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Albero (V.) von Puchheim konnte seine Karriere auch unter den Söhne von Herzog Albrecht (II.) "''dem Lahmen''" fortsetzen. Um 1355/57 war er vorübergehend mit der Verwaltung der "[[w:Vorderösterreich|Vorderen Lande]]" betreut, 1361-1363<ref group="A">Als solcher ist er letztmals am 24. Juni 1362 genannt. Vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 51</ref> war er Hauptmann des [[Herzogtum Steier|Herzogtums Steier]], wobei er sich im Krieg von Erzherzog Rudolf (IV.) "''dem Stifter''" gegen den [[w:Patriarchat Aquileja|Patriarchen von Aquileja]] hervortat. 1361 war er außerdem Hauptmann des Herzogtums [[w:Krain|Krain]] und 1368 Landvogt im [[w:Elsass|Elsass]].<ref>vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking''. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 96f.</ref> Während seiner Zeit als Hauptmann zu Steier verwendete er diesen Titel, ansonsten und wenn es sich nicht um steirische Angelegenheit ging, bezeichnete er sich in seinen Urkunden gewöhnlich als Oberster Truchsess in Österreich. Albero begleitete den jungen Herzog Rudolf zur Erbhuldigung in die Steiermark und nach Kärnten.<ref name ="Tepperberg50"/> | Albero (V.) von Puchheim konnte seine Karriere auch unter den Söhne von Herzog Albrecht (II.) "''dem Lahmen''" fortsetzen. Um 1355/57 war er vorübergehend mit der Verwaltung der "[[w:Vorderösterreich|Vorderen Lande]]" betreut, 1361-1363<ref group="A">Als solcher ist er letztmals am 24. Juni 1362 genannt. Vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 51</ref> war er Hauptmann des [[Herzogtum Steier|Herzogtums Steier]], wobei er sich im Krieg von Erzherzog Rudolf (IV.) "''dem Stifter''" gegen den [[w:Patriarchat Aquileja|Patriarchen von Aquileja]] hervortat. 1361 war er außerdem Hauptmann des Herzogtums [[w:Krain|Krain]] und 1368 Landvogt im [[w:Elsass|Elsass]].<ref>vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking''. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 96f.</ref> Während seiner Zeit als Hauptmann zu Steier verwendete er diesen Titel, ansonsten und wenn es sich nicht um steirische Angelegenheit ging, bezeichnete er sich in seinen Urkunden gewöhnlich als Oberster Truchsess in Österreich. Albero begleitete den jungen Herzog Rudolf zur Erbhuldigung in die Steiermark und nach Kärnten.<ref name ="Tepperberg50"/> | ||
Nach der Regierungsübernahme der Herzöge [[Albrecht III. (Österreich)|Albrecht (III.)]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") und [[Leopold III. von Habsburg|Leopold (III.)]] ("''Leopold dem Gerechten''") von Österreich hielt sich Albero (V.) häufig im Umfeld von Kaiser Karl IV. auf.<ref name ="Tepperberg51">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 51</ref> Um 1366 war er, nachdem sein jüngerer Halbbruder [[w:Pilgrim II. von Puchheim|Pilgrim (II.) von Puchheim]] Erzbischof von Salzburg geworden war, Hauptmann des [[ | Nach der Regierungsübernahme der Herzöge [[Albrecht III. (Österreich)|Albrecht (III.)]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") und [[Leopold III. von Habsburg|Leopold (III.)]] ("''Leopold dem Gerechten''") von Österreich hielt sich Albero (V.) häufig im Umfeld von Kaiser Karl IV. auf.<ref name ="Tepperberg51">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 51</ref> Um 1366 war er, nachdem sein jüngerer Halbbruder [[w:Pilgrim II. von Puchheim|Pilgrim (II.) von Puchheim]] Erzbischof von Salzburg geworden war, Hauptmann des [[Erzstift Salzburg|Erzstiftes Salzburg]]. 1368-1369 war er vorübergehend als Landvogt von Schwaben für die Verwaltung der "Oberen Lande" zuständig. 1371 kämpfte er in jenem Krieg mit, welchen [[w:Karl IV. (HRR)|Kaiser Karl IV.]], der [[w:Königreich Ungarn|ungarische König]] [[w:Ludwig I. (Ungarn)|Ludwig (I.)]] und [[w:Stephan II. (Bayern)|Herzog Stephan (II.) von Baiern ("''Stephan mit der Hafte''")]] um die [[w:Markgrafschaft Brandenburg|Mark Brandenburg]] führten.<ref name ="harrer101">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking''. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 101</ref> Nicht zuletzt aufgrund seiner im Waldviertel gelegenen Besitzungen - Albero (V.) war seit den 1440er-Jahren Hauptmann von [[Laa an der Thaya|Laa]], das ihm 1382 verpfändet wurde - war er immer wieder in Interaktionen mit dem böhmischen Adel verstrickt, wobei er häufig in Grenzstreitigkeiten zu vermitteln hatte.<ref>vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 47 und S. 52</ref> | ||
