ernsts des Eisernen. Masterarbeit (ungedruckt), Universität Wien, 2015, S. 13

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), 1993, Bd. 1, S. 578
  2. . vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), 1993, Bd. 1, S. 579
  3. vgl. Roland Schäffer: Die Zeit Friedrichs III. (1424-1493). In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): Die Steiermark im Spätmittelalter (= Geschichte der Steiermark. Bd. 4). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20645-03, S. 46
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 vgl. Georg Tanzler: Ein Rechnungsbuch Ernsts des Eisernen, 2015, S. 13
  5. vgl. Roland Schäffer: Die Zeit Friedrichs III. (1424-1493). In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): Die Steiermark im Spätmittelalter (= Geschichte der Steiermark. Bd. 4). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20645-03, S. 43