Ende des Jahres 1382 stiftete Albero (V.) von Puchheim der Pfarrkirche St. Michael zu Litschau eine tägliche Frühmesse und dürfte auch weitere Maßnahmen für den Fall seines Ablebens getroffen haben. Am 24. September 1383 ist er letztmals urkundlich genannt. Er dürfte im Folgejahr gestorben sein. Albero hinterließ seinen Söhnen umfangreichen Besitz.<ref name ="Tepperberg52">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 47 und S. 52</ref> | Ende des Jahres 1382 stiftete Albero (V.) von Puchheim der Pfarrkirche St. Michael zu Litschau eine tägliche Frühmesse und dürfte auch weitere Maßnahmen für den Fall seines Ablebens getroffen haben. Am 24. September 1383 ist er letztmals urkundlich genannt. Er dürfte im Folgejahr gestorben sein. Albero hinterließ seinen Söhnen umfangreichen Besitz.<ref name ="Tepperberg52">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 47 und S. 52</ref> | ||
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Nachdem seine Familie im 13. Jahrhundert bereits einige Besitzungen im heutigen Bundesland Niederösterreich (im [[Weinviertel]] und im [[Wienerwald]], dort im Raum um [[Baden]]) erworben hatte, tauschte Albero von Puchheim am 15. Oktober 1348 im Einvernehmen mit seinem jüngeren Halbbruder [[Hans I. von Puchheim|Hans (I.) von Puchheim]] († um 1369/77) die im heutigen Oberösterreich gelegenen Familienbesitzungen, darunter die Stammburg der Familie, welche "freies Eigen" waren, mit Herzog Albrecht (II.) "''dem Lahmen''", wofür er von diesem die bedeutenden im [[Waldviertel]] gelegenen Herrschaften [[Litschau]] und [[Heidenreichstein]] mit Gerichten, verlehnten Gütern und dem Kirchenlehen zu Litschau als landesfürstliche Lehen erhielt.<ref name ="czeike613"/> Das Machtzentrum der Herren von Puchheim verlagerte sich so endgültig ins heutige Niederösterreich, wo weitere Besitzungen erworben und besonders der nunmehrige Besitz im Waldviertel ausgebaut werden konnte.<ref name ="Tepperberg46"/> | Nachdem seine Familie im 13. Jahrhundert bereits einige Besitzungen im heutigen Bundesland Niederösterreich (im [[Weinviertel]] und im [[Wienerwald]], dort im Raum um [[Baden]]) erworben hatte, tauschte Albero von Puchheim am 15. Oktober 1348 im Einvernehmen mit seinem jüngeren Halbbruder [[Hans I. von Puchheim|Hans (I.) von Puchheim]] († um 1369/77) die im heutigen Oberösterreich gelegenen Familienbesitzungen, darunter die Stammburg der Familie, welche "freies Eigen" waren, mit Herzog Albrecht (II.) "''dem Lahmen''", wofür er von diesem die bedeutenden im [[Waldviertel]] gelegenen Herrschaften [[Litschau]] und [[Heidenreichstein]] mit Gerichten, verlehnten Gütern und dem Kirchenlehen zu Litschau als landesfürstliche Lehen erhielt.<ref name ="czeike613"/> Das Machtzentrum der Herren von Puchheim verlagerte sich so endgültig ins heutige Niederösterreich, wo weitere Besitzungen erworben und besonders der nunmehrige Besitz im Waldviertel ausgebaut werden konnte.<ref name ="Tepperberg46"/> | ||
1353 wurde Albero von Puchheim die Pfandschaft [[Burgruine Falkenstein (Niederösterreich)|Falkenstein]] verliehen, die er unter sehr günstigen Umständen ablösen konnte.<ref name ="marian299">vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld''. (''Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9, S. 299</ref> Vor 1357 brachte Albero von Puchheim außerdem die Erbvogtei zu [[Eisgarn]] in seinen Besitz. Am 12. Juli 1357 verbriefte ihm Propst Stephan von Eisgarn und sein Konvent das Präsentationsrecht für die Bestellung eines neuen Propstes und neuer Chorherren. In dieser Urkunde wird Albero ausdrücklich als zweiter Stifter der Propstei genannt und darauf hingewiesen, dass er diese Rechte bereits unter Propst Konrad, dem inzwischen verstorbenen Vorgänger von Propst Stephan besessen hatte.<ref name ="Tepperberg47">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 47</ref> Bereits 1356 erhielt Albero von Puchheim von Herzug Albrecht (II.) die Anwartschaft auf die zu diesem Zeitpunkt noch an die [[Maissauer|Familie der Maissauer]] verpfändete landesfürstliche Feste [[Raabs an der Thaya|Raabs]].<ref name ="Tepperberg46"/> Herzog Albrecht (II.) "''dem Lahmen''" verpfändete ihm zunächst die [[Burgruine Hainburg|Feste Hainburg]], mit der Zusage, sie innerhalb der kommende zwei Jahre gegen Herrschaft Raabs tauschen zu dürfen. Obwohl die Lösung der Herrschaft Raabs von den Maissauern bereits anvisiert war, hinderte dies den Herzog nicht daran, das Pfand noch mit zwei weiteren Pfandsätzen zu belasten, ehe es Albero lösen konnte.<ref name="Rigele241">vgl. [[w:Brigitte Rigele|Brigitte Rigele]]: ''Die Maissauer''. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990, S. 241</ref> Am 3. März 1358 löste er die Burg Raabs mit dem Markt zu Raabs und den Markt [[Dobersberg]] von [[Wernhard I. von Maissau|Wernhard von Maissau]] († um 1380).<ref name ="Tepperberg46"/> Mit der Vereinigung der gesamten "Grafschaft Raabs", inklusive dem Erwerb der ihr zugehörigen Vogtei- und Patronatsrechte, avancierten die Puchheimer neben den | 1353 wurde Albero von Puchheim die Pfandschaft [[Burgruine Falkenstein (Niederösterreich)|Falkenstein]] verliehen, die er unter sehr günstigen Umständen ablösen konnte.<ref name ="marian299">vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld''. (''Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9, S. 299</ref> Vor 1357 brachte Albero von Puchheim außerdem die Erbvogtei zu [[Eisgarn]] in seinen Besitz. Am 12. Juli 1357 verbriefte ihm Propst Stephan von Eisgarn und sein Konvent das Präsentationsrecht für die Bestellung eines neuen Propstes und neuer Chorherren. In dieser Urkunde wird Albero ausdrücklich als zweiter Stifter der Propstei genannt und darauf hingewiesen, dass er diese Rechte bereits unter Propst Konrad, dem inzwischen verstorbenen Vorgänger von Propst Stephan besessen hatte.<ref name ="Tepperberg47">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 47</ref> Bereits 1356 erhielt Albero von Puchheim von Herzug Albrecht (II.) die Anwartschaft auf die zu diesem Zeitpunkt noch an die [[Maissauer (Adelsfamilie)|Familie der Maissauer]] verpfändete landesfürstliche Feste [[Raabs an der Thaya|Raabs]].<ref name ="Tepperberg46"/> Herzog Albrecht (II.) "''dem Lahmen''" verpfändete ihm zunächst die [[Burgruine Hainburg|Feste Hainburg]], mit der Zusage, sie innerhalb der kommende zwei Jahre gegen Herrschaft Raabs tauschen zu dürfen. Obwohl die Lösung der Herrschaft Raabs von den Maissauern bereits anvisiert war, hinderte dies den Herzog nicht daran, das Pfand noch mit zwei weiteren Pfandsätzen zu belasten, ehe es Albero lösen konnte.<ref name="Rigele241">vgl. [[w:Brigitte Rigele|Brigitte Rigele]]: ''Die Maissauer''. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990, S. 241</ref> Am 3. März 1358 löste er die Burg Raabs mit dem Markt zu Raabs und den Markt [[Dobersberg]] von [[Wernhard I. von Maissau|Wernhard von Maissau]] († um 1380).<ref name ="Tepperberg46"/> Mit der Vereinigung der gesamten "Grafschaft Raabs", inklusive dem Erwerb der ihr zugehörigen Vogtei- und Patronatsrechte, avancierten die Puchheimer neben den Maissauern zu den mächtigsten Herren des Waldviertels.<ref name ="Tepperberg47"/> Zum Zeitpunkt seines Todes besaß Albero (V.) umfangreiche Besitzkomplexe, welche seine Söhne erbten.<ref name ="Tepperberg52">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 47 und S. 52</ref> | ||
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* [[w:Karl Gutkas|Karl Gutkas]]: ''Ein österreichischer Staatsmann des 14. Jahrhunderts''. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 32, 1957, S. 62-73 [http://www.zobodat.at/pdf/Jb-Landeskde-Niederoesterreich_32_0062-0073.pdf digital] | * [[w:Karl Gutkas|Karl Gutkas]]: ''Ein österreichischer Staatsmann des 14. Jahrhunderts''. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 32, 1957, S. 62-73 [http://www.zobodat.at/pdf/Jb-Landeskde-Niederoesterreich_32_0062-0073.pdf digital] | ||
* [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 126f. | |||
* [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter''. Beiträge zur Geschichte des landsässigen Adels von Niederösterreich. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1978 | * [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter''. Beiträge zur Geschichte des landsässigen Adels von Niederösterreich. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1978 | ||
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